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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.08.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.08.1903
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- Deutsch
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^ ISS, 28. August 1903. Nichtamtlicher Leit. 6573 Unternehmen ein Verdienst erworben, das nicht genug aner kannt und geschätzt werden kann. Unter den von Georg Reimer in Berlin ausgestellten Neuerscheinungen und Neuauflagen verdienen besondre Be achtung das Tafelwerk »Die Elfenbeinbildwerke«, Be schreibung der Bildwerke der christlichen Epochen, Königliche Museen zu Berlin; ferner: »Kirchner, »?ro8oxoArs.püig. Eitles«, »Schmidt, Shakespeare-Lexikon« und »Haeckel, Schöpfungsgeschichte«. Die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien bringt einige Hefte Sonderabdrucke aus der Zeitschrift »Graphische Künste« zur Schau, die zunächst infolge ihrer guten Bearbeitung und ihres reichen bildnerischen Schmucks, dann aber besonders deshalb Beachtung ver dienen, weil ihr Inhalt auch für die Angehörigen des graphischen Gewerbes von Interesse ist. In erster Reihe erwähnen wir die Abhandlung von »Pol de Mont, Die graphischen Künste im heutigen Belgien und ihre Meister«, die eine ausgezeichnete Übersicht über den heutigen künstlerischen Stand des Buchgewerbes in genanntem Lande gibt. Weiter die Arbeit von Julius Leisching in Brünn über den Graphiker »Emil Orlik«, sowie die Hefte »Julius Leisching, Rudolf von Alt« und »Arthur Weese, Franz Stuck«. E. A. Seemann in Leipzig bringt die neuen Lieferungen seiner »Alten Meister«, sowie der »Hundert Meisterwerke der Gegenwart« zur Auslage. Über diese trefflichen Publi kationen, die Nachbildungen in bestem Dreifarbendruck nach Werken alter und neuer Meister bringen, hat das Börsenblatt in dem Bericht über die vorjährige Ostermeßausstellung sich so eingehend geäußert, daß eine nochmalige Empfehlung überflüssig sein dürfte. Aus Heinrich Keller's Verlag in Frankfurt a/M. sind einige treffliche Werke ausgestellt, von denen wir »vr. I. H. von Hefner-Alteneck, Waffen« irr erster Linie nennen müssen. Dieses treffliche Werk gibt einen übersichtlichen und reich illustrierten Beitrag zur Geschichte der Waffenkunde vom Beginn des Mittelalters bis gegen Ende des sieb zehnten Jahrhunderts. Auch die Werke, »Haupt, Zur Bau geschichte des Heidelberger Schlosses« und »Luthmer, Bau- und Kunst-Denkmäler des Regierungsbezirks Wiesbaden« sind für die Kunstgeschichte von hohem Wert. Die Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig, deren aus gezeichnete zeitgenössische Kunstblätter schon früher erwähnt wurden, hat aus ihrem Buchverlage eine Reihe neuer und neu aufgelegter Werke zur Schau gebracht, von denen die Bücher von Dahn (Könige der Germanen, Herzog Ernst usw.), ferner von Anzengruber (Schandfleck, Sternsteinhof usw.), sowie das Hoensbroechsche Werk »Das Papsttum« namentlich erwähnt seien. Aus dem Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig liegen einige sehr interessante Neuerscheinungen vor, wie »Ludwig Amadeus von Savoyen, Die Stella Polare im Eismeer«, »Kapitain O. Sverdrup, Neues Land, Vier Jahre in arktischen Gebieten« und »Oberst Schiel, 25 Jahre Sturm und Sonnenschein in Südafrika«. Daß die Aus stattung und Aufmachung dieser Werke in jeder Hinsicht eine einwandfreie ist, bedarf bei dem Rufe und der Leistungs fähigkeit der Firma eigentlich keiner besondern Betonung. Von den trefflichen Publikationen des Bibliographischen Instituts (Meyer) in Leipzig finden sich als neu erschienen vor: einige Bände der 6. Auflage von »Meyers Großem Konversations-Lexikon«, »Ratzel, Die Erde und das Leben«, »Goethes Werke von Heinemann«, einige Lieferungen, von »Sievers' Süd- und Mittelamerika« und von »Meyers Natur kräfte«. Die technische und textliche Bearbeitung der vor- Börseiiblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. genannten Werke steht völlig auf der Höhe der Zeit und gereicht dem Bibliographischen Institut zur Ehre. I. I. Weber in Leipzig hat vorwiegend die Neuaus gaben von Webers Illustrierten Katechismen ausgestellt, über deren Wert und gute Bearbeitung wohl nichts Neues gesagt werden kann. Von den andern Werken des Verlags sind noch besonders zu erwähnen die ausgezeichneten Mappen »Arnold Rechberg« und »Max Klinger«, das hübsch ausge stattete »Bowlen- und Punschbuch« und »Weber, Gastro nomische Bilder«. Das Deutsche Verlagshaus Bong L Co. in Berlin bringt neben den Werken »Hans Kraemer, Weltall und Mensch heit«, »Platen, Neue Heilmethode« (in deutscher und eng lischer Sprache) und dem neuesten Jahrgang der Zeitschriften »Moderne Kunst« und »Zur Guten Stunde« auch eine An zahl Bände mit Novellen und Erzählungen zur Schau. I. C. C. Bruns' Verlag in Minden hat drei »Fidus- Werke« ausgestellt, die ein näheres Eingehen um so mehr verdienen, als bis jetzt über diesen talentvollen Künstler im Kunstverlag noch wenig erschienen ist. Da ist zunächst das prächtige Werk »Wilhelm Spohr, Fidus«. Wer den Namen Fidus hört, verbindet damit nur die Vorstellung von gelegentlich in modernen Zeitschriften und Büchern gesehenen Buchschmuckzeichnungen; nur wenige wissen von der Liefern Schöpfertätigkeit des Künstlers. Wilhelm Spohr unternimmt in dem stattlichen Bande die leichte und doch auch wieder recht mühevolle Aufgabe, weitern Kreisen die Kunst Fidus' vertrauter zu machen und näher zu bringen. Das von ehrlicher Begeisterung durchhauchte Werk, das sich frei von jeder tendenziösen Übertreibung hält, gibt ein schönes Lebensbild des Künstlers. In sieben Kapiteln auf 128 Seiten, die mit mehr als 250 Abbildungen geschmückt sind, wird der Ent wicklungsgang des Künstlers und die Lebensauffassung in seiner Kunst dargelegt, und eine große Zahl trefflicher Bilder macht mit dem Können des Künstlers eingehend vertraut. Ein Hauptgewicht legt Spohr auf die Entwicklung der Kunst Fidus', die Charaktere in seiner einfachen Linienmanier zu Trägern psychologischer Werke zu prägen, um dann schließlich in dem Kapitel »Das Kunstwerk der Zukunft- zu wahrhafter Begeisterung sich zu erheben. So ist das Spohrsche Buch ein treffliches Werk, das die Beachtung aller derjenigen, die Fidus' Kunst schätzen oder kennen lernen wollen, in hohem Maße verdient. Daneben finden sich zwei Mappen, die unter Leitung des Künstlers herausgegeben wurden. Die eine Mappe, »Naturkinder«, enthält zehn ganzseitige Tafeln in ein- und mehrfarbiger Lichtdruckreproduktion. Die Blätter sind das Bekenntnis eines Menschen, der sich nach einer reinen Verschmelzung mit der Natur in Schönheit sehnt, nach dem Paradies, das die Kleinen noch nicht verloren haben, daher seine Liebe zu Kindern, die sich zuin Teil ja auch von seinem Aufenthalt bei dem Einsiedler in Hollriegelsreute, seinem Lehrer Dieffenbach, herleiten mag. Dort wurde er durch das paradiesische Leben, wie man es dort führte, ge radezu auf das Studium der kleinen Kinder hingewiesen. Was ihn aber wohl in erster Linie reizte, war doch wohl das Reine und Natürliche, das eben nur Kinder noch be sitzen. Die zweite Mappe, »Tänze«, enthält elf ganzseitige Tafeln in ein- und mehrfarbigem Lichtdruck. Diese Mappe zeigt den Künstler auf der Höhe seines Könnens in der Dar stellung reizvollster Bewegung bei einfachen zeichnerischen Mitteln. Der Unterschied zwischen der Polka und dem Walzer ist wundervoll gegeben. Die leichte, kindliche, unschuldige Polka wird durch ein junges, nur mit einem losen Gewand umkleidetes Mädchen verkörpert, die leichten, in entzücken der Stellung festgehaltenem Takte sind wohl das Zarteste, was zeichnerisch denkbar ist. Der Walzer dagegen ist ein Tanz, der leidenschaftliche Töne erfordert, ihn 873
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