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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1903
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- Erscheinungsdatum
- 25.05.1903
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- Deutsch
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118, 25. Mai 1903. Nichtamtlicher Teil. 4171 Haenisch (Südende) lieferte Allegorien der Jahreszeiten (1508). Von Höppener Fidus bekommen wir (1536) eine große Anzahl seiner Poesie- und schönheitsvollen Schöpfungen in Feder und Farbe zu sehen, die man wahrhaft mit Andacht genießen muß. Die auf den, nahen Lesetisch ausgelegten Reproduktionen der Originale in Albums, aus dem Verlage von Bruns in Minden, werden von den Besuchern ebenfalls mit hohem Interesse betrachtet; vor allem die Mappe »Tanze« geht ununterbrochen von Hand zu Hand. Drastischen Buch- und Postkartenschmuck (1557, 1558) sandte F. W. Kleukens von der Steglitzer Werkstatt. Alois Kolb (München) wird mit seinem kraftvollen Bild »Jung-Frühling« (1561) nicht unbeachtet bleiben, ebensowenig wie der Münchener Ernst Lieber mann mit seinen Federzeichnungen zum »Thüringer Kalender« und zum »Teuerdank« (1585, 1586). Joh. Martini (Berlin) dürfte den Herren Verlegern und Schriftgießereien mit Kopfleiste» und Vignetten, wie die (1605) ausgestellten, gute Dienste leisten. Franz Müller-Münster (Steglitz) sandte ebenfalls Federzeichnungen zum »Teuerdank«, ferner »St. Georg«, »Ritter der Apokalypse«, »St. Martin« und »Idylle« (1614—17), P. Neumann (Halensee) Rand- und Kopsleisten mit Tiermotiven (1625, 1626). Willy Oertel (München), unter Genremotiven bereits (l637) genannt, sandte auch ein markig gezeichnetes Alphabet Initialen (1638). Carl Rohling (Grunewald), der schon so manches Treffliche in Illustrationen geliefert hat, führt uns seine sinnigen Bilder zu Seidels »Wintermärchen« (1660) und Kleists »Michael Kohlhaas« (1661) vor. Alexander Rothaug (Wien) sandte romantisch auf gefaßte Roman-Illustrationen und Titel zu »tzuo vuäis« (1672) und anderm. Rudolf Schiestl (München) ist mit einem Alphabet Initialen mit Bauernfiguren (1683) vertreten. Fritz Philipp Schmidt (Dresden), der »Märchen-Schmidt«, entzückt durch seine sinnigen Illustrationen zum »Hausbuch deutscher Lyrik« (1694). Franz Staffen (Berlin) illustrierte »Walter von der Vogelmeide« in geistreichen Federzeichnungen seiner kernigen Art (1703). Tippet (Berlin) stellt einen prächtigen Buchdeckel in Lithographie (1722) aus. Von Hermann Vogel (Loschwitz) finden wir unter Nr. t732 und 1733 ansprechende Märchen-Illustrationen in Federzeichnung. H. Vogeler aus der Worpsweder Künstlergemeinde spendet geist volle Ilxlibris in Radierung (1803). Hans von Volkmann (Karlsruhe), dem Führer der verdienstvollen Karlsruher Künstler vereinigung, begegnen wir noch mit trefflichen Federzeichnungen zum »Jungbrunnen« (1734). Alexander Zick (Berlin) stellt eine dramatisch, fast etwas theatralisch wirkende Allegorie auf den Krieg in »Transval« in Kreidezeichnung (1752), sowie zwei liebliche Illustrationen zu dem Prachtwerk »Ich bin bei Euch alle Tage« (1753) aus. Immer zahlreichere Künstler, darunter ganz hervorragende, ja erste Kräfte, wenden sich den Bücherzeichen zu. Würde man nach der Anzahl der diesmal ausgestellten Lxlidris die Vorliebe des Publikums für die Anschaffung eigner Bibliotheken beurteilen, dann käme man zu dem Schluß, es sei ein goldues Zeitalter für Verleger und Sortimenter heraufgekommen. Vom Jllustratoren- Verband ist es nämlich allein rund ein halbes Hundert Künstler, die Exlibris ausstellen, die meisten führen ganze Kollektionen in mehreren Rahmen vereinigt vor. Vorläufig liegt aber bedauer licherweise nur eine schöne Mode vor. Selbst für das »Kindlein in der Wiegen« läßt der wohlhabende Vater von heute ein Bücher zeichen schaffen, für die sämtlichen erwachsenen Mitglieder der Familie natürlich erst recht. Möchte doch jedes Bücherzeichen beim Besitzer den unwiderstehlichen Trieb wecken, recht häufig gute Bücher damit schmücken zu können! Wir müssen uns begnügen, folgende Künstler hervorzuheben: Maximilian Dasio (München) mit einem Nahmen voll vielsagender Zeichnungen (1766), O. Dinger (1767), E. Döpler d. I., (1768), M. Fröhlich (1770) (siehe Allegorien usw.), sämtlich in Berlin, Bruno Heroux (Leipzig) (1772) mit fünf Rahmen Radierungen, eignen Holzschnitten und Original-Lithographien. A. F. Hildebrandt, Berlin (1773), Elly Hirsch, Berlin (1774), Hermann Hirzel (Berlin), hervor ragende Leistungen (1775/76), Alois Kolb, München (1780), I. M. Lilien, Berlin (1785), Mathieu Molitor, Leipzig (1788), G. Otto, Berlin (1789), Otto Protzen, Berlin (1790), R. Schiestl, 'München (1793), Franz Staffen (Berlin) mit neun Rahmen (1796), Otto Ubbelohde, Goßfelden bei Marburg (1799), Helene Barges, Steglitz (1800), Paul Voigt, Berlin (1802), E. Wend- landt, Steglitz (1805) und C. Zander, Berlin (1807). Ins gesamt mögen es wohl an dreihundert Bücherzeichen sein, welche Gelegenheit gaben, eine Fülle von Gedanken in den verschiedensten Techniken, zumeist in Radierung, auszudrücken. Wie in frühem Jahren, so ist auch diesmal die Freie Vereinigung der Graphiker mit einer Sonderausstellung, diesmal in Saal 4, zumeist mit Radierungen vertreten. Wir begegnen auch hier dem unter Länder und Völkerkunde beim Jllustratorenverband erwähnten W. Leo Arndt (Berlin) mit einer subtilen und fleißigen Radierung von großer Wirkung »Alexander und Bucephalos«, nach dem Gemälde von Schommer, einem prächtigen Zimmerschmuck (1344). Johannes Berger (Schöneberg bei Berlin) sandte eine stimmungsvolle Ra dierung »Tauwelter« (1345), Franz Börner (Halensee-Berlin) ein farbiges Schabkunstblatt nach Lenbachs »Angelina« (1347), Otto Dinger (Charlottenburg) eine »Marine« (1348), Max Fabian (Charlottenburg) stellt ein gutes Bildnis in Lithographie (1352) aus, Richard Friese (Berlin) eine prächtige Radierung »Auf dem Bredszuller Moor« (1353). Von Robert Heinrich (Schöneberg) wurde ein Kreideporträt (1355) beigesteuert. Hermann Hirzel (Wilmersdorf) zeigt sich hier mit vier Radierungen landschaftlicher und architektonischer Motive (1356—60). Der Meister-Holzschneider Martin Hönemann (Friedenau) ist durch einen Löwenkops nach Paul Meyerheim (1361) vertreten. In Meinhard JacobyS (Mölln) »Herbst wind« ist eine sogenannte Radierung nach dem neuen Durchdrück verfahren von Walter Ziegler (1363) zu bewundern, vielleicht auch nicht zu bewundern. (Wir können dieser Technik keine allzugroße Zukunft versprechen.) Fritz Krostewitz (Berlin) wirkt mit seinen Radierungen »Landschaft nach Corot« (1375), Schloßhof in Heidelberg (1376) und Rothenburg (1378) recht anregend. Von Hans Meyer (Berlin) sind drei der Zeichnungen zu seinem Toten tanz »Selbstmörder« (1384), »Gefangener« (1383) und »Narr« (r385) ausgestellt, von Hans Neumann jun. farbige Holzschnitte (1386), von Karl Oenickes (Steglitz) Radierungen »Mondaufgang«, »Am Teich«, »UnterWeiden«, »Am Wiesenbach« (1391—9r), zum Teil farbig ausgeführl, wirken besonders in einiger Entfernung vor züglich. Cornelia Paczka (Berlin) produziert sich bedeutungsvoll mit Figuren- und Porlrätleistungen in Bleistift, in Original-Litho graphie und in Original-Algraphie (1395 — 97). Otto Protzen, (Schlachtensee) ist wie immer mit Landschafts-Radierungen und Zeichnungen von großartigem Wurf vertreten, die in der Mappe und als Wandschmuck gleicherweise am Platze sind (1402, 1403, 1404). Hervorzuheben sind noch: Heinrich Reifferscheids (München) »Siebengebirge bei Bonn« (1405), Otto Reim (Carolath bei Neusalz a. O.) »Serbin«, Kupferstich (1407) und »Jäger latein«, Aquarell (1408). Theodor Sander (Charlottenburg) drei treffliche Original-Radierungen (1411), Carl Straßgütl (Berlin) mit einer vorzüglich getreuen Radierung nach dem Bildnisse des Schriftstellers Paul Lindenberg nach Professor Kraut (1412), Hermann Struck (Berlin) mit Original-Radierungen von Bild nissen und Landschaften (1414 —17) und Rudolf Thienhaus (Charlottenburg) mit einem weiblichen Studienkopf in Litho graphie (1419). Nicht vereinigte Graphiker. In den weit auseinander gelegenen Sälen 10 und 29 haben noch einige Künstler auf eigene Faust Zeichnungen re. ausgestellt. Saal 10 liegt vorn rechts nahe am Saal 3, Saal 29 dagegen findet man in der Diagonale links unmittelbar vor dem Rundgang 33. Doris am Ende (Dresden) hat hier in Saal 29 eine gute Origiual-Radierung »Am Kanal« (1007) vorgefiihrt, Fritz Adolf Becker (Schöneberg) eine getönte Bleistiftzeichnung (1>'09), Wilhelm Conrad (Charlotten-
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