Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage und wird nur an Buchhändler abgegeben. — Jahrespreis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 für Nichtmitglieder 20 Beilagen werden nicht angenommen. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfg.: Mitglieder des Börsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg.. ebenso Buchhandlungsgehilfen für Stellegesuche. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 78. Leipzig, Sonnabend den 4. April 1903. 70. Jahrgang. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Im Aufträge des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig laden wir hiermit ergebenst ein, sich an der bevorstehenden Oltermeh- uncl Jakres-Ausstellung zu beteiligen, in der die seit Kantate 1902 erschienenen Neuheiten des Deutschen Buch-, Kunst-, Landkarten- und Musikalien verlages zur Auslage kommen. Im vorigen Jahre hatte die Ostermeß- und Jahres - Ausstellung einen vollen Erfolg, der in erster Linie der freundlichen Beteiligung und Unterstützung der Herren Verleger zu verdanken war, die in entgegen kommender Weise die von uns erbetenen Werke zur Verfügung stellten. Wir hoffen sicher, auch in diesem Jahre das gleiche Vertrauen und Entgegenkommen zu finden, damit wir wieder in der Lage sind, eine stattliche Übersicht der jährlichen Erzeugung des deutschen Verlages geben zu können. Alle Sendungen, denen wir Rechnungen mit Preisangaben beizufügen bitten, und alle Anfragen sind bis spätestens 2. Mai 1 903 an die Geschäftsstelle des Deutschen Buchgewerbevereins, Leipzig, Deutsches Buchgewerbehaus, zu richten. Die Rücksendung der Gegenstände erfolgt, wie im Vorjahre, Mitte September 1903; Kosten sind mit der Ausstellung nicht verbunden. Der Vorstand des Deutschen öuchgerverbevereins. vr. Ludwig Volkmann, I. Vorsteher. Arthur Woernlein, Verwaltungsdirektor. Bericht über die Biblivthek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig während des Jahres 1902, erstattet an den Ausschuß für die Bibliothek. Meinen vorjährigen Bericht habe ich mit dem Ausdruck der Trauer über den am 17. Februar erfolgten Tod des Herrn vr. jur. Paul Vollsack schließen müssen. Leider hat die Bibliothek im vergangnen Jahr einen noch viel herberen Verlust erlitten. Am 20. August 1902 entschlief nach längeren Leiden der Vorsitzende des Ausschusses für die Bibliothek, Herr vr. plül. Alb recht Kirchhofs. Mehr als zweiundvierzig Jahre hat der Verewigte, der wohl mit Recht als der eigentliche Begründer der Bibliothek be zeichnet werden kann, ihr sein lebhaftes und oft mit großen Opfern betätigtes Interesse erwiesen. Am 7. März 1861 zum Bibliothekar des Börsenvereins ernannt, hat er dieses Ehrenamt bis zur Anstellung eines besoldeten Beamten im Jahr 1869 bekleidet. In seinem ersten Bericht über die Bibliothek vom 4. November 1869 hat er deren Zweck und Ziele klargelegt und die Grundzüge und Grenzen festgestellt, die auch jetzt noch für sie maßgebend sind. Im Jahr 1875 stiftete er seine in einer langen Reihe von Jahren mit hin gebender Sorgfalt und eingehendster Sachkenntnis zusammen getragnen wertvollen Sammlungen zur Geschichte des Buch handels, die auf der zum Jubelfest des Börsenvereins ver- Börienblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. anstalteten Ausstellung neben den Sammlungen von Heinrich Lempertz sen. einen Hauptanziehungspunkt gebildet hatten. Bis zu seinem Lebensende hat der Verewigte seiner Schenkung so manche bedeutsame Ergänzungen folgen lassen, unter denen die Regesten zur Geschichte des Leipziger Buch handels einer besonderen Erwähnung wert sind. Sein im Aufträge des Vorstands von der Meisterhand Eugen Urbans gemaltes Bildnis schmückt schon das künftige Lesezimmer der Bibliothek. Sein Andenken wird für immer in Ehren gehalten werden! Für die Bibliothek sind im vergangnen Jahr aus gegeben worden für Anschaffungen 3502 ^ 24 H Verwaltung 386 78 ^ Montierung der Blattsammlungen 2016 10 Hilfsarbeiter 1300 ^ H insgesamt 7205 ^ 12 H Die Zugänge zu der Büchersammlung betragen 788 Nummern, zur Blattsammlung 25 Nummern. Die Benutzung der Bibliothek ist in erfreulicher Weise gestiegen, wenn sie auch noch immer nicht der Bedeutung derselben entspricht. Es sind von 259 Benutzern 1548 Nummern entliehen worden. Die höchste Zahl von Be nutzern war im Jahre 1900 215; die Zahl der entliehenen Nummern ist allerdings erheblich dagegen zurückgeblieben (1900 : 2311). An Ort und Stelle ist die Bibliothek von 361