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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1908
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- 1908-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1908
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 237, 10. Oktober 1908. Personalnachrichten. * Siebzigster Geburtstag. — Am 10. Oktober begeht der Geheime H<isral Herr U. von Zahn, Professor der Theologie in Erlangen, seinen siebzigsten Geburtstag, ein Mann, der zu den ersten Gelehrten unserer Zeit gehört. Über sein Leben und Wirken wird uns geschrieben: (Red.) Geboren zu Mörs als Sohn eines tüchtigen Pädagogen, des Nachfolgers von Diesterweg, studierte er von 1854-b8 in Basel, Erlangen und Berlin, wurde 1861 Gymnasiallehrer in Neustrelitz und l86ö Repetent in Göttingen. Dort habilitierte er sich im Jahre 1868 und wurde 1871 zum außerordentlichen Pro fessor und zweiten Unioersilälsprediger ernannt. 1877 folgte er einem Ruf« a.s ordentlicher Professor nach Kiel, und schon 1878 wurde er der Nachfolger seines Lehrers v. Hofmann in Erlangen. Von 1888—1892 wirkte er in Leipzig, zog es dann aber vor, wieder nach Erlangen zurückzukehren, wo ihm mannigfache äußere Auszeichnungen zu teil wurden. Die Universität zu Göttingen Universität zu Cambridge verlieh ihm 1897 den 0r. litt. Sein literarisches Schaffen, das neben einer ausgedehnten und erfolgreichen akademischen Wirksamkeit einherging, war von An beginn ein planmäßiges, das erst die einzelnen Steine bearbeitete, um sie dann zu einem wohlgesügten mächtigen Bau zusammenzujchließen. Den ersten drei Jahrhunderten galt vor allem seine Aufmerksamkeit, und es gibt in ihnen kaum eine hervorragende Gestalt oder ein verwickeltes literarisches Problem, dem er sich nicht zugewandt hätte, indem er neues Material herbeischaffle und überraschende Kombinationen im Verständnis des Details oder auch der großen beteiligte sich an einer Herausgabe der apostolischen Väter. Das folgende und zum Teil noch das übernächste Jahrzehnt gehörte der Bearbeitung des Gebietes, das sich o. Zahn zu feiner speziellen Domäne erwählt halte und auf dem er darum zur unbestrittenen ersten Autorität wurde, der Geschichte des neu- testamentlichen Kanons. Er veröffentlichte acht starke Bände »Forschungen zur Geschichte des neutestamentüchen Kanons. (1881 ff), zu denen er selbst neben R. Seeberg, Sellin u. a. die Kanons» selbst folgte in zwei Doppelbänden (1888/89, 1890/92) und behandelt die Schicksale des Neuen Testaments bis in die Zeit des Origtnes. Die weitere Entwicklung schildert der »Grundriß der Geschichte des neutestamentlichen Kanons. (1901 2. Aufl). Nachdem so v. Zahn die Geschichte des Neuen Testaments in der alten Kirche aus das Genaueste verfolgt hatte, wandte er sich diesem selbst zu und verwandle sowohl sür die Einleitungsfragen wie sür die Exegese des Neuen Testaments seine reichen patristischen Kenntnisse in der richtigen Meinung, daß die dem Neuen Testament innerlich und äußerlich soviel näherstehende als alle noch so geistvollen Einf-älle moderner Gelehrter. Er schrieb darum eine »Einleitung in das Neue Testament. (1897—99), die schon in dritter Auflage vorliegt, und die wie sie ein Jahrhundert emsiger, neutestamentlicher Arbeit abschloß — freilich mit ganz anderen Resultaten, als man sich etwas in dessen Mitte träumen ließ — so ein neues Jahrhundert voraussichtlich bis zu dessen Ende bestimmen wird. An die Einleitung schließt sich die Auslegung des Neuen Testaments. In erstaunlicher Schnellig. keit, die aber der Gründlichkeit nicht das geringste ab» brach, hat v. Zahn in den Jahren 1903, 1905, 1907 um» Galaterbrief, das Johannesevangelium erscheinen lassen, die sämt lich schon in zweiter Auflage vorliegen. Und doch sind mit den aufgezählten Werken nur seine Hauptwerke genannt, neben denen in Broschüren, Zeitschriften (vor allem der Neuen kirchlichen Zeit schrift, deren Mitherausgeber v. Zahn ist), in Literaturblätlern, der Realenzyklopädie zahllose kleinere Kabinettstücke geborgen sind. Von ihnen sei nur erinnert an »das apostolische Symbolum. 1893 und »die bleibende Bedeutung des N. T. Kanons- 1898. Weiteren Kreisen verständlich und auch äußerst anziehend für sie sind seine »Skizzen aus dem Leben der alten Kirche. (3. Aufl.) und seine Predigten »Brot und Salz aus Gottes Wort» 1901. Die Handelssachverständigen bei den Kaiserlichen Kon- sularbehörden. — Als Sachverständige der den Kaiserlichen Kon- fularbehöcden sind zurzeit tätig: in Rio de Janeiro: 0r. Voß, in Schanghai: vr. Delius, in Kalkutta: Gösling, in Johannesburg: Renner, in Sydney: W. de Haas, in Yokohama: der Königlich preußische Regierungsbaumeister a. D. Jonas, in St. Petersburg: Ingenieur Goebel und vr. Karl Müller, in Valparaiso: vr Gerlach*), in Konstantinopel: Jung, in New Jork: Waetzoldt, Königlich preußischer Gewerberat, und Leonhardt, in Chicago: 0r. Qu an dt, in Mexiko: Bruchhausen. Die Stelle in Buenos Aires ist zurzeit unbesetzt. *) Or. Gerlach befindet sich zurzeit auf einer Informations reise, Anfragen sind bis aus weiteres an den Generalkonsul in Valparaiso zu richten. (Aus den im Reichßamt des Innern zusammen gestellten »Nachrichten für Handel und Industrie».) * Gestorben: nach kurzem Kranksein am 8. Oktober 1908 im Alter von 79 Jahren der Buchhändler Herr Eduard Strauch in Leipzig. Von 1846 ab erlernte er den Buchhandel in der Firma C. W. B. Naumburg in Leipzig. Später wurde er Mitarbeiter an der »Gartenlaube«, war viele Jahre Prokurist der Firma Ernst Keil und nach dem Tode Ernst Keils Geschäftsführer der Firma. Vom Jahre 1875 bis 1899 war er Besitzer des alten Keilschen Kom Missions-Geschäfts unter seiner Firma, und gleichzeitig Mit begründer, Redakteur und Verleger der »Deutschen Turnzeitung-. Von 1900 ab führte er nur seinen kleinen turnerischen Verlag weiter, nachdem er am 1. Januar 1900 sein Kommissions-, Svr- Dprechsaal. Postalische Unsicherheit? In geradezu auffallender Weise sind in den letzten Monaten Reklamationen über fehlende und unvollständige Kreuzband sendungen aus Österreich an uns gelangt. In allen Fällen war die richtige Auflieferung zur Post ganz zweifellos. Es handelt sich in allen Fällen um medizinische Schriften. Besonders auf fallend sind die Fälle mit einer großen Wiener Buchhandlung, die vor einiger Zeit eine größere Kommissionssendung erhielt, in der einige Hefte gefehlt haben sollten. Obgleich uns das sofort auffiel, da die Sendung wiederholt genau verglichen worden war, haben wir die Hefte als gefehlt nachgeliefert. Als nun von derselben Firma kürzlich eine wettere Bestellung einlief, haben wir den Inhalt aufs genaueste abgezählt. Nun behauptet die Firma wieder, daß 6 von 10 Exemplaren des gleichen Buches gefehlt hätten, obwohl die Sendung gerade wegen dieses Buches einige Tage zurückgehalten wurde, da neue Umschläge gemacht werden mußten. Daß etwas gefehlt haben sollte, ist absolut ausgeschlossen, da wir, wie gesagt, von vornherein äußerst sorg fältig abgezählt hatten und überdies die Anzahl der Exemplare mit der Aufstellung des Buchbinders und der Auslieferungsliste genau stimmt. Wir bitten um Mitteilung an dieser Stelle oder direkt an uns, ob auch von anderer Seite solche Erfahrungen gemacht wurden, sowie auch um Äußerung darüber, wer in diesem Falle für die fehlenden Exemplare haftet. Eine direkte Reklamation, die am 9. v. Mts. an uns gesandt worden sein sollte, haben wir niemals erhalten. Verlag der Aerztlichen Rundschau Otto Gmelin. München, Liebherrstraße 8
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