11026 «örienblatt f. d. Dychn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 236, 9. Oktober 1906. —1897, 1i^ D. k. vs^e^. VI. Preußischer Gtädteta«. — Am 5. d. M. hat in Königs berg (Preußen) der VI. Preußische Städtetag seinen Anfang ge nommen. Vertreter der städtischen Verwaltungsorgane und der Stadlverbände aus allen Teilen der Monarchie haben sich zu sammengefunden. Da die diesjährige Tagung in erster Linie dem Gedenken des hundertsten Jahrestages des im Jahre 1808 in Königsberg erfolgten Erlasses der ersten preußischen Städte ordnung gewidmet ist, so war die Eröffnungssitzung im Rahmen eines festlichen Aktes gehalten. An ihr nahmen der Minister des Innern von Moltke, der Oberpräsident von Wind heim, der Regierungspräsident von Werder und andere Vertreter der Be hörden teil. Der Oberbürgermeister Kirschner-Berlin eröffnete als Vor sitzender die Sitzung mit einer Ansprache, in der er auf die Be deutung dieses Tages für die Entwicklung des preußischen Städte- wesens hinwies. Dies gäbe auch besonderen Anlaß, bei Beginn der Tagung unseres preußischen Vaterlandes und unseres preußischen Königshauses zu gedenken. Mit welch lebhaftem, gnädigem Interesse Seine Majestät der Kaiser die Entwicklung und die Leistungen der Städte in den letzten hundert Jahren ver folge, dafür gebe ein Telegramm Zeugnis, das soeben ein- gegangen sei. Nach Verlesung des kaiserlichen Telegramms, das von der Versammlung stehend angehört und mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurde, brachte der Oberbürgermeister Kirschner ein dreifaches Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus, das begeisterten Widerhall fand. An Seine Majestät wurde eine Dankes- und Huldigungsdepesche abgesandt. Der Oberbürgermeister Koerte- Königsberg hieß nunmehr die Erschienenen im Namen der Stadt Königsberg willkommen und begrüßte besonders den Staats minister von Moltke und die anderen Vertreter der Staats regierung und der Behörden. Der Minister des Innern von Moltke überbrachte die Glückwünsche des preußischen Staats ministeriums. Darauf trat die Versammlung in die Tagesordnung ein, deren Gegenstand die Entwicklung der preußischen Städte seit dem Erlaß der Städteordnung von 1808 war. Es referierten über Verfassung der Stadtverordnete Professor vr. Preuß- Berlin, über Verwaltung der Oberbürgermeister vr. Rive-Halle. Der Reichskanzler Fürst von Bülow hat die an ihn er gangene Einladung zur Teilnahme am Städtetage mit einem Schreiben aus Norderney beantwortet, in dem er sein Bedauern ausspricht, dem Städtetag persönlich nicht beiwohnen zu können, und den Verhandlungen, die er mit lebhaftem Interesse verfolgen werde, den besten Verlauf wünscht. Auch der Vizepräsident des Staatsministeriums vr. von Bet Hmann-Hollweg hat in einem Schreiben die besten Wünsche für einen glänzenden Verlauf des Städtetages ausgesprochen. (Deutscher Reichsanzeiger.) Verlagsanstalt für Litteratur und äinnst Aktiengesell schaft, Berlin. — Bilanz am 30. Juni 1908. Aktiva. Kassakonto 2 195 90 Wechselkonto 31 080 50 Kontokorrentkonto, Debitoren 46 666 20 do. Bankgutgaben 17 513>31 Generalverlagskonto 556 543 50 Verlagslagerkonto 78 212 08 Klischeekonto 14 642 05 Papierkonto 17 874 75 Mobilienkonto 16 175 — 780 9^3 29 Kontokorrentkonto, Kreditoren 249 475 96 Aktienkapitalkonto 500 000 Reingewinn für 1907/08 31 427 43 780 903 29 Gewinn- und Verlustkonto. Debet. -? Unkostenzinsenkonto 38 516 40 Klischeekonto, Abschreibung 2 446 42 Mobilienkonto, do 1 939 06 Kontokorrentkonto, do 211 90 43113 78 Reingewinn, wie folgt zu verteilen: Reservefonds ^ 6 000.— 5A Dividende 25 000 — Vortrag 427.33 31 427j33 74 54^11 Kredit. 74 541 11 74 541 11 Berlin, den 15. September 1908. Verlagsanstalt für Litteratur und Kunst Aktiengesellschaft. Der Aufsichtsrat. Der Vorstand. (gez.) Beer. (gez.) Klemm. Es wird hiermit gleichzeitig bekannt gegeben, daß Herr Fa brikant Wilhelm Wider in Stuttgart mit dem Tage der General versammlung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden und Herr Otto Beckmann in Halensce am gleichen Tage in den Aussichtsrat ein getreten ist. Die Dividende von 5 Prozent wird vom 1. November 1908 ab an der Kasse unserer Gesellschaft ausbezahlt. Berlin, den 2. Oktober 1908. Der Aussichtsrat. Der Vorstand. (gez.) Beer. (gez.) Klemm. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 237 vom 7. Oktober 1908.)