Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1878

96 Fertige Bücher u. s. w. 7, 9. Januar. (889.) In meinem Verlage erschien soeben: Deutsche Revue über das gesummte nationale Leben der Gegenwart. Unter ständiger Mitwirkung von Prof. vr. Birnbaum (Leipzig), Geh. Rath Prof. vr. Bluntschli (Heidelberg), Prof, vr. H. Breßlau (Berlin), Prof. vr. Car - rierc (München), Prof. vr. Felix Dahn (Königsberg i. Pr.), Prof. vr. Gareis (Gießen), Prof. vr. Huber (München), Prof. vr. G. Jäger (Stuttgart), Prof. vr. Kirchhofs (Halle a. S.),vr. I. Landgraf (Stuttgart), Prof.vr. Laspeyrcs (Gießen), Prof. vr. K. Möbius (Kiel), Prof. vr. E. Naumann (Dresden), Prof. vr. E. Rcit- linger (Wien), vr. Max Schasler (Ru dolstadt), Reichstagsabgeordnetem Geh. Rath Prof. vr. v. Schulte (Bonn), Prof. vr. Seitz (München), Adolf Strodtmann (Berlin), Prof. Vr. I. Wiesner (Wien), Prof. Vr. K. Zittel (München) herausgegeben von Richard Fleischer. Heft 4. Im Abonnement für Januar bis März 6 ord. — 4 50 ^ und 13/12, in Rechnung — 4 u. 7/6 baar, also schon bei einem Bezüge von 7/6 Expl. baar über 4l)o/o. Mit diesem Hefte stelle ich Ihnen zu er neuter Verwendung soviel Exemplare, als Sie wünschen, zur Verfüffung. In diesem Quartal erscheint: Gtrthold Iueilrnch's neueste Novelle: „Tie ftindlichcn Schwestern" und außerdem im Feuilleton solgende Beiträge: Karl Gutzkow: Zur Gymnasialreform. Jacob von Falke: Ein Wort in Sachen der deutschen Kunstindustrie. Emannel Geibel: Zwei Episteln von Horaz. Pettenkofer: Ueber Trinkwasser und Wasser versorgung. Rob. Zimmer mann: Der „Jude" Kant's. Lasson: Ueber das Tragische. Heinrich Brugsch-Bey: Die altägyptischen Mysterien. F. Wühler: Aus Justus v. Liebig's Briefen an F. Wühler. A. Gräfe: Ueber das Auge nud das Sehen. Prof. Hennig (Leipzig): Wie Pflegt und wie schützt man das Kind in seinen ersten Lebens jahren? Eduard von Hartmann: Die Pietät. Th. Hoßbach: Ueber die Entstehung und den Werth des Apostolikums als Glaubens- bekenntniß. Die Leipziger Jllnstrirte Zeitung sagt in Nr. 180t über die Revue: »Ein neues Unternehmen ans dem Gebiet der periodisch erscheinenden Zeitschriften muß in erster Linie durch ein eigenartiges Programm seine Daseinsberechtigung Nachweisen. Nicht darum kann es sich handeln, unsere Jonrnal- literatnr nur quantitativ zu vermehren und das Hundert voll zu machen; lediglich das Verfolgen neuer Ziele und das Hcranziehen einer müglichst großen Zahl auserlesener Kräfte wird einer neuen Zeitschrift ans die Dauer den Beifall der Gebildeten unserer Nation und das äußere Ge deihen sichern können. Aus diesem Grund nimmt Richard Fleischers „Deutsche Revue" in der Menge anderer Erscheinungen verwandten Charakters eine hervorragende Stellung ein. Das neue Unternehmen faßt nämlich den Plan einer Orientirung über die gesammte Cuitur- bewegung der Gegenwart im weitesten Sinn auf und bringt bei der Ausführung seines Pro gramms den wissenschaftlichen Apparat unsers Vaterlands in umfassender Weise zur Anwen dung. Die hier befolgte Systematik bei der Uebersicht über das Geistesleben unserer Zeit ist eine so strenge, daß in jeder Nummer die ein zelnen Gebiete des öffentlichen Lebens, der Wissenschaft, Kunst und Literatur von hervor ragenden Autoritäten behandelt werden, wäh rend daneben das Feuilleton Romane, Novellen und Abhandlungen aus allen Gebieten der Lite ratur bringt. Diese Vollständigkeit, bei welcher nicht dieses oder jenes Thema zufällig heraus gegriffen, sondern eine Totalität in der Wider- jpiegeiung unserer Culturarbeit geboten wird, verleiht der „Deutschen Revue" eine durchaus selbständige Geltung und gibt ihr weniger eine Aehnlichkeit mit den bestehenden Monatsschriften als mit den früher vom Bibliographischen In stitut herausgcgebencn „Ergänzungsblättern", die cs aber infolge mangelhafter Unterstützung zu keiner höhern Bedeutung bringen konnten. Die „Deutsche Revue" setzt einen besondcrn Ehrgeiz darein, für die Redaction der einzelnen Berichte sowie für die einzelnen Abhandlungen die vor züglichsten Vertreter der jedesmaligen Fach wissenschaft zu verwenden. So werden auf dem Gebiet des öffentlichen Lebens die Politik von Bluntschli und von Schulte, die Nationalökonomie und Statistik von E. Laspeyres, Handel, Ge werbe und Industrie von Josef Landgraf, die Landwirthschast von K. Birnbaum behandelt. Auf den: Gebiet der Wissenschaft, Kunst und Literatur werden die einzelnen Berichte der Staats- und Rechtswissenschaft von C. Gareis, der Geschichte von Harry Breßlau und Felix Dahn, der Geographie von A. Kirchhofs, der Philosophie und Aesthetik von M. Carriere und Huber, der Medicin und Gesundheitspflege von F. Seitz, der Naturwissenschaft von Jäger, Reitlinger, Wiesner und Zittel, der bildenden Kunst von Max Schasler, der Musik von E. Naumann und der Literatur von Ad. Strodt mann herausgegeben. Auch das Feuilleton bringt in seinem belehrenden und unterhaltenden Theil Arbeiten von unfern hervorragendsten Autoren wie Schenkel, Gräfe, Randcrs, Ed. v. Hartmann, Oskar Schmidt, Gutzkow, Ein. Gei bel und Wilhelm Jensen, dessen neuester zwei bändiger Roman aus dem Dreißigjährigen Krieg „11m den Kaiserstuhl" gegenwärtig zum Abdruck gelangt. So darf sich die „Deutsche Revue" rühmen, eine große Zahl von Autoritäten als ständige Mitarbeiter zu besitzen und durch die Verbindung einer systematischen Orientirung über unser Culturleben mit einer auserlesenen Unterhaltung einem Bildungsbedürsniß in der vornehmsten Weise nbzuhelfen. Man darf dem neuen Unternehmen die weiteste Anerkennung und Verbreitung ver sprechen.« Inhalt des vierten Heftes. Pc. Oeffentliches Leben. Politik. v. Schulte: Parlamentarische Wünsche. Nationalökonomie und Statistik. E. Laspeyres: Die Erträge der Aktiengesell schaften während und nach der Schwindel zeit der Jahre 1871 bis 1873. Handel, Gewerbe und Industrie. Joses Landgraf: Der Spielraum unserer kunstgewerblichen Bestrebungen. Landwirthschast. K. Birnbaum: Die Landwirthschast und die Steuerreform. 8. Wissenschaft, Kunst und Literatur. Staats- und Rechtswissenschaft. C, Gareis: Das Staatsrecht der Socialdemo kratie. Geschichte. H. Breßlau: Zur Geschichte der Königin Maria Stuart. Geographie. A. Kirchhofs: Humboldt, Ritter und Peschel, die drei Hauptlenker der neueren Erdkunde. Philosophie und Aesthetik. M. Carriere: Die Denknothwendigkeit und das Bewußtsein; Hermann Ulrici's Stellung in der Philosophie der Gegenwart. Medicin und Gesundheitspflege. F. Seitz: Die öffentliche Gesundheitspflege und die Schulhygiene. Naturwissenschaft. Karl F. Peters: Ein Blick aus den gegen wärtigen Stand der Geologie in Mittel europa. Bildende Kunst. Franz Reber: Zur deutschen Renaissance. Musik. E. Naumann: Einwirkung der romantischen Tonschule Deutschlands auf die Franzosen. Literatur. A. Strodtmann: Franz Dingelstedt. 6. Feuilleton. C. v. Vincenti: Lady Mischoel. Jacob v. Falke: Ein Wort in Sachen der deutschen Kunstindustrie. Wilh. Jensen: „Um den Kaiserstuhl", Roman aus dem dreißigjährigen Kriege. Zweites Buch. Capitel 1. und 2. Karl Gutzkow: Ueber Gymnasialreform. Ihren etwaigen weiteren Wünschen ent gegensetzend, zeichne Hochachtungsvoll Berlin 8.4V., Wilhelmstraße 33, den 5. Januar 1878. Earl Habel (C. G. Lüüeritz'sche Verlagsbuchhandlung). Oorltzimiutzioii pro I. tzuurtul 1878. (890.) Nou 1t6M lllliV6186l ä68 ^0<l68. dir. 1 ist dsrsits vsrssuckt; «4r bitten um sobleurÜAs HmAS.be Ibrea ksckartes. 1'sris ». I-oipräA. Lxpockitlou «les Aoulteur »oiversvl ckes Zlockvs (Lotkmsuu L Obneteio).