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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1878
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1878
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- Deutsch
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7, 9. Januar. Nichtamtlicher Theil. 93 in die Pressen für die Verzierungen geschoben und das Belegen der Deckel mit Gold ausgeführt, worauf vier Prägmaschinen den Einband deckel fertig machen. Von der Buchbinderei-Abtheilung für Broschüren werden nun die fertigen Nummern und Hefte, genau in Lagen abgezählt, in den Packsaal abgeliefert. Vom Buchhandlungscomptoir sind inzwischen die Facturen für die Buchhandlungen und die Adressen an die Postämter mit Angabe der an jedes Postamt zu liefernden Exemplare zur Ver sendung vorbereitet, d. h. ausgeschrieben, conferirt, sortirt und abgezählt worden, und es kann die Expedition beginnen. Wir schauen durch ein Schiebfenstcr des Buchhandlungscomptoirs in den Packsaal und sehen dort mehr als ein Dutzend kräftiger Männer und fast ebensoviel Burschen in eifrigster Thätigkeit, Packete auf Packete jeder Größe zu machen — denn für die Nummernausgabe sind jede Woche zu formiren etwa 2400 Packete für die Buchhandlungen, 3300 aber für die ein zelnen Postämter. Im Ganzen beinahe 6000 Packete. Die Buch- handlungspackete gehen dann entweder an die Stuttgarter Kommissio näre zur Weiterbeförderung oder nach Leipzig, wo die Firma ein eigenes Commissionsgeschäft hat, das die Vertheilung der Sendungen an die einzelnen Kommissionäre besorgt, oder nach Wien an den dortigen Kommissionär der Firma. Die Sendungen für die Postämter müssen ebenfalls nach den verschiedenen Routen sortirt und wieder besonders zusammengepackt werden und gehen dann an die Stuttgarter Postamts- erpcdition, die im Hause eine Filiale hat. An diese wöchentliche Nummern-Expedition schließt sich dann alle vierzehn Tage die Versendung der Hcftausgabe an den Gesammt- buchhandel an. Hier sind jedesmal über 2500 Packete und ein paar hundert Ballen zu packen. Erstere gehen auch wieder an die Kommissio näre der verschiedenen Buchhandlungen in Stuttgart, Leipzig, Wien und Prag, letztere werden gleich direct an einzelne Buchhandlungen, deren Bedarf zu directen Sendungen groß genug ist, abgefertigt. An Gewicht repräsentirt die jede Woche zur Versendung kommende Nummernausgabe unseres Journals etwa 5000 Kilo und die alle vier zehn Tage zu expedirende Heftausgabe 18,000 bis 20,000 Kilo. Wenn irgendwo, so sprechen hier die Zahlen, wir zählen unsere Leser nach vielen Hnnderttausenden, und es ist ein erhabenes Gefühl, zu wissen, daß diese Zeitschrift der deutschen Nation ein Bedürfniß ge worden ist, daß hunderttausend Familien, Salons, die Werkstatt wie das Zimmer des Gelehrten jede neue Nummer erwartet wie einen Freund, der Erheiterung, Erquickung, Anregung, Belehrung und Unterhaltung bringt — und daß Ueber Land und Meer dem deutschen Volke ein solcher Geistesfreund bleibt, dafür wollen wir wie bisher all unsere Kraft einsetzen.« Miscellcn. Am 6. Januar feierte die hiesige Buchhändler-Lehranstalt das fünfundzwanzigjährige Jubiläum ihres Bestehens durch einen Festactus und ein darauf folgendes Festmahl. Der Festactus im großen Saale der Buchhändlerbörse wurde durch Gesang der Thomaner eröffnet und geschloffen. Nach einer Begrüßung der Versammlung durch den stellvertretenden Vorsitzenden der Depu tation des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, vr. E. Brockhaus, hielt der Director der Anstalt, vr. Sachse, die Festrede, worauf Dankreden zweier früherer Schüler, M. L. Geißler von hier und E. Berndt aus Odessa, sowie Ansprachen der beiden frühern Directoren der Anstalt, Schulrath l)r. P. Möbius aus Gotha und vr. Bräu tigam von hier, des Rectors der Thomasschule, Professor vr. Eck stein, und des Vorstehers des hiesigen Gehilfenvereins, H. Richter, folgten. Die süddeutsche Buchhändler-Metropole von ehe dem und heute. — Stuttgart besaß im Jahre 1740, also drei Jahrhunderte nach Erfindung der Buchdruckerkunst, bei 12,000 Einwohnern nur eine einzige Buchdruckerei, deren Besitzer gleichzeitig der einzige Stuttgarter Buchhändler war, welcher alljährlich die Frankfurter Buchhändlermesse besuchte und zwar — zu Fuß. Als daselbst hundert Jahre später die vierte Säcularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst begangen wurde, besaß die Stadt bereits 28 Buchhandlungen und 26 Buchdruckcreien. Gegenwärtig zählt Stutt gart 95 Verlags-, Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlungen, 20 Kunsthandlungen, 4 Musikalienhandlungen, 31 Buchdruckereien, 36 lithographische und 18 xylographische Anstalten und 5 Kupfer druckereien. v. Aus Riga. Eine glücklicherweise noch vereinzelt dastehende Hcldenthat buchhändlerischer Schleuderei hat nun auch unser Riga am Vorabend des Wcihnachtsfestes kennen gelernt. Nicht nur, daß wir Armen, trotz des Falles von Plewna, durch das Sinken der Course abermals erfreut wurden, so überraschte uns auch noch unser Hr. College Will). Betz neulich durch nachstehendes Inserat: „Znm bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle ich mein großes Lager von Büchern n. s. w. u. s. w. Von sämmtlichen Artikeln gewähre ich bei Baarzahlung 25°/g Rabatt. Wilh. Betz." Wie es diesem College» möglich ist, dem Publicum 25°/g Rabatt abzugeben, wollen wir hier nicht einer näheren Analyse unterziehen, — nur können wir nicht unterlassen, dieses Verfahren hierdurch zur weitern Kenntniß zu bringen. X. X. Unter den bibliographischen Hilfsmitteln, welche für den Buch handel existiren, hat Kayser's Bücher-Lexikon, und zwar mit Recht von jeher einen bevorzugten Platz eingenommen. Es umfaßt die gesammten Erscheinungen von 126 Jahren (1750—1876) in nur 8 Alphabeten, wodurch das Nachschlagen wesentlich erleichtert wird, und gibt außerdem die Titel vollständig unter Hinzufügung von Format, Umfang, Inhalt, Erscheinungsjahr und Preis, so daß es sich in allen Fällen als ein zweckmäßiger und zuverlässiger Rath- gebcr bewährt. Die Bände 19. und 20., die Erscheinungen der Jahre 1871—76 enthaltend, sind soeben erschienen und legenZeug- niß ab, wie sehr Herausgeber und Verleger bemüht gewesen sind, durch schnelle Vollendung den Bedürfnissen des literarischen Ver kehrs zu entsprechen. Die in dieser Hinsicht gemachten Anstrengungen verdienen es, auch an dieser Stelle erwähnt und besonders anerkannt zu werden. Eine moderne Buchhändler-Anzeige. — DieinFried berg erscheinenden „Wetterauer Nachrichten" bringen folgendes Inserat: „Der Unterzeichnete beehrt sich hiermit anzuzeigen, daß er neben seiner Schuhmacherei eine Buchhandlung betreibt... Die Schuhmacherei erleidet dadurch keinen Nachtheil und wird die selbe in der seitherigen Weise weiter geführt. Andreas Flohr in Friedberg. Auch alle socialistischen Schriften können, wenn verlangt, unter Discretion bezogen werden." Druckfehler-Humor. — In der Heidelberger Zeitung vom 15. Dec. ist zu lesen: „Literarisches Festgeschcnk. P. Heyse, der Jungfernbrunnen. Märchen eines fahrenden Schülers."— Ob wohl der Herr Verfasser sich mit dieser Aenderung des Titels ein verstanden erklären dürfte? cS' Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreise» des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aufsätze aus dem Gebiete der Prcßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung.
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