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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1906
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- 24.01.1906
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- Deutsch
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880 Nichtamtlicher Teil. ^ 19, 24. Januar 1906. Übergang eines norwegischen Verlags in dänische Hände. Protestversammlung. — Die Kopenhagener Aktien gesellschaft »UzUckenckalsbe öoxbancksl, Uorckislr korlax« hat soeben den großen norwegischen Verlag Albert Cammermeyers Forlag in Christiania käuflich erworben. Das Aktienkapital der Firma Cammermeyer beträgt etwa 800 000 Kronen und ist im Besitz von verschiedenen Banken. Konsul Langgaard hat im Namen der Aktieninhaber mit dem dänischen Verlag verhandelt und ist jetzt, nachdem eine Einigung erzielt ist, nach Christiania zurückgekehrt, um die Einwilligung seiner Auftraggeber zu er- langen. Über die Form, in der künftig Cammermeyers Verlag mit Gyldendals altem Verlag norwegischer Autoren <Jbsen, Björnson, Jonas Lie, Alex. Kielland und vieler andern) Zusammen wirken bezw. verschmelzen wird, lassen sich, wie Gyldendal der -Uoräisb Loxbaocklsr-Mckencks» mitteilt, erst in einigen Wochen nähere Bestimmungen treffen. Die mit Cammermeyer verbundene Druckerei ist in den Besitzwechsel nicht einbegriffen. Auch hat sich das Gerücht von dem Verkauf eines zweiten norwegischen Verlags, »Ost norsbs Xbtiskorlax- (der durch eine Verschmelzung von kleineren Firmen, namentlich mit blallioxs Loxbancksl entstanden ist), nicht bestätigt. Der beabsichtigte Verkauf wurde, während die Verhandlungen noch schwebten, bekannt und erregte vor allem in Christiania in den Kreisen der Buchhändler und Schriftsteller Aufsehen. Ihre Meinungen kamen in einer von einigen hundert Personen besuchten Protestversammlung zum Ausdruck, die am 10. Januar im großen Saale der Studentengesellschaft stattfand, vom norwegischen Buchhandlungsgehilfenverein veranstaltet. Ein gesunken hatten sich der Kultusminister, mehrere Professoren, eine Anzahl wissenschaftlicher und belletristischer Schriftsteller und nahezu alle Verleger und Sortimenter der norwegischen Hauptstadt. Zuerst richtete der Verlagsbuchhändler Chr. Dybwad ftn Firma Feilberg L Landmark) einen scharfen Angriff gegen die beiden norwegischen Aktiengesellschaften, weil sie, ohne sich erst an einen norwegischen Verleger zu wenden, ihre Verlage Fremden anböten. (Hierzu ist zu bemerken, daß, wie »Verdens Gang» aus sicherer Quelle in Erfahrung brachte, der Aktien-Gesellschaft Cammermeyer für den Verlag dieselbe Summe in bar von norwegischer Seite angeboten worden ist, die Gyldendal geboten hat. -Die Frist des Angebots lief aber ab, ohne daß die Direktion der Gesellschaft Gelegenheit gefunden hat, es anzunehmen oder auch nur Ver handlungen mit dem Bieter einzuleiten.») Den Verkauf könne man zwar nicht hindern, sagte Dybwad weiter, er sei aber vom nationalen Standpunkt zu mißbilligen. Der neue Trust werde mit norwegischer Verlagstätigkeit einen Krieg aufs Messer zu führen haben, und in diesem müßten Nor wegens Schriftsteller und Leserwelt die norwegischen Verlage unter stützen. — Auch Oberbibliothekar Drolsum fand es empörend, daß die Schriftsteller ohne weiteres verkauft werden sollten. -Wie wird das aussehen, wenn der norwegische Staatskalender in Kopenhagen erscheint, und das obendrein im ersten Jahre, wo er wirklich norwegisch sein soütel- — Universitätsstipendiat H. Koht wies auf den ungünstigen Einfluß hin, den es auf Norwegens sprachliche Entwicklung habe, daß norwegische Bücher in Kopen hagen erscheinen. — Professor Gerh. Gran war der Ansicht, die Schriftsteller würden es wohl noch selber einsehen, daß es für sie vorteilhafter sei, sich an norwegische Verlage zu halten. Demgegenüber hielten die Schriftsteller Sigurd Bödtker, Nils Kjär und andre es für widersinnig, von den eigentlichen Schriftstellern zu verlangen, sie sollten ihre ökonomischen Inter essen außer acht lassen aus Rücksicht auf ihr Vaterland, das nie mals etwas für seine Schriftsteller tue. Kjär meinte, es sei gut, daß Gyldendal jetzt in Christiania ein Zweiggeschäft mit einem norwegischen Disponenten und nowegischen Korrekturlesern er richte. -Wir, die neulich einen dänischen Prinzen zum norwegi schen König gemacht haben, wissen ja, wie leicht eine Nationali sierung stattfindet.- Schließlich wurde gegen nur zwei Stimmen folgende Reso lution angenommen, die von Drolsum und den Professoren Gran, Lüchen, Moltke Moe, Nansen und E. Sars unterschrieben war: -Die Versammlung würde es sehr bedauern, wenn die be absichtigte Übertragung norwegischen Verlags in dänische Hände zustande kommen sollte. Die Versammlung glaubt, es sei Grund vorhanden zu der Befürchtung, daß dadurch ein Abhängigkeits verhältnis entstehen würde, das sich für das geistige Leben Nor wegens als schädlich erweisen könnte.» — Vor der Abstimmung forderte Bödtker alle anwesenden Schriftsteller auf, mit ihm die Versammlung zu verlassen; ihm folgten nur zwei Herren. Während die Versammlung tagte, traf von vr. A u g u st Westener eine Depesche ein, er schließe sich ganz Rektor Brekkes Protest gegen den Übergang der Schulbücher an den dänischen Verlag an. Bargum. *L. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Von der Anklage des Vergehens gegen das Warenzeichengesetz ist am 22. Juli v. I. vom Landgericht Bielefeld der Verlagsbuchhändler Wilhelm Köhler (Minden) freigesprochen worden. Cr ist Drucker und Verleger des Deutschen Kaiser-Kalenders für 1904. Der Apotheker T. in B. hat darin seinen Balsam angezeigt. Durch das mit der Anzeige veröffentlichte Warenzeichen — eine Sonne mit der Umschrift »ich dien'» — sühlte sich die Firma T. L Co. in St. in ihren Rechten verletzt, da sie allein die Be fugnis zur Benutzung dieses Zeichens hat. Bei Ausnahme der Anzeige und Versendung des Kalenders hat aber der Angeklagte sich in dem Glauben befunden, sein Inserent sei zur Benutzung des Warenzeichens befugt. Die gegen dieses Urteil von der Firma T. L Co. in St. eingelegte Revision wurde am 22. d. M. vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. Preis für wissenschaftliche Arbeit. — Der von dem Großindustriellen Artur von Krupp in Berndorf gestiftete Preis von 2000 Kronen für eine Arbeit über das Thema »Der Schutz der nationalen Arbeit» wurde von der juristischen Fakultät der Universität Wien dem vr. jur. Felix Somary zuerkannt. ' Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Xllxeweins Liblioxrapbis cksr 8taats- uock keobtsvisssvsobaktso. Ubsrsiobt cksr auk ckisseu Osbistsn iw cksutsoben uoä aus- länckisobsn Uucbbaocksl nsu srscbiensusu Viteratur. Heraus, xsbsr: Otto blüblbrsobt. Vsrlax von Uuttbamwsr L blüblbreobt in Lsrlin. XXXVIIl. labrxanx 1905. Uo. 11. 12. November-vseswbsr. 8°. 8 237—294. No 3311—4191. Xntigns.riats-Xats.1oxs von bl. L 8. 8obapsr in Hannover: No. 91: Xlassisobs Ubiloloxis. Orieobiscbs unck lateinisobs Xutoren. Xrobüoloxis, Ossobiobts, Xuust unck Lpraoke äer Oriscbsn unck Körner. Nsulatsinsr. ÜMrnasien unck Universitäten. 8". 41 8. 1330 Nrn. Nr. 92: Osutsobs Viteratur (Libliotbslc von kawsl). 8". 82 8. 2248 Nrn. No. 93: Lüobsr kür küoberlisbbabsr. (2. Veil cksr Libliotbeb von kawel.) Xmsrioana. Xlmanaobe. Uioxrapbisn. Lriskvsobsel. blsrnoirsa. LibUotbsIcwesen. Lxlibris. krauen, Viebs, Lire. Osnsaloxis. Uerslckib. Numis matik etc. etc. 8". 78 8. 14b9 Nrn. Vitsrariscbs blittsiluoxsn cksr Xnoalen ckss Oeutsobsn ksiobs. blonatsbsriobt über Neusrsobsinuoxen auk ckern Osbists cksr ksobts- unck 8ts.atsvisssnsebs.ktsn. Unter 8t8.nck.ixsr blitardsitsr- sobakt von vrokessor vr. X. .iasxer in Vsiprix unck krokessor vr. Ob. Xllkslä in Urlanxen, berausxexeben von krokessor vr. X. Tb. von Lbsberx in Xrlanxen unck vrokessor vr. X. O^roü in blünobsn. Verlax von 1. 8obwsitrsr Vsrlax (Xrtbur 8sllisr) in blünebsn. XIX. labrx. 1906, No. 1. 8". spalte 1—64. 8tatistisobss labrbuob kör cksn vrsussisobsa 8taat. Dritter 1s.br- xanx 1905. Uerausxgxeben vom Xönixliobsn 8tatistisobsn Vanckesamt. 8". XU, 301 8. Lerlin 1906, Verlax ckss Xönixliobsn 8tatistisobsn Uanässawts. Osb. in Vein- vanck. Personalnachrichten. Hoftitel. — Dem Buchhändler Herrn Emil Boremski in Zerbst ist von Seiner Hoheit dem Herzog von Anhalt das Prädikat Hofbuchhändler verliehen worden. Auszeichnung. — Dem Schriftsteller Herrn vr. Wilhelm Ruland in München-Nymphenburg wurde von S. M. dem König Friedrich August von Sachsen der Titel eines Königlich Sächsischen Hofrats verliehen.
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