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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1906
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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.U 22, 27. Januar 1906. Nichtamtlicher Teil. 1013 Räume dieses geräumigen »Leviathans«, fünf Decks herauf, fünf Decks herunter. Den neuesten Spezial - Marconigramms, mit denen das »At lantische Tageblatt« jede Tagesausgabe einlcitet, schließt sich der alle Vorgänge auf hoher See behandelnde »lokale- Teil an. Ein anregendes Feuilleton bildet die tägliche Ergänzung der Schiffs lektüre, für die außerdem eine Bibliothek reichlich Sorge trägt. Durch die regelmäßigen Schiffsnachrichten und Ankündigungen im »lokalen« Teil ist der Passagier nicht allein an Bord gut orientiert, sondern er findet auch hier wie im Annoncenteil einen zuverläs sigen Wegweiser für die weitere Reise bezw. für seinen Aufenthalt im fremden Land. Das Milieu dieser neuen Zeitung bringt es mit sich, daß das Blatt einen durchaus originalen und originellen Charakter hat, entsprechend den Bedürfnissen seiner Leser. Seine Aktualität und Vielseitigkeit läßt trotz der gebotenen Einschränkung das Fehlen einer großen Tageszeitung selbst auf einer längeren Reise nicht allzuschwer empfinden, so daß die Passagiere selbst auf hoher See der liebgewordenen Gewohnheit, zum Frühkaffce oder nach Tisch das Neueste aus aller Welt und insonderheit aus der kleinen Welt, in der man just steckt und in der man sich mit weit größerem Interesse als zu Hause um seinen lieben Nächsten kümmert, zu studieren, durchaus nicht zu entsagen brauchen. (Deutscher Reichsanzeiger.) Die Vorliebe der jüngern und der älter n Semester für einzelne Universitäten. — Der Besuch der einzelnen preußischen Universitäten von seiten der jüngsten und ältesten Semester der reichsangehörigen Studierenden ist ein durchaus verschiedener, selbst in den einzelnen Studienhalbjahren. Von den jüngern Studenten gilt wohl, daß sie gern solche Hochschulen wählen, die ihnen unter andern Annehmlichkeiten den Vorzug bieten, dort gesellschaftlich hervortreten zu können. Der wissen schaftlich ehrgeizige Teil von ihnen sucht wohl auch solche Uni versitäten auf, an denen ihr Fach besonders gut vertreten ist, um wenigstens zu Beginn ihrer Studienzeit die hier wirkenden Berühmtheiten selbst zu hören. Übrigens kommt für das erste und zweite Semester häufig zunächst die Universität der Heimat- provinz oder die nächstgelegene in Frage. Bei den älteren Semestern aber, deren Blicke schon auf die Prüfungen und den dahinter liegenden Beruf gerichtet sind, geben andre Rücksichten bei der Wahl der Universität den Ausschlag. Hier werden viel leicht Examenfragen, Zusammensetzung der Prüfungskommissio nen u. a. m. ein Wort mitreden. Die preußische Universitätsstatistik (Heft 193 der -Preußischen Statistik«) macht den Versuch, diese Strömungen der Halbjahrs klassen in dem Zu- und Abfluß von Studenten zu den einzelnen Fakultäten für jede preußische Universität darzustellen, und zwar für einen Gesamtdurchschnitt sowie für die Winterhalbjahre und die Sommerhalbjahre getrennt. Dabei wird nicht der Besuch der einzelnen Fakultäten jeder Universität für sich, sondern die Gesamt zahl aller in einem Fach studierenden Reichsinländer auf sämt lichen Universitäten als Grundlage des Anteilverhältnisses der beiden äußersten Halbjahrsklassen gewählt, aus dem einfachen Grunde, weil das Bild des Fakultätsbesuchs einer Universität für die eigenen Größenverhältnisse zwar deutlichere Züge bietet, in dem Gesamtrahmen der übrigen Universitäten aber erst das richtige Verhältnis annimmt. Ein Beispiel wird die Methode der Ermittelung veranschaulichen: In der evangelisch-theologischen Fakultät zu Halle studierten im Studienjahre 1902/03 26,19 v. Hundert aller evangelischen Theologen der preußischen Univer sitäten, aber 30,16 v. H. aller evangelischen Theologen des 1. und 2. Semesters und umgekehrt nur 21,83 v. H. aller im 5. oder höheren Semester stehenden. Der Unterschied beträgt bei den jüngsten Semestern also -tz- 3,97, bei den ältesten dagegen — 4,36. Die evangelisch-theologische Fakultät zu Halle hatte also eine An ziehungskraft für die jüngeren Studenten, während die älteren ihr mehr, als dem Verhältnis nach zu erwarten wäre, fernblieben. Von einem Gesamtcharakter einzelner Hochschulen ist in dieser Hinsicht eigentlich nicht zu reden, da jede Fakultät für sich ein festes und eigenartiges Gepräge hat. Deshalb wird nur das Bild der einzelnen Studienzweige, wie es sich für die verschiedenen Universitäten darstellt, einer nähern, ziffermäßigen Darstellung Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. unterworfen, aus der hier nur einige Hauptergebnisse textlich und ohne Zahlenbeigabe herausgehoben werden mögen. Da cs, wie schon angedeutet, durchaus verschiedene Beweg gründe sind, die die jüngsten oder die ältesten Halbjahrsgruppen der Studierenden zu einzelnen Universitäten besonders zahlreich hinführen, so kommt es nicht allzu häufig vor, daß jüngere und ältere Semester in einem Studienzweige derselben Universität gleichzeitig stark oder schwach vertreten sind: Im Durchschnitt von Winter 1891/92 bis Winter 1895/96 fanden gleich großen An klang bei beiden Halbjahrsgruppen in der evangelisch-theologischen Fakultät Breslau und Königsberg, in der juristischen Bonn und Marburg, in der medizinischen nur Königsberg, in der philologisch historischen Abteilung keine Universität und in der mathematisch naturwissenschaftlichen Abteilung nur Göttingen. Einer gleich großen Abneigung von seiten beider Halbjahrsgruppen unter standen in der juristischen Fakultät Berlin und in der philologisch historischen Abteilung Berlin und Königsberg. In den beiden Halbjahren Sommer 1899 und Winter 1899/1900 zeigte sich durchschnittlich eine gewisse Vorliebe für eine der preußischen Universitäten in der evangelisch-theologischen Fakultät und in der mathematisch - naturwissenschaftlichen Abteilung der philosophischen Fakultät überhaupt nicht, in der juristischen dagegen für Bonn, Königsberg und Marburg, in der medizinischen für Halle und in der philologisch - historischen Abteilung für Bonn. Eine gleichzeitige mindere Anziehung übten im vor genannten Zeiträume aus in Greifswald die mathematisch naturwissenschaftliche Abteilung und in Berlin sämtliche Fakultäten.—Im Durchschnitt der beiden Halbjahre Sommer 1902 und Winter 1902/03 zeigten beide Halbjahrsgruppen in der evangelischen Theologie eine gewisse Vorliebe für Breslau, dagegen eine Abneigung gegen Berlin, in der juristischen Fakultät eine Vorliebe für Königsberg, in der medizinischen eine Ab neigung gegen Königsberg und eine Vorliebe für Göttingen und Greifswald, in der philologisch-historischen Abteilung eine Ab neigung gegen Berlin und Halle und eine Vorliebe für Bonn und Göttingen und in der mathematisch-naturwissenschaftlichen Ab teilung eine Abneigung gegen Berlin und Königsberg und eine Vorliebe für Bonn. Für die jungen evangelischen Theologen waren Breslau, Greifswald, Halle und Marburg, sowie Königsberg, für die älteren Bonn, Göttingen und Kiel, auch Königsberg in gewisser Beziehung Anziehungspunkte. Starke Abneigung herrschte bei den jungen Theologen gegen Berlin, Bonn, Göttingen und Kiel, bei den älteren gegen Greifswald, Halle und Marburg; auch Berlin wurde von letztern nicht eben gern ausgesucht. In der Jurisprudenz wurden von den jüngern Semestern besonders bevorzugt Bonn, Königsberg und Marburg, von den älteren dagegen mehr Göttingen, Greifswald, Halle, Kiel und zum teil auch Marburg. Die frühere Abneigung der jüngern Rechtsbeflissenen gegen Berlin ist allmählich ganz geschwunden, während sie bei den ältern noch sehr stark hervortritt. In der medizinischen Fakultät ragt Kiel dadurch hervor, daß es von den jüngsten Semestern auffällig übersehen, von den reifern Studenten aber besonders gesuckt wird. Bonn, Göttingen, Marburg und zum teil Königsberg und Breslau sind in diesem Fache bei den jüngeren, Kiel, Halle und Greifswald bei den älteren Semestern beliebt; Berlin, Bonn, Breslau, Marburg und Göttingen werden von den letzteren nicht gern gewählt. Bei der philosophischen Fakultät im ganzen leidet Berlin unter starker Abneigung der jüngern Studenten, Göttingen und Kiel unter einer nicht unmerklichen, während Halle und Bonn eine große, Breslau eine nicht unbedeutende, Marburg und Königs berg immerhin noch eine gewisse Anziehungskraft haben; von den ältern wurden Göttingen und Kiel, auch wohl Berlin und Greifswald mit Vorliebe ausgesucht, dagegen Bonn, Breslau und Halle nur ungern gewählt. Die jüngsten Semester der philologisch-historischen Abteilung waren verhältnismäßig stark vertreten in Bonn, Breslau und Münster, weniger stark in Greifswald, Halle, Königsberg und Kiel, die ältern in Breslau, Halle, Königsberg und Marburg, ganz besonders aber in Berlin. Die Mathematiker und Naturwissenschafter bevor zugen in dem ersten Studienjahre Bonn, Halle, Marburg, Münster und Breslau, in den höheren Studienhalbjahren Göttingen, Kiel, 136
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