Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19060126
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190601261
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19060126
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1906
- Monat1906-01
- Tag1906-01-26
- Monat1906-01
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 21, 26. Januar 1906. Nichtamtlicher Teil. 963 verschafften. Dem ist entgegenzuhalten, daß auch den Zeitungen die Kommissionsverleger bekannt sind und daß Werke aus solchen Verlagsinstituten von Anfang an überhaupt nicht ernst genommen und meistens einer Besprechung gar nicht unterzogen werden. Es gehen so viele gute Bücher aus bekannten Verlagsnnstalten ein, daß es nur unnütz Zeit vergeuden hieße, wollte man sich mit Werken, deren Minder wertigkeit in 98 von 100 Fällen zutage liegt, ernsthaft be fassen. 'Und hat der Autor vielleicht in Pillkallen oder Neutomischel einen Freund, der Redakteur einer Bäckerfach zeitung ist, dann nützt ihm die wohlwollendste Besprechung nichts — weil sie eben, wie auch sein Werk, unter Ausschluß der Öffentlichkeit erscheint. Sogar ernsthafte Besprechungen guter Bücher in besten Zeitungen werden, wie die Erfahrung zeigt, wenig beachtet. Es kommt noch ein ethisches Moment hinzu. Der Verfasser, der auf eigne Kosten sein Buch herausgebracht hat, fühlt sich in die Reihe derer aus genommen, die zur Literatur gehören. Er vergißt, oder es kommt ihm nicht zum Bewußtsein, daß er den Druck seines Buches nicht den innern Qualitäten seines Werkes zu danken hat, sondern der zufälligen Möglichkeit, eine gewisse Summe zu zahlen. Es geht diesen Autoren vielfach die richtige Per spektive für das eigne Können verloren, sie schreiben munter drauflos, bezahlen jedes Jahr die Druckkosten eines neuen Buches, fühlen sich als Dichter und zünftige Schriftsteller und kommen innerlich nicht weiter, wenn nicht gar die Neigung imstande ist, den Ernst, den der Beruf, der eigent liche Beruf erfordert, zu verdrängen, und sich das ganze Fühlen und Denken auf ein Gebiet konzentriert, das bei den meisten Menschen Nebensache, höchst Nebensache sein sollte; denn — wenige sind auserwählt. — Ein Berufsschriftsteller wird nur in den seltensten Fällen unter ganz besondern Be dingungen ein Buch kommissionsweise verlegen, weil er selbst, wenn er vermöge seines erworbenen Namens auf Absatz rechnen kann, geraume Zeit warten muß, ehe der Absatz das aufgewendete Kapital gedeckt hat, ganz zu schweigen von etwaigem Verdienste Diese Kommissionsverleger haben es aber auch gar nicht auf die Berufsschriftsteller abgesehen, behüte! Denen müßten sie ja womöglich Honorare zahlen, vielleicht angemessene Honorare, und müßten, wie jeder andre Unternehmer, das Risiko tragen. Das wollen diese Herren aber nicht; sie wollen verdienen, verdienen um jeden Preis. Aus diesem Grunde nehmen sie der armen Lehrerin, die vielleicht einige herzlich unbedeutende Gedichte gemacht hat, die paar Er sparnisse für die Druckkosten ab. Ihre Spekulation ist die Eitelkeit Uneingeweihter, denn wenn die armen Opfer wüßten, mit welchem Spott, mit welch süffisanter Freude der Kun dige die Publikationen derartiger Verlagsanstalten betrachtet, dann würden sie schwerlich diesen Druckern in die Hände fallen. Man sollte alle, die den unglücklichen Hang haben, Bücher zu schreiben, eindringlichst vor diesen Kommissions oerlegern warnen. Wenn jemand wirklich etwas Gutes, Neuartiges, das eine persönliche Note hat, schreibt, dann wird er auch einen anständigen Verleger finden, der sich für sein Werk interessiert, und wenn nicht — was schadet das, wenn ein paar Bücher weniger gedruckt werden? — Wer den großen Drang, die innere Notwendigkeit, das Ingenium ver spürt, zu schaffe», der setzt sich durch, auf alle Fälle; die andern aber, die nichts können, denen die innere Berech tigung zum Schaffen abgeht, die kommen nicht zum Parnaß, und wenn sie ihre Bücher dutzendweise »in Kommission« verlegten. Arno Hach. Internationale Statistik der Druckwerke im Jahre 1904. (Nach »Droit ä'^utsur« 1905 Nr. 12 vom 15. Dezember.) (Fortsetzung aus Nr. 20 d. Bl.) Frankreich Die Zahl der im Jahre 1904 erfolgten Hinterlegungen hat sich in den drei nachfolgend angegebenen Abteilungen in geringem Grade vermindert: Jahre Bücher Musikalien Stiche rc. 1896 12 738 6290 1392 1897 13 799 6085 1671 1898 14 781 6312 1303 1899 12 985 5761 781 1900 13 362 5910 952 1901 13 053 6550 778 1902 12 199 6719 843 1903 12 264 6824 950 1904 12 139 6429 927 Diese leichte Abnahme wird durch das Ergebnis be- stätigt, zu dem wir gelangen, wenn wir die im Jahre 1904 in der llabls s^stämatigns der »Dibliograplns äs la braves« angegebenen Titel zusammenrechnen: 1. Religion: Katholischer Kultus Protestantischer Kultus Orientalische Kulten 2. Rechtswissenschaft 3. Philosophie und Moral 4. Mystizismus, Occultismus 5. Staatswissenschaften und Politik: Staats- und Gesellschaftswissenschaft Finanzen, Steuern, Banken, Kredit, Statistik, Handel, Versicherung, Verkehr Verwaltung Politik 6. Militärwissenschaften, Marine, Schiffahrt: Kriegskunst Marine und Schiffahrt (einschl. Luftschiffahrt) 7. Mathematische Wissenschaften: Mathematik im allgemeinen Astronomie, Meteorologie, Mechanik 8. Naturwissenschaften: Physik und Chemie Naturgeschichte, Geologie, Botanik, Zoologie 9. Medizinische Wissenschaften 10. Landwirtschaft 11. Technische Wissenschaften: Brücken- und Wegebau, Schiffsbau, Eisen bahnen, Telegraphie, Metallurgie, Fabri kation, Künste und Handwerke, Aus stellungen Hauswirtschaft 12. Geschichte und Hilfswissenschaften: Weltgeschichte Archäologie, Numismatik, Inschriften, Ritter wesen, Adel, Paläographie, Archivkunde Biographie 13. Geographie, Ethnographie, Ethnologie, Etho logie, Reisen, Führer 14. Französische Literatur: Verschiedene Werke, Briefe, Briefwechsel, Vor träge, Kleinigkeiten, Phantasien, Literatur geschichte, Sittenstudien, Kritiken Romane und Erzählungen Theater, Theatergeschichte, Bühnenstücke Gedichte Dialektschriften, Mundartliches 1b. Fremde Literatur, alte und moderne, Übersetzungen in Prosa und in Versen 217 16S Übertrag: 7882 7810 128* 1903 1904 748 689 33 20 10 14 S20 479 204 215 47 40 182 220 123 109 19 29 157 154 252 289 52 62 43 36 43 50 70 138 168 118 1227 1206 206 195 255 250 11 20 487 444 304 286 495 470 261 248 386 416 592 589 438 447 300 360 32 52
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder