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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1906
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- Deutsch
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1194 Nichtamtlicher Teil. .U 26, 1. Februar 1906. Vortrag: 22967 5564 28531 1899 5971 1596 7567 1900 5760 1389 7149 1901 4955 1089 6044 1902 5839 1542 7381 1903 6699 1682 8381 1904 6456 1878 8334 Insgesamt 58647 14740 73387 Die Verlags-Erzeugung von 1904, mit der von Vergleich gestellt, verbreitet sich wie folgt über die schiedenen Literaturgebiete: 1903 1904 Neue Bücher Neue Ausl. Neue Bücher Neue Ausl. Theologie, Predigten 639 63 568 98 Erziehung, Schulbücher, Sprachenkunde 650 98 694 142 Romane und Erzählungen 1859 801 1731 817 Rechtswissenschaft 57 30 55 48 Staats- und Volkswirtschaft, Handel 509 100 594 181 Künste, Wissenschaften, Bilderwerke 413 32 458 74 Geographie, Reisen 172 34 229 60 Geschichte, Biographie 4X2 91 540 113 Dichtkunst, Theater 303 88 309 98 Almanache, Kalender 457 — 421 — Medizin 187 95 148 71 Schöne Wissenschaften, Essays 284 31 173 47 Verschiedenes, Broschüren 687 219 536 103 Insgesamt 6699 1682 6456 1878 8381 8334 Indem wir rückblickend die Übersichten einiger Jahre durchgehen, stellen wir eine aufsteigende Linie fest, der die Gebiete Erziehung, Staatswirtschaft, Geographie und Reisen, Geschichte, Dichtkunst gefolgt sind. Ibs KublisberL' lüreular erklärt diese Erscheinung teilweise aus dem Interesse, das in dem Vereinigten Königreich durch die Zoll- und Steuer fragen und durch die Kriege in entlegenen Ländern geweckt worden ist. Nach Nsrvspapsr ?rs8s Directory (60. Jahrgang) hält die langsame Aufwärtsbewegung in der Zahl der Zeitungen und Zeitschriften, die im Vereinigten Königreich erscheinen, an Es zählt deren im Jahre 1905: 2461 (1846: L51; 1892: 2255; 1899: 2383; 1902: 2457). 231 davon er scheinen täglich (105 morgens, 126 abends). 181 Blätter erscheinen in England, und zwar 436 in der Hauptstadt, 1445 in den Provinzen, darunter 184 täglich. Der Rest verteilt sich folgendermaßen: Schottland: 261 (darunter 18 täglich erscheinende): Irland: 191 (18 tägliche); Wales: 111 (7); Jsles: 17 (4). Ungefähr 900 dieser Blätter sind Zeitschriften (Schulblätter 85; Sportblätter 94: Temperenz- blätter 63; medizinische 61; Musikblätter 58; Erziehungs blätter 47, Modenblätter 94 rc). (Fortsetzung folgt.) Und Pippa tanzt — ohne Buch. Für die beiden Verbündeten: Verleger und Kritiker ist eine Frage von Wichtigkeit, die hier aufgeworfen werden soll und die — an sich keineswegs weltbewegend oder vor andern abhilfe-bedürftig — doch in den letzten Tagen aktuell geworden ist. Viele Berliner Kritiker haben in ihren Besprechungen über Hauptmanns neues Bühnenstück ihrem Bedauern Ausdruck gegeben, daß sie das Buch nicht vor der Aufführung in Händen haben konnten, um der Dichtung besser gerecht zu werden. Die Klage scheint berechtigt zu sein, wenn sie von so vielen ausgesprochen wird, und ich kann es lebhaft be zeugen, daß es für den Rezensenten, der als »Nachtwächter der Kunst«, wie sich Zschorlich neulich im Leipziger Tageblatt aus gedrückt hat, nach Mitternacht mit dem eben gehörten ganz neuen Werke ringen (beinahe sich Herumbalgen) muß, von allergrößtem Wert und eine humane Erleichterung wäre, wenn er die neue Dichtung vorher kennen lernen könnte. Es handelt sich dabei natürlich nur um echte, große Dich tungen und ernste, gewissenhafte Kritiker. Beide Gattungen md Gott sei Dank noch vorhanden und dürfen sicherlich als genügend wertvolle Größen anerkannt werden, daß sie sich mit Aussicht auf Gehör an die großen Bühnendichter und Verleger wenden. Für Schwänke, Blumenthal-Kadelburgs Muse, Philippis Große Licht-Kunst und dergl. bedarf der Kritiker des Buches nicht, also hat es diese Frage auch nur mit einer Anzahl großer belletristischer Verleger zu tun, wie z. B. Cotta, S. Fischer, Callwey, Grote, um einige zu nennen. Was den Verlag im Einverständnis mit dem Dichter zu der Vorenthaltung der Buchausgabe bis nach der Premiere veranlaßt, liegt ja klar auf der Hand und hat selbstverständ lich volle Berechtigung. Die Premiere soll wirklich Ereignis bleiben, sie soll »Novität« in jeder Weise sein, das Publikum soll gänzlich unvorbereitet (möglicherweise auch vorurteilslos), und der Kritiker — — ja der Kritiker muß nach alledem eben auch unvorbereitet kommen. An alledem (abgesehen von dem letzten) soll nicht gerüttelt werden; daß aber der Kritiker sich vorbereiten könne, liegt ganz besonders im Interesse des Verlegers und des Dichters. Ich selbst habe mich in solchen Fällen getrost an den Verlag gewendet und habe dann — unter Zusicherung, das Buch nicht weiterzugeben oder zu irgendwelcher vorherigen Publikation zu benutzen — der Dich tung stets in einer Weise gerecht werden können, wie es sonst nicht der Fall gewesen wäre. Aber es hieße an Berliner vielbeschäftigte Kritiker zu große Anforderungen stellen, wenn ihnen zugemutet werden sollte, sich in jedem Falle mit be- sondern Briefen an den Verleger und Dichter zu wenden — wovon das letztere überhaupt meist unerwünscht sein wird — und um vorherige Überlassung eines Exemplars unter den und den Kautelen zu bitten. Die in Betracht kommenden Verleger würden also meines Erachtens — und das ist der relativ langen Rede kurzer Sinn — auch im wohlverstandenen eignen Interesse handeln, wenn sie generell der Presse die vorherige Lieferung von Exemplaren unter den im Sinn der Sache liegenden Bedingungen der Diskretion und treuhändigen Behandlung zusagen würden. Ebenso wie an die Schauspieler in ähn licher Art Rollen- oder an Regisseur, Souffleur usw. ganze Exemplare gegeben werden und natürlich gegeben werden müssen, wäre das auch hier wohl ohne weiteres möglich. Auf das Publikum braucht eine solche Ausnahmemaß regel nicht ausgedehnt zu werden; um Neugierde zu be friedigen, sind dergleichen Sondermaßnahmen nicht nötig, und Herr A. oder B-, selbst wenn er noch so ernstlich inter essiert ist, kann und wird das Buch auch zwei Tage nach der Uraufführung mit gleichem Nutzen lesen. Den Re zensenten aber, von denen das Publikum so gut wie der Verleger und der Verfasser noch in derselben Nacht völlig gerechte, verständnisvolle, eindringende Urteile fordert, weil davon — in unsrer autoritativ beeinflußten Zeit — das Urteil Hunderttausender abhängt, darf mit Fug und Recht diese — man kann es ruhig gestehen — schwierige Auf gabe nach Kräften erleichtert werden. Nicht jeder Rezensent, namentlich nicht der Berichterstatter für auswärtige Blätter, ist in der Lage zweimal über dasselbe Werk zu schreiben, d. h. eben für den zweiten, nach der Lektüre des Buchs bessern Einblick den Raum des Blattes nochmals zu erhallen. Gerhart Hauptmanns »Und Pippa tanzt« bot den An laß zu dieser kleinen Anregung. Ist auch nicht jede Dichtung so schwer zu verstehen, Nutzen bringt die bessere Kenntnis des Textes immer, auch — was nebenbei bemerkt sei — für das Urteil der schauspielerischen Leistung, für das Urteil,
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