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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1906
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- Deutsch
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1156 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 25, 31. Jaimar 1906. und gut erhaltenen Exemplare wird unter dem Kostenpreis mit 50 bis 75 Prozent Rabatt verkauft. Im letzten Jahre wurden nahezu 100 000 solcher Bände abgesetzt. Viele dieser Werke gehen zusammen mit neuen Büchern ins Ausland und in die Kolonien, nach Militärguartieren und Bibliotheken in Indien, nach China, nach Missionsstationen und öffentlichen Leih bibliotheken in Südafrika und überall hin, wo die englische Sprache gesprochen wird. Die notwendigen Reparaturen führten zur Gründung einer eignen Buchbinderei, und jetzt sind nahezu 100 Arbeiter in dieser Abteilung tätig. Es ist bekannt, daß Mudie auch ein umfassendes Lager neuer englischer und vor allem ausländischer Literatur führt. Die Zahl der in Zirkulation befindlichen Bände umfaßt über 100 000 Werke und schließt außer den lateinischen und griechischen Klassikern auch die besten zeitgenössischen und klassischen Werke der deutschen, fran zösischen, italienischen, spanischen und russischen Sprache und ebenso die besten Bücher der holländischen, norwegischen und schwedischen modernen Literatur mit ein. Viele Werke, die jetzt vergriffen sind, sind hier noch zu haben. Mudie's Abonnenten befinden sich nicht nur in England, son dern auch überall auf dem Kontinent, hinunter bis zu den Hafen städten des Mittelländischen Meeres. Die Mudie'schen Wagen, die den Abonnenten Londons und seiner Umgebungen die Biblio theksbände nach der Wohnung bringen, befördern durchschnittlich täglich 1000 Pakete. Die Expedition, die den Provinzialaustausch bewältigt, hat gleichfalls ganz ungeheure Dimensionen ange nommen. Viele Londoner und Provinzial-Lese-Jnstitute und öffentliche Bibliotheken beziehen ihren Bedarf von Mudie; eine einzige Firma erhält nicht weniger als 30 000 Bände im Jahre. Mudie liefert neuerdings den literarischen Bedarf für die Firma Wyman L Co., der neuen Inhaberin der Bahnhofsbuch handlungen auf zwei großen Eisenbahnlinien. Mr. C. E. Mudie, der Gründer der Leihbibliothek, starb im Jahre 1890; seither wird das Unternehmen von Mr. A. O. Mudie, dem einzigen überlebenden Sohn, unter Beihiilfe Mr. Kingford Pawlings, eines Neffen des Verstorbenen, geleitet. — Näheres über die Bibliothek selbst haben wir in einem Artikel über die Leihbibliotheken Londons in Nummer 254 des Börsenblatts vom 1. November 1905 berichtet. H,. L. 6. Leibniz-Medaille. — Der Deutsche Reichsanzeiger und K. Preußische Staatsanzeiger vom 27. Januar veröffentlicht folgende königliche Verordnung: Um der Akademie der Wissenschaften in Berlin ein weiteres Zeichen Meiner Anerkennung zu geben, will Ich der Akademie die Ermächtigung erteilen, zur Ehrung besonderer Ver dienste um die Förderung ihrer Aufgaben alljährlich an ihrem Leibniztage eine Leibniz-Medaille zu verleihen. Der Vorlage des Entwurfs eines Statuts über die Verleihung dieser Medaille, wie eines Modells der letzteren sehe Ich entgegen. Berlin, den 27. Januar 1906. tgez.) Wilhelm R. (ggez-) Studt. An den Minister der geistlichen rc. Angelegenheiten. * Kunstausstellung. — Im Kunstsalon Franz Leuwer (vormals von Halem) findet zurzeit eine beachtenswerte Aus stellung von 45 Werken Hans Thoma's statt. Angeregt durch einen dort gehaltenen Vortrag von Professor Henry Thode in Heidelberg, über Hans Thoma, nimmt die Bremer Bevölkerung reges Interesse an der Ausstellung. Drei Originale wurden be reits verkauft. Auch das bekannte meisterhafte Pastellporträt Bismarcks von Franz von Lenbach ist durch Franz Leuwer ver kauft worden; es ist in Bremer Privatbesitz iibergegangen. * Stuttgarter Buchhandlungsgehilsen-Verein. Vor trag Cäsar Flaischlens. — Im Anschluß an unsre Mitteilung in Nr. 22 d. Bl. vom 27. Januar geben wir im folgenden die Preise für Eintrittskarten zu dem am Freitag den 2. Februar 1906 im Konzertsaal der Liederhalle in Stuttgart zu haltenden Vortrag des Dichters Cäsar Flaischlen bekannt: I. Platz 2--«; U. Platz 1 Hl. Platz und Galerie 50 H. Die Mitglieder des Stuttgarter Buchhandlungsgehilfen-Vereins erhalten eine Karte für den II. Platz kostenfrei, die bei dem II. Vorsitzenden, Herrn Paul Erps, i. H. I. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, zu entnehmen sind. Verheiratete Mitglieder können eine zweite Karte auf I. oder II. Platz zum halben Preise von Herrn Hermann Wildt, Hofbuchhandlung, beziehen. Pers onalnachrichten. * Mitgliedsjubiläum im Börsenverein. — Auf eine fünfzigjährige Mitgliedschaft im Börsenverein der Deutschen Buch händler darf am heutigen Tage Herr Josef Friedlein in Krakau, Inhaber der angesehenen dortigen Verlags- und Sortimentsbuchhandlung D. E. Fricdlein, zurückblicken. Herr Josef Friedlein hat am 13. September 1855 die Nachfolge seines am 26. Juli 1855 verstorbenen Vaters Daniel Eduard Friedlein als Inhaber des schon seit 1796 bestehenden, 1828 von letzterem übernommenen Geschäfts angetreten. Im Januar 1856 hat er die Mitgliedschaft des Vörsenvereins erworben. Der heutige Ab schluß des seitdem zum fünfzigsten Male wiedergekehrten Monats gibt uns willkommenen Anlaß, dieses Jubiläum festzustellen und dem Herrn Jubilar unsre aufrichtigen Glück- und Segenswünsche dazu auszusprechen. Red. (Sprechsaal.) Umschläge — ein Bestandteil des Rohmaterials. (Vgl. Nr. 18 d. Bl.) So wenig wie zu einem Bilde ein Rahmen ohne Bestellung des Käufers geliefert wird, so wenig nötig ist cs, zu einem Buch einen Einband zu liefern. Anders aber liegt die Sache meines Erachtens mit einem Buchumschlag. Es ist bei einem Buch wohl erforderlich, daß es auch äußerlich einen vollständigen, ab geschlossenen Eindruck macht, welcher Eindruck nur durch einen Umschlag (bezw. Einband) hervorgerufen werden kann. Daher liefert auch jeder Verleger die ungebundenen Bücher mindestens in einen Umschlag gehängt. Daraus aber, daß der Verleger diese Umschläge ohne weiteres zu den für das Publikum be stimmten Exemplaren liefert, ergibt sich auch die Notwendigkeit, daß er auch zu den rohen Exemplaren den Umschlag zu liefern hat, wenn er diese Exemplare in andern Besitz übergehen läßt. Einer besondern Vereinbarung bedarf es dazu nicht. Man muß daher nach meinem Dafürhalten und vorbehaltlich der weiter unten genannten Voraussetzungen den Umschlag als einen Bestand teil der Rohvorräte eines Buches ansehen. Muß man dies also tun, so ergibt sich daraus selbstverständ lich nicht die Notwendigkeit, daß es ein mit Titel und sonstigem Aufdruck versehener Umschlag sein muß; es genügt, wenn ein ein facher Papierumschlag das Buch umschließt und ihm so die äußer liche Abgeschlossenheit und Vollständigkeit gibt. Ein Umschlag, mag er noch so einfach sein, kostet natürlich Geld; die Kosten des Umschlags müssen daher in den Verkaufspreis für ein Werk mit eingerechnet werden, und der Käufer muß den Umschlag mit be zahlen. Ist also in dem vom Käufer der betreffenden Verlags werke gezahlten Kaufpreis der Preis für den Umschlag mit ent halten, so ist der Verkäufer natürlich verpflichtet, dem Käufer die Umschläge zu liefern oder, wenn er sie nicht liefert, sich einen ent sprechenden Betrag vom Verkaufspreis kürzen zu lassen. Hat der Verkäufer in dem Verkaufspreis den Kostenbrtrag der Umschläge aber nicht mit berechnet, so braucht er in diesem Fall auch die Umschläge nicht zu liefern, ebensowenig wie es der Fall zu sein braucht, wenn etwa der Verkaufspreis sehr niedrig be messen ist und vielleicht die Herstellungskosten der betreffenden Werke nicht deckt. Es dürfte dann ein Gebot geschäftlichen Ent gegenkommens sein, wenn der Käufer in solchem Fall auf die Lieferung der Umschläge verzichtet und die Herstellung der Um schläge auf seine Rechnung übernimmt. Diese meine Ansicht als Beitrag zur Klärung der aufge worfenen Frage. Adelbert Kirsten, Halle a. S. Für das Notstands-Komitee in Riga. Das Süddeutsche Verlags-Institut in Stuttgart hat aus der Konventionalstrafe einer Schleuderfirma hundert Mark für das hiesige Notstands-Komitee mir eingesandt, was ich hierdurch dankend bestätige. Riga, den 13./26. Januar 1906. E. Bruhns.
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