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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1882
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- Deutsch
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wieder zu decken vermag. Wir behalten uns vor, die angedeutete Idee bei anderer Gelegenheit weiter ins Detail auszuführc». Hier genügt es, festzustellen, daß auch die Nürnberger Landesausstellung, welche vom bayrischen Gewerbemuseum nach bestimmten systema tischen Gesichtspunkten geordnet ist, doch ein zusammenhängendes und lebendiges Bild von der bibliopolischen Production Bayerns zu bieten nicht vermag. Allerdings liegt hiefür der Grund nicht allein darin, daß die Aufstellung des Ausgestellten seitens der Aus stellungscommission nicht immer glücklich bewerkstelligt wurde. Auch die Nichtbetheiligung bedeutender Firmen der hier einschlägigen Productionszweige ist von diesem Standpunkte aus aufrichtig zu beklagen. So suchen wir vergebens Firmen, wie Th, Stroeser, Ad, Ackermann, Gebr, Obpacher, Oldenbourg in München, Manz in Regensburg, Stüber und Stahel in Würzburg und noch manches andere bedeutende Haus, Und ebenso lückenhaft muß die Ausstellung der Hilfsgewerbe genannt werden, insbesondere der Buchbinderei, während zugegeben werden muß, daß der Buchdruck, die Papier fabrikation und die Fabrikation einschlägiger Maschinen geradezu imposant ausgestellt haben, ein Urtheil, das wir bei der Besprechung der Einzelnheiten näher begründen werden. Für heute lassen Sie mich nur noch eines Verdienstes erwäh nen, das sich die Ausstellungscommission, insbesondere die Beam ten des bayrischen Gewerbemuseums durch die rechtzeitige Herstel lung eines vollständigen und in Bezug auf die räumliche Anord nung der Ausstellung gut orientirenden Katalogs erworben haben. Dieser Katalog zeigt eine Neuerung, die dem Interesse der Aus steller hervorragend zu dienen geeignet ist, nämlich bei jeder Firma, welche das dazu nöthige Material zur Verfügung gestellt hat, Notizen über Gründung, Ausdehnung ihres Betriebs und über ihre Hauptabsatzgebiete, Es gibt uns das die Anregung an die Hand, solche Notizen bei künftigen Ausstellungen auch Demjenigen zur Kenntniß zu bringen, der ohne Katalog die Ausstellung durch mustert, und zwar dadurch, daß dieselben auf einem Placat ange bracht werden, welches an dem Platz des Ausstellers zu befestigen wäre. Wäre es doch gleichfalls von hohem Interesse, in dieser selben Weise auch manchmal Näheres über Geschichte und Her stellung einzelner Hauptwerke zu erfahren. Wir erinnern nur daran, wie zu solchen Notizen bei Serien, wie „Fliegende Blätter" (Braun L Schneider) oder bei Werken wie Hirth's Formenschatz u, ähnlichen reichliche Gelegenheit gegeben wäre. Zweifellos kann durch solche Beigaben das Interesse des Fachkundigen wie des großen Publikums nur gesteigert und der bedauernswerthen Unkenntniß, insbesondere des letzteren in dem eigentlichen Wesen des Buchhandels einigermaßen gesteuert werden. In einem nächsten Briese wird Ihr Berichterstatter zunächst die typographische Seite der Nürnberger Ausstellung einer näheren Betrachtung zu unterziehen versuchen, Aktenstücke zur Geschichte des deutschen Buchhandels. XVII,*) Zehn Thesen an die Thüre der Deutschen Buchhändlerbörse, 1. Die in Leipzig centralisirte Organisation des Buchhandels birgt in sich die Ursache des unaufhaltsamen Rückganges des auswärtigen Sortimentsgeschäftes, weil das letztere, spesenüber bürdet, im Kampfe gegen das durch Spesenfreiheit überstarke Leipziger Sortiment unterliegt, 2, Der jetzt übliche Verleger-Rabatt ist zu hoch — er ist dem alterthümlichen Vertriebe angepaßt — er kann von rationell be- ') XVI, S, ISSN Nr, 79, triebenen Sortimenten zur Hälfte entbehrt werden; — er ver teuert das Buch ungebührlich, 3, Der Verleger soll den Nettopreis so calculircn, daß er seine Verlags-Artikel sammt und sonders überallhin (zunächst innerhalb Deutschlands) direct franco (für den Empfänger spesenfrei) liefert. Er schafft damit dem Sortimente in Ganz- Deutschland gleiche Chancen und befreit es von dem Drucke der Leipziger Concurrenz, 4, Um den directen Bücher-Verkehr zu ermöglichen, sei es die vornehmste Aufgabe und Pflicht des Vorstandes des Börsen vereins Deutscher Buchhändler, bei der deutschen Reichspostver waltung zu beantragen und mit allen Mitteln unablässig und zäh die Einführung eines Bücher-Post-Tarifes zu erstreben, mit etwa folgender Tax-Scala: Büchersendung bis zu 250 Gramm durch ganz Deutschland -- 3s^ „ 500 „ -- 5s> „ „ „ l Kilo --- 10^ „ „ ,, 2 „ „ „ „ ---20^ „ „ „ 3 „ „ „ ----30L. „ „ „ 4 „ „ „ „ --40^ „ /, „ 5 „ „ „ „ -^500» sowie ferner die Einführung der Einpfenuigtaxe für jede einzelne Journalnummer, jeden Prospect ohne Rücksicht aus deren Umfang, wie eine solche z, B, in Belgien besteht, Anmerkung: Auf Grundlage der „Einpfenuigtaxe" würde auch der Bc- dasfelbe naturgemäß aus der Hand der Post auf den Buch handel hinüber geleitet, 5, Der Verleger liefert alles Festbezogene zum Nettopreise und verfügt über sein Guthaben nach Belieben per Tratte mit kurzem Ziel, Commissionsartikel, über welche ganz- oder halbjährlich abge rechnet wird, werden durchschnittlich mit I0"/> höher berechnet, als Aequivalent für den längeren Credit und den Verlust an Porto für die nicht abgesetzte Waare, «. Der Verleger sollte nur mit solchen Sortimenten in direkter Verbindung bleiben, deren Absatz die Führung eines lausenden Kontos lohnt, und die Mehrzahl der kleinen Firmen auf den Bezug aus zweiter Hand verweisen. Kleinere sowie ausländische Sortimente thun besser, ihren Sortimentsbedarf von einer nahgelegeneu größeren Buchhandlung zu beziehen. Da letztere (nach These 3) Alles franco an ihrem Platze erhält, kann sie kleineren Handlungen Sortiment mit einem geringen Ausschläge von etwa 5U auf den Nettopreis liefern, 7, Der Zwang des Ladenpreises ist ein Unding, 8, Der Ladenpreis soll nur für Kataloge und Ankündigungen eine formelle Bedeutung haben — für den Handel ist derselbe nicht bindend. Der Sortimenter zieht nur den Nettopreis in Betracht und schlägt auf diesen den Nutzen, den er haben muß, resp, den er von seinem Publicum glaubt erlangen zu können, 480*
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