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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1906
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- Deutsch
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360 Mchtamtlicher Teil psL 8, 11, Januar 1906. verglichen; schließlich wurde am 19. Mai 1852 das Urteil verkündet. Es war gegen die Vereinigung, und da der Vor stand erklärt hatte, das Urteil als endgültige und bindende Entscheidung anzuerkennen, so blieb den Vertretern nichts weiter übrig, als von ihren Plätzen zurückzutreten und die Auflösung der Verbindung zuzulassen. In der Begründung wird anerkannt, »daß der Vorstand der Loolrssllsrs' Association von der Über zeugung getragen ist, daß die Verordnungen, nach denen der Buchhandel geleitet wird, gerecht und gut und zum Besten des Handels sind; man kain aber doch zu der Ansicht, daß diese An ordnungen prima kacio unhaltbar und der Bewegungsfreiheit, die in allen Handelszweigen gestattet sein muß, entgegenstehen. Der Eigentümer irgend eines Gutes mag bei dem Verkauf einen ihm gut dünkenden Preis fordern; die Bedingung jedoch, das Erworbene nicht unter einem festgesetzten Betrag weiter zu verkaufen, nachdem die verlangte Summe bezahlt und der Besitz übertragen ist, entspricht nicht den durch den Kauf erworbenen Rechten, Es ist außerdem klar, daß diese Vorschriften in der Praxis zu allerhand ärgerlichen Nach forschungen führen müssen, und ohne strenge Kontrolle wird der weniger Gewissenhafte der Versuchung, die Werke billiger als zu dem vorgeschriebenen Preise abzugeben, nur zu leicht unterliegen. Die überführten nväsrssllsrs sind dann in einer Weise aus der Verbindung ausgeschlossen worden, die ihre Ge fühle verletzen und ihre Geschäfte zugrunde richten müssen, und doch ist jeder Grund zu der Annahme vorhanden, daß trotz der notwendigen Spionage andre unbestraft fortfahren, die Bücher zu dem ihnen passenden Preise zu verkaufen. Das Überein kommen zwischen Verlegern und Sortimentern soll freiwillig sein; man hat auch den Eindruck gewonnen, daß eine große Majorität der Sortimenter sich zu der Assoziation bekennt und ihre Bereitwilligkeit erklärt hat, die Vorschriften anzuerkennen; obwohl aber keine äußere Gewalt oder Drohung angewandt sind, die ja das Gesetz verbietet, fragt es sich doch, ob die Ein willigung nicht bis zu einem gewissen Grade einem Druck zu zuschreiben sei. Ohne das Ticket, das den Sortimenter berech tigt, mit dem Verleger zu Handelspreisen zu verkehren, kann er seinen Beruf nicht ausüben; seine Existenz ist also aufs Spiel gesetzt. Viele der Buchhandlungen, die jetzt der Verbin dung angehören, haben zu verstehen gegeben, daß sie glücklich wären, von ihr befreit zu sein, um ihr Geschäft frei wie Kauf leute andrer Verufszweige ausüben zu können; aber selbst die Einmütigkeit aller Sortimenter würde für diese Frage nicht entscheidend sein, da sie fürchten mögen, einer Protektion beraubt zu werden, an die sie so lange gewöhnt sind, die es ihnen er möglicht, sorglos und ohne viel Initiative fortzuleben, die für sie aber doch nicht notwendig ist. -Die größte Aufmerksamkeit in der Beurteilung der Frage ist dem Verfahren beim Verkauf der Bücher geschenkt worden. Es besteht kein Zweifel darüber, daß es zum Vorteil der Literatur ist, wenn in allen Haupt- und Provinzialstädten mohlversehene Buchhandlungen bestehen. Durch deren Bemühungen werden Werke besser als durch Annoncen bekannt gemacht, und die Ge legenheit, die Bücher selbst durchsehen zu können, veranlaßt manchen zum Kauf, der sonst nicht daran gedacht haben würde. Es wird zugegeben, daß die Zahl der Sortimente im Vereinigten Königreich bedeutend zurückgehen dürfte, sobald die Verord nungen der Bereinigung aufgehoben werden und der freie Wett bewerb eintritt; zu viele Buchhandlungen führen anderseits aber unbedingt dazu, den Verkaufspreis zu erhöhen, und wie die Er fahrung lehrt, steigt die Nachfrage, sowie die Preise herabgehen, wenn wohl auch nicht in dem Grade, wie die Gegner der Asso ziation es voraussehen. Nach Niederreißung von Schutzwällen tritt überall ein unmittelbarer Rückschlag ein; gesunde Handcls- prinzipicn werden dem aber bald abzuhelfen wissen, und es ist zu hoffen, daß die Konkurrenz und die niedrigen Preise, ein größerer Umsatz und vielleicht auch die vermehrte Energie und Arbeitskraft, die angefacht werden dürften, zum Wohl des Buch handels beitragen und den Verdienst aller dabei Beteiligten er höhen. Schließlich ist dann noch gesagt worden, daß, wenn auch die Werke berühmter Autoren vorteilhaft ohne die Vorschriften verkauft werden könnten, die den Absatz vielleicht beeinträch tigen, so wäre es ohne Schutz gegen Schleuderet nicht möglich, die Werke unbekannter und junger Autoren einzusühron. Selbst wenn dem so wäre, würden wir es als ungerecht be trachten, das Mittelmäßige wenn auch Gute auf Kosten des Genies hochzubringen, »Wir sind außerdem aber der Ansicht, daß die Vorschriften den Absatz guter und verdienstvoller Bücher einschränken. Falls die Nachfrage gering ist, würde beim freien Wettbewerb der Preis natürlich heruntergehen, und zu diesem gcringern Preis dürfte sich vielleicht eine große Käuferzahl für manches Werk finden; da der vom Verleger festgesetzte Minimumpreis aber ein gehalten werden muß, so ist der Verkauf ganz ausgeschlossen und die Auflage wird eingestampst, »Aus diesen Gründen ist man der Ansicht, daß der Versuch, das Buch als einen besondern und apart zu behandelnden Handelsartikel zu betrachten, fehlgeht, und daß die bestehenden Vorschriften nicht länger Geltung haben sollen. Es wird be sonders hervorgehoben und anerkannt, daß in keiner Branche des Buchhandels übergroße Gewinne erzielt werden; ebenso wenig ist jemand zu tadeln; das System aber ist fehlerhaft, und die Gesamtheit würde durch dessen Fortführung leiden, »Es wird weiter hervorgehoben, daß die Mißbilligung der Vor schriften nur die Anmaßung der Verleger betrifft, die Preise zu diktieren, zu denen der Sortimenter die Bücher in seinem Laden verkaufen darf, und die Maßnahmen, die getroffen sind, um diesen Preis aufrecht zu erhalten. Da diese aber verworfen sind, so wird die Vereinigung aufgelöst werden müssen, »Neuere und bessere Statuten aufzustellen, lehnt die Jury ab, da das außerhalb des gestellten Rahmens liegt. Der Buchhandel gedeiht vielleicht am besten ohne irgend welche Paragraphen, Die Jury gibt ihrer besondern Anerkennung der Leistungen des Buchhandels Ausdruck;'die Beteiligten würden sich für die ge habte Mühe und Arbeit reich belohnt fühlen, falls sie zur dauernden Wohlfahrt dieses intelligenten und ehrbaren Standes, von dem das Gedeihen der Literatur in so hohem Grad ab hängt, etwas bcigetragen hätten - Mr Longman wollte Lord Campbell in einem Punkt noch berichtigen; man lehnte es aber ab, weitere Äußerungen entgegenzunehmen, — und da der Vorstand sich verpflichtet hatte, dem Urteil zu entsprechen, so traten die Mitglieder zurück und die Vereinigung wurde aufgelöst; der Handel hatte Gelegenheit, sich selbst fortzuentwickeln, — Wir haben in der Einleitung dieses Artikels gesehen, zu welchem trau rigen Resultat infolge dieses Schiedsspruchs der englische Buch handel nach fünfzig Jahren gelangt war, Bruno Conrad, ^ kre^iglel- ok National kiblio^rapkzk witst s 8elec1ion ok tke Lkiek kiblioArapliicsI kooks snJ ^rticle8 prinleck in otker Loun1n68, b/ kriäeaux Lonrtnszr. Vol. 1, 2. (VIII, 631 8.) 6lr. 8°. llonäon 1905. rlrost. Oonstabls L Oo. Dieses neue Werk wird neben Steins Nannel äs biblioArapstie Aöusrals ein gesuchtes Hilfsmittel werden, weil sich beide ergänzen, Steins Werk systematisch geordnet und mit alphabetischem, französischem Sachregister versehen ist, Courtneys Werk dagegen, nach sachlichen englischen Schlag wörtern alphabetisch geordnet, ein alphabetisches Sach- und Verfasser-Register hat. Wer über einen genügenden eng lischen und französischen Wortschatz verfügt, wird auch als Deutscher letzteres Werk mit Vorteil benutzen und die wich tigsten Arbeiten — Bücher und in Zeitschriften verstreute — verzeichnet finden — die wichtigsten; denn schon der Zu satz zum eigentlichen Titel besagt, daß Vollständigkeit über haupt nicht erstrebt wurde, während von Haus aus ein Verzeichnis der von Engländern bearbeiteten Bibliographien beabsichtigt war. Aber wie der Hunger sich manchmal mit dem Essen einstellt, so erschien es Courtney während der Arbeit wün-
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