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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.01.1906
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil Koberl koive8, 8ooliseller8'^88ocia1ion8 pa8t anä pre8ent. Die Geschichte der Buchhändlerorganisationen andrer Länder muß alle, die die Entwicklung der heimischen Ver bände durchlebt oder verfolgt haben, interessieren! so dürfte denn auch ein Bericht über die englischen lloolcssllers' ^ssoeilltions hier vielleicht willkommen sein. Bowes' Broschüre ist nur für Mitglieder der gegen wärtigen ^.s-ooitüioii gedruckt und im Handel nicht erhältlich; auch in der Bibliothek des Lritieb Nuseum habe ich diese vor einigen Monaten erschienene Arbeit nicht finden können. Das mir vorliegende Exemplar verdanke ich der Liebens würdigkeit Mr R. B. Marston's, des verdienstvollen Heraus gebers des rllublislsis' Oironlar«, dem ich auch an dieser Stelle meinen Dank aussprechen möchte. Das kleine, 52 Seiten umfassende Werk enthält eine Allswahl aus einer Sammlung von Zeitungsausschnitten re. Sie behandeln die englischen Buchhändlervereine, besonders den des Jahres 1852 der bekanntlich einer allgemeinen Opposition wegen in jenem Jahre aufgelöst wurde. Der Herausgeber hat sich bemüht, allen den verschiedenen, damals zum Ausdruck gekommenen Stimmen Raum zu geben, und nachdem jetzt ein über halbes Jahrhundert verflossen, ist es um so interessanter, auf die damaligen Differenzen und Meinungsverschiedenheiten zurückzublicken und zu sehen, wie weit die Befürchtungen der Anhänger der Association sich verwirklicht haben und wie weit die Stellungnahme der Opposition sich verändert hat Die Association des Jahres 1852 hatte sich, ivie schon auch frühere, die Sicherung und Einhaltung des fest gesetzten Ladenpreises zum Ziel gesetzt, der im andern Fall beliebigen Schwankungen ausgesetzt wäre und es dem Händler unmöglich machen könnte, ein gutes Lager zu halten und die Werke zu einem Preise zu verkaufen, der ihm eine Existenz gestattet; das .hätte dann natürlich den Verkauf der guten Literatur beeinflußt und sich nicht nur dem Buchhändler, sondern auch dem Verleger, dem Autor und dein Publikum als nachteilig erwiesen. Die der damaligen Association gegenüberstehende Partei war der Ansicht, daß das Einmischen des Verlegers in die Verhältnisse des Sorti menters den Prinzipien des Freihandels widerspräche, daß ein unbeschränkter Wettbewerb die Preise herabfitzen und daß der Umsatz von Büchern dadurch zum Vorteil aller vergrößert werden würde. Die Erfahrungen des seit dem Zusammenbruch der 52er Association verflossenen halben Jahrhunderts haben die Tatsachen erwiesen, die beide Parteien — Anhänger und Gegner der damaligen Organisation — jetzt anerkennen. Man ist sich nun darüber einig, daß der Verkauf neuer Bücher mit einem Rabatt von 250/j, dem Buchhändler keinen Gewinn übrig läßt; das ist sehr genau von Mr. R. MncLehose, einem Glasgower Buchhändler, bewiesen worden, die Richtigkeit seiner Aufstellungen ist allgemein anerkannt; ferner, daß die Zahl der Buchhändler, die ein Lager guter neuer Literatur führen, bedeutend zurückgegangen ist. Wäh rend das Reich vor 50 Jahren nach der allgemeinen Schätz ung 1200 solcher Handlungen zählte, sind jetzt keine 200 zu finden. Diese Tatsachen bewiesen gar zu deutlich die ernste und traurige Lage, und alle an dem Handel Beteiligten sahen ein, daß das Sortiment nicht aussterben dürfe, daß etwas geschehen müsse, um den Verkauf neuer Bücher so zu ge stalten, daß der Sortimenter in der Lage sei davon zu leben Im »Athenaeum« vom 24. Februar 1883 (diese Zeitschrift war der Vereinigung des Jahres 1852 entgegen) befindet sich ein Artikel, der aufs neue anregt, einen Buchhändlerbund zur Aufrechterhaltung der Preise zu bilden, wenngleich die bisher unternommenen Versuche zu keinem Resultat geführt hätten und vielleicht auch der nächste keinen Erfolg haben könnte. Der Aufsatz schließt mit den Worten: »Soviel steht jedenfalls fest, daß der Buchhändler bei einem Abzug von 250/g kaum sein Brot finden kann und in vielen Fällen bei dem Verkauf von Büchern direkt zusetzt.« Im Jahre 1890 traten dann wieder ein paar Londoner Buchhändler zusammen, um zu beratschlagen, was getan werden könnte, um die so unbefriedigende Geschäftslage des Handels mit neuen Büchern zu verbessern. Sie beschlossen, selbst eine Korporation »lös Oonckon llaol^sllsr.«,' 8oeiet^« zu bilden und den ganzen Londoner Buchhandel ein zuladen, dieser beizutreten. Sie hatten damit Erfolg; am 9. Juni 1890 fanden sich ungefähr 150 Buchhändler zu einer Beratung in Stationers' Hall ein; dort wurde ein Komitee gebildet, das sich sowohl aus Verlegern als auch aus Sortimentern zusammensetzte. Ein erhöhter Gewinn des Sortimenters mußte von irgendwoher kommen. Es lag natürlich am nächsten, den Verlag darum anzugehen; die Erfahrung hatte aber gelehrt, daß weiteres Entgegenkommen des Verlegers für den Sorti menter nahezu zwecklos sei, so lange man nicht die Einhaltung der Preise durchsetzen könne, da sonst nur das Publikum davon profitiere. Ein oder zwei Verleger hatten experimen tiert und zu einem niedrigeren Preise Bücher herausgegeben, die dem Handel selbst mit ganz begrenztem Rabatt geliefert wurden und für das Publikum netto sein sollten. Im Jahre 1894 hielt es die »Locist,^« für gekommen, die Meinung des ganzen Handels über die Sachlage kennen zu lernen; zu gleicher Zeit wurden die Provinzial-Buchhändler aufgefordert, der Vereinigung beizutreten. Zu Anfang des Jahres 1895 wechselte die »bioaäon Loolrssllsrs' Lcxüst^« ihren Namen; der Verein heißt fortab: »IRs ^.ssoolLtsä llookssllsrs ok Orsat Lritsin s.nck Irslsnck«. Die Bildung der ^ssoomtion cck Loolcesllers führte später zu einer ähnlichen Vereinigung der Verleger, und nach vielen Interviews und Diskussionen wurde beschlossen, die Einhaltung der dlst-boolr - Preise irgendwie zu kontrol lieren, auch die Zahl der »nst-books« selbst allmählich zu erhöhen. Das Übereinkommen trat im Jahre 1900 in Kraft und hat sich während der verflossenen Jahre durchaus bewährt. Ein Bericht der Looist^ ok L.vtbors in 1897 konsta tiert den tiefen Stand des Sortiments und sagt, daß die schlechte Lage auch teilweise auf die Autoren zurück fallen müsse, da deren Wohlstand mit dem Gedeihen des Sortiments Hand in Hand gehe; viele Bücher könnten nicht als wirksam verlegt betrachtet werden, solange die Buch händler sich nicht für sie interessierten; diese aber könnten sich nicht für Werke verwenden, deren Verkauf ihnen keinen Gewinn gestatte. Im allgemeinen Interesse der Literatur sei es höchst wichtig, daß der geschulte und intelligente Buch händler dem Lande erhalten bleibe. Zu dieser Anschauung waren die Verleger nun ja schon viel früher gekommen. Bei einer Zusammenkunft der »llnbliLÜkrs' ^.880vig.tion« im Jahre 1897 sagten einige leitende Verleger, man könne nicht behaupten, daß Sorti menter alles in allem keinen Gewinn erzielten, dieser werde aber durch den Verkauf von druckfreien Büchern, von Papier und besonders von goocks« erzielt, während der Er lös fiir eigentliche Bücher zu gering sei, um die Geschäfts kosten zu decken. Dieser Zustand sei nur dem Druck der
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