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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1903
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- Deutsch
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^ 154. 7 Juli 1903. Nichtamtlicher Teil. 5329 beibehalten werden; aber damit ist nicht ausgeschlossen, daß auch in der Hauptstadt solche Museen erhalten und unter Umständen ge schaffen werden Ich habe aber noch etwas andres zu sagen, und das betrifft speziell die Herren, die nicht aus Bayern sind. Ihnen danke ich ganz besonders, daß sie hierher gekommen sind und sich damit einverstanden erklärt haben, daß in Bayerns Hauptstadt, in der größten Stadt im Süden des Reichs, dieses Museum ge gründet wird. Daß wir damit keine speziell partikularistische Stiftung machen wollen, das haben Sie gesehen aus den Namen, die dem Verein angehören, und so schließe ich, indem ich, wie ich schon anfangs gesagt habe, wünsche, daß es zunächst der Stadt, in der das Museum gegründet wurde, dann dem Lande, dem ganzen deutschen Reich und — die Wissenschaft und Technik ist ja nicht national, sondern international — daß es der ganzen Menschheit zu gute kommen werde. (Stürmischer Beifalls Hoher Besuch. — Am Freitag den 3. d. M. besuchte Ihre Majestät Königin Carola von Sachsen mit Gefolge und Ihre Königliche Hoheit Fran Prinzessin Karl von Hohenzollern, die zur Zeit in Sibyllenort weilt, die Buch- und Kunsthandlung von Goerlich & Coch in Breslau, um, wie alljährlich einigemal, verschiedne Einkäufe zu machen. O. 8. Gutenberg-Gesellschaft. — Die zweite ordentliche Mit gliederversammlung der Gutcnberg-Gesellschaft fand am Sonntag nach dem Johannisfest, den 28. Juni, im Stadthaussaal zu Mainz bei zahlreicher Beteiligung unter dem Vorsitz des Mainzer Oberbürgermeisters Herrn Or. Gaßner statt. Dieser gab in seiner Begrüßungsansprache der Befriedigung über die erfreuliche Ent wicklung der Gesellschaft Ausdruck. Dem Andenken des im Lauf dieses Jahres zu früh dahingeschiedenen Geheinirats Karl Dziatzko in Göttingen, «des ausgezeichneten Mitbegründers und Förderers unsrer Gesellschaft, des Meisters in der Gutenbergforschung«, widmete er warme Worte der Dankbarkeit und Verehrung. Die zweite Veröffentlichung der Gutenberg-Gesellschaft lag im Reindruck mit den Tafeln nahezu vollendet vor. Unter dem Titel »Die Donat- und Kalender-Type, Nachtrag und Über sicht« behandelt ihr Verfasser, Direktor Or. P. Schwenke in Berlin, die noch ausstehenden und zumeist neu aufgefundnen Druckdenkmäler dieser Type und faßt die Frage übersichtlich zu sammen. Der würdig ausgestatteten Schrift sind sieben, zum Teil doppelte Lichtdrucktafeln beigegeben; als Anhang ist ein Abdruck des mittelalterlichen Donat-Textes nach den ältesten Ausgaben in philologisch-kritischer Bearbeitung beigefügt. Die beiden Hefte der Gutenberg-Gesellschaft vereinigen nunmehr das gesamte Material für die Beurteilung dieser Fragen in übersichtlicher, auch dem Nichtfachmann willkommner Form. Diese wichtige zweite Veröffentlichung der Gesellschaft wird im Laufe des Juli in die Hände der Mitglieder gelangen. Der Schriftführer der Gesellschaft, Rechtsanwalt Or. Oppen heim, erstattete den Jahresbericht, der im Druck den Mitgliedern mit der Schwenkeschen Schrift zugehen wird. Die Gesellschaft zählt 675 Mitglieder, darunter 29 Stifter mit einem einmaligen Bei trage von 300 Der Jahresbeitrag ist 10 >6. Die bisherigen Veröffentlichungen können durch Nachzahlung des betreffenden Jahresbeitrags von neu eintretenden Mitgliedern nachträglich in Empfang genommen werden. Die vom Kassenführer, Fabrikant Karl Scholz, erstattete Rechnungsablage und der Voranschlag für das nächste Vereinsjahr wurden gutgeheißen. Das Vermögen der Gesellschaft (die Stifter beiträge sind kapitalisiert) beträgt 14964 wovon jedoch die Kosten der diesjährigen Veröffentlichung noch abgehen. Ein Betrag von 2000 wurde den Statuten gemäß dem Gutenberg- Museum überwiesen. Den in den Statuten vorgesehnen öffentlichen, Gutenberg oder das Gebiet seiner Kunst betreffenden Vortrag hielt diesmal Or. Heidenheimer, Sekretär an der Mainzer Stadtbibliothck. Unter dem Titel »Aus der Frühzeit der Druckkunst« behandelte Redner hauptsächlich den innern Zusammenhang einiger literarischen Äußerungen in Schlußschriften und Begleitgedichten zu Druck werken jener Periode, gedachte anläßlich des vierhundertsten Todes tags von Peter Schösser der Bedeutung dieses Mitarbeiters Guten bergs für die Ausgestaltung der Druckkunst und wies auf Grund zeitgenössischer, zum Teil bisher kaum verwerteter Zeugnisse Mainz als Erfindungsstadt der Druckkunst nach. Der Bericht über das Gutenberg-Museuni und die Gutenberg- Bibliothek wurde von deren Vorstand Oberbibliothekar Professor Or. Velke erstattet und ergab ein erfreuliches Bild von der Ent wicklung dieser Anstalt. Sämtliche Abteilungen haben ini ver- flossnen Jahr durch Ankäufe und Geschenke eine bedeutende Ver mehrung erfahren. Ein besonders wichtiger Zuwachs ist bei den ältern Druckwerken vom Ende des fünfzehnten Jahrhunderts ab zu verzeichnen; aber auch für die Folgezeit und an modernen Er zeugnissen der Druckkunst war er ein vielseitiger und bedeutsamer. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. Der Besuch des Museums war ein reger. Ein ausführlicher Be richt, der die beiden Jahre seit Bestehen des Museums zusammen faßt, wird den Mitgliedern der Gutenberg-Gesellschaft zugehen. Für ein in der Göttinger Universitätsbibliothek anzu bringendes Bildnis des verewigten Karl Dziatzko, als Relies- porträt oder Büste, wurde ein Beitrag (zunächst 100 ^E) bewilligt. In den Ehren - Ausschuß wurden neu gewählt die Herren: Earl of Crawsord in Haigh Hall bei Wigan (England), Franz Ehrle, Präfekt der Vatikanischen Bibliothek in Rom, Herbert Putnam, Oibrariav ot OovArsss in Washington. Ausstellung »Die Kinderwelt« in St. Petersburg. — Unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin-Witwe Maria Feodorowna von Rußland wird im November d. I. in St. Petersburg (im Taurischen Palais) unter dem Namen »Die Kinderwclt» eine internationale wissenschaftliche und gewerb liche Ausstellung veranstaltet werden, die ein vollständiges Bild des Lebens des Kindes von der Geburt bis zur Vollendung des schulpflichtigen Alters geben soll. Die Ausstellung ist in fünf Gruppen geteilt, deren erste dem Schul- und Unterrichtswesen, die zweite der Hygiene des Kindesalters und der physischen Ent wicklung des Kindes, die dritte der Industrie (auch Kinder beschäftigung), die vierte der Kunst im Leben des Kindes, die fünfte der Geschichte und Ethnographie eingeräumt ist. Die Or ganisation der Ausstellung in St. Petersburg ist dem Gehilfen des Finanzministers Geheimrat W. I. von Timiriasew über tragen. Geschäftsführer sind der Generalkommissär M. A. von Bilbassow und sein Stellvertreter A. R. von Seume. K. und k. Familien - Fideikommiß - Bibliothek in Wien. — Die Übersiedlung der k. und k. Familien-Fideikommiß- Bibliothek in Wien aus dem alten Augustiner-Trakt der Hof burg in die ihr zugewiesenen Räumlichkeiten in der neuen Hofburg ist nunmehr durchgeführt. Die Räume erstrecken sich über die ganze Flucht der Hochparterresäle der Ringstraßenfront der neuen Burg und über eine Anzahl von Zimmern im Souterrain. Die Benutzung der Sammlungen ist nur mit spezieller Genehmigung des Vorstands, um die in jedem einzelnen Fall anzusuchen ist, gestattet. Kurator dieser kaiserlichen Bibliothek ist Seine k. und k. Hoheit Erzherzog Eugen. Preisgekrönte Geschichtswerke. — Der Ehrenpreis von 9000 ^ aus der Stiftung des Frankfurter Patriziers Peter Wil helm Müller, der alle drei Jahre zur Verteilung kommt und nebst einer Medaille »für höchste Leistungen auf einem Gebiete der Kunst und Wissenschaft innerhalb der letztverflossenen 1b Jahre« verliehen wird, wurde in diesem Jahre zu gleichen Teilen den Historikern Or. Heinrich Friedjung für sein Werk: -Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland 1859—1866« und Or. Albert Hauck für seine »Kirchengeschichte Deutschlands« zucrkannt. — Vorauf- egangene Preisträger aus dieser Stiftung sind Adolph Menzel, udwig Anzengruber, Paul Heyse, Reinhold Begas und der Mathematiker K. Weierstraß. Diesmal waren die historischen Wissenschaften an der Reihe. Das Preisgericht bestand aus den drei Professoren für Geschichte an den Universitäten Berlin, München und Zürich: Dümmler (seither verstorben), Riezler und Meyer von Knonau. Pensionsfonds der »Concordia« in Wien. — Der Pensionsfonds des Journalisten- und Schriftstellervcreins »Con- coroia« in Wien, der in diesen Tagen seine 31. ordentliche Generalversammlung abgehalten hat, hat im Jahre 1902 an In validen, Pensionäre, Witwen und Waisen den Betrag von 136183 L ausgezahlt. Seine Leistungen in den gesamten 31 Jahren seines Bestehens belaufen sich auf die achtbare Summe von 2 160 448 8. Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — Die Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin hielt am Donnerstag, den 2. Juli, nachmittags 5 Uhr, statutengemäß ihre öffentliche Sitzung zur Feier des Jahrestags ihres Stifters Leibniz. Den Vorsitz führte der beständige Sekretär der physi kalisch-matheinatischen Klasse, Geheime Medizinalrat Professor Or. Waldeyer, der in seiner Eröffnungs-Ansprache darauf hin wies, daß die heutige öffentliche Sitzung die letzte im alten Akademiegebäude sei, und einen kurzen Rückblick auf dessen Ge schichte warf. Es folgten die Antrittsreden der seit der letzten Leibniz - Sitzung neu eingetretnen ordentlicben Mitglieder, der Professoren Or. Richard Pischel, Or. Frieorich Schottky und Or. Gustav Roethe, die der Reihe nach von den beständigen Sekretären, Geheimem Regierungsrat Professor Or. Diels, Ge heimem Obcrregierungsrat Professor Or. Auwers und Geheimem Regierungsrat Professor Or. Vahlen, beantwortet wurden. Weiter wurden Gedächtnisreden auf die verstorbnen Mitglieder der 707
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