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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1867
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1867
- Sprache
- Deutsch
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2174 Nichtamtlicher Theil. 205, 4. September. piano, par Rieorcki. 19. Idlours äok^aplos. ^antalsis pour Io violou svoosooomp. äs piano, par 0. 8lvori. Berlin, den 26. August 1867. Der Königlich Preußische Minister der geistlichen, Unterrichts- und Mcdicinal-Angelegenheiten. In Vertretung Lehnert. Erschienene Neuigkeiten des rcntsche» Buchhandels. (MitgetheUt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (' vor dem Titel --- Titelauflage. -j- — wird nur baar gegeben.) de natura deorum primum p.irs I. Ar. 4. Oeü. 6 7282. Unedler, 0. 6., da8 8uperlieiar- od. l'Iatrreeilt. 3. ?>»>.: »38 döniAl. 83el>8. kecnt; § 7. 8. Ar. 4. Oed. 9 7283. Müller, A. u. K., Wohnungen, Leben u. Eigentümlichkeiten in der Thierwelt. 4. Hft. gr. 8. * ^ N ichtamtlicher Theil. Geheimnisse der Inquisition in Berlin und Leipzig. Ein Unkundiger, welcher die in Nr. 179 und Nr. 187 dieser Blätter „Die Feh me der Verlege rvcreine" und „Die Listen der Verlegervereine" überschriebenen beiden Aufsätze liest, sollte in der That meinen, daß, sowohl in Leipzig als in Berlin, allnächt lich sich eine Anzahl Verleger versammelte, um, tief in verschlossenen Gewölben, unter dem Mantel der Finsterniß und unter den Schrecken eines furchtbaren Eides, ein Fehmgericht über unschuldige College» zn halten. Es wird sogar vollständig logisch sein, wenn besagter Unkundiger sich das Verfahren der Verlcgervcreine, welches „an die Zeilen der Inquisition erinnert", so denkt, daß der unglückliche Sortimenter durch die ganze Scala der Tortur, von der Daum schraube bis zum ^.uto cka bä, zu der Frevelthat gezwungen wird, sein Conto zu ordnen. — Des Pudels Kern besteht einfach darin, baß eine Anzahl Verleger, zu ihrer bequemeren Oricntirung und für ihren Privatgcbrauch, die beregten Liste» anfertigt; nur als allge meinen Wegweiser, aber keineswegs als unfehlbare Conduilenliste; richtiger gesagt als ein Erperiment, um sich vor Schaden, und den respektable» Sortimenter vor Verwechslung mit dem faulen zu bewahren. Daß diese Listen nichts weiter sein können, ist sonnen klar. Denn da die in Berlin und Leipzig vereinigten Verleger — wie in jenen Aussätzen besonders hervorgehoben — nur einenBruch- theil der Verlegerwelt bilde», so stellen ihre Listen ja nur das lirlhcil einer Minorität dar.'Wann, wo und wie ist behauptet Worden, daß ein Sortimenter, dessen Name in den Listen fehlt, des wegen schlechteidings ein böser oder unfähiger Zahler sein müsse? Mein Eremplar der Liste enthält Dutzende von nachträglich hin eingeschriebenen Namen; und ich bin überzeugt, daß dieses auch bei jedem andernVereinsmitgliede derFall ist. Außerdem erscheinen gedruckte Nachträge zn den Listen, und Jeder, dem daran liegt, kann rechtzeitig reclamiren. Daß die auswärtigen Verleger die Listen als „Barometer" für die Solidität eines Geschäftes betrachten, ent springt einerseits aus dem klaren Bewußtsein, daß das Bestreben, so viele solide Firmen als möglich zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, keinen Act „moralischcrHinrichtung" involvire; und andrer seits aus der dunklen Ahnung, daß die Wahrheit sich häufig auch bei der Minorität befindet. Und ruft nicht der Verfasser des ersteren Aufsatzes triumphirend aus, daß, „Dank dem Tacte, der wichtigen Einsicht und der Erkennlniß des eigenen Interesses der meisten Verleger, diese sich den Teufel um die Fehme-Listen scheren und nach wie vor dorthin liefern, wo sie es für gut finden", und baß gerade der erwähnte „Sortimentist", welcher als Märtyrer und Opfer der Berliner Inquisition und der Leipziger Fehme hingestcllt ist, „trotz alledem und alledem das Vertrauen seiner College» ge nießt und nicht nur von Seiten fast aller größeren Verleger, sondern selbst von Mitgliedern der Verlegcrvereine mit Sendungen erfreut wird"! — Wenn nun also die Listen den darin Enthaltenen nur Nutzen, und den darin Fehlenden keinen Schaden zusügen: „wozu der Lärm, was steht den Herrn zu Diensten?" —Jeder vernünftige Sortimenter weiß, daß auch nach dem Verleger sich lausend fordernde Hände ausstrecken, die nicht immer mit den Glace handschuhen zarter Rücksicht bekleidet sind; und daß folglich der Sortimenter die moralische Pflicht hat, sich Maßnahmen zu fügen, durch welche die Leistungsfähigkeit des Verlegers bedingt wird. Wer sind also die anonymen Schreier im Börsenblatt? Der erste Aufsatz ist mit 8. gezeichnet. Wer ist 8.? In der deutschen Sprache fängt so vielerlei mit 8. an, daß eineVermuthung injuriös werden könnte. Der zweite Aussatz hat auch dieses mystische 8. nicht; obgleich, meiner Ansicht nach, beide Aufsätze nicht nur aus demselben Tintenfasse, sondern auch ex uno sauxniuo sind. Und wer endlich ist der tief gekränkte und hochgepriesene „Sortimenter", welcher, gleich dem be rühmten einen Kosack in de» russischen Kricgsbulletins, durch die beiden Aufsätze spukt? Wir erfahren seinen Geschäftsbetrieb in aus führlichen Zahlen bis ins kleinste Detail; warum nicht auch seine» Namen? Ist erlaubt, daß ein namenloser Kläger, durch einen anonymen Schriftsteller, aus unbekannten Motiven, Männern gegen über eine Anklage formirt, die ihre Namen und ihre Zwecke offen und groß und breitauf dem Titel ihrer Listen nennen? Wo ist hier die Fehme? aus Seiten dieser Vereine, welche die Namen angesehener Firmen publiciren — oder auf Seiten der Opposition, welche unter der schwarzen Maske der Anonymität und zwischen geschlossenen Wänden eine Anklage formirt und durch drille oder zehnte Hand in die Welt schleudert? Doch genug der Worte. Das ganze Manöver ist offenbar weiter nichts, als das Alarmschlagen von Leuten, denen jede, auch die unschuldigste Controle lästig ist und lästig sein muß; von Leuten, welche ein Verzeichniß zahlen der Kunden als das Werk der Fehme und Inquisition bezeichnen; von Leuten, welche kühn genug sind, das Verfahren der Verlcgcrver- cine mit dem Fortwuchern eines „giftigen Pilzes" zu vergleichen, weil ihnen die Einsicht mangelt, daß dasjenige, was dem Einen Gift, für den Andern Arznei ist. Möchte doch die gestellte Drohung sich bewahrheiten und sich ein Verein von Sortimentern bilde» „zu dem Zwecke, sich für de» Verlag der Mitglieder der Ver legervereine nicht mehr zu verwenden" ! Ein solcher Verein würde voraussichtlich alle diejenigen in sich begreifen, deren Verlust den Verlegern so höchst ersprießlich wäre; — es wäre i» der That eine edle Rache! Ich schließe mit der Bemerkung, daß nur der Eifer sür die Sache mich zu der Ausführlichkeit dieses Aufsatzes veranlaßtc, wel chen mau um so weniger als eine oratio pro üomo betrachten wird, als ich nicht nur eine Specialität, sondern eine vorzugsweise von mir gepflegte Branche vertrete, und hierdurch dem Sorlinicntshandel
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