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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010206
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Börsenblatt s. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 1101 Zu Ende des Jahres wurde von uns in den Räumen des Buchgewerbemuseums eine neue Wanderausstellung, dieses Mal von künstlerisch ausgestatteten Büchern, Originalzeich nungen und Abdrucken aus dem Verlage von Eugen Diede- richs in Leipzig veranstaltet, die dann in dem Königlichen Kunstgewerbemuseum in Berlin aufgestellt war und im Laufe dieses Jahres in Braunschweig, Bremen, Breslau, Dresden, Frankfurt a M., Hamburg, Krefeld, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart Aufnahme finden wird. Bei den jeweiligen Ausstellungen wird stets der Deutsche Buchgewerbe verein als Veranstalter genannt und auf diese Weise seine Thätigkeit für die weitesten Kreise gekennzeichnet werden. Der Besuch unserer Ausstellungen im Deutschen Buch gewerbehause vom 20. Mai bis 31. Dezember 1900 betrug 18j757 Personen. Zur Durchführung der Deutschen Buchgewerbe- Ausstellung in Paris hatte die von dem Vorstande er nannte Kommission in den ersten vier Monaten des Jahres 1900 eine angestrengte Thätigkeit zu entfalten, dank derer die notwendigen Arbeiten derart gefördert wurden, daß die Deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in Paris am Eröffnungs tage (12. April 1900) vollständig fertig hätte sein können. Leider war dies aber nicht möglich, da zu dieser Zeit das deutsche Repräsentationshaus in seiner inneren Vollendung noch so weit zurück war, daß erst Ende April mit der Aus legung der Gegenstände begonnen werden konnte. Am 12. Mai, also dem Tage, an dem wir hier die Einweihung des Ge bäudes begingen, wurde das Deutsche Haus und mit ihm die Deutsche Buchgewerbe-Ausstellung dem öffentlichen Besuche übergeben. Wir wollen nicht verhehlen, daß manche Firmen und manche, künstlerisch ausgestattete Bücher leider trotz aller Bemühungen unserer Kommission innerhalb der Deutschen Buchgewerbe-Ausstellung fehlten und somit von ihr ein vollstän diges Bild des deutschen Buchgewerbes nicht gegeben werden konnte. Anderseits aber war durch eine Sichtung der ein gegangenen Ausstellungsgegenstände vor dem Abgänge nach Paris vermieden worden, daß Minderwertiges zur Auslage kam. So konnte die technische Leistung des Deutschen Buch gewerbes mit vollen Ehren bestehen. Von sämtlichen Teil nehmern an der buchgewerblichen Abteilung blieben von seiten des internationalen Preisgerichtes nur 7 ohne Auszeich nung, während den übrigen Firmen Diplome für folgende Stufen zugeteilt wurden: 14 für den großen Preis, 36 für die goldene Medaille, 49 für die silberne Medaille, 23 für die bronzene Medaille und 12 für ehrenvolle Erwähnung. Das Ergebnis ist also ein so zufriedenstellendes, daß das Deutsche Buchgewerbe mit Recht auf seine Leistungsfähigkeit blicken kann. Dabei darf es aber nicht vergessen, die Fort schritte des Auslandes, die besonders stark auf künstlerischem Gebiete austreten, ständig mit Aufmerksamkeit zu verfolgen, sowie dafür zu sorgen, daß auch in dem deutschen Buch gewerbe neben der Technik immer mehr die Kunst Berück sichtigung finde. Die Einrichtung der Deutschen Buch gewerbe-Ausstellung war eine planmäßig einheitliche, die nicht nur einen äußerst vornehmen Eindruck machte, sondern auch bewies, daß gerade eine einheitlich durchgeführte Ausstellung, in der keiner gegenüber dem anderen durch besondere Pracht entfaltung hervortreten kann, zum Vorteile der gesamten Be teiligten ist. Besondere Anerkennung wurde der deutschen buchgewerblichen Abteilung von der gesamten Presse, vor allem der französischen, dafür gezollt, daß in ihr sämtliche Gegenstände frei auf den Tischen ausgelegt, sowie in den Regalen aufgestellt waren, somit jedes Werk auch auf seine innere Ausstattung, sowie seinen litterarischen Wert geprüft werden konnte, während in den entsprechenden Abteilungen der anderen Länder alles unter Glas lag, so daß nur das Achtnndsechzigsler Jahrgang. Aeußere des Buches einer Besichtigung unterzogen werden konnte. Die Kommission für die Deutsche Buchgewerbe-Aus stellung in Paris 1900 hielt im ganzen acht Sitzungen ab; die Regiftrande verzeichnet 975 Eingänge und 997 Ausgänge. Unsere Vereinszeitschrift, das »Archiv für Buch gewerbe«, das in vollständig unabhängiger Weise der För derung des gesamten Buchgewerbes dienen soll, hat leider in dem abgelaufenen Jahre eine hohe Zuwendung erfordert, da, wie Sie aus dem Rechnungsabschluß ersehen werden, eine beträchtliche Mehrausgabe erwachsen ist, um deren nachträg liche Genehmigung wir Sie hiermit bitten. Der Preßaus- schuß, dem die Verwaltung der Vereinszeitschrift obliegt, recht fertigt die Ueberschreitung des Voranschlages damit, daß gleich im Anfänge mit einer gewissen Energie vorgegangen werden mußte, um zu zeigen, daß es dem Deutschen Buchgewerbe verein mit der Schaffung eines vornehmen, unabhängigen Fachblattes Ernst war; er hofft aber sicher, daß sich die ge machten Aufwendungen reichlich verlohnen werden, da die Vereinszeitschrift die einzige Unternehmung des Deutschen Buchgewerbevereins sei, mit der er regelmäßig an die weitere Oeffentlichkeit tritt. Wir selbst zweifeln nicht, daß unsere Vereinszeitschrift dereinst für den Deutschen Buchgewerbe verein ein günstiges Ergebnis bringen wird; vor allem aber bietet sie jetzt die Möglichkeit, in die Druckstätten unseres Deutschen Vaterlandes die Kunde von unseren Bestrebungen zu verbreiten, sowie für eine künstlerische Ausgestaltung unseres Gewerbes zu wirken. Als Schriftleiter ist seit Anfang Oktober der in weiten Kreisen als einer der ersten Sammler auf buchgewerblichem Gebiete wohlbekannte Professor vr. Hans von Weißenbach gewonnen worden. Der Musteraustausch des Deutschen Buchgewerbe vereins ist Ende Dezember 1900 zum Versand gelangt. Die Beteiligung von 159 Firmen mit 172 Beiträgen blieb zwar hinter derjenigen des achten Bandes zurück, jedoch dürfte, wie wir schon im letzten Jahresberichte erwähnten, die Güte der einzelnen Druckblätter hierfür entschädigen. Für den nächsten Band wird sich unser Preß-Ausschuß bemühen, auch das Ausland in erhöhtem Maße zur Beteiligung zu ge winnen, damit dem deutschen Buchgewerbe vor allem die Thätigkeit der fremden Länder gezeigt werden kann, ebenso wie wir dem Auslande unser Schaffen gern der Beurteilung unterwerfen. Die für buchgewerbliche Vereine und Betriebe vermiet baren Räume sind sämtlich vergeben, und zwar derart, daß die Mietverträge zu einem bestimmten Zeitpunkte gleich zeitig ablaufen. Maschinenräume und buchgewerbliche AuS- stellungskojen, mit oder ohne Einrichtung, sind noch verfügbar; sie werden je auf ein Jahr vermietet. Am 17. Juni 1900 fand in der Gutenberghalle an dem Ehrendenkmale der deutschen Buchdruckerkunst die von der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer aus Anlaß des fünfhundertjährigen Gedenktages der Geburt Johannes Guten bergs veranstaltete Guten bergfeier statt, die einen erheben den Verlauf nahm. Vor dem Standbilde des großen Er finders konnte der erste Vorsteher des Deutschen Buchgewerbe vereins Kenntnis von der bedeutenden Stiftung geben, die auf Anregung mehrerer unserem Verein wohlgesinnter Männer von verschiedenen Zeichnern von Anteilscheinen zum Bau des Deutschen Buchgewerbehauses in der Weise erfolgte, daß von ihnen zu Ehren Gutenbergs die Anteilscheine ganz oder teilweise an uns geschenkt wurden. Die Stiftung beträgt 122 000 allen Stiftern aber danken wir auch hier noch mals für das überaus große Wohlwollen, das sie unserem Unternehmen und seinen Bestrebungen bewiesen. Eine eherne Tafel, die demnächst in der Gutenberghalle angebracht werden 116
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