Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19000725
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190007259
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19000725
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-25
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
170, 25. Juli 1900. Nichtamtlicher Teil. 5547 Entsendung eines Delegierten zur Versammlung in Dresden beschlassen. Die in Vorschlag gebrachte Eintragung des Verbandes in das Vereinsregister wurde gutgeheißen, ebenso die durch die gesetzlichen Bestimmungen bedingten Aenderungen der Statuten. Durch Zuruf erfolgte die einstimmige Wiederwahl des bisherigen Vorstandes und wurde schließlich Freiburg i. B. als Versammlungsort für die nächste Hauptversammlung bestimmt. — Nach der Versammlung fand ein gemeinsames Mittags mahl statt, das sich zu einer fröhlichen Tafelrunde gestaltete. Manch heiterer Toast fand lauten Widerhall, nicht zum wenigsten der zu Ehren des am Essen teilnehmenden Seniors im Buchhandel, des Herrn Witter-Neustadt. Bei dem weiteren gemütlichen Beisammensein im Restaurant des Schloßgartens gedachte man auch des Unterstützungs-Vereins. Der Schluß wurde im Stadtgarten bei einem fröhlichen Abendtrunke ge macht, der die Teilnehmer noch bis zum Abgänge der Züge vereinigt hielt. Karlsruhe, 20. Juli 1900. G. Pillmeyer, 1. Schriftführer. Vom dritten internationalen Verleger-Noiigros; in London. (Vgl. Börsenblatt 1899 Nr. 122, 136, 138, 143, 148, 159, 167, 170, 180.) Eröffnungsrede des Präsidenten Herrn Jahn Murray. Der kürzlich erschienene Jahresbericht für 1899/1900 des Schweizerischen Buchhändler-Vereins bringt aus der Feder des schweizerischen Abgeordneten zum vorjährigen Verlegerkongreß in London, Herrn Arnold Huber-Frauenfeld, eine wohlgelungcne llebersetzung der Eröffnungsrede des Präsidenten des Kongresses, Herrn John Murray. Wenn die Mitteilung dieser Rede auch verspätet erfolgt, so glauben wir doch, daß die Verbreitung ihres gedankenvollen Inhalts durch das Börsenblatt vielen unserer Leser auch jetzt noch willkommen sein wird, und wir ergänzen daher mit gefällig erteilter Erlaubnis gern unsere vielen vorjährigen Berichte durch die nachträgliche Mitteilung ihres Wortlauts in der vortrefflichen Arnold Hubcr'schen llebersetzung. (Red.) Meine Herren! Die erste Pflicht, die mir heute obliegt, ist eine außer ordentlich angenehme. Wir haben in der Altstadt London die ehrwürdige Sitte, daß fast jeden Abend, wo immer ein Essen oder eine Abendunterhaltung gegeben wird, der Vor sitzende sich erhebt und sagt: Meine Herren! Ich heiße Sie alle herzlich willkommen. Ich denke, ich kann mich keiner besseren Worte bedienen. Das Gefühl, das uns alle heute bewegt, ist Stolz und Freude darüber, eine so auserlesene Versammlung hier in der Halle der ältesten Verleger- Vereinigung der Welt beisammen zu sehen. — Nach diesen wenigen einleitenden Bemerkungen möchte ich Ihnen einige Eröffnungsworte verlesen. Nach meinem Dafürhalten beginnen wir Engländer erst, Bedeutung und Wert von Kongressen zu erkennen; sie sind für uns nicht ein einheimisches Erzeugnis, obwohl — merk würdig genug — der Verleger-Kongreß seinen Ursprung in der Anregung eines unserer Mitglieder, Herrn Heinemanns, hat. Von den wichtigsten Beratungsgegenständen des ersten Verleger-Kongresses in Paris möchte ich folgende hervorheben: 1. Eine systematische Bezeichnung der Buchformate an Stelle der jetzt üblichen willkürlichen Benennungen. Dieser Gegenstand ist von Wichtigkeit für Buchhändler und Sammler sowie für Katalogzwecke. (Wie ich erfahren, ist die hierüber gefaßte Resolution inzwischen dem französischen Handels ministerium mitgeteilt worden, das versprochen hat, der Frage seine Aufmerksamkeit zuzuwenden.) 2. Die Einteilung der Bücher für Katalogzwecke. (Diese Frage ist im Jahre 1897 in Brüssel bereits beraten und gefördert worden.) 3. Die falsche und irreführende Anwendung des Wortes »Auflage«. Im Verfolg des hierüber gefaßten Beschlusses hat unser Verein eine Reihe von Regeln aufgestellt, die günstig ausgenommen und von den englischen Verlegern allgemein angenommen worden sind. Das Wort säition (Auflage), wie wir es anwendeten, ist unbestimmt und irre führend, und wir haben nun das Wort »Druck« (imprsWicw) eingeführt für einen bloßen Neudruck und reservieren die Bezeichnung »Auflage« (säition) für einen Neudruck, der Aenderungen enthält oder wenigstens durchgesehen ist. 4. Bestimmungen über Auszüge in Zeitschriften und anderen Werken. 5. Urheberrecht an Briefen. Außer diesen Fragen wurde über den Schutz der Rechte und Interessen von Autoren und Verlegern, über Zollansätze, Posttarife, Verlagsrecht an Photographieen und andere Gegenstände beraten. Infolge der damals gefaßten Beschlüsse ist eine Post-Konvention zwischen Frankreich, Belgien, Luxem burg und der Schweiz zu stände gekommen über die Zulassung von Zehnkilo-Postpaketen. Auf die Ergebnisse des 1897 in Brüssel abgehaltenen zweiten Kongresses will ich nicht eingehen, da Herr Vandeveld uns alsbald einen offiziellen Bericht darüber vorlegen wird. Viele Leute haben mich gefragt: Was ist der Gegen stand Ihres Kongresses? Was hoffen Sie damit zu stände zu bringen? Diese Frage ist sehr gerechtfertigt; allein nicht leicht ist es, eine bestimmte und genaue Antwort darauf zu geben. Vielleicht ist der beste Weg zur Antwort, zuerst festzu stellen, was der Verleger-Kongreß nicht zu stände bringen kann. Vorab können wir keine Gesetze geben; vielleicht können wir nicht einmal großen Einfluß ausüben auf den Geschäfts gang der Regierungen im Sinne der Herbeiführung von Dingen, die in deren Macht liegen und die wir alle ange legentlich wünschen. Hätten wir diese Macht, so giebt es ein Ding vor allen anderen, dessen Erringung wir uns würden angelegen sein lassen. Ich meine die Gewinung derjenigen Nationen zum Beitritt zur Berner Konvention, die sich noch immer von ihr fernhalten. Wenn wir z. B. irgend etwas thun könnten, um unsere guten Freunde und Vettern in den Vereinigten Staaten, die Jahr für Jahr als Leser sowohl wie als Schrift steller einen so hervorragenden Anteil nehmen an der Litte- ratur und was mit ihr zusammenhängt —, wenn wir sie dazu bringen könnten, die Konvention zu unterzeichnen, so würden wir durch diese eine That einen hohen Platz in der Geschichte der erfolgreichen Kongresse verdient haben. Indem ich dies feststclle, bin ich sicher der Sympathie und Zustimmung derjenigen amerikanischen Delegierten, die, heute unter uns zu sehen, wir uns freuen, soivie auch der großen Gesellschaft klar denkender und hochgebildeter Menschen, die sie vertreten. Sie wünschen so sehnlich wie wir, Amerika in dieser Beziehung den ihm zukominenden Platz einnehmen zu sehen; allein wir wissen, daß sie eine weitreichende und mächtige Opposition zu überwinden haben, die nicht über alle Seiten der Frage völlig aufgeklärt und dazu von Kindheit an in einem System der Schutzpolitik erzogen ist, das solchen Aenderungen abhold ist. Immerhin hat das vergangene Jahr eine solche Ent wickelung in der internationalen Stellung der Vereinigten Staaten und in den Anschauungen der Amerikaner über internationale Gegenstände gesehen, daß wir die Hoffnung nicht aufgeben müssen, sie werde sich auch auf litterarische 743*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder