Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19000720
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190007201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19000720
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-20
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
psS 166, 20. Juli 1900. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 5449 vor dreißig Jahren, während der Beschießung Straßburgs, von dort die Nachricht kam, daß die sehr bedeutende Straßburger Bibliothek durch Feuer zu Grunde gegangen sei, da kam der Donaueschinger Hofbibliothekar Barack auf den Gedanken, durch Veranstaltung von öffentlichen Sammlungen der schwergeprüften Stadt wieder eine große Bibliothek zu verschaffen, um damit gleichzeitig den Boden vorbereiten zu helfen, auf dem nach dein Kriege — wie man damals schon in der deutschen Gelehrten- wclt fest annahm — die einstige reichsstädtische Straßburger Universität in neuer und des Deutschen Reiches würdiger Gestalt wieder ausleben könnte. Am 5. Oktober 1870 erschien der Baracksche Aufruf, unterzeichnet von einer stattlichen Zahl hervorragender Persönlichkeiten, und der Erfolg des mit so unglaublichem Wage mut begonnenen Unternehmens war erstaunlich: die ganze ge bildete Welt, weit über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus, wetteiferte in der Spendung von Geld oder Büchern. Aus dieser Bewegung unmittelbar ist die jetzige Straßburger Uni- versitäts- und Landesbibliothek hervorgegangen, die ihrem Bücher bestände nach unseres Wissens in Deutschland an dritter Stelle kommt. An innerer Wirksamkeit aber darf sie getrost als Muster anstalt hingestellt werden: gemeinsam mit gleichgesinnten Kollegen hat Barack seine Bibliothek in so liberaler Weise verwaltet, wie es sich überhaupt nur mit den Anforderungen der Sicherheit des wertvollen Bestandes der Anstalt vereinbaren läßt. Von be rufener Seite ist das schon im Jahre 1882 anerkannt worden, als der damalige Rektor der Straßburger Universität einen Rückblick auf die ersten zehn Jahre der Hochschule warf. Dabei gedachte er der Bibliothek als -der wahrhaft großartigen Schöpfung, die dank der kräftigen und umsichtigen Initiative ihres späteren Vorstandes- und allseitiger Unterstützung »aus dem Nichts zu einer der stattlichsten Bibliotheken nicht Deutsch lands allein geworden ist», und fügte dann bei: -Ein so glänzendes Ergebnis ist nur durch die sehr liberalen Verwaltungs grundsätze erreichbar gewesen, durch deren Aufstellung und Befolgung der hochverdiente Begründer und Leiter der Biblio thek seinen übrigen großen Verdiensten die Krone aufgesetzt hat». Sprechsaal. Wert der Firma. (Vgl. Nr. 158 Bl.) Unter dieser Ueberschrift wird in Nr. 158 des Börsenblattes aus dem Rundschreiben eines Rechtsanwaltes die Aktivmasse eines Sortimentsgeschästes mitgeteilt, deren Inhaber nach dem Zeit räume von Iffz Jahren nach Uebernahme des Geschäftes ge zwungen sind, einen Accordvorschlag zu machen. Der Einsender will aus der Höhe des gezahlten Kaufpreises (besonders meint er wohl den gezahlten Firmcnwert von 14500 ^) den Schluß ziehen, daß sich die Käufer (es handelt sich augenscheinlich um zwei Herren) unter diesen Umständen nicht länger halten konnten. Wie der Herr Einsender aus der einfachen Thatsache, daß eine bestimmte Summe bezahlt worden ist, ohne jede nähere Angabe über den Umfang des betreffenden Geschäftes, diesen Schluß ziehen kann, ist mir unverständlich, denn der Ankaufspreis eines Ge schäftes hat mit dem Erfolg oder Mißerfolg der Käufer doch nur insoweit zu thun, als er entweder außer allem Verhältnisse zu der möglichen oder nachgcwiesenen Rentabilität des Geschäftes steht, oder die dem Käufer zu Gebote stehenden Mittel weit überschreitet. — Es ist doch nicht unter allen Umständen anzunehmen, daß die Käufer übervorteilt sind. Um die wahren Ursachen des Mißerfolges beurteilen zu können, müßte man doch wissen: 1. Wie hoch war der wirkliche Umsatz des Geschäftes? 2. Wie hoch waren die Spesen? 3. Welche Summe ist auf den Ankaufspreis anbezahlt, und wieviel sind die Käufer dem Verkäufer schuldig gcglieben? 4. Welches Kapital stand den Käufern noch nach Zahlung der gesamten Kaufsumme zur Verfügung? 5. Welche Summe haben die Käufer aus dem Geschäfte zum eigenen Gebrauche entnommen? Erst nach Kenntnisnahme dieser Punkte läßt sich ein Urteil darüber fällen, was die Schuld des Mißerfolges war; aus den einfachen Angaben des gezahlten Kaufpreises läßt sich solches nicht erweisen. Es ist in letzterer Zeit oft der Versuch gemacht worden, den ideellen oder Firmenwert, der, wie schon von berufener Seite nachgewiesen, in der Natur des Buchhandels begründet ist und seine volle Berechtigung hat, als unzeitgemäß hinzustellen und diese Werte als Ursache für mancherlei Mißerfolge bei Geschäfts- Übernahmen heranzuziehen. Auch der Einsender der Mitteilung in Nr. 158 d. Bl. scheint diesen Zweck zu verfolgen. Die Abschätzung des ideellen oder Firmen-Wertes ist allerdings nicht leicht und muß je nach Umständen und Oertlichkeit sehr ver schieden beurteilt werden. Mir sind seit einer langen Reihe von Jahren viele Geschästsoerkäufe bekannt geworden, bei denen hohe oder niedere oder auch gar keine Firmenwerte gezahlt worden sind. Bei manchen sind die Käufer schlecht gefahren, bei anderen haben sie ihr gutes Bestehen gefunden; aber gerade bei denjenigen Ge schäften, wo ein hoher ideeller Wert bezahlt worden ist, fanden die Käufer ihre Rechnung und haben auch heute noch sehr an gesehene Firmen. — . — Datum der Bestellung auf Fakturen. Bitte an die Herren Verleger. Jedes größere Sortiment wird es schmerzlich empfinden, daß bei den meisten Expeditionen (in diesem Monat bei mir unter 237 Fakturen 193 mal) von den Verlegern unterlassen wird, das Datum der Bestellung auf die Faktur zu setzen, was früher viel pünktlicher geschah. Vielleicht genügt dieser Hinweis, die Verleger zu veranlassen, dem vielbeschäftigten Sortimenter eine Hilfe zu gewähren, die ihnen keine Kosten verursacht. 3. k. AnzeigeöLatt. ! Gerichtliche Bekanntmachungen. Konkursverfahren. Ueber den Nachlaß des Buchhändlers Philipp Christian Gütlich in Leipzig, Brüder straße 53, wird heute am 16. Juli 1860, nachmittags 5 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Herr Rechtsanwalt 3r. Beier hier wird zum Konkursverwalter ernannt. Königliches Amtsgericht zu Leipzig. ^ Geschäftliche Einrichtungen , und Veränderungen. Wiesbaden, 20. Juli 1900. k. k. Hierdurch mache ich dem geehrten Ver lagsbuchhandel die ganz ergebene Mitteilung, Siebenundsechzigster Jahrgang. daß ich hier, Oranienstraße 18, neben dem Vertrieb der -Woche- eine Buch- und Musi kalienhandlung unter der Firma Wilhelm Scherlenzky eröffnet habe. Indem ich die Herren Verleger um gütige Kontoeröffnung freundlichst ersuche, bemerke ich, daß ich meinen Bedarf selbst wähle, doch bitte ich um unverlangte Zusendung von Katalogen,Prospekten,Probenummern re. Herr L. A. Kittler war so freundlich, meine Vertretung für Leipzig zu über nehmen und wird von mir mit hinreichen den Barmitteln versehen werden, um fest Verlangtes einlösen zu können. Mich dem Wohlwollen der Herren Ver leger bestens empfehlend, zeichne ich Hochachtungsvoll ergebenst Wilhelm Scherlenzky. Verkaufsanträge. In sinsr blsinsn 8tadt8aobssns ist sing alts Luob-, Lunst- null blusibalisn- bandlung mit blobsnLvoigsn, dis iw loteten dabrs sinsn Umsatz von ca. 17500 ^ mit ca. 3200 ./7 Rsingsrvinn oruiolts, bainilien- vorbältnisss balbsr au verbauten. Oer Wert äos lmgsrs und Inventars betragt oa. 12000^, dis Lundsobatt ist sino ssbr treue. Das üesobätt bat ssbr gute Lontinuationsn und oinsn bssseirbsl mit übsr 80 bbon- nsntsn. Lautprsis 18000 ./t mit 12 500 71 n- ?abiung. IZgrlin IV. 35. Llrvin Ltaucis. LllSAÄlll 6LU86r'ji6tll6t6 Luobbandlung m. klsbonbranoben i. s. lireis- stadt Horcldsntsobl. ist sok. gross, llntsrnsbmg. balbsr billig r:u verbauten. klaobvsisl. ststs stsig., Istrtjäbr. Umsatz ca. 14 000 V6. Lsdsut. 3sssr:irbsl u. grosss tssts üundsobakt. Angebots unt. 3. 3. 214 an dis Ossobätts- stsllo dos L.-V. orboton. 731
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder