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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1900
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- 09.07.1900
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- Deutsch
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156, 9. Juli 1900. Nichtamtlicher Teil. 5157 Verzeichnis künftig erscheinender Liicher, welche i» dieser Nummer zum erstriimalc angekündigt lind Albert Müllcr's Verlag in Zürich. 5172 I. I. Bodmcr, Denkschrift. 10 geb. 12 Kerb. BcyerS Buchhandlung (Thomas L Oppermann) Verlags-Conto in Königsberg. 5168 Lehmann, ostpreußisches Kochbuch. Geb. 4 V-. Griebsch, Verlag in Hamm. 5170 ^IlAsmsivor Lsamton-Ualsnäsr k. cl. 1. 1901. 2 ./E 80. l!>arl Hehmanns Verlag in Berlin. 5172 Das UsiobsstsmpolKSsot,? (UärssvAssstch. 6a. 1 Bcrnh. Tauchnitz in Leipzig 5168 IVslls, tüs lllattnsr stor^. (1. Uä. vol. 3436.) 1 ^ 60 H. Hermann Walther in Berlin. 5173 Vallsntin, Niusuvsssn unci dolüinclustris in Iransvaal. 1 Vt. Nonitor, äsr IVsIt-irrisA in Obioa. 1 .F, 5171 Nichtamtlicher Teil Mittel und Aufgaben der preuhischen UniverMtsbiblivtheken. Die »Tägliche Rundschau« (Nr. 20) brachte vor einiger Zeit einen längeren Aufsatz über den »Notstand der preußi schen Universitätsbibliotheken«. Der Inhalt dieses Aufsatzes läßt sich kurz dahin zusammenfasscn: Die preußischen Universi tätsbibliotheken befinden sich in einer Notlage, sie sind schon lange nicht mehr imstande, ihre Aufgabe zu erfüllen, ein zelne vermögen sogar kaum noch den bescheidensten Anfor derungen zu genügen, denn ihre Mittel find trotz allem, was in den letzten Jahrzehnten für sie geschehen ist, völlig un zureichend, weil die Vermehrung der Büchererwerbsfonds seit 1870, wo die Leistungsfähigkeit der Bibliotheken den tiefsten Stand erreicht hatte, um 100 v. H. uud mehr hinter dem ungeheuren Anwachsen der litterarischen Produk tion zurückgeblieben ist. Um diesem Notstände abzuhelfen, wird auf Grund früherer sorgfältiger Erhebungen und neu erer Berechnungen der Bedürfnisse eine Erhöhung der An schaffungsfonds sämtlicher Universitätsbibliotheken auf min destens 50 000 bis 60 000 (statt des gegenwärtigen Durchschnitts von 25000 ^H) gefordert. Die jetzige, erst in den siebziger Jahren eingeführte »widersinnige, für die Betroffenen geradezu verhängnisvolle Abstufung der Biblio theken und ihrer Mittel« muß beseitigt werden, weil die Zurückgesetzten — in erster Linie Greifswald, Kiel und Mar burg, nächstdem auch Halle — hierdurch aufs allerschwerste geschädigt sind, und das frühere »natürliche und richtige Verhältnis«, wo die Bibliotheken über fast gleiche Mittel! verfügten, wieder hergestellt werden. Es wird also dem Wesen und der Bestimmung der Universitäten und des mit ihnen aufs engste verknüpften Institutes entsprechend grund sätzlich die Gleichstellung und gleiche Dotierung sämtlicher Universitätsbibliotheken verlangt. Ausgenommen hiervon werden aus ganz besonderen Gründen nur die Universitäts bibliotheken zu Göttingen und Berlin; jene soll auch in Zu kunft besser gestellt bleiben, für diese wird dagegen eine ge ringere Ausstattung ausreichend erachtet. Die Darlegungen über die Berliner Universitätsbiblio thek haben nun ihren Direktor Erman zu »einigen berichti genden Bemerkungen« (Nr 24 der »Täglichen Rundschau«) veranlaßt. Der Verfasser des Aufsatzes glaubt, daß sich aus der Sonderstellung der Berliner Bibliothek auch andere Ge sichtspunkte für ihre Dotierung ergeben,*) und meint, diese *> Diese Ansicht hat übrigens A. Roquette schon 1894, ohne Widerspruch zu finden, in der -Sammlung bibliotheksmisscnschaft- lichcr Arbeiten-, Heft 6 geäußert. Und wenn Herr Erman bezüglich der Pflichtexemplare meint, ihr Wert reduziere sich für die Berliner Universitätsbibliothek dadurch, daß -unter ihnen nicht wenige Werke seien, die von keiner anderen Universitätsbibliothek gekauft würden und die somit nicht zur Entlastung der Bibliothek dienten-, so muß dem entgegengehalten werden, daß für die anderen Biblio theken genau dasselbe, nur noch in verstärktem Maße zutrifft, denn die große Masse ihrer Pflichtexemplare ist wissenschaftlich Siebenimdsechzigstcr Jahrgang deshalb und im Hinblick auf den außerordentlich hohen Wert ihrer Pflichtexemplare niedriger ansetzen zu können; Herr Erman tritt dem entgegen. Er erkennt die dafür angeführten That- sachen als richtig an, stellt ihnen aber »im entgegengesetzten Sinne wirkende und die Anforderungen an die Berliner Bibliothek steigernde Momente« gegenüber, die ihre besondere Bedürftigkeit darthun sollen und zwar als besonders schwer wiegendes die große Zahl der Berliner Studenten und Bib liotheksbenutzer. Diese bewirkt seiner Ansicht nach erhöhte Anforderungen an die Bibliothek, die wiederum eine höhere Dotierung notwendig machen, und daraus ergiebt sich dann schließlich ganz von selbst, was er wünscht und anstrebt: die Kopfzahl der Studierenden und Benutzer soll für die Ausstattung der Bibliotheken maßgebend sein. Die Kontro verse dreht sich also im letzten Grunde nicht um Mittel und Bedürfnisse der Berliner Bibliothek, sondern um die Univer sitätsbibliotheken überhaupt, und es leuchtet ohne weiteres ein, daß die Entwickelung der Bibliotheken den umgekehrten Weg gehen würde, wie er in der »Täglichen Rundschau« vor gezeichnet ist, und daß es für die Bibliotheken der kleineren Universitäten geradezu verhängnisvolle Folgen haben müßte, wenn die Anschauungen des Herrn Erman an entscheidender Stelle Einfluß gewinnen oder gar geteilt werden sollten und sich in Thaten umsetzen würden. Vickoant oonsnlss! Es stehen die wichtigsten Interessen der kleinen Universitäten und ihrer Bibliotheken auf dem Spiele; darum und weil die Ansichten des Herrn Erman durch seine amtliche Stellung besonderes Ge wicht erhalten, ist ihre gründliche Prüfung und eine ein gehende Erörterung der Streitfrage dringend geboten. Herr Erman befindet sich nun zunächst in einem schwe ren und verhängnisvollen Jrrtume, wenn er meint, der Ver fasser des Aufsatzes in der »Täglichen Rundschau« erkenne selbst die größere Studenteuzahl als einen berechtigten Grund für höhere Dotierung an. Eine solche Annahme widerstreitet, wie wir sahen, dem ganzen Inhalt des Artikels, und die Stelle, wo gesagt wird, es sei unerfindlich, warum die Bib liotheken zu Greifswald, Kiel und Marburg schlechter gestellt seien, als die Königsberger, will ja doch, ivie der Zusammen hang lehrt, gerade den Einwand, die Studentenzahl sei für die verschiedenartige Dotierung maßgebend gewesen, schon vorweg zurückweisen. Nichts wäre auch in der That ver kehrter, als die Höhe der Anschaffnngsfonds nach der Zahl der Studenten zu bemessen; denn da diese bekanntlich bei allen Universitäten starken Schwankungen unterworfen ist, so wären die Bibliotheken damit ganz unberechenbaren Zu fällen preisgegeben, ja sie würden bei einer Behandlung nach solchen äußeren, rein formalen, arithmetischen Gesichtspunkten auf ganz falsche und ungesunde Grundlagen gestellt werden. ganz wertlos, erfordert aber außer Arbeit und Raum noch ganz erhebliche Bindekosten (vergl. Roquette a. a. O.). Wenn die »Täg liche Rundschau- den Wert der Pflichtexemplare für die Berliner Universitätsbibliothek um 6000 bis 7000 höher beziffert als für die übrigen Bibliotheken, so dürfte dieser Ansatz verhältnis mäßig eher zu niedrig als zu hoch gegriffen sein. 692
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