Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19000707
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190007077
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19000707
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-07
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
155, 7. Juli 1900. Nichtamtlicher Teil. 5127 Jedenfalls werden die Antragsteller in der Haupt versammlung die gewünschte Aufklärung finden und wird hoffentlich auch in allen übrigen Punkten die Haupt versammlung zu allgemein befriedigenden Beschlüssen ge langen. ll. Kleine Mitteilungen. Urheber-, Verlags-, Versichcrungsrecht. — Die Nord deutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Als im März 1895 der Staatssekretär des Reichs-Justizamts Nieberding vor dem Reichs tage den großen gesetzgeberischen Resormplan entwickelte, der sich auf das Bürgerliche Gesetzbuch und die sich an dasselbe an schließenden Gesetze bezog, nahm er an, daß sich alle ins Auge gefaßten Arbeiten noch in der damaligen Legislaturperiode würden verwirklichen lassen. Der größte Teil dieser Arbeiten wurde auch in der betreffenden Zeit erledigt, verschiedene angekündigte Entwürfe haben aber bisher die gesetzgebenden Faktoren noch nicht beschäftigt. Dahin gehören in erster Reihe die Entwürfe über das Urheber recht und über das Verlagsrecht. Vorarbeiten für diese sind in der Zwischenzeit in ausgedehntem Maße vorgenommen, und es sind auch in dankenswerter Weise Sachverständige aus den zu ständigen Interessentenkreisen gutachtlich vernommen worden. Die Arbeiten sind so weit gediehen, daß anzunehmen ist, die gesetzgebenden Faktoren werden sich mit den betreffenden Entwürfen in einer nahen Zeit schon beschäftigen können. Des weiteren erwähnte in der an geführten Reichstagssitzung der Staatssekretär des Reichs-Justizamts noch eine Aufgabe, die, wenn das neue deutsche bürgerliche Recht nach allen Richtungen hin seine erschöpfende Ausgestaltung erfahren sollte, noch zu lösen wäre, die einheitliche Regelung des Ver sicherungsrechts, die aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch ausgcschieden war. Hier liegen nun die Verhältnisse so, daß der Bundesrat bereits einen entsprechenden Entwurf genehmigt hat. Es ist an- zunehmcn, daß dem Reichstage die Vorlage über die privaten Versichcrungsunternehmungen schon zu Beginn der nächsten Tagung unterbreitet werden wird. Mit der Annahme dieser Gesetzentwürfe würde das neue deutsche bürgerliche Recht seine erschöpfende Aus gestaltung nach allen Richtungen erfahren haben. Deutsche Rechtschreibung. — Wie das Lpzgr. Tgbl. er fährt, hat im preußischen Kultusministerium eine Konferenz unter dem Vorsitz des Ministerialdirektors Or. Althosf stattgcsundcn, an der außer mehreren Räten des Ministeriums die Herren Geheimer Rcgierungsrat Or. Wilmanns-Bonn, der Vorsitzende des Allge meinen Deutschen Sprachvereins Geheimer Oberbaurat Sarrazin- Friedenau, Gymnasialdirektor Or. Duden-Hersfeld und Professor vr. Reh rmann-Groß-Lichterfelde teilgenommen haben. Es soll sich dabei um die amtliche Einführung der bisherigen Schulortho graphie bei allen preußischen und Reichsbehörden gehandelt haben. Deutsches Buchgewerbemuseum. — Im Ecksaal des Deutschen Buchgewerbemuseums (im Deutschen Vuchgewerbehause zu Leipzig) sind zur Zeit Entwürfe und ausgeführte Arbeiten des Malers Richard Grimm ausgestellt. Die Ausstellung umfaßt Buchschmuck, fein gezeichnete Dekorationen, Skizzen, Original- lithographieen, Entwürfe für Holzschnitt und ähnliches. Die Aus stellung ist täglich von 9—6 Uhr, Sonntags von 11—6 Uhr zu besichtigen. Druck- und Buch-Ausstellung in der k. k. Hofbiblio thek zu Wien. — Im Laufe dieses Monats soll in der k. k. Hof- bibliothek zu Wien eine Druck- und Buch-Ausstellung eröffnet werden. Sie wird Drucke Gutenbergs und auch eine Auswahl späterer hervorragender Denkmäler der -schwarzen Kunst- und anderer bibliographischer Merkwürdigkeiten vor Augen führen. Die zur Ausstellung gelangenden Objekte sind ausschließlich den Schätzen der k. k. Hofbibliothek entnommen, sie werden, wie kaum eine frühere Ausstellung, den Reichtum der kaiserlichen Sammlung dar- thun, die seit Jahrhunderten Gegenstand der Fürsorge der Herrscher aus dem Hause Habsburg ist. Jubiläum des Weltpostvereins. — Der in diesen Tagen zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens des Weltpost vereins in Bern versammelt gewesene Kongreß nahm ein stimmig die Kommissionsanträgc, betreffend die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an die Gründung des Welt postvereins an und beauftragte den schweizerischen Bundesrat mit der Vollziehung des Kongreßbeschlusscs. Hieraus wurden die Verhandlungen mit einem Schlußwort des Vorsitzenden, Bundes rats Zemp, geschloffen, der feststellte, daß die Staaten des Welt postvereins den Willen bekundeten, den Weltpostverein aufrecht zuerhalten und weiter auszubilden. — Der Weltpostverein ist am 1. Juli 1875 in Wirksamkeit getreten, nachdem im Oktober 1871 in, Ständehause zu Bern durch Unterzeichnung des allgemeinen Postvereinsvertrags der Grund gelegt worden war. Alle damals zur Teilnahme eingeladenen Regierungen, nämlich die der Länder Europas, der Vereinigten Staaten von Amerika und Aegyptens, zusammen zweiundzwanzig Staaten, hatten Vertreter zum allgemeinen Postkongreß entsandt, und als der Vcreinsvertrag am 1. Juli 1875 in Kraft trat, erstreckte sich seine Wirksamkeit bereits über ganz Europa, auf daS nörd liche Afrika, die russischen und türkischen Besitzungen in Asien und die Vereinigten Staaten von Amerika, im ganzen auf rund vierzig Millionen Quadratkilometer mit dreihundertundfünfzig Millionen Bewohnern. In fünfundzwanzig Jahren, die seitdem vergangen sind, hat sich der Weltpostverein bekanntlich außerordentlich rasch entwickelt; sämtliche Kulturvölker der Erde gehören ihm heute an mit alleiniger Ausnahme Chinas. Goethe-Stiftung. — Im -Kunstwort- bringt der Heraus geber F. Avenarius eine Anregung in der Form einer an den Reichstag zu richtenden Eingabe, die bereits von etwa hundert angesehenen Persönlichkeiten unseres künstlerischen und littera- rischen Lebens unterzeichnet ist. Den Zweck der Eingabe erklären die Eingangsworte: -Unter dem Namen Goethe-Stiftung wird eine nationale Stiftung errichtet zur Unterstützung des wert vollen dichterischen Schaffens im Wettbewerb mit der bloßen Unterhaltungslitteratur. Indem die Goethe-Stiftung einerseits das dichterische Schaffen vom Tagesmarktwert unabhängiger macht, soll sie anderseits gediegene dichterische Schöpfungen auch der Gegenwart für die Allgemeinheit leichter zugänglich und somit schneller nutz- und fruchtbar machen. Der Goethe-Stiftung wird aus Reichsmitteln eine jährliche Beihülfe von 250000 ^ gewährt. Das Urheberrecht an Dichtungen ferner erlischt fortan nicht mehr zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern geht dreißig Jahre nach dem Tode des Urhebers in das Eigentum der Goethe-Stiftung über, lieber die Einrichtung und Verwaltung der Goethe-Stiftung werden die Einzelheiten beschlossen, nachdem hierüber Gutachten eingeholt sein werden von einem Ausschuß, dessen dreißig Sach verständige zur Hälfte vom Vorstand der -Deutschen Schiller- Stiftung- , zu anderen Hälfte vom Vorstand des -Deutschen Schriftstellerverbandes» ernannt werden.- Annahme an hoher Stelle. — Seine kaiserliche und könig liche Hoheit der Kronprinz von Preußen hat das im Verlage von Brucr L Co. in Berlin erschienene Werk: -Unser Vaterland, Ge schichte des deutschen Volkes von F. Bornhak- mit Interesse cnt- gegengenommen und seinen Dank dafür aussprechen lassen. Architekten-Kongrcß. — In den Tagen vom 25. Juli bis 4. August wird in Paris der fünfte internationale Architekten- Kongreß in Verbindung mit einer Ausstellung architektonischer Entwürfe und Zeichnungen stattfinden. Generalsekretär des Kon gresses ist Herr I. M. Poupinel, Paris. Kunstausstellung. — Die Vereinigung österreichischer bildender Künstler und Künstlerinnen in Wien wird am 26. d. M. in Innsbruck eine große Kunstausstellung eröffnen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Usutsoüs luristsn-AsituuA. UrsA. v. U. Uabancl, N. Ltsnxloin, 2. 81aub. Nil Inttsraturübsrsioül, mitAslsiit von Ural. Ur. Loliulr:, Obsrbibliotstslcar bsim RsioüsAsrioüt. ösrlin, VsrluA von Otto Uigbmnnn. V. InbiAanA, dir. 12, 15. lani 1900. §ol. 8. 257—280 mit Inssratsn-^nbanA. Personalnachrichten. f Edmund Gaillard. — Am 15. Juni starb nach langen schweren Leiden, die ihn länger als ein Jahrzehnt an den Roll stuhl fesselten, der Begründer und Besitzer der ältesten Berliner chemigraphischen Kunstanstalt, Herr Edmund Gaillard, im Alter von achtundfünfzig Jahren. Der Verstorbene, der anfänglich eine lithographische Oeldruck- und Lichtdruckanstalt in Berlin errichtet hatte, war der erste, der in den siebziger Jahren die Herstellung von Zinkätzungen in Berlin geschäftsmäßig betrieb und später das Autotypicverfahren ausübte. Ungeachtet seines körperlichen Gebrechens ist Gaillard mit seltener Energie den anfänglichen Mißerfolgen und den Schwierigkeiten entgegen getreten, die der Einführung der Autotypie dadurch erwuchsen, daß die Maschinenmeister mit dem Druck der Autos nicht um- zugehcn wußten. Dabei hat er alle Neuerungen der Reproduktions kunst verfolgt und geprüft. Seit einer Reihe von Jahren wurde von ihm die Herstellung geätzter Glasraster auch für fremde Rechnung ausgeübt, und seine Erzeugnisse waren weit über die Grenzen seines Vaterlandes hinaus bekannt und gesucht. (Ztschr. f. Dtschlds. Buchdr.) 688»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder