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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1900
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- 21.06.1900
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- Deutsch
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-1708 Nichtamtlicher Teil. 141, 21. Juni 1900. Schumann zu Berlin veranstaltet hatte, nahm einen wohlgelungcncn Verlauf. Dem Reichsanzeigcr entnehmen wir folgenden Bericht: Der mächtige Raum war dicht gefüllt. In den Logen hatten neben vielen anderen Ehrengästen die in Amtstracht erschienenen Ver treter der Stadt, der Stadtrat Mugdan und mehrere Stadtverord nete Platz genommen. Auch viele Leiter von großen Berliner Druckereien waren erschienen. Gegenüber dem Haupteingang stand die bekränzte Büste Guteubcrgs, von farbigen Strahlen elektrischer Lämpchen umrahmt. Das nach dem preisgekrönten Entwurf von Karl Oehne in der Druckerei von Denier L Nicolas hergestelltc Programm schmückte ein von dem Maler Ludwig Sütterlin ge zeichnetes Gutenberg-Medaillon. Die Feier begann mit dem von oem Berliner Symphonie-Orchester wirkungsvoll vorgetragenen Krönungsmarsch aus der Oper »Der Prophet» von Meyerbeer. Nachdem sodann der Vereinsvorsitzende Albert Massini den Erschienenen den Buchdruckergrub -Gott grüß' die Kunst» entboten und die Kapelle die »Festouoerturc» von Lortzing gespielt, sowie der unter Paul Friedrichs' Leitung stehende Gesangverein -Typographia- Beethovens Hymne »Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre- gesungen hatte, betrat der Hofschauspieler Sr. Max Pohl die Tribüne, um den von Heinrich Hart verfaßten Festprolog zu sprechen, der den -Altmeister Johann- als den Lichtbringcr und Helden feierte, dessen Wiege die Wiege einer Welt geworden und der dem Zuge der Geister vorangeschritteu sei mit den -Waffen vom neuen Tag» in der starken Hand, mit Tenakel, Winkelhaken und Ballen. Lauter Beifall lohnte dem Dichter und dem Sprecher. Der Chor sang hierauf das in den Buchdruckergruß ausklingende Festlied von Fleißner -Heil Guten berg-, und den Pllgerchor aus der Oper -Tannhäuser-, worauf kraftvolle Weisen aus Wagners -Walküre- den ersten Teil des Festes schlossen. — Der zweite Teil brachte nach der -Ruy Blas-- Ouverture von Mendelssohn die von dem Setzer F. Goldsche eigens für den Tag komponierte Hynine -Es werde Licht- und die große Festrede, die der Aesthetiker Sr. Rudolf Steiner übernommen hatte. In großen Zügen gab der Redner ein Bild der Kulturentwickelung seit der Zeit Gutenbergs und des Umschwungs, den seine neu erfundene Art der Gedankenmitteilung herbeigesiihrt hat. Er zeigte, wie sich unter dem Einfluß des Buch drucks im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts die öffentliche Meinung gebildet, wie die Publizistik, gleichfalls ein Kind der Gutenbergschen Kunst, sich im 17. Jahrhundert zu entwickeln be gonnen habe, ivic cs aber erst dem neunzehnten Jahrhundert Vor behalten gewesen sei, diese Kunst voll zur Entfaltung zu bringen, und wie cs daher verständlich sei, daß erst zwei Jahre nach Er öffnung der ersten Eisenbahn in Europa, im Jahre 1827, von dem ersten Denkmal Gutenbergs die Hülle gefallen sei. — Den dritten Teil des Festes endlich bildete die Aufführung des vom Schrift setzer Paul Schliebs, den, Sekretär des Tarifamts, verfaßten Fest spiels -Gutenbergs Traum-, das den unter dem Druck der Ent täuschungen entschlummernden Gutenberg vorführte, dem im Traum die Vertreter aller jener graphischen Gewerbe erscheinen, die seine Kunst heroorgerufen hat. Das Spiel, dessen Musik Ebert komponiert hatte, schloß mit dem Huldigungsgesang -Heil Gutenberg! Unsterblich bleibst Du und Dein Werk!- Die Haupt rollen, Gutenbcrg und der Patrizier, lagen in den Händen der Herren Gloyen und Friedrichs, die Chöre der Gewerke wurden von den Mitgliedern der -Typographia- gesungen. Das gefällige Festspiel fand wohlverdienten Beifall. Universität Jena. — Die Universität Jena wird in diesem Sommersemester von 758 immatrikulierten Studierenden und 61 Hörern besucht. Von den Studierenden gehören der theologischen Fakultät 44 an, der juristischen 216, der medizinischen 188, der philosophischen 310. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Verssiolluis äss xllilosopllisollsu unä llistorlsollsu Verlags äsr Sürr'sollsv Suollllauäluug in SsipriA (gsgrüväst 1755). 8". 24 8. mit Siläsrsollwuolr. Das littcrarische Echo. Halbmonatsschrift für Litteraturfreunde- Herausgeber Sr. Josef Ettlinger. Verlag von F. Fontane L Co. in Berlin. 2. Jahrgang, Heft 18, 15. Juni 1900. 4". Sp. 1249—1320, mit 1 Portrait, äurlstisollss lüttsraturblatt. Ssrliu, 6. Ssz-mavvs Verlag. Nr. 116, Sä. XU, Nr. 6, 15. luvi 1900. 4°. 8. 125—148. Süobor, öiläsr vnä Harten rar Ossclliollts, Osograxllis unä Sitts- ratur von Slsass, Sotbringsn unä Surgnnä. ^ntiguarisoüsr Xataiog Nr. 285 von Usinrioü Lsrlsr in Ulm. 8". 24 8. 754 Nrn. Naoüträgo (Nsuigüeltsn, Neuauknabwsn, Neue rlullagsn, Srsis- /Lnäsruvgsn) rum Uagsrvsrrsioirnis von X. S. Roslllsr, Lareortimönt, SsixriA. äuni 1900. 6r. 8". 20 8. kspoitoirs ä'ouvragss ä'art inilitairo. Ion ä'eebees. Revolution». Üwpirs. Napolöoniana. Ouerre äs 1870. 6owmuns. 6ata- logus 86 (äuin 1900) äs la Sibrairis anoisnns st woäsrns äo Uoui» äs Neulsvssrs ä SruxsUos. 8". 32 8. 665 Nrn. Nülllbr sollt, Otto, Lillliograpkis äss Lürgsrliollsn Ossstr- buollss kür äas Ssutsolls Rsioll unä ssinor Nsllsngssstrs. II. Nit ausküllrliollsnr 8aollrsgistor. 8". 75 8. u. ^.iwsigsnanllang. Ssrlin 1900, Suttllawwsr L Nülllbrsollt, öuollllanälung kür 8taats- u. ksolltsvisssnsollakt. Uaäsnprsis 1.— Fünfundzwanzig Jahre Barsortiment in Wien. — Die Firma Friese L Lang in Wien besteht am heutigen Tage ein Vierteljahrhundert und hat im Laufe dieser Zeit in rastloser Arbeit sich einen hochangesehenen Platz im österreichisch-ungarischen Buchhandel erworben. Gegründet am 21. Juni 1875 von Otto Friese und Rudolf Lang, die beide gemeinschaftlich im Hause W. Frick, k. u. k. Hof buchhandlung, in Wien thätig gewesen waren, entwickelte sich die Firma, ein ganz neuer Zweig in Oesterreich-Ungarn, in kurzer Zeit zu hoher Blüte. Es war nicht leicht, sofort festen Boden zu fassen; mannigfache Vorurteile gegen den neuen ungewohnten Geschäftszweig galt es zu überwinden. Den besten Gradmesser der Entwicklung des Hauses bieten seine Kataloge, dessen fünfund zwanzigster im Oktober 1899 erschien. Schon Iff'z Jahre nach der Eröffnung des Geschäftes begann der österreichisch-ungarische Wahlzettel zu erscheinen, durch dessen Gründung die Firma einem vorhandenen Bedürfnisse entgegen kam und sich ein großes Verdienst um ihren Kundenkreis erwarb. Gleichzeitig schuf sie damit ein viel benutztes Jnsertionsorgan. Leider raffle der Tod schon am 25. September 1882 Rudolf Lang dahin, ein arbeitsreiches Leben im siebenunddreißigsten Jahre beendend. Der Prokurist der Firma, Richard May, folgte ihm im Jahre 1886. Das von Jahr zu Jahr umfangreicher werdende Geschäft ruht einzig auf den Schultern des jetzigen Firmaträgers, Herrn Otto Friese, der auch durch viele Jahre stets zu den Ausschußmitgliedern der Wiener Korporation und des österreichisch-ungarischen Buch händlervereins gehört. Wie gut das Verhältnis des Chefs zu seinen Mitarbeitern ist, zeigt besser als ein Lobeshymnus die Thatsache, daß zwei Herren 25 bezw. 24 Jahre im Hause thätig sind und daß der zuletzt eingetretene Gehilfe auch schon seit 15 Jahren dort arbeitet. Der verehrte Herr Jubilar darf mit Befriedigung auf das abgelaufene Vierteljahrhundcrt unermüdlicher erfolg- und ehrenreicher Arbeit zurückblicken. Wer je geschäftlich mit dem Hause zu verkehren hatte, wird die immer coulante und prompte Ab wickelung aller Angelegenheiten gewiß anerkennen. In der Ge schichte des österreichisch-ungarischen Buchhandels hat sich die Firma Friese L Lang einen ehrenvollen Platz gesichert. Die aufrichtigen Segenswünsche vieler Berufsgenossen werden der Jubelfirma an ihrem Ehrentage nicht fehlen. Gern schließen auch wir uns mit unseren Glückwünschen an. -Robinson-, Verein jüngere r Buchhändler inBraun- schweig. — Eine Feier zu Ehren Gutenbergs beging in Braun schweig am Sonnabend, den 16. d. M., der -Robinson-, Verein jüngerer Buchhändler, im Stadtpark. Mitglieder und Freunde des Vereins hatten sich zahlreich eingefunden, namentlich der -Verein für deutsche Litteratur- war durch eine stattliche Anzahl von Mitgliedern vertreten. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzen den, Herrn Quaritsch, nahm Herr Hartmann das Wort zu einem interessanten Vortrage über -Gutenberg und sein Werk-, der mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurde. Hieran reihte sich ein Festlied und das Hoch auf Kaiser und Landesfürst. Alsdann entwickelte sich der heitere Teil des Abends, den namentlich unser altes Mitglied, Herr Giller, sehr unterhaltend zu gestalte» wußte. — Am Sonntag schloß sich an diese Feier eine Be sichtigung der Wolfenbütteler Bibliothek an, bei der Herr Professor Sr. Milchsack in äußerst liebenswürdiger und interessanter Weise den Führer machte, und die in allen Teilen sehr viel des Anregenden und Belehrenden bot. Die wohlgelungene Feier fand darauf durch ein Beisammensein der Teilnehmer in Wolfenbiittel ihren Abschluß. N. Personalnachrichten. Gestorben: am 16. Juni, fast einundscchzig Jahre alt, der Buchhändler Herr Adalbert Winkler in Berlin, ein treuer, umsichtiger Mitarbeiter im Hause F. Fontane L Co., dem er acht Jahre lang angehört hat.
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