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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1900
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- Erscheinungsdatum
- 20.06.1900
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- Deutsch
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140. 20. Juni 1900. Nichtamtlicher Teil. 4675 der Theologie vor, mußte aber wegen einer Erkrankung während des Examens auf diesen Herzenswunsch verzichten nnd trat im Jahre 1857 bei C. F. Palm in die Lehre. Als Gehilfe arbeitete Kocher in ZUrich und in Basel. 1871 kehrte er nach der Heimat zurück und errichtete dort am 15. Juni sein eigenes Geschäft, das er durch Umsicht und unermüd lichen Fleiß rasch in die Höhe brachte. Trat er auch selten aus der ihm beschiedeneu glücklichen Häuslichkeit in das öffentliche Leben hinaus, so hatte und bethätigte er nichts destoweniger Interesse am Idealen und beteiligte sich ins besondere mit frommem Eifer an den Arbeiten der inneren und äußeren Mission. Er war in allen Dingen Ehren- und Biedermann. In Guido Zschokke verliert der Buchhandel ein würdiges Glied. Er war seit dem 1. Januar 1863 an dem Besitz und der Leitung der H. R. Sauerländer'schen Buch handlung in Aarau beteiligt und trug das Seinige dazu bei, dieser den ausgezeichneten Ruf zu erhalten, dessen sie sich von alters her im Buchhandel zu erfreuen hat. Meine Herren! Wir ehren das Gedächtnis dieser tüch tigen Berufsgenvssen und braven Männer durch Erheben von den Sitzen! — An diese traurig-ernsten Mitteilungen lassen Sie mich noch eine freudige anknüpfen; unser Mitglied Herr Adolf Gcering, früher in Firma Felix Schneider, in Basel feierte am 16. Juni den hundertjährigen Tag der Gründung dieser Firma; wir wiederholen an dieser Stelle den herzlichen Glückwunsch, der schon in einem Schreiben an den Herrn Kollegen zum Ausdruck gelangte. Das Vereinsleben pflegt sich bei unserem, wie bei allen Vereinen, deren Mitglieder nicht an einem Orte beisammen wohnen, während des Zeitraums von einer Versammlung zur anderen ans die Thätigkeit des Vorstandes zu beschränken, und dieser, ebenfalls zerstreut wohnend, kann Kür dann zu Sitzungen zusammentrcten, wenn es sich um Erledigung un aufschiebbarer Angelegenheiten handelt. Im abgelaufenen Jahre lagen solche nicht vor. Abgesehen von einer Bitte um gutachtliche Aeußeruug in Frage des unlauteren Wettbewerbes und von einem ver späteten Einwand gegen den Jahresbericht des Vorjahres, hatte sich der Vorstand, einem Beschluß der letzten General versammlung zufolge, damit zu befassen, die Statuten mit den Bestimmungen des bürgerlichen Gesetzbuches in Einklang zu bringen, worauf beim nächsten Punkt der Tagesordnung zurück zukommen sein wird. Die Angelegenheit wurde auf dem Wege eines ziemlich umfangreichen Briefwechsels erledigt, nachdem zuvor bei den maßgebenden Stellen die nötigen Erkundigungen eingezogen worden waren. Im übrigen hielt der Vorstand, wie in der Vergangenheit, nur eine einzige Sitzung un mittelbar vor dieser Generalversammlung ab, um diese vor zubereiten. Meine Herren! Es war in den letzten Jahren Gepflogen heit, im Jahresbericht auch etwas über die Geschäftslage des süddeutschen Buchhandels zu sagen. In dem Jahresbericht der »Korporation der Berliner Buchhändler« findet sich das Eingeständnis, daß eine richtige Schilderung der Geschäfts lage deshalb nicht möglich sei, weil nur durch Umfrage bei den einzelnen Geschäften Thatsachen festzustellen sein würden, hierauf folgende Auslassung im Wortlaut: »Allgemeine Redensarten vom Stapel zu lassen von Ueberproduktion und übergroßer Konkurrenz, über unbillige Rabattansprüche seitens des Publikums und ungenügenden Verdienst, über das Bazarwesen und dergleichen, hat der Vorstand der Korporation unter seiner Würde gehalten.« Meine Herren! Allgemeine Redensarten loszulassen, hält auch Ihr Vorstand unter seiner Würde; aber er hielt es bisher für angezeigt, sich auf Grund von Informationen — das letzte Mal hatte er sie sich gelegentlich eines geselligen Beisammenseins zahlreicher Kollegen aller in Betracht kom menden buchhändlerischen Geschäftszweige geholt — über einen Gegenstand zu äußern, der doch anerkanntermaßen von In teresse ist und in einem Geschäftsbericht gesucht wird. Denn alljährlich finden sich in den Berichten der kaufmännischen Korporationen, Handelskammern u. s. w. Bemerkungen über die Geschäftslage, sowohl über die allgemeine, wie über die in einzelnen Zweigen, ohne daß diese aber als Resultate eigentlicher Enqueten gelten wollen; solche Aeußerungen halten sich vielmehr regelmäßig in dem Rahmen allgemeiner Beobachtungen und Erkundigungen. Es ist nun nicht zu bestreiten, daß derartige Schilderungen der Geschäftslage insofern anfechtbar sind, als sie natürlich nicht auf jedes einzelne Geschäftshaus zutreffend sind, und insoweit hat der Vorstand der Berliner Korporation nicht unrecht, wenn er lieber ganz darauf verzichtet. Nachdem nun seitens einer angesehenen Firma, auf deren Verhältnisse die Schilderung der Lage im vorigen Jahresbericht, ihrer Aussage nach, nicht paßt, in der That eine Anfechtung des Berichts in diesem Teile erfolgt ist, hat der Vorstand beschlossen, um jeden Anstoß zu vermeiden, dem Berliner Beispiele folgend, einer Aeußerung über die Geschäftslage im Jahre 1899 sich überhaupt zu enthalten. Sie werden es freundlich entschuldigen, wenn unter diesen Umständen und bei dem Mangel au Ereignissen, die den süddeutschen Buchhandel im besonderen betreffen, dieser Bericht an einer gewissen Magerkeit leidet; aber s o allgemeine Redensarten zu machen, daß in keinem Falle irgend jemand daran Aergernis nehmen kann, dazu kann sich der Vorstand nicht verstehen. So beschränke ich mich denn auf die Angabe der Ziffern, die der Verkehr von Stuttgart, als dem Stapelplatz des süd- deutsch-schweizerischen Buchhandels, aus, im Vergleich mit dem Vorjahre aufweist, ohne indessen zu verkennen, daß das hierdurch gewonnene Bild an der Widerspiegelung der that- sächlichen Verhältnisse zu wünschen übrig läßt, da Konditions gut und Remittenden in den Zahlen mit inbegriffen sind. Von Stuttgart aus gelangten im Jahre 1899 zum Versand: Weniger als im Vorjahr als Frachtgut lcg: 3 944 980 —- 528 210 „ Eilgut „ 212 610 — 71 910 Zusammen . lrx: 4 157 590 — 600 120 hiervon gingen: nach deutschen Plätzen und zwar nach Leipzig . . nach Elsaß-Lothringen . . KZ: 3412500 — „ 91290 — 457290 18350 Zusammen: Irg: 3 503 790 — 475640 nach dem Ausland und zwar nach Wien . . . nach der Schweiz .... . kg: 434 910 — . „ 218890 — 71780 52 700 Zusammen: . lrg: 653 800 — 124480 Die Hilsskasien des deutschen Buchhandels. Nachdem die Abrechnungsarbeiten für das Vorjahr im Buchhandel beendigt sind, sei auch der stillen Thätigkeit der mit dem deutschen Buchhandel eng verbundenen Hilfskassen gedacht, die auch in dem abgelaufenen Kalenderjahr wieder eine recht segensreiche Thätigkeit entfaltet und in aller Stille viel Not und Sorge unter den Berufsgenossen und deren Angehörigen gehoben haben. Sowohl der Unterst ützungs- verein deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen in Berlin wie auch der Allgemeine deutsche Buchhandlungs- gehilfen-Verband in Leipzig, die beide sich die Unter- 625*
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