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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1900
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- Erscheinungsdatum
- 15.06.1900
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- Deutsch
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I? 136, 15. Juni 1900. Nichtamtlicher Teil. 4553 Gutenbergfeier in Mainz. — Im Anschluß an frühere Mitteilungen, insbesondere an die in Nr. 133 d. Bl., bringen wir nachstehend folgende Bekanntmachung aus Mainzer Blättern: Freitag, den 15. ds. Mts., wird im Kassenlokale des Stadt- theaters eine Verkaufsstelle für Eintritts-Karten zu sämtlichen Veranstaltungen während der Gutenbergfeier eingerichtet werden. Die Kasse ist täglich von vormittags 10 Uhr bis mittags 1 Uhr geöffnet. Es gelangen Eintrittskarten zu folgenden Veranstaltungen zum Verkauf: I. für Samstag den 23. Juni d. Js. a) zur Generalprobe der akademischen Feier in der Stadt halle vormittags llff, Uhr, Preis 50 c); b) zur Eröffnung der typographischen Ausstellung im kur fürstlichen Schlosse mittags 12 Uhr, Preis 1 II. für Sonntag den 24. Juni d. Js. a) zur akademischen Feier in der Stadthalle vormittags 10 Uhr, Preis 2 b) zum Festessen in der Stadthalle nachmittags N/, Uhr, Preis 4 ^ 50 H; o) zum Kommers in der Stadthalle, abends 8 Uhr, Preis 50 -Z; III. für Montag den 25. Juni d. Js. a) für die Tribünen auf dem Gutenbergplatze während des historischen Festzuges, Preis 10 b) für Personcnfuhrwcrke zur Aufstellung aus dem Schloß platz oder dem Licbfrauenplatz während des historischen Festzuges, und zwar: für Einspänner 5 für Zweispänner 10 o) für das Kostümfest in der Stadthalle abends 8 Uhr im Vorverkauf, Preis 3 Der Vorverkauf wird Mittwoch den 20. d. Mts., mittags 1 Uhr geschlossen. Von Donnerstag den 21. d. Mts. gelangen nur Eintrittskarten zum Kassenpreis von 5 zum Verkauf. IV. für Dienstag den 26. Juni d. Js. Zum Volksfest in der Stadthalle, dem Garten daselbst und den umliegenden Plätzen nachmittags 4 Uhr, Preis 30 -H. Mainz, 13. Juni 1900. Der Vorsitzende des Geschäftsführenden Ausschusses Or. Gaßner, Oberbürgermeister. Erhöhung der Druckpreise. — Der Vorstand des Kreises V (Bayern) des Deutschen Buchdruckervereins zeigt an, daß angesichts der bedeutenden Preissteigerungen, die in der letzten Zeit auf den, Metall- und Maschinenmarkt, in den Papierpreisen, in den Kohlen, sowie in Mieten und Arbeitslöhnen eingetreten sind, eine Er höhung der Druckpreise um 10—15 Prozent nicht nur gerechtfertigt, sondern unbedingt nötig sei. Weltausstellung in Paris. — Der -Temps- giebt folgende Namen von Künstlern bekannt, die von der Abteilung der Weltausstellungs-Jury für graphische Künste durch Ehren medaillen ausgezeichnet worden sind: Frankreich: Bracquemont, Leopold Flameng, Achille Jacquet, Patricot, Sulpis, Chauvel, Waltner, Laguillermic, Desboutin, Carrisre, Cheret, Sirony. Deutschland: Kocpping, Hans Meyer und Forberg. England: Cameron und Haig. Rußland: Matthse. Vereinigte Staaten von Amerika: Whistler, Pennel und Cole. Niederlande: Bauer, Dupont und Witsen. Belgien: Lenain. Schweden: Zorn. Schweiz: Pignet und van Mugden. Türkei: Chatrine. Preiszuerkennung. — Infolge des Preisausschreibens für eine malerische Ausschmückung des Sitzungssaales im Rathause zu St. Johann a. d. Saar vom 3. Januar d. I. sind sechzehn Entwürfe eingeliefert worden. Der erste Preis von 3000 wurde dem Maler Wilh. A. Wrage in Berlin zucrkannt, der zweite Preis von 2000 ^ dem Maler O. Wichtendal in Hannover, der dritte Preis von 1000 ^ dem Maler Hans Koberstein in Berlin. Sämtliche cingelieferten Arbeiten sind bis 31. Juli d. I. in der Westhalle des Landes-Ausstcllungsparkes zu Berlin am Lehrter Bahnhofe zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt. Die Ausstellung der Entwürfe in St. Johann wird folgen. Personalnachrichten. ff vr. Otto Braun. — In der Nacht zum 12. Juni ist in München der langsährige frühere Chefredakteur der -Allgemeinen Zeitung-, Herr vr. Otto Braun, im nahezu vollendeten 76. Lebens jahre gestorben. Die Allgemeine Zeitung widmet ihm folgende Worte: -In Kassel am 1. August 1824 geboren, studierte er anfänglich in Bonn, Heidelberg und Marburg die Rechtswissenschaft, wandte sich jedoch später dem Studium der Geschichte und der neueren Sprachen zu. Nachdem er als Student an der Bewegung des Jahres 1848 Anteil genommen hatte, lebte er von 1850 bis 1860, mit litterarischen Arbeiten beschäftigt, abwechselnd in Paris, Madrid, Kassel und München. Im Jahre 1860 trat er in die Redaktion der Allgemeinen Zeitung ein, deren Chefredaktion er, nachdem Altenhoefer sic nicdergelegt hatte, an: 1. März 1869 über nahm und bis zum 1. Dezember 1889 fortführte. Die Beilage, der er, seinen belletristisch-litterarischen Neigungen entsprechend, stets ein besonderes Interesse zuwandte, zeichnete er dann noch bis 1891. Nach dem Rücktritt von den redaktionellen Geschäften widmete er sich — um nicht lediglich ein otiuw ouw äi^nitats zu genießen — der Herausgabe des im Verlage der I. G. Cottaffchen Buchhandlung Nachfolger erscheinenden Musenalmanachs. Eine eingehendere Würdigung der publizistischen und litterarischen Wirksamkeit des Dahingeschiedenen behalten wir uns für die Bei lage vor; an dieser Stelle beschränken wir uns darauf, an der Bahre des Mannes, dessen Name mit der Geschichte unserer Zeitung so eng verknüpft ist, der drei Jahrzehnte hindurch sein ganzes Wollen und Können in den Dienst unseres Blattes gestellt hat, den Zoll der Hochacktung und der Verehrung niederzulcgen. Auch von ihm gilt das Wort: In wagnis voluisss sat sst. Daß er der ebenso hohen wie schweren Aufgabe, die ihm als Leiter der Allgemeinen Zeitung gestellt worden war, durch lange Jahre mit nimmer ermüdender Hingebung sich gewidmet hat, wird von der Redaktion der Allgemeinen Zeitung und ihren Freunden allezeit mit wärmstem Danke anerkannt werden.» S p r e ch s a a l. »Bescheiden und gerechtfertigt!« Ein Wort zur Erhöhung der Druckpreise in Berlin. Vor mir liegt ein Rundschreiben, unterzeichnet von nahezu 200 Berliner Buchdruckereien, in dem der Beschluß, vom 1. Juni ab eine Preiserhöhung für Satz- und Druckarbciten um 10 Prozent, für Papier um -einen je nach dem Marktpreise höheren Prozentsatz eintreten zu lassen, mitgeteilt wird. Begründet wird dieses Verlangen mit -der andauernden Preissteigerung aller zum Betriebe unseres Gewerbes dienenden Materialien und Maschinen, der Erhöhung der Papierpreise, der Lohnsteigerung des Hilfspersonals, sowie der bedeutenden Steigerung der sozialen Lasten». Am Schluffe wird der llebcrzeugung Ausdruck gegeben, daß die Empfänger diese Preiserhöhung als -bescheiden und gerecht fertigt- anerkennen werden. Von der Papierfrage und ihren Konsequenzen glaube ich an dieser Stelle wohl absehen zu können, denn welcher rationell arbeitende Verleger bezieht wohl sein Papier aus Druckereien? Um so ausfälliger stellt sich die Preiserhöhung für Satz und Druck und ihre Begründung dar. Schon die gleichmäßige Behandlung von Satz und Druck bedeutet eine enorme Willkür. Siebenimdsechzigsicr Jabrqang. Es ist jedem bekannt, daß bei wissenschaftlichen Herstellungsarbciten die Kosten des Satzes den breitesten Raum einnehmen; in vielen Fällen betragen sie mehr als drei Viertel der Gesamtrechnungcn. Und da nun keine auch noch so geringe Berechtigung vorliegt, die Kosten für Satz jetzt zu erhöhen, denn seit Jahren sind Tarif veränderungen nicht zu verzeichnen gewesen, so liegt hier die Willkür auf der Hand. Nun -zur Steigerung der sozialen Lasten-. Als im Jahre 1881 in der Botschaft des hochseligen Kaisers Wilhelm I. die sozialpolitische Gesetzgebung angekündigt wurde, die den Arbeitern Fürsorge bei Krankheit, Unfall, Invalidität und für das Greisenalter versprach, da herrschte großer Jubel nicht nur bei den -Enterbten- selbst, nein, auch die Arbeitgeber wurden von dem erhabenen sozialen Gedanken mit fortgerissen. Nun aber wird die Quittung präsentiert, nun sollen die Bei träge entrichtet werden, und da ist doch — soweit die Berliner Druckereien in Frage kommen — von der Opferfreudigkeit nicht mehr viel zu spüren. Man begeht also einen Geniestreich, indem man diese unbequemen Lasten einfach den Konsumenten zuschiebt. Man bedenke diese Ungeheuerlichkeit! Lasten, die nach Recht und Gesetz, in logischer wie in moralischer Hinsicht lediglich den Arbeitgebern zukommen, werden mit einem Federstrich auf die Schultern der Kundschaft abgcwälzt. Wie sympathisch müssen uns einer solchen Willkür gegenüber 610
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