Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1882
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18820807
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188208079
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18820807
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-07
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3300 Nichtamtlicher Theil, 181, 7. August. allen Wiener Buchdruckern als das erste literarische Denkmal der Geschichte ihrer Kunst innerhalb Wiens Mauern vcrehrungs- würdig sind und bleiben" — nicht außer Acht gelassen werden möchten, so hat es mit Genugthuung hinzusetzen können: „Der Autor von Wiens Buchdruckergeschichte zum Jubiläum 1882 beschloß schon aus Pietät für Denis, dessen Bibliographie zu ergänzen, erweiterte aber auch die von diesem geschaffene Grundlage und setzte die Bibliographie bis zum Jahre 1682 fort, so daß nun mehr durch beide Werke eine möglichst reichhaltige Beschreibung von Wiener Drucken in den ersten zwei Jahrhunderten seit der Einführung von Gutenberg's Kunst vorhanden ist, wodurch, wenn sie später wieder ergänzt wird, das zuverlässigste Material für Wiens Literaturgeschichte herbeigeschafft ist. Aber dieser Zweck durfte in einer Buchdruckergeschichte Wiens nicht der ausschlag gebende sein; vielmehr war darin der typographische Standpunkt, von welchem aus die einzelnen Drucke zusammengestellt und be schrieben werden, allein maßgebend; denn erst auf Grund eines solchen verläßlichen Materials war es möglich, da archivalische Quellen oft mangelhaft sind, meistens auch ganz fehlen, ein richtiges Urtheil über die eine oder andere Officin der ersten zwei Jahrhunderte zu fällen. Die Anordnung der Bibliographie ist daher in dem Maher'schen Werke auch eine rein typographische. Während Denis bei der Zusammenstellung chronologisch vor ging und von den einzelnen Officinen ganz absah, ist hier deren Geschichte gerade die Hauptsache, und erst innerhalb der typo graphischen Reihenfolge erscheint die chronologische berücksichtigt." — Hinsichtlich des Zahlenverhältnisses zwischen den Bibliographien von Denis und Mayer ist zu bemerken, daß Mayer zu den 847 Wiener Drucken, welche sich im Denis'schen Werke ausgeführt finden, noch 401 neue nachgetragen hat, worunter die Drucke der Wittwen Adler und Zimmermann, sowie einige nur im Texte beschriebene Bücher nicht einmal mit gerechnet sind. Außerdem hat Mayer aus der von Denis unberücksichtigt gelassenen Zeit von 1561 — 1582 noch 352 Drucke hinzugefügt, demzufolge sich nun die Zahl der im ersten Jahrhunderte der Wiener Buch druckerkunst erschienenen und von Denis und Mayer verzeichnet« Drucke auf etwas mehr als 1600 berechnen läßt. Der erste Halbband von dem Mayer'schcn Werke enthält S. 1—168 den ganzen ersten, in vier Capitel getheilten Ab schnitt, welcher der Geschichte „der Wiener Buchdruckerkunst im Zeitalter des Humanismus und der Reformation 1482—1582" gewidmet ist, und von S. 16g an nahezu das erste halbe Capitel des zweiten Abschnittes, der sich mit „der Wiener Buchdrucker kunst im Zeitalter des Jesurtismus und der Gegenreformation 1582—1682" beschäftigt. Im 1. Capitel des ersten Abschnittes handelt der Verfasser von „der Verbreitung der Buchdruckerkunst und ihrer Einführung in Wien, sowie den fünf Wiener Drucken aus dem Jahre 1482: llodannis älez'geri Maotatus ckistinotio- uum; Ouräonis äs blaute Lotdsrü blauixulus curatormu; 5 6 xiäü Lrroras xbUosoxbaruru (ein Druck, welcher zwar in der Schlußschrift die Bezeichnung m.ooaolxxii trägt, aber mit aller Bestimmtheit erst dem Jahre 1482 zugewiesen werden muß); Dy Histori von Sand Roccus. Mehr als diese fünf Drucke, sämmtlich Erzeugnisse eines unbekannten Druckers, haben sich trotz eifriger Nachforschungen nicht auffinden lassen, ebenso wenig wie es möglich gewesen, Wiener Drucke aus den nachfolgenden Jahren bis 14S2 nachzuweisen. Das Auftreten eines unbe kannten Druckers gerade zur Zeit arger Bedrängniß der Stadt Wien durch die Ungarn und die Pest 1482 und dann wieder sein plötzliches Verschwinden erscheint ziemlich ausfällig. „Das! Ausfällige dieser vereinzelten Erscheinung aber darf man", wie! der Verfasser meint, „mit einigem Rechte dadurch erklären, daß es ein wandernder Buchdrucker gewesen sei, welcher den Versuch machen wollte, sich hier mit seiner Kunst bleibend niederzulassen, aber der ungünstigen Lage wegen nur kurze Zeit hier verweilte, einige Stücke, darunter die zeitgemäße Legende des Pestpatrons St. Rochus, unter die Presse nahm und noch vor der Belagerung der Stadt durch die Ungarn diese wieder verließ. Da zehn Jahre vorübergehen, bis der erste mit Namen bekannte Buch drucker bleibend austrat, so gewinnt diese Hypothese an großer Wahrscheinlichkeit, zumal solche Fälle in der Buchdruckergeschichte mehrsach Vorkommen." Als der erste dem Namen nach bekannte Wiener Buchdrucker, zugleich der erste unter den neunzehn Meistern, welche überhaupt im ersten Jahrhundert die Buchdruckerkunst in Wie» ausgellbt haben, findet sich im 2. Capitel, welches von „den Officinen bis zum Jahre 1582 und ihrer Thätigkeit" handelt, Johann Winterburger aus Winterburg unweit Kreuz nach in der Grafschaft Sponheim aufgeführt; von den Erzeug nissen seiner von 1492 — 1519 thätigen Presse hat Denis die sehr ansehnliche Anzahl von nicht weniger als 79 verzeichnet und diesen Mayer noch 27 andere hinzugesiigt. Von den auf Winterburger folgenden achtzehn Meistern sind die Singriener (1510—1562), Zimmermann (1553 — 1565) und Stainhofer (1566—1576) als die thätigsten hervorzuheben. Die aus den Officinen der Singriener hervorgegangenen Drucke belaufen sich auf mehr als 600. Im 3. Capitel hat der Verfasser „die Ein richtung der alten Officinen, den Schristenguß und Stempcl- schnitt, den Musiknotendruck, die Xylographie und ornamentale Technik, den Nachdruck und die Privilegien, die sociale Stellung der Meister und den Buchhandel", sowie im 4. und letzten Capitel des ersten Abschnittes „die geistigen Strömungen in Wien vom Jahre 1482 bis 1582 (Humanismus und Reformation) und die Beziehungen der Buchdruckerkunst zu denselben, die Anfänge und Entwickelung der Censur" besprochen. Das 1. Capitel des zweiten Abschnittes ist der Darstellung „der Situation der Wiener Buchdruckerkunst im Allgemeinen am Beginne des zweiten Säcu- lums, der einzelnen Officinen und ihrer Thätigkeit" gewidmet. Unter den von Mayer, soweit das Capitel reicht, aufgeführten Druckern haben die beiden Formicas, Leonhard (1588—1605) und wahrscheinlich dessen Sohn Matthäus (1617—1638), und Gregor Gelbhaar (1616—1648) die meiste Thätigkeit entwickelt; von Letzterem findet man bei Mayer 135, sowie von Leonhard For- mica 62 und von Matthäus Formica 95 Drucke verzeichnet. I. Petzholdt. Antwort aus das an mich gerichtete offene, aber anonyme Send schreiben in Nr. 171 d. Bl. Nachtrag. Nachträglich finde ich beim Lesen von Nr. 177 des Börsen blattes zu meinem Bedauern, daß beim Abschreiben irrthümlich ein Theil meiner Antwort aus den offenen Brief übersehen wurde, und lasse ich denselben nun nachstehend noch folgen: Sie versuchen, die Ansicht der Herold'schen Buchhandlung ab zuschwächen, indem Sie bemerken, „das Ueberbieten in Rabatt bewilligungen ans Publicum wird ohne Zweifel auch unter dem neuen Dache, welches die Herold'sche Buchhandlung gebaut haben will, fortdauern, so lange wirkliche und nichtwirkliche Buchhändler durch übermäßige Concurrenz und die Sorge ums tägliche Brot gezwungen sind, sich durch billige Preise Kundschaft und Absatz zu verschaffen". Da hätten Sie noch zufügen sollen: so lange die Schleuder« in Leipzig zu Hause und auswärtige Schleuderer da selbst noch Bundesgenossen finden, mit deren Hilfe sie den ganzen deutschen Sortimcntshandel durch Unterbieten der Ladenpreise be-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder