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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-04-11
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1900
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil Vom russischen Buchhandel. Unter dem Titel »Bote der Buchhändler«*) beginnt in Moskau eine zweite russische Buchhändler-Zeitung zu er scheinen neben dem im Börsenblatt schon oft genannten in St. Petersburg erscheinenden »Bücherboten« (Uniiruin-iii Warnnni,), der das Organ der russischen Buchhändler und Verleger (Sitz in St. Petersburg) ist. Es bereitet sich damit, wie es scheint, eine Spaltung der Vertretung der buchhändlerischen Interessen in Rußland vor, von der nur zu wünschen ist, daß sie nicht etwa mit einem negativen Resultat ende, nämlich damit, daß cs in Rußland wieder einmal kein buchhändlerisches Organ gäbe und infolge davon auch keineffür den Buchhandel brauchbare russische Bibliographie. In der letzteren Beziehung sind auch wir im Auslande an der neuen Bewegung im russischen Buchhandel interessiert. l Den ersten Anlaß zu der beginnenden Spaltung gab der Buchhändler-Kongreß, der im Sommer 1899 in Moskau stattfinden sollte. Die Initiative dazu hatte der St. Peters burger Verein ergriffen, sein Statut wurde auch den vor bereitenden Beratungen in Moskau zu Grunde gelegt, allein schon diese Vorberatungen ergaben so viele Ergänzungen und Abänderungen jener Statuten (so sollte z. B. der Jahres beitrag der Mitglieder von 30 Rubel auf 5 Rubel herab gesetzt werden), daß der St. Petersburger Verein die Ver handlungen abbrach und den Kongreß auf unbestimmte Zeit vertagte. Auch ein Vorschlag der Moskauer, zunächst auf Gruud des bestehenden Statuts eine Filiale des St. Peters burger Vereins in Moskau zu errichten, führte zu keiner Verständigung. Anderseits hatten die Moskauer gleich nach Beendigung jener Beratungen ihren Statutenentwurf drucken lassen und a» alle russischen Buchhändler versandt, und der Bericht da rüber (in Nr. 1) sagt: »Im Sommer 1899 wurde es aus den von allen Seiten eingetroffenen Antworten endgiltig klar, daß der ausgearbeitete Entwurf den allgemeinen Inter essen und den Wünschen der Buchhändler entsprach.« Das alles veranlaßte die Moskauer schließlich, selbständig vorzugehen. Zunächst wurde beschlossen, eine eigene Buch händlerzeitung herauszugeben, die den praktischen Bedürfnissen des russischen Buchhandels besser entsprechen sollte, als der »Bücherbote«. Das ist eben der uns vorliegende »Bote der Buchhändler«, der seit Anfang des Jahres 1900 erscheint. Redakteur der Zeitschrift ist der Maschineningenieur und Buchhändler K. A. Kasnatschejew, der nach seinem Geschäftsinserat fi.. Nummer 1) in Moskau eine technische Buchhandlung (Sortiment und Verlag) besitzt. Er ist auch Teilhaber an der Gesellschaft, die sich zur Herausgabe des Unternehmens in Moskau gebildet hat und deren Mitglieder ferner noch sind: die Gesellschaft I. D. Sptin, F. I. Tastewin (Firma Gautier), D. A. Stupin, M. D. Naumow, F. W. Busygin, A. F. Strokow, A. A. Lang, G. E. Köstring (Firma I. Deubner), D. W. Bajkow, A. I. Panafidin, I. K. Golubcw, M. B. Kljukin, I. N. Knobel (Firma Großmann L Knobel) u. a. Der weitere Zweck dieser Gesellschaft ist, einen Buch händlerverein in Moskau zu gründen, sowie ferner noch ein *) Im Original: „LloriiaKi, «surollxo«Asns»i>. ik»:eiiö/liFi>iioo LSMnis, neoöxoLlluas uzALisxadia,, ÜuÜLioiv«»Lia, sLssLosiWii,, pLZm-nr. uzLLviü a isiLioillsL (Bote der Buchhändler. Wochenschrift, nöthig für Buch händler, Verleger, Bibliotheken, Schulanstalten, Redaktionen ver schiedener Zeitschriften und für das lesende Publikum), gr. 8". Moskau, Kontor der Redaktion: Dolgorukowskaja, Haus Nr. 71. Preis jährlich drei Rubel. großes Centralbücherlager daselbst, das allerhand Verlags artikel vereinigen soll. Das letztere Unternehmen ist nach den Mitteilungen darüber in Nr. 3 in folgender Weise gedacht: »Das Bücher lager soll gegen eine besondere, nicht große Gebühr sowohl die gestimmten Vcrlagsvorräte eines Werkes, als auch Teile der selben zur Aufbewahrung übernehmen. Im Einverständnis mit den Besitzern wird das Bücherlager sowohl nach eigenem Ermessen, als auch je nach Anweisung seiner Klienten ver schiedene Handelsoperationen mit diesen Verlagswerkcn vor nehmen, insbesondere den Verkauf im großen. Auf ebendieselben Werke wird das Büchcrlager den Eigentümern der Werke auch Darlehen gewähren nach Maßgabe der Bestimmungen, die eine besondere Abschätzungskommission zu treffen haben wird. Die Darlehen werden getilgt werden sowohl durch entsprechende Abzahlungen der Schuldner, als auf dem Wege des Verkaufs ihrer Verlagswerke durch das Bücherlager. Es wird auch beabsichtigt, bei dem Lager eine Auktionskammer einzurichten und eine permanente Ausstellung verschiedener Arten von Verlagswerken. Bei einer solchen Einrichtung wird der Sortimentsbuchhändler in der Provinz viel an Zu sendungskosten u. s. w. ersparen. Dem Verleger aber wird eine solche Niederlage dadurch große Dienste erweisen, daß sie ihn nicht blos davon befreit, eine große Masse von Büchern aufzubewahren, sondern daß sie auch den ziemlich verwickelten Verkehr und die Verrechnung mit allen möglichen Firmen auf sich nimmt. Der Mangel an jedem Kredit und jeder Unterstützung hemmt gegenwärtig die Entwickelung der Ver- lagsthätigkeit in Rußland sehr, wo bisher noch die Bücher nicht einmal als Ware im Handelsverkehr gelten. Mit der raschen Verbreitung der Bildung in allen Schichten der Be völkerung wird jedoch auch der Verlagsbuchhandel eine ent sprechende Entwickelung finden, als einer der ernstesten Zweige der Industrie.« Hebung des Verkehrs, Entwickelung des Provinzialbuch handels ist die Hauptaufgabe, die sich das neue Blatt stellt. Fast jede Nummer bringt Artikel in diesem Sinne. Daran schließen sich Artikel praktisch belehrender Art, wie Ratschläge über die Herausgabe neuer Auflagen von Schulbüchern, über die Zeit der Herausgabe von Novitäten, die Mittel zum Vertriebe derselben u. s. w. Gelegentlich erfährt man auch etwas über den praktischen Geschäftsbetrieb und die Einrichtungen im russischen Buchhandel. So wird in Nr. 11 von einem Moskauer Verleger berichtet, der von seinem Verlag 20 Prozent Rabatt giebt, aber nur dann, wenn für mindestens 100 Rubel auf einmal bezogen wird. In Nr. 3 findet sich eine Mitteilung über die Feier tage und die Arbeitszeit im Moskauer Buchhandel. Nach neulich erfolgtem einstimmigen Beschluß der dortigen Buch händler werden die Geschäfte an den Sonntagen nicht ge öffnet, außer an den letzten zwei Sonntagen vor Weihnachten, und ferner bleiben sie an 20 verschiedenen Feiertagen des Jahres geschlossen, die sich jedoch thatsächlich auf 18 redu zieren. weil der erste Oster- und der erste Pfingsttag dabei sind, die stets auf Sonntage fallen und also schon in diesen mit inbegriffen sind. Die Gesamtzahl der Feiertage beträgt also 50 -s- 18 — 68.*) Die Geschäftszeit ist vom 16. August bis 30. April von 9 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, und vom 1. Mai bis 15. August von 9 Uhr morgens bis 7 Uhr abends, wobei die Datumangaben immer nach altem Stil zu verstehen sind. *) Im Königreich Sachsen beträgt die Zahl der Tage, an denen die Geschäfte geschloffen bleiben, jährlich 52 Sonntage und 11 andere Feiertage — 63.
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