2364 Nichtamtlicher Teil. ^ 59, 12. März 1904. wert sind ferner die Notizbüchelchen, in denen Börne eben falls mit großer Treue seine täglichen Ausgaben verrcchnete, so daß man einen ziemlich genauen Leitfaden für sein Leben in Paris in Händen hat. Auch eine Anzahl Gedichte sind er halten geblieben, denn Börne, dem die Metrik stets eine un faßbare Größe war und der deshalb nie eines seiner Gedichte drucken ließ, hatte manchmal das Bedürfnis, seine Gefühle in gebundener Rede auszusprechen. Mitunter hat er auch Scherz edichte, sogar in französischer Sprache, verfaßt. Natürlich efinden sich in dem Nachlaß auch Börnes bereits gedruckte Aufsätze, und von einem dieser Aufsätze, vom »Eßkünstler«, ist eine kalligraphisch besonders schöne Kopie in einem Oktavheftchen vorhanden, die Börne, einem Stuttgarter Briefe vom 27. September 1821 zufolge, für Frau Wohl angefertigt und mit verziertem Titelblatt versehen hat. Das meiste Inter esse werden, wie leicht begreiflich, die »Pariser Briefe« erregen. I)r. Schnapper hat die Manuskripte dieser Briefe bereits im Jahre 1870, während des deutsch-französischen Kriegs, in zwei Bänden vereinigen lassen. Der Sicherheit wegen mußte der Buch binder in Schnappers Wohnung arbeiten, und die Arbeit war nicht leicht, denn die Briefe sind so dicht mit der charakteristischen und doch so deutlichen Schrift Börnes bedeckt, daß man die Quartbogen kaum heften konnte, ohne die Schrift zu verletzen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. UbiloloAic oIa.88igu6. ^robcoIoAik. 8i8toirs et. OeoArapdic. Oenea- 8^ 33—68^ ^ ^drALNA. Ni. 3 u.^4. Ukrr ä.prü nitr in UeipriA. XXl. dabiAavA, 3° Lekt, Uärri 1904. 6r. 8°. 8. 97—152. ^ kandier.^ Uex.-8^ XXII, 336 8. mit I11u8tration6u. 6edän. ^Vi386N8ebakt. 15. .Iil.1ll-AN.NA, 1904. Ucx.-8o. XUV1II, 336 15. iLdrx. 1904. ^ I.0X.-8". ^ XXIV,^ 336 8. Mid IIlustrLtioQöv. 8^161—240. Oeoio^e, 8.^2^—304.^E ^ ^ I^nä^ntZelmkt. Nu8ikunt6rri6bt. 8. 305—336. druckt. Uex.-8o. XXXVIll, 304 8. mit I11u8trntiönen. 6edckn. Närri 1904. Uex.-8o. XXXVU 304 u. 64 8. mit I11u8tratio- XXXVI, 304 8. m.d I1Iu8tr. Oed. u. Kart. I. 8elluIau88tattunA. Kr8ter Onteiliebt und keliAion. unterriebt. 8. 65—136. III. Die A68amte k§aturA63ebiobt6. 8. 137—208. IV. Die A633.wte Naturlebre. 8. 209—258. Eine Charlotte Wolter-Sammlung. — Die k. u. k. Hofbibliothek in Wien ist vor kurzem durch eine Sammlung be reichert worden, die in der Eigenart ihrer Gattung kaum viele ihresgleichen haben dürfte. Die Begeisterung und Verehrung einer kunstsinnigen Wiener Dame, Frau Marie von Boschan, für die berühmte Tragödin Charlotte Wolter hat in langer Zeit zusammengetragen, was von und über Charlotte Wolter zu beschaffen nur irgend möglich war. Über dreißig Jahre hat Frau von Boschan diesen Schatz gehütet, mit echt weiblicher Sorgfalt nett zurechtgemacht und geordnet. Auf den Rat des Unterrichtsministers Herrn vr. Ritter von Härtel hat sie ihn jetzt der k. u. k. Hofbibliothek abgetreten, wo er als dankenswerter Zuwachs willkommen ist, eine wertvolle Ergänzung zu der von Wlassack geschaffenen Porträt-Sammlung zur Geschichte der Schauspielkunst aller Zeiten und Länder. Sauber gearbeitete Kartons umschließen alle Stücke. Viele Kranzschleifen, Fragmente von Kostümen, der goldne Kranz der Sappho, der Gürtel der Medea, das Häubchen der Marie Anne, des »Kindes aus dem Volke«, und taufen^ andre Kleinigkeiten, Karton ausgeklebten Zeitungsnachrichten aller Sprachen und Länder, mit Berichten über Krankheit und Tod der Wolter, mit Nachrufen und Würdigungen. Die Hauptmasse bilden Photo graphien, weit über tausend Stück, in den verschiedensten Größen, jede einzelne von sauberm Passepartout umrahmt, auf der Rück seite mit erklärenden Vermerken versehen.