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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1903
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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^ 153, 6 Juli 1903. Nichtamtlicher Teil. 5301 minder unverständigen Erwartungen und Forderungen oder auch Rekriminationcn, als gleichgültigein Gehenlassen vorge- bcugt. Auch ein Zusammenwirken mit dem Verleger-Verband wäre nicht ausgeschlossen, oder vielmehr, es müßte das Ziel der Bestrebungen sein, zu Aufstellungen zu gelangen, in denen die Interessen beider Teile ihre Ausgleichung fänden. Nach meiner Überzeugung, ich wiederhole es, würde eine solche Ausgleichung am leichtesten auf dem Wege erreicht, daß eine bisher weniger übliche Form des Vertrags sich mehr und mehr einbürgerte: Teilung des Risikos und des Gewinns zwischen Autor und Verleger durch Festsetzung der Quote, womit beide beteiligt sind. Bei dieser Form dürften die Interessen des Autors und Verlegers an Preisstellung und Absatz sich am meisten nähern. Wenn dabei das Ver lagsgeschäft etwas von dem Charakter des Lottospiels, das es wohl da und dort hat, verlöre, so wäre das ebenso wenig ein Nachteil, wie daß den Autoren dadurch eingeschärft würde, keine unnötigen Bücher zu veröffentlichen, für die sich weder Leser noch Käufer finden. Würden der formlosen, schwerfälligen, ungefügen, breiten, ohne Noth in die Länge gedehnten oder überhaupt inhaltlosen und überflüssigen Bücher in Deutschland etwas weniger, so würde alle Welt das als eine Erleichterung empfinden. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. Gesetz gegen unlautern Wett bewerb. (Nachdruck verboten.) — Wegen unlautern Wettbewerbs sind am 29. Januar d. I. vom Landgericht Plauen (V.) die Kauf leute Hugo Cisenschmidt und Par re zu Strafe verurteilt worden, elfterer zu vier Monaten Gefängnis. Parre war bei Gebr. L. in Plauen, die Spitzen Herstellen lassen, in Stellung ge wesen, und ging zu Eisenschmidt in Stellung, der bisher für Gebr. L. geliefert hatte, nun aber zum Export übergehen wollte. Eisenschmidt beschloß, alle Geschäftsgeheimnisse, die Parre von Gebr. L. mitbrachte, auszunutzen, da er selbst im Exportgeschäft keine Erfahrung hatte. Parre gab ihm die Adressen ausländischer Kunden, geeigneter Speditionsfirmen usw. und machte ihm Mit teilungen über die Solidität einzelner Firmen. — In seiner Revision, die am 3. d. M. vor dem Reichsgericht zur Verhand lung kam, bestritt Eisenschmidt, daß die Adressen von Geschäfts leuten zu den Geschäftsgeheimnissen zu rechnen seien, da man solche heutzutage bequem aus Adreßbüchern erfahren könne. Auch über die Solidität einzelner Firmen erhalte man bei Auskunftsbureaus bequem Auskunft. — Das Reichsgericht verwarf jedoch die Revision als unbegründet. Falsches Geld. — Dem »Schweizerischen Handelsamtsblatt» Nr. 263 vom 2. Juli entnehmen wir folgende amtliche Bekannt machung: Falsche französische Zwanzigfrankenstücke. In letzter Zeit tauchen im Verkehr wiederum hie und da von jenen falschen französischen Zwanzigfrankenstücken auf, die schon in den achtziger Jahren zum Aufsehen mahnten. Diese Stücke sind mittels Platin hergestellt und vergoldet; sie haben annähernd das gesetzliche Gewicht. Die Mehrzahl hat das Bildnis Napoleons mit oder ohne Lorbeerkranz. Es gibt auch Stücke mit den Jahreszahlen von 1873 bis 1878, doch ist deren Zahl weniger groß. Zehnfrankenstücke sind fast keine vorhanden. Die hauptsächlichsten Merkmale, an denen diese falschen Zwanzigfrankenstücke erkenntlich sind, sind folgende: Stücke mit dem Kopf ohne Lorbeerkranz. Der Klang nähert sich mehr dem Silbertone, d. h. er ist Heller als derjenige der echten Stücke. Die Worte »Oisu protägs la Kranes« am Rande sind meistens unleserlich; die Buchstaben sehen zerhackt aus. Das Kopsbild hat zu wenig Relief; der Haarscheitel ist zu scharf markiert, das Gesicht zu voll, das Ohr zu sehr abgeplattet. Bei einigen Stücken endigt das Bockbärtchen in einer nach oben ge kehrten Spitze, statt gerade abzufallen. Die Buchstaben der Um schrift sind kleiner. Auf der Rückseite des Stückes ist die Zahl -20 kranas» größer, und das Relief des Wappens ist ungenügend. Stücke mit dem lorbeerbekränzten Kopf. Der Kopf des Kaisers ist kürzer, die Blätter des Kranzes sind dicker. Die Stücke weisen im übrigen die nämlichen Mängel auf wie die obigen. Stücke der Republik. Auf der Vorderseite scheint das Bein des Genius gebrochen zu sein und weist einen Riß auf. Es braucht ein sehr geübtes Auge, um alle diese Unregel mäßigkeiten zu entdecken. Die schwache Seite dieser Falsifikate besteht ganz besonders in der geringen Dicke der auf dem Platin Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. aufgetragnen Vergoldung. Diese geht nach den ersten Reibungen weg und läßt auf den Kanten des Randes die weiße Farbe des Platins zum Vorschein kommen. Man muß also den Rand und die Buchstaben auf diesem untersuchen. Das Publikum wird hiermit vor der Annahme dieser sehr gefährlichen Falsifikate gewarnt; denn wenn auch ihr Platinwert gegenwärtig annähernd dem Goldwert eines echten Zwanzig frankenstücks gleichkommt, so ist doch mit der Annahme solcher falschen Stücke ein Verlust verbunden, da die Kursfähigkeit der selben selbstverständlich vollständig ausgeschlossen und die Ver wertung des Platins eine umständliche ist. Bern, den 1. Juli 1903. Eidgenössisches Finanz departement. Buchhändler-Verband Hannover-Vraunschweig. E. V. — Der Vorstand des Buchhändler-Verbandes Hannover-Braun- schweig hat das nachfolgend abgedruckte Rundschreiben an die Verbandsmitglieder versandt: Braunschweig, Hameln, den 1. Juli 1903. An unsere Mitglieder! Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig macht uns zur Pflicht, unsre Mitglieder nochmals nachdrücklichst darauf hinzuweisen, daß mit dem heutigen Tage die Lieferung des Börsenblatts an diejenigen Behörden und Bibliotheken beginnt, die den Verpflichtungsschein unterzeichnet und damit die Geheimhaltung des Börsenblatts Unbefugten gegenüber versprochen haben. Unter ihnen befinden sich die hervorragendsten inländischen und ausländischen Bibliotheken. Um nun zu verhüten, daß sich noch jetzt, wie im Vorjahr, einzelne Firmen verleiten lassen, ihrerseits das Börsenblatt an Nichtbuchhändler zu liefern, verpflichten wir hiermit unsre Mit glieder, jede Lieferung des Börsenblatts an Nichtbuchhändler — gratis, leihweise oder gegen Entgelt — zu unterlassen und solche Behörden und Bibliotheken, die ein wissenschaftliches Interesse am Börsenblatt haben, an den Vorstand des Börsenvereins zu verweisen. Wir hoffen zuversichtlich, daß die Mitglieder, die unter dem Druck der Behörden oder Bibliothekare bis jetzt noch das Börsenblatt geliefert haben sollten, dies im Interesse der All gemeinheit unterlassen. Wir würden die Durchführung des Hauptvcrsammlungsbeschlusses erzwingen. Sie wollen uns auf beifolgender Postkarte den Empfang dieses Rundschreibens und die Befolgung desselben bestätigen. Hochachtungsvoll Der Vorstand des Buchhändler-Verbandes Hannover-B raunschweig. Eingetr. Verein. H. Wolle r mann. Th. Fucndeling. (Anlage: Vorgedruckte Postkarte:) Dom Vorstands äss Luokbändlor - Vsrbandss llannovsr- . iob LruunsvbwsiA lt. V. bestätige den blmpkang dss Kuud- sobrsibons vom 1. duli mit dem Lsmsrüsu, dass jsds lüsksrung dss Börsenblattes an MabtbuebbLndlsr ssitsns meiner Person und msinss ölesobakts — gratis, lsilnvei.se odsr gegen Ilntgelt — unterlassen wird. Ort: Name: Beschlagnahme. — Am 3. Juli wurden bei dem Verleger, Herrn Eugen Diederichs in Leipzig, sämtliche Exemplare der russischen Ausgabe von Tolstoj: »Du sollst nicht töten« wegen Beleidigung des deutschen Kaisers beschlagnahmt. Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — In der am 25. v. M. abgehaltenen Sitzung der physikalisch mathematischen Klasse der Königlichen Akademie der Wissen schaften zu Berlin las Herr von Richthofen über Gebirgs- kettungen in Ostasien, mit besondrer Beziehung auf Japan. — Herr von Bezold überreichte eine von ihm und Professor Adolf Schmidt in Potsdam ausgearbeitete Abhandlung zur Begründung eines Vorschlags zur magnetischen Vermessung eines ganzen Parallelkreises behufs Prüfung der Grundlagen der Gaußschen Theorie des Erdmagnetismus. — Ferner wurden folgende Druck schriften vorgelegt: von Herrn Hertwig seine Lehre von den Keim blättern der Wirbeltiere. Jena, 1903; — von Herrn Möbius eine Beschreibung von Schmetterlingsfunden der Nyassasee-Expedition der Wentzelstiftung: F. Thurau, Neue Rhopaloceren aus Ostafrika. 704
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