Umschlag zu 152. Sonnabend, den 4. Juli 1903. „Ls ist clas 8uck öer Zaison, scbreiben clie ,MüncKner ^SUSSkSN ^sckricbtsn" über neues Vuck: Ds ist ein charmantes Werk, voll ^.nmut und Orarie . . . Das scheint schon ein gewichtiges Bob und doch erklärt 68 noch nicbt. warum diesen 10 Dialogen ein Llassenerfolg bescbieden war. ,,Keinen" ist ein gewagtes, ein „frivoles" Buch uncl ni88en dieser Lsenen eine beinahe überfeinerte Bsycbologie und eine vornehme lächelnde ^lenschenverachtung derben, merkt auch die in der Kunst 8tet8 an 8toffe klebende ^lenge nicht. Wie wären 80N8t die Zahlreichen Dntrüstungen eifriger Moralisten 2U erklären, die e8 wagten. den Dichter als skandalsüchtigen Totenreisser bin^ustellen. Ds 8ei ohne weiters den nach Bolirei scbreien- den lugendwäcbtern Zugegeben, dass die Kühnheit der Dialoge etwas Herausforderndes bat. Ds 8ind rebn kleine Komödien des Oeschlechtstriebes, in deren Köbenpunkten der Dichter stets ru schweigen nnd die Interpunktion xu reden beginnt. Dirne und 8oldat, Zoldat und Ztubenmädcheu, Ztubenmädeben, Btubenmädcben, Stubenmädchen und der ^unge Derr, der junge Herr und die junge Drau, die junge Drau, die junge Drau und der Dbegatte, der Dbegatte und das süsse klädel, das süsse ^lädel und der Dichter, in dein die bespräche Debatten sind, lallt kaum ein unzartes Wort. Vielleicht noch nie sind die femininen Bisten sicherer beobachtet und diskreter nacbgereicbuet worden. Diu Obirurg der 8eele reigt uns ihre verborgensten Verrichtungen und dringt hier in Oebiete, die bisher der Kunst terra incognita Ovaren. D-'er r-o-// fernere Octeüe cien Presse: Dranlikuiler ^eilun^: „Bucians Iletärengespräche sind bekannt und berühmt. In Zcbnitrrlers „Keigen" besitzen wir etwas ähnliches, eine Bsycbologie des Geschlechtslebens, die sich an Ofsenberrigkeit und geistiger Dreiheit, aber auch an künst lerischer Deinbeit mit Bucian messen kann." Die 2ei1: ,.Die Münchner Bolirei war so gütig, wenigstens eine leilprobe auf die Bühnenwirksamkeit der prachtvollen Dialoge Arthur 8chnitrlers rurulassen. Zcbnitrler führt bekanntlich in diesen ebenso küknen wie geistvollen Dialogen eine Keibe un ehelicher und ehelicher Lentiments, Dkstasen der Diebe und ihre wechselvollen Keaktionen Zwischen 2ebn Bersonen vor. Ds braucht schon das ganre artistische Kafünement, die sichere Destaltungskrasc und die feine Ora-üe ,,im Unanständigen^ eines 8cbnit2ler, um auf diesem schlüpfrigen Boden nicht rm entgleisen und die höchst eindeutigen Situationen nicht ins Bascive, nicht in das beliebte Milieu: „Kur für Herren" ru vergröbern, ^lan mus es aufrichtig bewundern, mit welcher Deinbeit des Oescbmackes Arthur Zcbnitrler hier die grössten Kühnheiten ausspricht, wie er die verborgensten Kegungen im Oeschlecbtskampf ausruspüren weiss." Neue Deul8cil6 k^unci8cb2u: „Din wundervolles Buch. ^lan schreit beim Besen. . . Ds ist ein kleiner Dekameron unserer läge." Bübne und Weil: „8chnitrler hat in seinem Keigen das gewagteste Buch unserer heutigen deutschen Diteratur und dennoch eine der keuschesten Dichtungen geschaffen, deren ein blutvoller Künstler fähig ist." ?5L^er la^blstl: „Zchoitrlers Buch ist einrig in seiner ^.rt, ja klassisch in seiner 2^rt " Ds herrscht ununterbrochen so starke Nachfrage, dass das vor vier lagen ausgegebene 8iebente l3U86nci last vergriffen ist. Das achte lausend erscheint am 2. ^uli. Ihre Bestellungen erbitten wir umgebend. Wir liefern nur mehr bar. Das Buch steht einrig in seiner ^rt da und macht beispielloses Aufsehen. Badeorten können spielend 100 und mehr Dxemplare absetxen. Auffallende Lchleilen, welche die oben angeführten Besprechungen enthalten, stehen für die Auslage ?ur Verfügung. I_ieferunAsbeäin§ur>8en: 2 Exemplare bar rur Probe mit 400/». bar mit ZZ'/gO/o uncl y/8. » Ds versäume keine Dirma, wenigstens 2 Dxpl. mit 400,0 rur Brobe ru bestellen. Wir bitten ?.u verlangen. V/ieN, !)(., 03reIIiZ388e 2. rlockaclituriAsvoU