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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1904
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- Deutsch
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Htichtamtlichcr Teil ^ 17, 22. Januar 1904. Gustav Mayers überging; 1844 kaufte Georg Wigand das Wey- gandsche Kommissionsgeschäft, das er 1856 an Hermann Haessel überließ, 1850 gründete er das Literarische Centralblatt unter Albrecht Kirchhofs zusammen noch ein Antiquariat. Am 9. Februar 1858 starb Georg Wigand im noch nicht voll endeten^ fünfzigsten ^Lebensjahre. Der letzte ^er von Kalkschmidt lich waren. So zog er sich etwas verstimmt zurück. Dem Freunde bewahrte er ein dankbares Gedenken bis ans Ende. Die Briefe Richters an Georg Wigand bieten keine Ent hüllungen oder Überraschungen. In herzerquickender Frische teilt Richter seine großen und kleinen Leiden mit. Wenn er sich einmal erleichtern will — und er hat es hier und da nötig —, so als Zeichenstift verwendet wird und im Handumdrehen die lustigsten Bildchen hervorbringt, wenn ihm das Wort zu umständ lich dünkt. Die künstlerischen Gewissensnöte Richters namentlich hinsichtlich der unverkürzten Wiedergabe seiner Kompositionen be engen seine Briefe so eindeutig und überreich, daß es schwer sein ürfte, angesichts solchen heißen und bittern Ringens um die Form als letzten Ausdruck des Empfundenen noch fürderhin von einer- akkuraten Emsigkeit dieses Zeichcnlehrertalents zu sprechen. In seiner Selbstbiographie geht er über dergleichen Nöte mit ein paar Angst hingab, nachträglich gar zu laut zu rügen. Er nahm ihre Fehler geduldig auf sich, und wieviel er damit auf sich lud, ist wohl erst heute im ganzen Umfang zu übersehen möglich ge worden, wo durch die Ludwig Richter-Ausstellung in Dresden eine Sammlung seiner Originalzeichnungen geboten war, wie sie gleich gewählt und unifangreich noch nie beisammen war. schneidern: »Ich bitte aber dringend, beide Sachen nur von Flegel oder Kretzschmär schneiden zu lassen und durchaus niemand anders darüber zu lassen.« (7. IV. 1846.) »Beim Hebel gebe ich mir ganz besondere Mühe und ich hoffe, es soll gut werden, wenn es nur immer recht schön geschnitten würde. Leider hat aber Bürkner müssen, vorausgesetzt, daß er selbst schneidet« (6. VII. 1850). »Ich gar viel Nachsicht üben muß. ^ Ich gestehe aber, daß mir allemal Angst wird, ein besonders gelungenes Blättchen hinzugeben. Ich bin begierig auf Flegels Holzschnitte« (23. VIII. 1850). »Gaber hat das Köpfchen auf dem Blatte zu Hans und Käthe noch einmal gemacht, und da ist der Vergleich mit dem ersten Blatt interessant. Sie können daraus sehen, wieviel großenteils durch ungeschickten Schnitt verloren geht. Eine Hauptzeichnung von mir, zum Stadt halter von Schopfheim, ist scheußlich tot und langweilig ausge führt. Ich gebe meine gelungenern Zeichnungen jetzt wirklich allemal mit Herzensjammer hin« (11. IX. 1850). -Denken Sie nur nicht schlecht von mir, wenn Sie die ganze Sammlung meiner Schwachheiten vor sich haben werden, die durch viele Holzschneider noch schwächer geworden sind, als sie ursprünglich waren, und manches ist auch geradezu schlecht geworden, was recht leidlich oder gar hübsch im Original war. Im ganzen sieht man aber doch daraus, daß sich später Holzschneider gebildet haben, die in meinem Sinn und mehr nach deutscher Holzschnittweise (sich) gebildet haben, z. B. Bosse, Flegel, mehrere von Bürkners Schülern und Gaber. Dem Einfluß der Engländer ist zuletzt ein guter Riegel vorgeschoben w^den. Beirn Vikar^ hatte ich naä) ggr keinen^ rechten Begriff er seine Zeit und Kräfte den Schnarrschen Bibelblättern widmet. Er wird diese Woche mit dem Tobias fertig, eine treffliche Kompo sition, und wie der Probedruck der ersten Hälfte zeigte, ganz meisterhaft geschnitten« (16. III. 1852). »Ich habe mir alle erdenk liche Mühe mit den Kompositionen gegeben und selbst die Auf zeichnung mar vorzugsweise gelungen, aber das Arom geht immer verloren und die etwas heftige Tunke wird dem geehrten Publikum vorgesetzt. Na, ich weiß was gruseln ist! Bei alle dem muß ich sagen, daß sich die Holzschneider mit meinen Sachen etwas völlig nach Wunsch« (4. IV. 1853). ^ ^ Auf den Stahlstich ist Richter nicht besonders zu sprechen. Schon im ersten mitgeteilten Briefe vom I.Juli 1836 sagt er u. a. darüber: »Die Stahlstiche sind sehr schön. Aber Eines und zwar die Hauptsache bei Werken dieser Art hätte ich wohl einzuwenden und Sie erlauben mir, obwohl unberufen, meine Meinung auch darüber auszusprechen. Der Gegenstand nämlich inacht am Ende ein Bild nicht grade interessant, sondern vielmehr die Auffassung des Gegenstandes. Ist die interessanteste Szene ohne Leben dargestellt, io hat sie auch damit ihr größtes Inter esse verloren; und das ist die Ursache, warum einen die meisten Von gleicher Art war das Werk, nach welchem Sie beide Blätter haben stechen lassen. Es war eine Knabenarbeit, die ich im vierzehnten bis fünfzehnten Jahre gemacht habe und ohne nichts andres daraus machen können, als es vollends ins eng lische zu übersetzen. Allen Stahlstichen fehlt Charakter, so auch hier.^ — ^Statt dessen haben Sie ^etzt nur Kopien, müssen Zeinen Nicht lange darauf, am 13. bezw. 15. Dezember desselben Jahres, berührt Richter abermals diese Angelegenheit: »Soeben habe ich die beiden Probedrucke erhalten, sogleich retouschiert und sende sie Ihnen hiermit zurück. Im ganzen sieht man^freilich, daß diese Stecher selbst wenig von Zeichnung haben aber von Zeichnung, von Naturgefühl keine Spur in ihrer Arbeit; deshalb scheinen sie auch andere Zeichnungen wenig zu verstehen, besonders wenn sie nicht im englischen lang druck zurück. Bei letzterm sind die Zeichnungen aber gar nicht wiedcrgegeben. Die Herren Stahlflecher sollen doch ja 1. auf den eigentümlichen Effekt des Ganzen, 2. auf genaue Zeichnung der Details, 3. auf sorgfältige Behandlung der kleinen Figuren sehen. Beiden vorliegenden Blättern fehlt Kraft in den Vor gründen, zarte und geschmackvolle Behandlung in den Fernen
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