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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1904
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- Deutsch
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17, 22. Januar 1904. Nichtamtlicher Teil. 721 H. QurQ6rL1n in LrÜ836l. Nillarä, IÜ., uns loi bi8toritiu6. I. 8^. 3 kr. 50 e. Vvs. IiLrolsr in Lriisssl. ^ 8^^10 k^ ' 0 6 80616tS8 8c Iss wa1aäs8. 8o. 10 kr. bistisnvs, st ä. Na88s1in, krseis ä'urolo^is elini^us. 8°. 12 kr. ?. QHsuckorü' in karis. NontsAut, N., Dilles xauvi68. 18". 3 kr. 50 o. ksrrin L Ois. in karis. ?inon, U., 1'Lrnpirs äs lg. Nsäitsrranss. 8". 5 kr. kipsrt, .1. 6., kolitic^us st rsIiZion. 16o. 3 kr. 50 o. O. 8e1isx>6Q8 L OLs. in LrÜ386l. Halkiv, ä., sn Lxtrsnis-Orisnt. 8". 7 kr. Qu 86161166 30618.16 in kari8. proesäss st 868 app1ieatiou8. 8". 2 kr. 50 e. Looists H0UV6116 Ü6 lidrairis 6t cl'sclLtioii in k>ü,ri8. koäri§us8, O., I'iäös äs rslation. 8". 6 kr. Ludwig Lichter an Georg Wigand?) Jahrzehnten eines bedeutsamen Künstlerlebens, des unermüdlich schaffenden Richter an den helfenden, anregenden Freund Georg Wigand dürften nicht bloß für den engern Kreis der Kunstfreunde und für alle diejenigen, die Ludwig Richter aus seinen Lebens erinnerungen als Mensch und Schriftsteller liebgewonnen haben, sondern besonders auch für Buchhändler das größte Interesse haben. Aus Richters Aufzeichnungen (Lebenserinnerungen 1. S. 339 u. f.) kennen wir den äußern Anlaß, der die beiden Männer in Be ziehungen brachte. Wigand war nicht nur ein ehrenwerter Cha rakter, er war auch ein offner, ein anschlägiger Kopf, mit gesundem Spürsinn begabt, dabei ein Mann, der in seiner Art, ebenso wie Richter, unbekümmert und stetig der Leitung des eignen Instinkts gefolgt war, der es fertig brachte, in verhältnismäßig kurzer Zeit und in wenig ergiebigen Zeitläuften aus dem Nichts heraus eine der ansehnlichsten Verlagsbuchhandlungen jener Jahrzehnte zu schaffen und so fest und vielseitig zu gründen, daß sie mit all ihren Ab zweigungen noch heute in Ehren besteht. Aus dem Nichts heraus gelang ihm das, denn der unbemittelte Vater konnte dem als zwölftes Kind am 13. Februar 1808 ge- bornen Knaben nur eine sehr notdürftige Schulbildung ins Leben milgeben. Als vierzehnjähriger Knabe kam Georg Wigand nach Kaschau, um in dem Geschäfte seines Bruders Otto Wigand für den Buchhandel ausgebildet zu werden. Mit unermüdlichem Fleiß (Lvick, Druckkunst und Buchhandel in Leipzig, I. I. Weber, Leipzig 1879) war Georg bemüht, die Lücken seines mangelhaften Schul unterrichts auszufüllen und erwies sich zugleich im Geschäft sehr brauchbar, so daß er, als Otto nach Preßburg übersiedelte, das Geschäft bis 1828 allein führen konnte, um es dann für eigne Rechnung zu übernehmen. Wigand war ein Mann echt deutscher Gesinnung mit einem warmen Herzen für deutsche Literatur und Kunst; es zog ihn daher unwiderstehlich nach Deutschland zurück und 1834 begann er sein Geschäft in Leipzig. Für seinen Beruf brachte Georg Wigand eine spezifische Anlage, jene ganz besondere Fähigkeit zur praktischen Begeisterung ^am und es bedarf nur einer glücklichen Annäherung, der Verbindung mit einer lösenden Kraft, daß etwas Neues und Nützliches ent stehe. Derart erscheint das Verhältnis Wigands zu Richter. Ten Grund zu seinem Ruf legte Georg Wigand namentlich *) Ludwig Richter an Georg Wigand. Ausgcwählte Briefe aus den Jahren 1836—1858. Herausgegeben von Eugen Kalkschmidt. Mit 13 Federzeichnungen Richters. 8". (XV, 203 S.) Verlag von Georg Wigand in Leipzig. 1903. Br. 350 §), geb. 4 ^ 50 <). Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. nehmens, begonnen zu einer Zeit, wo man sich noch nach Eng land wenden mußte, um die Zeichnungen der deutschen Künstler durch englische Stahlstecher ausführen und — zum Teil verball hornen zu lassen. Das malerische und romantische Deutschland erschien in zehn Sektionen mit mehreren hundert Stahlstichen und wurde mit allgemeiner Anerkennung ausgenommen. Von Richter auf die schöne Möglichkeit einer selbständigern Ausführung des Plans verwiesen, ging er »mit Begeisterung-- an die aus nun geklärtem Antrieb höher gerichtete Arbeit. Empfand Georg Wigand in den noch unverfänglichen Ansichtsbildern schon den erquicklichen Quell on künstlerischer Sonderart, der die Veduten Richters liebreich und verborgen beseelte? Versprach er sich, der selber gern in derb gemütlicher Laune des Lebens Unverstand mit Wehmut zu genießen wußte, von dem gesunden Humor, der schalk haften Poesie des bedächtig fleißigen Künstlers schon jetzt eine zu künftige Wirkung? Wir müßten seine, des Verlegers, Briese haben, um diese Frage genau beantworten und belegen zu können; aber wir sind leider nur auf Richters Briefe angewiesen, auf Briefe außerdem, die während der Jahre von 1837—1845 eine beträchtliche Lücke aufweisen. Aber aus dem Inhalt und der allmählich sich freundlich und freundschaftlich erwärmenden Form selbst dieser einseitigen und unvollständigen Briefe läßt sich mit ziemlicher Sicherheit mutmaßen, daß Wigand, mehr vielleicht aus der feinen Sonderart des Menschen Ludwig Richter als aus dem völligen Verstehen der Zeugnisse des Künstlers, dessen wahre Be deutung instinktiv erkannt hat. An dieser Erkenntnis hat er durch zwanzig Jahre festgehalten, und weil auch Richter an ihm nie ernstlich irre ward, trotz all der kleinen Differenzen und Miß helligkeiten, wie sie der Verkehr zwischen Autor und Verleger selbst bei friedlichster beiderseitiger Veranlagung unweigerlich mit sich bringt — durfte er noch ernten, ein gesegnetes Lebensende hindurch, durfte er zu dem guten äußern Gewinn das wert vollere Bewußtsein auskosten: diesen seltenen Menschen, den das ganze deutsche Volk einmütig dankbar grüßt und liebt, — den hast Du für Dich in solchem höhern Sinne »entdeckt., gefunden damals schon, als er eben erst ein Dresdner Akademieprofessor geworden war. Das ist aber wohl die köstlichste Genugtuung, die dem praktischen Freunde einer öffentlichen Persönlichkeit, die dem Bermittler der Gaben eines Künstlers an sein Volk heran reifen kann. Die Verbindung Georg Wigands mit Ludwig Richter war für die verlegerische Richtung Wigands entscheidend, wie sie auch bestimmend auf Richters künstlerische Tätigkeit einwirkte. Selten haben Verleger und Künstler in der Ausführung einer Reihe von anziehenden Erscheinungen so Hand in Hand und einträchtig gewirkt wie Wigand und Richter, welch letzterer selbst sagt: »Ich habe mich an Ihre warme Teilnahme so gewöhnt, daß ich mir ganz verwaist vorgekommen bin, wenn einmal eine kurze Pause ein- besonders an und als müßte ich eigentlich alles für Sie machen.^ Das vierte Jubelfest der Erfindung der Buchdruckerkunst war für Georg und seinen Bruder Otto Wigand Veranlassung, 1840 eine Quartausgabe des Nibelungenliedes mit Zeichnungen von Georg Wigandschen Unternehmungen war die Schnorr von Carols- feldsche Bibel in 240 Bildern, 1852 begonnen. Das herkömmliche allmähliche Ausnützen des Errungenen war Georg Wigand versagt; ihm war fortwährendes Neugestalten und Schaffen Bedürfnis. Daher auch der große Wandel im Verlag und im Charakter des Georg Wigandschen Geschäfts. 1843 überließ Georg Wigand einen Teil seines Geschäfts an I. Klemann in Berlin. Mit Gustav 95
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