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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1900
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- 1900-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1900
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3858 Nichtamtlicher Teil. 114, 18. Mai 1900. Herr Or. Schwalm, der inzwischen seinen Wohnsitz von Göttingen nach Berlin verlegt hat, beschäftigte sich gleichzeitig mit dem 3. nnd 4. Bande der öonstitutionss st ^.eta publica iwxsrii, namentlich auch mit der für diese Zwecke ungemein reichen Zeit Ludwigs des Bayern. Es gelang ihm, das Originalexemplar der Appellation aus der Kanzlei Ludwigs aufzufinden, das 1324 nach Avignon gesandt wurde. Durch gefällige Auskünfte unterstützten ihn insonderheit die Herren O. Ehrle und Eubel, sowie Arnold und Pogatscher in Rom, Redlich in Wien, Herre in München und Schaus in Wiesbaden. lim die schon früher begonnenen Forschungen in Rom abzuschließen, hat Herr Or. Schwalm im März eine Reise dorthin angetreten, auf deren Rückweg er auch die Archive von Bcsanpon und Dijon zu besuchen gedenkt. In der Abteilung Oiplomata bereitete Herr Professor Brcßlau den 4. Band, die Regierungen Konrads II. und Heinrichs lll., durch eine Reise nach Italien vom Oktober 1899 bis Ende März d. I. in umfassender Weise vor. Der Druck der Urkunden Heinrichs II. wurde vollendet, so daß allein noch die des Königs Arduin, sowie die Nachträge fehlen. Nur die Fertigstellung der Register, die durch die geographische Nachweisung der Ortsnamen sehr mühsame Nachforschungen erfordern, wird sich noch in das nächste Kalender jahr verzögern. Von den bisherigen Mitarbeitern ist der Privat dozent Or. Bloch ausgeschieden und Or. R. Holtzmann zunächst allein übrig geblieben. Die Bearbeitung der Karolingerurkunden ist so weit vorgerückt, daß im Winter in Wien der Druck beginnen konnte und sich bis zum 5. Bogen ausdehnte. Es ist daher Hoffnung vorhanden, daß die erste, bis 814 reichende Hälfte des ersten Bandes in Jahresfrist vollendet sein wird. Der Umfang der Urkunden des Gesamtreichs sowie der Linien Lothars I. und Ludwigs des Deutschen ist auf 3—4 Bände zu veranschlagen, die in unmittelbarer Folge gedruckt werden können. Als regelmäßiger Mitarbeiter wirkte an dieser Abteilung Or. Joh. Lechner, für einzelne Partieen bcthätigten sich die Professoren Dopsch und Tangl, der letztere namentlich bei Gelegenheit eines Aufenthaltes in Paris für die OsAss. Für die Auflösung der Tironischen Noten leistete Herr Sektionschef von Sickel in Rom dankenswerten Beistand. Einige kleinere Ent deckungen in Italien verdanken wir Herrn Professor Kehr und seinem Mitarbeiter Schiaparelli. In der Abteilung Opistolas ist der Schluß des 2. Bandes, der zugleich das von Herrn Or. Hartmann herausgegebene Rogistrum Ors^orii beendete, im Jahre 1899 ausgegeben worden, desgleichen zu Anfang des Winters der zweite Teil des 5. Bandes, an dessen Register der inzwischen als Mitarbeiter ausgeschiedene Or. von Hirsch- Gereuth noch mitgewirkt hatte. Für den 6. Band sind die Briefe des Abtes Lupus von Ferridres, sowie eine Anzahl einzelner Stücke schon vorbereitet; den Hauptteil desselben werden jedoch die Briefe der Päpste Nicolaus I. und Hadrian II., sowie die an sie ge richteten füllen, deren römische Handschriften von dem Mitarbeiter A. Müller jetzt an Ort und Stelle benutzt werden, nachdem schon einige Pariser vorher ausgebeutet worden. In der Abteilung ^.ntiguitatss ist der Druck der Register zum 2. Bande der Uscrolo^ia üsrmauias stetig weitergeführt und im 3. Bande von Herrn Reichs-Archivrat Or. Baumann die Diözese Freising nach Brixen in Angriff genommen worden. Von den lateinischen Dichtungen der karolingischen Zeit be schäftigten Herrn Or. von Winterfeld vorzugsweise die Sequenzen, die als besondere Gattung über dieZeit ihrer Entstehung hinaus durch die folgenden Jahrhunderte von ihm verfolgt werden. Eine Reise nach Süddeutschland und der Schweiz diente hauptsächlich der Vermehrung dieses Materials, für das jedoch die Schätze der überaus gefälligen St. Galler Stiftsbibliothek in erster Reihe stehen. Bet dem Um fange, den diese Sammlung zu gewinnen droht, und bei dem Interesse, das sie nach manchen anderen Seiten hin einzuflößen geeignet ist, erschien es zweckmäßig, sie für einen besonderen 5. Band aufzusparen und für diesen, namentlich aus Rücksicht auf die dafür erforderlichen musikalischen Erörterungen, ausnahms weise die deutsche Sprache anzuwenden. Zur Ergänzung der jetzt fast vollendeten karolingischen Dichter nach rückwärts wurde be schlossen, einen Band mit vorkarolingischen Dichtungen und Grab schriften, namentlich auch langobardischen, herauszugeben und die Fürsorge für diesen wie für die Abteilung ^.ntiquitatss überhaupt Herrn Or. Traube zu übertragen. Der Druck der im vorigen Jahre beschlossenen Sonderausgabe von den Werken der Nonne Hrotsvith von Gandersheim hat begonnen und dürfte zu Anfang des Sommers vollendet werden. Die Nachforschungen nach einer Handschrift ihres Gedichtes über die Anfänge des Klosters Gandersheim blieben leider erfolglos. Von dem zu ungewöhnlich starkem Umfange angewachsenen 25. Bande des Neuen Archivs, der zum Teil unter stellvertreten der Leitung des Herrn Or. Bloch gedruckt wurde, verdient hier das zweite, dem Vorsitzenden der Central-Direktion gewidmete Heft Hervorhebung, weil es, nur durch besondere Anstrengungen der Druckerei und des Verlegers in verhältnismäßig kurzer Zeit hergestellt, auch nach dieser Seite hin, wie durch seinen reichen und mannigfaltigen Inhalt, den Empfänger zu wärmstem Danke für so viele unverdiente Aufmerksamkeit verpflichtet. Mit dem Ausdrucke des Dankes nach allen Seiten hin, an die Behörden, wie an die Vibliotbeken des In- und Auslandes, sowie an manche einzelne Gelehrte, für die wohlwollende nnd opfer willige Förderung unserer Bestrebungen haben wir wie gewöhnlich zu schließen. Kleine Mitteilungen. Waren haus st euer. — Gegen die Form, die der Gesetzent wurf über die Warenhaussteuer in der Kommission des preußischen Abgeordnetenhauses erhalten hat, wendet sich eine der -Kreuz- zeitung- -von fachmännischer Seite- zugegangene Zuschrift, die als besonders bedenklich die von der Kommission beschlossene Ein teilung der Waren in fünf anstatt in vier Gruppen bezeichnet. Die Nat.-Ztg. teilt daraus das Folgende mit: Der Verfasser weist darauf hin, daß diese Gruppeneinteilung Henau das Gegenteil der beabsich tigten Wirkung erzielen könnte, nämlich — eine Vermehrung der Warenhäuser. Der Kommissionsbeschluß hat folgende fünf Gruppen unterschieden: Material- und Kolonialwaren; Manusakturwaren; Kurz- und Lederwaren; Möbel und Haushaltungsgcgenstände; Metallwarcn. Die Zuschrift an die -Kreuzzeitung- sagt darüber: -Schon bei flüchtiger Durchsicht wird eine derartige Grup pierung Bedenken Hervorrufen. Ihre ganze Tragweite ergiebt sich aber erst, wenn man sie an einzelnen, bekannten Spezial geschäften veranschaulicht. Würde diese Gruppeneinteilunq wirk lich Gesetz, so würden fast alle größeren Spezialgeschäfte Äerlins und des preußischen Staates, die einen Umsatz von mehr als 300 000 ^ erzielen, mit nur ganz vereinzelten Ausnahmen der Bazarsteuer verfallen.- Dies wird durch eine Reihe von schlagenden Einzel-Beispielen unter Nennung der Firmen illustriert, um dann folgenden be achtenswerten Schluß zu ziehen: -In vielen Fällen würden Spezialgeschäfte gezwungen werden, da sie die Steuer ja doch zahlen müssen, neue Artikel aufzunehmen, um durch vergrößerten Umsatz die Steuer aufzu bringen. Sie würden dadurch zu Bazaren auswachsen, und nicht eine Verlangsamung, sondern eine Beschleunigung in der Bildung von Bazaren würde demnach der Kommissionsbeschluß zur Folge haben.- Vom Goethebund. -Osx Heinze». — Der Goethebund erließ den folgenden Aufruf: -In ganz Deutschland herrschte die Erwartung, daß die Mehr heitsparteien des Reichstags angesichts der Entrüstung, die gegen über den Kunstparagraphen der sogenannten lex Heinze weite Kreise der Nation, vor allem in noch nie erlebter Einmütigkeit die Künstler- und Schriftstellerwelt ergriffen hat, von der Weiter beratung des Gesetzes abstehen würden. Diese Erwartung hat sich nicht erfüllt. Die Mehrheitsparteien sehen vielmehr in dem Widerspruch, der gegen ihr Beginnen laut geworden ist, nur einen Antrieb mehr, Deutschlands intellektuellen und künstlerischen Kräften zum Trotz, unbeirrt selbst durch den Mangel an sachlichen Motiven, der Nation ihren Willen aufzuzwingen. Wir wenden uns an alle, die das bildnerische und geistige Schaffen, den höchsten Stolz, die edelste Frucht eines blühenden nationalen Lebens vor erdrückenden Maßregelungen bewahrt wissen wollen, mit der Auf forderung, sich zu sammeln, sich unseren Organisationen anzu gliedern und, mit uns vereint, diese und ähnliche Angriffe auf unser Kulturleben von Deutschland abzuwehren. Alle im Reiche bereits gegründeten Brudervereinigungen fordern wir auf, sich zu diesem erneuten Proteste mit uns zusammenzuschließen, an diejenigen Städte aber, in denen ein Goethebund noch nicht geschaffen ist, ergeht unser Ruf, nicht länger zu zögern, damit, wenn die Annahme des Gesetzes unabwendbar sein sollte, dessen Schöpfer die ganze gebildete Welt Deutschlands in geschlossener Phalanx sich gegenübersehen. Goethebund Berlin: Das Ehrenpräsidium: H. Ende, Präsident der Akademie der Künste; Professor Theodor Mommsen; Friedrich Spielhagen. — Der Vorstand: I. A.: Hermann Sudermann; Professor Franz von Liszt; Professor Paul Meyerheim. Goethebund München: Das Ehrenpräsidium: Paul Heyse. — Der Vorstand: I. A.: Or. Georg Hirth; Or. Max Halbe; Professor Fritz August von Kaulbach.» Centralverein Deutscher Kolportagebuchhändler. — Die diesjährige Generalversammlung des Centralvereins Deutscher Kolportagebuchhändler wird, wie hier schon mitgctcilt, am 18. und 19. Juni in Nürnberg (in der Rosenau) abgehalten werden. Die Versammlung wird sich in der Hauptsache mit Vorschlägen zu Aenderungen der Satzungen und der Geschäftsordnung befassen.
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