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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1867
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1867
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- Deutsch
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1930 Nichtamtlicher Theil. ,1L 179, S. August. wer die Messe und die Versammlung des Provinzialvercins besuchte, hatte am Ende daran genug. Die erste Versammlung in Kvburg> das Eingehen der „Mitthcilungen", der Mangel einer Rrchnungs- lage haben außerdem keine Vergrößerung des Vereins, sondern eher eine Verminderung desselben herbeigeführt," Einer solche» Sprache gegenüber konnten wir uns in keine Po lemik einlassen, nur über den vollständig aus der Lust gegriffenen und beleidigenden Angriff „des Mangels cinerRechnungslage" äußerte sich der Gesamnrworstand in seinem Berichte an die Generalversamm lung am 28, April 1886 (also nicht eine Aeußerung von H, Domi ni cus aus Prag, wie auch sehr deutlich in den „Mittheilungen" vom November 1888 zu lesen). Wir bemerken nur noch, daß jedes Jahr der Generalversammlung ein genauer Rechenschaftsbericht vorgelegt, nach Prüfung von der Generalversammlung uns Decharge crtheilt und überdies in den „Miltheilungen" veröffentlicht wurde; ferner, daß wir noch keine Idee von einem Brandenburgischen Provinzial verein halte», als wir im September 1863 in Coburg zusammen kamen und uns bis heute die Statuten dieses Vereins ganz unbe kannt sind, freuen uns aber, daß unsere Bestrebungen so gleichartig sind, daß sie in dem Schriftstück des Brandenburgischen Provinzial vereins vom Juli 1885 fast wörtlich so lauten, wie sie in unseren Statuten vom September 1863 uiedergelegt sind. Vom Vorstande des Vereins der Deutschen Sortimenls- buchhändler. Die Fehmc der Berlegervereine. Schon wiederholt wurde in diesem Blatte über die Ungerech tigkeiten und Unzukömmlichkeiten der Fehme-Listen der Verleger vereine, welche dieselben jedes Jahr nach der Ostermcssc veröffent lichen, gesprochen. Soeben wurde die diesjährige Liste des Leipziger Verlegervereins ausgegeben und alle Ucbelständc und Jnconsequcn- zen, welche schon so oft beleuchtet wurden, treten wieder grell hervor. Von de» 234 Firmen, welche der Leipziger Buchhandel gegen wärtig zählt, sind es 38, sage achtunddreißig, welche sich als Kläger und Richter zugleich auswersen und eine Anzahl Kollegen — wor unter höchst achtungswcrthe und reelle Persönlichkeiten — an den Pranger stellen, sie öffenilich als unsolid bezeichnen und ihnen somit Credit, Achtung, Kunden, ja vielleicht den nöthigen Lebensunter halt entziehen. Besehen wir uns einmal die Sache bei Lichte! — Wir schrei ben nach den Mittheilungen eines „Verfehmten", eines sehr fleißi gen, strebsamen, intelligenten, wenn auch mit den Zeitverhältnisscn kämpfenden Mannes, Derselbe steht mit ca, 500 Firmen in Verbin dung, hat ein lebhaftes, in seinem Orte accreditirtcs Geschäft und ist daselbst eine bekannte und geachtete Persönlichkeit, Das Geschäft hat einen Umsatz von mehr als 10,000 Thlr»,, wovon etwa die Hälfte gegen baar bezogen wird. Zur Ostcrmcsse hat dieser Mann an 227 Handlungen mitunter sehr bedeutende Saldi zu zahlen ge habt und diese wurden großentheils, mehrere mit üblichen Ueber- trägen entrichtet. Und dennoch, dennoch! Die Finna dieses Colle ge» fehlt auf der Versendungsliste des Leipziger Verlegervereins und der Mann ist blamirt, prostituirt, vielleicht ruinirt, — Wie kommt das? Hat der Mann Capricen im Kopfe? hat er aus irgend einer Malice oder aus Unverständniß gerade die Mitglieder des Verleger vereins übergangen? — Nichts von alledem. Die Vereinsmitglieder sind gleichfalls großentheils bezahlt und nur 10, sage zehn Firmen von den 38 haben noch Forderungen, — Man wird glauben, die Schuld an diese 10 ist so bedeutend, daß man sich darum veran laßt sah, die Firma dieses Mannes zu streichen, — Mitnichten! Die Schuld dieses Mannes an den Leipziger Rath der Zehn — be trägt keine 100 Thlr, (worunter ein fraglicher Posten mit 50 Thlr,, ein größerer ist durch Dispositions-Verweigerung ent standen), ,Die übrigen Posten vertheilen sich in Bagatellen: d. h, 4 Firmen von den 10 haben eine Forderung von je 1 Thlr,, und zwar infolge „unverhältuißmäßigen Ucbertragens"; eine Firma hat eine Forderung von 1614 Groschen infolge „nichtconformen Sal dos", und nur 3 (wobei aber gleichfalls Differenzen obwalten) haben Beträge von mehr als 10 Thlr, zu erhalten. Da nun das Verzeichniß des Leipziger Verlegervereins die ver fehmten Firmen als solche bezeichnet, „welche gegen die Mehrzahl der Mitglieder des Vereins ihre Verpflichtungen nicht erfüllt haben", so ist die Bloßstellung der betreffenden Firma ebenso unmotivirt als uncollegialisch, und würde der Schade, welcher dieselbe treffen könnte, ein unberechenbarer sein, wenn nicht die meistenFirmen hie Unzweck mäßigkeit und Unverläßlichkeit der Vereins-Verzeichnisse erkennen und nach eigenem Ermessen verfahren würden. Dank nämlich dem Takte, der richtigen Einsicht und dem Er kenntnisse des eigenen Interesses der meisten Verleger, scheren sich diese den T—l um die Fehme-Liste und liefern dorthin, wo sie es für gut finden, nach wie vor. Und so kommt es, daß unser Sorti- mentist trotz alledem und alledem das Vertrauen seiner Kollegen ge nießt und nicht nur von Seiten fast aller größer» Verleger, sondern selbst von Mitgliedern des Verlegervereins mit Sendungen erfreut wird. Wenn wir nicht irren, so sind ihm sogar von mehreren der „Zehn" noch nach Erlaß der Liste Packele zugekommen. Es wäre an der Zeit, endlich einmal dieser öffentlichen mora lischen Hinrichtung ein Ziel zu setzen! Entweder ist ein Sorti menter gut oder er ist schlecht. Ist er gut, so ist es ungerecht, ihn wegen vielleicht nur momentaner Stockung oder einzelner Differenzen LN denPranger zu stellen; ist er schlecht, so wird jeder Verleger schon selbst wissen, was er zu thun hat, — Im Namen derHumanität, der Kollegialität und des kaufmännischen Ehr- und Rechtsgefühlcs aber protestiren wir gegen das Fehmgericht, welches ein Häuflein Verleger im Namen des gesammten Buchhandels ausübt, L. „Zeit ist Geld!" Hr, Biichting wird es mir, hoffe ich, nicht verargen, wenn ich mir erlaube, dem Buchhandel einen Vorschlag zu machen, der, wenn er das Glück haben sollte, Anklang und Annahme zu finde», freilich seine Adressen unnöthig macht. Die Meinungen darüber, ob mit der Feder oder mit Büchting's Adressen rascher adresstrt wird, sind wohl noch sehr getheilt, denn jedes Briefpacket bringt uns noch ebenso vicl geschriebene wie ge drückte Adressen, Meiner bescheidenen Meinung nach ließen sich aber die geschriebenen auf ein Zehntel Arbeit vereinfachen, wenn uns Hr, Otto Aug, Schulz im nächsten Jahrgange seines Adreß buches die Hand dazu bieten wollte. In der 3, Abth, desselben be findet sich eine alphabetische Zusammenstellung der Leipzig er Kom missionäre und ihrer Kommittenten, Wollte nun Hr, Schulz die Güte haben, die Kommissionäre in der Ordnung, wie sie hier ver zeichnet sind, zu numeriren und die Kommittenten jedes einzelnen Kommissionärs ebenfalls zu numeriren, so würden wir z, B, ein Circular an Hrn, Gummi in München, wenn ich annehme, daß bei dieser Numerirung Hr, Rob, Hoffmann mit 38 bezeichnet würde, einfach mit 38/13 adresstren können, Hr, Schulz müßte nun freilich auch in der I, und vielleicht auch in der VI, Abtheilung jeder einzel nen Firma diese beiden Nummern in Bruchform beifügen; auch Hr. Biichting würde seine Listen damit versehen müssen. Die Vortheile dieser Einrichtung treten klar zu Tage: der Absender eines Circulars adresstrt Wohl zehnmal so rasch wie bisher, und wenn er vor Absendung sämmtliche so adressirten Exemplare noch nach den Commissionären, d, h, nach den „Zählern" (keine Anspielung! ich meine damit nur im Gegensatz zu den Nennern die Zähler der in Bruchform geschriebenen Zahlen) ordnet, was ja ein Leichtes ist, so würde die Arbeit den Herren auf der Bestellanstalt bedeutend erleichtert und dadurch alles um so schneller befördert, I-,
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