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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1901
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- Deutsch
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S290 Nichtamtlicher Teil. 94, 24. April 1901. (Di-. Yschc.) nehmen. Ich bitte aber, auch den Antrag Or. Rintelen abzulchne». Es ist überhaupt schon ein großes Entgegenkommen, das den Komponisten zugcmutet wird, für Wohlthätigkeitsveranstaltungen die Aufführung ihrer Kompositionen freizugeben, für Wohlthätigkeitsveranstaltungen, die sehr häufig, wie allgemein bekannt ist, nicht aus gemeiuuützigeni Sinne, son dern aus verwerflichem Strebertum veranstaltet werden. Es würde des halb jedenfalls nicht gerechtfertigt sein, für diese Wohlthätigkeitsvorstel- lnngen den Konrponisten noch weiteres Entgegenkommen zuzumuten. Herr Or. Rintelen hat als Beispiel von derartigen plötzlichen Verhinderungen die Erkrankung des Sängers oder der Sängerin angeführt; es können aber auch andere Fälle eintreten, bei denen es sich nicht um solche ge rechtfertigte Verhinderung handelt, z. B. eine Vergnügungsreise. Wer soll feststellen, ob die Verhinderung gerechtfertigt ist oder nicht! Auch die andere Thatsache, die er angeführt hat, giebt durchaus nur eine schwan kende Grundlage ab. Ich bitte Sic deshalb, den Antrag Di. Rintelen zu tz 27 abzulehnen und A 27 in der Fassung der Kommissionsbeschlüsse anzunchmeu. Präsident: Wir kommen zur Abstimmung. Meine Herren, der Herr Abgeordnete Dietz hat den Antrag gestellt, über de» tz 27 zuerst abzustimiucn; der Herr Abgeordnete Richter hat sich diesem Antrag angeschlossen. Ein Widerspruch dagegen ist aus dem Hause nicht erhoben worden. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, daß, wenn wir zunächst über Z 27 abstimmcn, dann der Antrag Or. Rintelen auf Nr. 242 der Drucksache» uä 2 präjudiziert wird, welcher beantragt, den ß 27 zu streichen, falls sein Antrag auf Nr. 242 der Drucksachen an genommen würde. Zur Fragestellung hat das Wort der Herr Abgeordnete Or. Rintelen. Or. Rintelen, Abgeordneter: Ich wollte dasselbe bemerke», was der Herr Präsident eben bemerkt hat. Präsident: Zur Fragestellung hat das Wort der Herr Abgeordnete Or. Spahn. Or. Spahn, Abgeordneter: Herr Präsident, wir könne», um jedem Bedenken gerecht zu werden, unsere Abstimmung über tz 27 zunächst nur als eventuell vornehmen und dann auf den Antrag Rintelen zurückkommen, wenn etwa der Antrag Rintelen zu Z II angenommen wird, während, wenn er abgelchnt wird, er dann seine Erledigung in Bezug aus H 27 gefunden hat. Präsident: Dan» würde ich dem Hause Vorschlägen, folgendermaßen abzustimmen: zunächst über den ß 27 eventuell, für den Fall der Ab lehnung des Amendements l)r. Rintelen, und zwar folgendermaßen: zunächst über den Antrag Rintelen ans Nr. 242 der Drucksachen aä 3, wobei ich voraussetze, daß der Herr Abgeordnete l)r. Rintelen den Antrag sowohl zu Nr. 2 der Kommissionsvorlage als zu Nr. 3 des Antrags I)r. Oertcl und Genossen gestellt hat, welche identisch sind. — Hiermit ist der Herr Abgeordnete Or. Rintelen einverstanden. — Nachdem diese Eventnalabstimmung erledigt ist, würde ich abstimmeu lassen über den Antrag Or. Oertcl und Genossen ans Nr. 236 der Drucksache», wie er sich nach der vorhergehenden Abstimmung gestaltet hat. Wird der Antrag abgelehnt, so würde ich dann abstimmen lassen über den K 27, wie ihn die Kommission vorschlägt, und eventuell, wie er sich nach der Abstimmung über den Antrag Or. Rintelen gestaltet haben wird. Dann würde ich übergehen zum ß !1 und hier zunächst abstimmen lassen über den Antrag Or. Rintelen auf Nr 242 der Drucksachen und, wenn dieser abgelehnt wird, über den handschriftlich verbesserten Antrag Richter auf Nr. 25 l der Drucksachen. Werden beide Anträge abgelehnt, so würde ich dann abstimmcn lassen über den handschriftlichen Antrag Or. Rintelen, welcher eine Einschiebung machen will, die ich dann später noch verlese» werde. — Das Haus ist mit dieser Art der Abstimmung einverstanden. Wir stimmen so ab. Ich bitte also diejenigen Herren, welche für den Fall der Annahme des K 27 nach der Vorlage der Kommission hinter der Nr. 2 und für den Fall der Annahme des Antrags l)r. Oertcl und Genosse» auf Nr. 286 der Drucksachen hinter Nr. 3 nach dem Anträge Or. Rintelen auf Nr. 242 der Drucksachen aä 3 die Worte zusctzen wollen: sofern dieselben nicht zum Ersatz Plötzlicher Verhinderung eines Mitwirkendcu zugezoge» werden mußten und nicht ohne Ver gütung zu gewinnen waren, sich von ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Das ist die Minderheit; der Antrag ist abgelehnt. Wir kommen nunmehr zu dem Antrag Or. Oertcl und Genossen aus Nr. 236 der Drucksachen, und ich bitte diejenigen Herren, welche die Fassung der Kommission in Absatz 1 durch die Fassung der Herren Abgeordneten Or. Oertcl und Genossen aus Nr. 236 der Drucksachen ersetzen wollen, sich von ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Das ist die Minderheit; der Antrag Or. Oertel und Genossen ist abgclehnt. Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Z 27, und zwar über die Absätze 1 und 2 zusammen nach der Fassung der Kommissions vorlage, und ich bitte diejenigen Herren, welche diesen Paragraphen nach der Fassung der Kommissionsvorlage unter Vorbehalt des Antrags Or. Rintelen zu Z 1t annehmen wollen, sich von ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Das ist die Mehrheit; der tz 27 ist nach dem Beschluß der Kommission angenommen vorbehaltlich des Antrags Or. Rintelen zu H 11. Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Z 11, und zwar zunächst über den Antrag 1)r. Rintelen auf Nr. 242 der Drucksachen aä 1, welcher dem Absatz 2 eine andere Fassung geben will, deren Vorlesung mir wohl erlassen wird — dies ist der Fall. Ich bitte also diejenigen Herren, welche das Amendement Or. Rintelen auf Nr. 242 der Druck sachen annehmcn wollen, sich von ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Das ist die Minderheit; das Amendement ist abgclehnt. Hierdurch ist der Z 27 definitiv angenommen in zweiter Lesung, was ich hiermit konstatiere. Wir kommen nunmehr zu dem Antrag Richter auf Nr. 251 der Drucksachen. Den Absatz 1 des Antrags Richter brauche ich wohl nicht zu verlesen, da er gedruckt vorliegt; ich werde aber den Absatz 2 verlesen, der nur handschriftlich vorlicgt. Er lautet: Für die Aufführung eines Bühnenwerkes oder die bühnenmäßige Aufführung eines Werkes der Tonkunst, zu welchem ein Text gehört, ist auch ohne solchen Vorbehalt die Genehmigung des Berechtigten erforderlich. Ich bitte diejenigen Herren, welche den Absatz 2 des § 11 durch die soeben von mir verlesene Fassung Richter aus Nr. 251 der Drucksachen ersetzen wollen, sich von ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Das ist die Minderheit; der Antrag Richter ist auch abgelehnt. Wir kommen nunmehr zu dem Eventualantrage des Herrn Abgeord neten Or. Rintelen, welcher für den Fall der Ablehnung des Antrags Nr. 242 der Drucksachen ack 1 im Absatz 2 des 8 11 hinter dem Worte »Tonkunst» cinschalteu will: »mit Ausnahme der Lieder ohne Orchester begleitung». Ich bitte diejenigen Herren, welche diese Einschaltung machen wollen, sich von ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Das ist die Minderheit; das Amendement ist abgelehnt. Wir haben nunmehr abzustimmen über den ß II nach den Beschlüssen der Kommission. Ich bitte diejenigen Herren, welche den Z 1l nach den Beschlüssen der Kommission annehmen wollen, sich von den Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Das ist die Mehrheit; der Z 11 ist angenommen. Ich rufe auf den tz 12 — und erkläre ihn für angenommen. Ich rufe aus den § 13 — und erkläre auch diesen für angenommen. (Schluß der Sitzung.) (Fortsetzung folgt.) PersonalnachrichteA. Gestorben: am Sonntag den 14. d. M. im sechsunddreißigsten Lebens jahre der Buchhändler Herr Theodor Wohlleben in London. Der im deutschen und im englischen Buchhandel wohlbekannte und allgemein geachtete und beliebte Kollege wurde jäh und völlig unerwartet durch einen Hirnschlag den Seinen und dem beruf lichen Wirken entrissen, in dem er durch umsichtige und fleißige Arbeit achtungswerte Erfolge erzielt hat. Er hatte 1894 die Aus ländsabteilung der Londoner Buchhandlung Luzac L Co. auf eigene Rechnung übernommen und in allmählicher Erweiterung unter der Firma seines Namens weitergeführt. Der Verstorbene wird vielen Besuchern der Leipziger Buchhändlermesss in bester persön licher Erinnerung sein, insbesondere aus der Hauptversammlung des Börsenvereins zu Kantate 1898, wo er mit Wärme für den von Alfred Nutt, ihm selbst und anderen gestellten Antrag ein trat, daß der Börsenverein die in London gebildete -L.ssooia.tiou ot torsi^u boolrssllsrs- als Kreisverein Großbritannien amtlich anerkennen möchte. Nach Lage der Verhältnisse konnte er mit diesem Anträge zwar keinen thatsächlichen Erfolg erzielen; doch hatte er die vollen Sympathien der Versammlung auf seiner Seite. Auch im Börsenblatt ist Theodor Wohlleben als Verfasser inter essanter Berichte mehrfach hervorgetreten und hat sich damit An spruch auf Anerkennung erworben. Persönlich war er ein im hohen Grade anregender und liebenswürdiger Mann. Biele aufrichtige Freunde trauern um seinen vorzeitigen Tod, der ihn im besten Mannesalter aus anscheinend voller Gesundheit hinwegnahm. Seine sterbliche Hülle wurde nach seinem Heimatsorte Kreuznach zur Bestattung in deutscher Erde überführt. — Ehre seinem Andenken! — Gestorben ferner: am 14. April im vierundvierzigsten Lebensjahre der Buch händler Herr Albert Möller in Leipzig.
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