Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010417
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190104179
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19010417
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-17
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3070 Nichtamtlicher Teil. 88, 17. April 1901. stand, daß bei dieser Ausstattung auf vorzügliche Rohmaterialien und sorgfältige Arbeit Wert gelegt wird, so daß wieder höhere Preise erzielt werden konnten. Hierzu kam noch der stetig wachsende Bedarf an Katalogeinbänden. Eine große Anzahl Firmen des Handels und der Industrie, die bisher ihre Kataloge in einfachen Papicrumschlägen veröffentlichten, lassen jetzt ihre Kataloge, Preis listen u. s. w. mit guten, ja teilweise feinen und selbst luxuriösen Einbänden versehen. Auch in jenen Artikeln, die halb Reklame-, halb Bedarfsartikel darstellen, wie Wandkalender, Notizblocks, Sckreibmappen u. s. w., war der Bedarf gestiegen und die Her stellung ziemlich lohnend. Weniger gut aber gestaltete sich das Berichtsjahr in Bezug auf Verdienst. Die wesentlich gestiegenen Preise der meisten Rohmaterialien, wie Papier, Pappe, Kaliko, besonders aber von Leder und Gold, dieses infolge eines von den Goldschlägern gebildeten Ringes, und die beträchtlich erhöhten Löhne schmälerten den Verdienst um so mehr, als es oft unmöglich war, den erhöhten Herstellungskosten mit einer Erhöhung der Preise zu folgen. Kleine Mitteilungen. Falsches Geld. — Die Allgemeine Zeitung berichtet, daß zur Zeit falsche Fünszig-Markscheine in Umlauf seien. Sie tragen das Datum 10. Januar 1882 und sind offenbar aus photogra phischem Wege in der Weise hergestcllt, daß Avers- und Revers- seitc besonders angefertigt und dann zusammengeklebt worden sind. Weitere Erkennungszeichen sind: die Strafandrohung auf der Vorderseite ist sehr undeutlich und stellenweise fast unleserlich; die Fasern auf der Rückseite sind mit Klebstoff befestigt und mit blauer Farbe überzogen. Die Buchstaben der ausgeschriebenen Wertangabe -Fünfzig Mark- sind gemalt; das zu den Scheinen verwendete Papier ist glatter als das von den echten. In Oesterreich verboten. — Das k. k. Kreis- als Preß- gericht in Jiöin hat mit dem Erkenntnisse vom 11. April 1901, Pr. VIII 14/1, die Weiterverbreitung der in Karl Braun's Verlag in Leipzig erschienenen nichtperiodischen Druckschrift: -Die gute Sache der evangelischen Kirche. Drei Briefe von v. Daniel Schenkel wegen der Stellen I bis III nach KZ 302 und 303 St.-G. verboten. Errichtung einer Kunstgalerie in Prag. —Die Wiener Zeitung vom 14. April bringt das nachfolgende Allerhöchste Hand schreiben Seiner Majestät des Kaisers von Oesterreich, Königs von Böhmen, amtlich zur Kenntnis: -Lieber vr. von Koerber! Ich habe die bildenden Künste um des läuternden Einflusses willen, den sie auf das Gemüt und die Sitten der Menschen üben, stets mit Freude gefördert, und insbesondere erschien Mir die Gründung von Pflegestätten für diese Künste als eine Meiner schönsten Regentenpflichten. -Es wäre ein weiterer bedeutsamer Fortschritt, wenn in jenen Hauptstädten, welche nach den gegebenen Voraussetzungen als Centren künstlerischer Entwickelung gelten dürfen, jedoch noch keine öffentliche Kunstgalerie besitzen, solche der Bevölkerung leicht zugängliche Sammlungen entstünden; die Liebe und das Verständnis heimatlicher Kunst fänden darin feste Stützen, die idealen Empfindungen des Volkes eine nie versiegende Quelle der Erhebung. -Von diesem Wunsche beseelt und im Hinblicke auf die ausgezeichneten, aveit über die Grenzen des Vaterlandes an erkannten Leistungen lebender Künstler aus Meinem geliebten Königreiche Böhmen verfüge Ich die Errichtung einer Galerie für die moderne Malerei, Plastik und Architektur, welche dann in den Besitz des genannten Königreiches überzugehen hat, aus den von Mir zu diesem Zwecke gewidmeten Mitteln, in der königlichen Hauptstadt Prag und erwarte, daß die beiden das Land bewohnenden Volksstämme in aller Zukunft an diesem Orte ihr reiches Können für das Gedeihen und die Blüte heimischer Kunst in friedlichem Wettstreite einsetzen werden. -Indem Ich Sie beauftrage, im Vereine mit Meinem Minister für Kultus und Unterricht Mir ehestens die darauf bezüglichen Vorschläge zu erstatten, bin Ich sicher, auf solche Art die versöhnende Kraft der Kunst auch in den Dienst des inneren Friedens im Reiche zu stellen. -Wien, am 13. April 1901. -Franz Joseph m. x. Koerber w. p.» Oesterreichisches Handelsmuseum und Export-Akade mie. — Der österreichische Handelsminister Freiherr v. Call hat eine Reihe von Beamten des österreichischen Handelsmuseums, sowie eine Anzahl von Professoren an der Export-Akademie des österreichischen Handelsmuseums zu Staatsbeamten ernannt. Die halbamtliche -Wiener Abendpost- bemerkt hierzu: Die Systemisierung dieser Be amten- und Lehrerstellen schließt eine Anerkennung des Interesses der Oeffentlichkeit an der Thätigkeit der genannten Anstalten in sich. Das österreichische Handelsmuseum hat sich weit über den Rahmen einer privaten Organisation hinaus entwickelt. Die Einrichtung eines weitverzweigten kommerziellen Informations-Dienstes, der unsere gesanite Geschäftswelt über Absatzverhältnisse und Bezugs quellen, Exportverbindungen und internationale Konkurrenz-Ver hältnisse, Gangbarkeit von Artikeln, Kreditfähigkeit ausländischer Firmen u. s. w. orientiert, bietet unserem Handel eine wichtige Stütze und wertvolle Anregungen. Dergestalt entfaltet das österreichische Handelsmuseum eine die handelfördernde Thätig keit des Handelsministeriums ergänzende Thätigkeit, indem es Detailarbeit auf dem Gebiete der Exportförderung liefert, Ziele, die auch die regelmäßigen Publikationen des Instituts emsigst ver folgen. Die Export-Akademie des österreichischen Handelsmuseums, die erste Handelshochschule Oesterreichs, verspricht für die Heran bildung eines tüchtigen Kaufmannsstandes, speziell auch für die Bedürfnisse eines regeren internationalen Handels von hoher Be deutung zu werden. Einem offenkundigen Bedürfnisse entgegen kommend, hat die Export-Akademie mit ihren auf eine gründlich praktische Ausbildung gerichteten Tendenzen in weiten Kreisen auch lebhafte Beachtung gefunden, und die bisherigen Resultate zeigen, daß bei ihrer Organisation auch richtige Bahnen ein geschlagen worden sind. Deutscher Buchgewerbeverein. — In dem kleinen Ecksaale des Buchgewerbcmuseums im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig befindet sich zur Zeit eine Svnderausstellung des Leipziger Künstlers Richard Grimm, dessen kunstgewerbliche Entwürfe den Besuchern des Museums durch eine Ausstellung des vorigen Jahres bekannt sind. Die diesmalige Ausstellung umfaßt in erster Reihe Arbeiten für Buchschmuck, zum Teil in Neben einanderstellung der Originale und der ausgeführten Drucke, ferner eine Anzahl von Handzeichnungen aus den Skizzenbüchern des Künstlers und vier Aquarelle mit Landschaftsstudien aus Florenz. Ein Teil der ausgestellten Arbeiten ist verkäuflich. — Die Aus stellung der Künstler-Lithographien, die sich andauernd des regsten Besuches erfreut, bleibt noch bis zum 28. April geöffnet. Photographie-Ausstellung. — Der Deutsche Photo- graphen-Verein wird in den Tagen vom 12.—16. August d. I. in Weimar seine dreißigste Wanderversammlung abhalten und zu gleich das Fest seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens feiern. Mit der Versammlung wird eine Ausstellung photographischer Erzeugnisse und Gebrauchsgegenstände verbunden sein. Seine königliche Hoheit der Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen- Weimar hat das Protektorat über diese Versammlung und Aus stellung übernommen. Für die Ausstellung sind vom großherzog lichen Staatsministerium die Räume der Baugewerkeschule in Weimar kostenfrei überlassen. Außerdem hat das Ministerium einen Geldbetrag, sowie zwei große silberne und zwei kleine silberne und acht bronzene Staatsmedaillen zur Verfügung gestellt. Von Freunden und Gönnern des Vereins sind ferner namhafte Preis- ausschrcibungen in Form von Stiftungen zugesagt. Vorläufige Auskünfte erteilt der Vorsitzende des Deutschen Photographen- Vereins K. Schwier in Weimar. Preisausschreiben. — Der Allgemeine Deutsche Sprach verein hat folgende Preisaufgabe ausgeschrieben, für die von einem Zweigverein 200 ^ zur Verfügung gestellt worden sind: -Es soll eine nicht umfangreiche Flugschrift bearbeitet werden, die in volksverständlicher, eindringlicher Sprache auseinandersetzt, was der Allgemeine Deutsche Sprachverein will, was er geleistet hat und warum er die weiteste Verbreitung verdient.- Bewerbungs arbeiten sind bis zum 31. Dezember 1901 an den Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, Geheimen Oberbaurat Sarrazin in Berlin-Friedenau, Kaiserallee 82, zu senden. Verein jüngerer Buchhändler in Aachen. — Am 12. d. M. traten im -Karlshaus- in Aachen einige jüngere Verufsgenossen zur Gründung eines Vereins zusammen. Diese neue Vereinigung, der sich sogleich 15 Herren anschloffen, stellt sich die Aufgabe, den jungen Leuten in allwöchentlichen Zusammenkünften Gelegenheit zu geselligem Verkehre zu bieten und durch geeignete Veranstaltungen — Vorträge vorwiegend litterarischer Art, musikalische Dar bietungen u. dergl. — das geistige Leben unter den Mitgliedern zu fördern. In den Vorstand wurden gewählt: Herr Hans Koester (i/H. Barthsche Buchhandlung) zum Vorsitzenden, Herr- Theodor Werner (i/H. Ant. Creutzer) zum Kassierer und Biblio thekar, Herr Albert Cohn (i/H. Ant. Creutzer) zum Schriftführer. — Sitzungen finden allwöchentlich am Freitag, abends 9 Uhr, im Vereinslokale: Hotel-Restaurant -Karlshaus-, Theatcrplatz 6—8, statt. Gäste sind stets willkommen. — Beischlüsse für den Verein sind an den Vorsitzenden, Herrn Hans Koester (i/H. Barthsche Buchhandlung), zu richten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder