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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1903
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- Deutsch
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2066 Nichtamtlicher Teil. ^ 59, 13. März 1903 richt hat aus diesem Umstand geschlossen, daß das Bild bestimmt ist, einen geschlechtlichen Reiz zum Ausdruck zu bringen. Die An geklagte B. will dagegen nur einen derben Scherz darin gefunden haben. — Die Revision dieser Angeklagten kam am 10. Älärz vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. Frau B. behauptete, es sei nicht ersichtlich, wie der Anblick einer Frauensperson, die sich in den fraglichen Umständen befindet, bei einem Beschauer geschlechtliche Begierde solle Hervorrufen können. — Das Reichsgericht erkannte jedoch auf Verwerfung der Revision, da das Urteil einen Rechts irrtum nicht erkennen lasse. Kunstnachrichten.—In Berlin hat sich eine neue Künstler- Vereinigung »Polygon« unter dem Vorsitz von Albert Knab ge bildet. Ihr Bestreben ist daraus gerichtet, alle Arten von Druck sachen künstlerisch auszustatten und ihren Druck zu überwachen. Als zweiter Vorsitzender waltet Karl Schriebe!. Unter den Mit gliedern sind Hermann Hirzel, Ernst Heilemann, Franz Stassen, Georg Tippel, Ludwig Sütterlin, Franz Christophe, Otto Geb hardt und Max Wulff. — In der Schwarz-Weiß-Ausstellung Amelang in Charlottenburg gelangten vom 8. d. M. ab die Werke von Otto Fischer, Dresden und Gustav Kampmann, Grötzingen, zur Ausstellung. — Der Verein Berliner Künstler hat in seiner kürzlich abgehaltnen Hauptversammlung die Wahlen für die Jury der bevorstehenden Großen Berliner Kunstausstellung vollzogen. Es wurden gewählt: die Maler Konrad Lessing. H. Clementz und I. Rummelspacher, die Bildhauer Ferdinand Lepcke und Heinrich Günter-Gera, sowie der Graphiker F. Kroste- witz; ferner als Ersatz die Maler B. Genzmer und A. Schlabitz, Bildhauer Hans Arnold und Architekt G. Roensch. Zu diesen Herren treten noch die von der Akademie gewählten Künstler. — Das Plakat für die »Sächsische Kunstausstellung Dresden 1903« wird in diesen Tagen zur Ausgabe gelangen. Der ge schmackvolle Entwurf rührt von dem Dresdner Maler Hans Unger her und zeigt einen schönen Frauenkopf vor einer reizvollen Frühlingslandschaft, deren Motive dem Sachsenland entnommen sind. Das Plakat, von dem eine größre Anzahl Abzüge auf be- sonderm Papier hcrgestellt wird, um ihm auch als Kunstblatt Verbreitung zu sichern, wird zugleich auf der ersten Nummer der Ausstellungspostkarten zu sehen sein, deren Entwürfe durch eine Konkurrenz innerhalb der »Dresdner Kunstgenossenschaft« ge wonnen worden sind. Verbote in Österreich. — Folgende Bücher und Broschüren verfielen in Österreich dem gerichtlichen Verbot: Vilzür, 8., Lreen i liusinainis l 2s, 8an i Lolaüawi. Gedruckt von Artur Gold mann in Lemberg. — Ruszmz- soüaüüobo porvitu. Gedruckt in der Nationaldruckerci in Lemberg. — lü-antissü Urban VockolsüF I. Litva na Lils Hole jeji plieinx a nüslecllr)» pro närock cssüF. — Der »Esel« als Erzieher. Verlag Frankfurt am Main. — Die Juden vor 2000 Jahren. Verlag Georg Adler in Eger. Französische Bücher über wirtschaftliche Verhält nisse Deutschlands. — In der letzten Sitzung der Pariser ^.oackemie des 8eieness politigues st morales legte der Vorsitzende, Levasseur, das Werk von Sayous, l»a oriss allsmanäs äe 1900—1902, 1s cbarbon, ls tsr st l'aoisr, zur Besprechung vor. Der Verfasser war von dem Nüsse sooial zu Paris nach Deutschland gesandt worden, um dort die Ursachen, Wirkungen und Begleit erscheinungen des in den letzten Jahren geschehenen Niedergangs der Kohlen-, Eisen- und Stahlindustrie zu untersuchen. Dies legt davon Zeugnis ab, wie aufmerksam man in Frankreich unsre wirtschaftlichen Verhältnisse beobachtet. Dabei sei bemerkt, daß das Werk eines andern Franzosen, Paul de Rousiers, Uam- bourA et l'HlewaAne eontemporains, worin die rasche Entwicklung des ersten deutschen Seehafens einer sehr günstigen, bis in das Einzelnste gehenden Beurteilung unterworfen wurde, vor wenigen Monaten von der Xeackewie kranyalso preisgekrönt wurde. Personalnachrichten. Gestorben: am 10. März in Leipzig nach längerem Kranksein im hohen Alter der außerordentliche Professor der Medizin Or. weck., xbil. st jur. Julius Victor Carus. Mit ihm ist ein Gelehrterheim gegangen, der sich auf verschiedenen Wissenschaftsgebieten, als Mediziner, Zoolog und Zootom namhafte Verdienste erworben hat nnd der nahezu fünfzig Jahre als akademischer Lehrer tätig gewesen ist. Der Verewigte war am 25. August 1823 in Leipzig geboren und habilitierte sich, nachdem er außer in Leipzig auch in Würz burg, Freiburg i/Br. und Oxford studiert hatte und wissenschaftlich tätig gewesen war, in: Jahre 1851 in seiner Vaterstadt Leipzig, wo er 1853 die Professur der vergleichenden Anatomie und die Direktion der zootomischen Sammlung erhielt. Unter seinen Schriften sind hervorzuheben: »Zur näheren Kenntnis des Generationswechsels«, »System der thierischen Morphologie-, -lieber die Werthbestimmung der zoologischen Merkmale«, »Ueber die Leptokephaliden«, »Handbuch der Zoologie«, »kroäromus kaunas weckiterraneas« u. s. f. Mit Engelmann gab er die »Li- bliotbsoa soolvAios,« heraus. Die Ergebnisse seiner historisch- oologischen Studien sind in seiner »Geschichte der Zoologie« 12. Band der »Geschichte der Wissenschaften«) niedergelegt. Seit 1878 gab der Verewigte ein der gleichzeitigen Literatur und der Veröffentlichung kürzerer wissenschaftlicher Arbeiten gewidmetes Blatt, den »Zoologischen Anzeiger« (Leipzig) heraus. Ferner hat sich Professor Carus um die Verbreitung der Kenntnis von Darwins Arbeiten durch Übersetzung der meisten Schriften desselben Ver dienste erworben. (Sprechsaal.) Wer ist Wiederverkäufer? In der Broschüre »Oatbolios, sunt — non lsAuntur!« (vergl. Börsenblatt Nr. 52, S. 1810) ist als wirkungsvollstes Mittel zur gründlichen Verbreitung christlicher und speziell katholischer Schriften die systematische Unterstützung und Kräf tigung der buchhändlerischen Kleinvertricbe (Sortimenter) angegeben. — Verschicdne Kreise katholischer Geistlichen haben sich nun schon grundsätzlich dazu bereit erklärt, sofern nicht bestimmte, wichtige Gegengründe vorliegen, den direkten Verkehr mit den Verlegern zum Zweck der Erwerbung von zum Wieder verkauf bestimmter Werke nach Möglichkeit einzuschränken und den Vertrieb aller Zeitschriften, Kalender, Gebet- und Andachts- büchcr rc. den Nächstliegenden Sortimentern allein zu überlassen und diese durch ihren Einfluß beim Vertrieb nach Kräften zu unterstützen, wenn die Sortimenter wirklich für die Verbreitung guter Literatur und für tatsächliche Bekämpfung unsittlicher und unchristlicher Bücher sorgen wollen. Da der Sortimenter da, wo passende Kolporteure und dergl. am Ort sind, den Verschleiß möglichst durch diese besorgen lassen soll, und nur an kleineren Orten, wo kein Buchhändler an gesessen und kein Kolporteur zu haben ist, durch geeignete, im Ort wohnende Privatpersonen, so ist die Frage wohl zu erörtern: Sind auch diese Privatpersonen Wieder Verkäufer, und kann Ihnen anstandslos der z. B. im Bezirk des Einsenders dieser Frage für solche festgesetzte Rabatt von 10 Prozent bewilligt werden? Ich bitte um Meinungsäußerung! X. Wenn sie als Nebenbeschäftigung es sich angelegen sein lassen, mehrere Exemplare derselben Broschüre, desselben Buches unter zubringen, dürfte unter Umständen wohl auch Privatpersonen ein Wiederverkäufer - Rabatt zuzubilligen sein. Es empfiehlt sich immer, daß die Kreis- oder Ortsvercine sich der Sache annehmen und für ihren Bezirk eine Liste der Personen aufstellen, denen der festgelegte Wiederverkaufs-Rabatt gewährt werden darf. Natürlich hat dies seine Schwierigkeiten, da niemand gern seine Abnehmer nennt. Red. Ein Beitrag zur ungenügenden Rabattierung durch den Verleger. Die Firma Verth. Pokrantz in Hannover liefert das in ihrem Verlag erscheinende Minister Bosseis che Wirtschaftsbuch für Beamte direkt an das Publikum für 1 25 A Wahrschein lich berechnet sie für direkte Zusendung 10 ^ Porto, das weiß ich jedoch nicht gewiß, jedensnls war mein Kunde, der mir durch den Bezug durch mich einen Gefallen zu tun glaubte, erstaunt, als ich mehr wie 1 ^ 25 forderte. Der Verleger gibt mir auf meine Anfrage folgende Bezugsbedingungen an: »Nur bar, und ohne Freiexemplar 1 35 ord., 1 10 bar«. Der Sortimenter, dem das einmal passiert, wird wissen, was er zu tun hat. Bremen. E. v. Masars. Erwiderung. Der Redaktion d. Bl. ging hierauf folgende Entgegnung zu: »Das Wirtschaftsbuch für deutsche Beamte wird zum größten Teil direkt bezogen und kostete bei Vorausbestellung bis 15. No vember v. I. für Private 1 20 ->) -j- Porto 20 -ß 1 ^ 10 falls Betrag vorher franko und bcstellgeldfrei eingesandt wird, andernfalls kommt Nachnahme- und Postanwcisungsgebühr hinzu. Nach dem 15. November v. I. kostet es 1 35 e) -p- Spesen wie oben. Dagegen erfolgte für Buchhändler Auslieferung in Leipzig bis Ende Januar d. I. mit 1 10 ->) pro Exemplar, nach dem 31. Januar d. I. mit 1 20 pro Exemplar. Der Verdienst, den sich der Buchhändler rechnen kann, geht hieraus deutlich zur Genüge hervor. Hannover. Berth. Pokrantz.«
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