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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.12.1903
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 10578 294, 19 Dezember 1903. Vortrag 184000 3 -- Soziologie 404 500 4 — Philologie 28 500 5 --- Exakte u. Naturwissenschaften 619 000 6 — Angewandte Wissenschaften (Medizin, Technologie rc.) 764 000 7 — Schöne Künste 138 000 8 — Schöne Literatur 95 000 9 — Geschichte und Geographie 250 750 Sa?2 483 750 II. Nach den Verfassernamen geordnet: 3 061 000 III. Nach andern Systemen geordnet: 725 000 Summa 6 269 750 Titel Die Ausarbeitung und Vervollständigung gewisser Abtei lungen des Zettelkatalogs bilden nebenher die gegenwärtige Aufgabe des Instituts, mit Rücksicht auf den im nächsten Herbst in St. Louis im Anschluß an die Weltausstellung stattfindenden internationalen Kongreß der Bibliothekare, dem ein Teil des Zettelkatalogs, in Schränken genau nach den Grundsätzen des Instituts geordnet, zur Prüfun'g und Diskussion vorgelegt werden soll. Es soll hierbei u. a. auch der praktische Wert der voni Institut erfundenen Ordnungs zettel (»kwüss o1g,8siÜLg,tsui-8«) dargetan werden, die dazu dienen, die verschiedenen Unterabteilungen des Dezimalsystems dem Suchenden in der großen Masse der Zettel sofort kenntlich zu machen. Auf meine Frage, wie hoch eine so wertvolle Sendung wohl versichert werden dürfte, antwortete mir der Sekretär mit sichtlicher Befriedigung, daß es sich natürlich bloß um ein Duplikatexemplar der betreffenden Zettel handle, da man das Original dem Risiko einer solchen Reise überhaupt nicht aussetzen wolle. Die großen Pläne des Brüsseler Instituts haben von Anfang an in der ganzen gebildeten Welt ebensoviel begeisterte Zustimmung und Ermutigung einerseits, wie Unglaube und ausgesprochene Gegnerschaft anderseits gefunden. Nicht allein das adoptierte Dezimalsystem, sondern auch die Zweckmäßig keit und Durchführbarkeit des Universalrepertoriums bildeten in den Jahren 1895 bis 1897 den Gegenstand lebhaftester Diskussionen in der Tagespresse und den Fachzeitschriften. In den Akten des Instituts befindet sich eine Sammlung von 497 darauf bezugnehmenden Ausschnitten aus den Zei tungen und Zeitschriften aller Kulturländer. — Auf dem »6oogrd8 cks I'^ssoeigliou iiUsrnationLlk siNistigas st Uttsrairs « zu Dresden (September 1895), auf den von der »Ro^al Looist^« im Juli 1896 und Oktober 1898 nach London ein- berufenen »Konferenzen zur Herstellung eines internationalen Katalogs der exakten Wissenschaften«, auf der »Italienischen bibliographischen Konferenz« zu Florenz (September 1896), auf dem internationalen Verlegerkongreß zu Brüssel (Juni (1897), auf dem von der »Looists biblwArapülgus« ver anstalteten internationalen bibliographischen Kongreß zu Paris (April 1898), bei Gelegenheit der Pariser Welt ausstellung 1900, vor allem insbesondere auf den beiden internationalen bibliographischen Konferenzen zu Brüssel (1895 und 1897) haben die Gründer des Instituts, die Herren La Fontaine und Otlet, ihr Werk mit ebensogroßer Zuversicht wie Ausdauer erläutert und verteidigt. Der bereits er wähnte Kongreß zu St. Louis wird ihnen von neuem willkommene Gelegenheit geben, für dieses zu werben und das bisher Erreichte anschaulich vorzuführen. In Deutschland haben die Herren Junker und Jellinek durch eine große Reihe von Aufsätzen und Vorträgen Gelehrte, Bibliothekare und Buchhändler mit den Wünschen und Zielen des In stituts vertraut gemacht. Aber es liegt in der Natur eines solchen Riesenwerks, daß stets von neuem Anhänger und Mitarbeiter dafür geworben werden und die Propaganda nie ruhen darf. Aus dieser Absicht heraus ist die vorliegende Arbeit entstanden. Ich habe es abgelehnt, die so oft berührte Frage von der Zweckmäßigkeit des Dezimalsystems von neuem zu behandeln, und begnüge mich damit, den Leser auf die eben angeführten vorzüglichen Arbeiten von Junker und Jellinek im Börsenblatt, der österreichisch-ungarischen Buch händlerkorrespondenz, der Zeitschrift für Bücherfreunde, sowie einige am Schluß dieses Aufsatzes noch besonders angeführte Broschüren zu verweisen. Zu eingehenderem Studium des Deweyschen Systems sei vor allem auf den 3. Anhang von Graesels bekanntem Handbuch der Bibliothekslehre (2. Aufl. 1902) hingewiesen, in dem der Verfasser unter der Überschrift »Wissenschaftliche Systeme und Numerierungsmethoden« (S. 508—538) eine Übersicht über die bedeutendsten darunter (Hartwig, Brunet, Bonazzi, British Museum, Dewey, Schwartz, Cutter) gibt und diese sms ire. st 8tuäic> bespricht und beschreibt, und aus dem wir ersehen, daß die Versuche, die Wissenschaft methodisch zu sezieren, bereits alten Datums sind, wie uns das im 16. Jahrhundert aufgestellte System des Conrad Geßner zeigt. Diese vergleichende Übersicht hat noch den großen Vorzug, auch die zahlreiche, größtenteils in Zeitschriften veröffentlichte Literatur über die einzelnen Systeme in erfreulicher Vollständigkeit zu verzeichnen. Den Publikationen des Brüsseler Instituts sind hierbei vier Seiten gewidmet. Es lag mir mehr daran, den deutschen Buchhandel auf die hisher veröffentlichten und in Deutschland noch so gut wie unbekannten Werke des Instituts aufmerksam zu machen, die doch auch für diejenigen von großem Wert sein können, die mit dem System nicht einverstanden sein mögen. Liegt doch bereits eine enorme Zahl von Titelaufnahmen in über sichtlicher Anordnung vor, denen sich eine jährlich steigende Anzahl von Neuaufnahmen zugesellt und zwar nicht nur von selbständigen Büchern, sondern von Zeitschriften-Artikeln, was der »BiblloArg.pbig. Uiüvsr8g1i8« einen besondern Wert verleiht und sie von unfern sonst so vorzüglichen deutschen Biblio graphien (wie denjenigen von Hinrichs, Kayser, Heinsius, Georg, Mühlbrecht, Stammhammer u. ast vorteilhaft unter scheidet, während sie anderseits z. B. vor der Dietrichschen Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur«, dem Jordellschen »Rsxsrtoirs biblwAraplügus <Is8 xriuoipg,1s8 rsvus8 krÄnym8S8«, dem von der Ilsvisn- ok Itsviinvs herausgegebenen »^mnull Inäsx to Lsriockiesls« das voraus hat, daß sie sich nicht auf ein Sprachgebiet beschränkt, sondern ganz inter national abgefaßt ist und für jedes Wissensgebiet getrennt herausgegeben wird. Die Einrichtung einer dem Brüsseler Institut ver wandten deutschen bibliographischen Zentralanstalt wird vermutlich noch lange auf sich warten lassen, ist ja auch für ein größeres Land ungleich schwieriger zu organisieren, als für das kleine Belgien, wo, um mit Herrn Bibliothekar- Hartwig zu reden (Cosmopolis 1897, S. 564) »das Interesse für bibliographische und bibliothekarische Dinge verbreiteter ist als kaum sonstwo«. Daß die Forderungen des »lubtitut ivtsruÄtioual« in dieser Hinsicht jedoch keineswegs utopistischer Natur sind, dürfte wohl auch noch aus dem Umstand hervorgehen, daß sie schon vor dessen Gründung von andern Seiten aufgestellt worden sind. So erinnert uns Junker in seiner Broschüre »Über den Stand der Bibliographie in Österreich«, Wien 1897, an die Bemühungen des Wiener Bibliothekars vr. A. Karpf um Begründung eines bibliographischen Instituts für Österreich, »das den Zweck erfüllen sollte, auf jeweilige Anfragen den Fachgelehrten, die für ein bestimmtes literarisches Unter nehmen einschlägige Literatur in der raschesten Weise und möglichst vollständig bekannt zu machen« und zwar ver-
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