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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1874
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1874
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- Deutsch
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ItL 129, 8, Juni, Nichtamtlicher Theil. 2079 v. k'ieälsr. 1. 1K1. 2. ^.uü. §r. 8. * 8 ^ 5657. Schütze, F. W., evangelische Schulkunde. 3. Aufl. gr. 8. * 9 ^ 60 5658. SiebeliS, I., Wörterbuch zu Ovid's Metamorphosen. 2. Aufl. besorgt v. F. Polle, gr. 8. 2 ^ 76 -<>. 5659. Wesener, P., griechisches Elementarbuch. i. Thl. 3. Aufl. gr. 8. 90 s. 5660. Wiggert, F.» Voeudulrr la-tioae livßuns priluitivs.. 17. Aufl. 8. 75 Z 5661. Wirth, G., deutsches Lesebuch f. höhere Töchterschulen. 6. Thl. Ober stufe. 2. Kursus, gr. 8. * 3 ^ 20 H 5662. ^VuIIver, liklirdueli äer ^xverünentalpb^silc. 1. 6cl. >l6ebu- nilc u. ^.lcustilc. 3. ^ull. xr. 8. * 9 5663. Junge, K. W., Nachklänge. Aus den hinterlassenen Papieren Hrsg, v. O. Hüttig. 8. 1 ^ 5664. Hasenbalg, H., zur Lehre v. der Lotio ?aulia.va. gr. 8. * U ^ 5665. ÖlShauscn, I., die Einsprüche dritter Personen in der Executions- instanz nach gemeinem u. preußischem Rechte, gr. 8. * ^ 5666. 8eI>0!'Iemiu6r , O., I,ebrbueli äer Loblenstoll'verdinlluu^sn o<i. cier or^an. Obemie. 2. ^ull. 8*3^ F. V. W. Vogel in Leipzig. * 4 - K l. ^eut nf(.i,t on^ rau l eite I. F 5668. -j-Bcrthold, G., Am Vesuv ! Geheimnisse v. Neapel. Roman. 9. u. 10. Lsg. gr. 8. u 3 N/ 5669. ^ Söndermann, A., Rinalda, die Banditen-Braut. Historischer Ro man. 16. Hst. gr. 8. 3 N-k Nichtamtlicher Theil. Hohe Bücherprcise. N.*) In Nr. 119 des Börsenblattes stimmt ein Hr. 8. wieder ein mal die bekannten Klagelieder über die „unverhältnißinäßigen, ja ungeheuerlichen" Ladenpreise der Bücher an und zweifelt am Ver stände vieler Verleger, die das Publicum durch Ueberforderungen vom Kause zurückschreckcn, anstatt es durch Wohlfeilheit anzulockcn. — In Hinsicht auf einzelne, wenige Verleger mag Hr. 8. Recht haben; es gibt eben in allen Stände» Leute, die gern in kurzer Zeit reich werden »vollen und dabei in Versuchung und Stricke fallen; allein die Zahl dieser wird sich wohl bedeutend vermindern, wenn wir der Sache etwas näher treten; ja, vielleicht finden wir dann noch in den hohen Ladenpreisen ein sür die Sortimenter günstiges Moment. Bedenken wir zunächst das rapide Fallen des Geldwerthes in den letzten Jahren, so wird Niemand, der nur einen Funken natür lichen Verstandes hat, verlangen können, daß trotzdem die Bücher noch dieselben Preise haben sollen wie früher; denn ebenso wie jeder Arbeiter, jeder Handwerker, Kaufmann, Beamte re. einen erhöhten Lohn sür seine Arbeit verlangt, um in denselben Verhältnissen weiterlebcn zu können, ebenso wird auch der Buchhändler, Verleger und Sortimenter, jetzt eine gleiche Erhöhung des Verdienstes bean spruchen — und zwar mit vollem Recht. Sodann haben auch die Autoren mit einer Steigerung der Honorare nicht gesäumt. Der Drucker hat jetzt, wie bekannt, fast das Doppelte an Löhnen zu ver ausgaben; er selbst will aber ebenfalls mehr verdienen und erhöht deshalb die Herstellungskosten der Bücher um säst das Doppelte. Auch die Papierpreise sind gestiegen; kurz, wir mögen Hinsehen, wo hin wir wollen, alles drängt zur Erhöhung der Ladenpreise um ein ganz Beträchtliches, ja fast um das Doppelte. Wenn nun aber die Bücher noch einmal so thcner sind, als früher (was noch keineswegs der Fall ist, sie sind im Durchschnitt so gar nur um ein ganz bescheidenes Theil im Preise gestiegen und imAllgemeinen noch viel zu billig), — was schadet denn das den, Sortimenter? Ein billiges, zu sogenannten Macnlaturpreisen seiles Buch verursacht dieselben Emballage- und Frachtspesen, macht dieselbe Arbeit beim Versenden, Eincassircn des Geldes, Einträgen in die Geschäftsbücher re., nimmt denselben Raum ans dem Lager ein, als ein theures Werk. Nun liegt doch auf der Hand, daß — da der Rabattsatz gleich — an letzterem mehr verdient wird. Nehmen wir ein Beispiel: Ein Buch kostete früher einen Thalcr ord. mit 25U Rabatt: Bruttogewinn Sgr. Hiervon ab die Spesen mit etwa *) I. S. Nr. ns. 3 Sgr., bleibt ein Reingewinn von 4H Sgr. Dasselbe Buch kostet jetzt 2 Thlr., macht bei demselben Rabattsatzc von 25U: 15 Sgr. Bruttogewinn. Hiervon ab die Spesen, die wir jetzt mit 4 Sgr. ver anschlagen wollen (da dieselben ebenfalls gestiegen sein mögen, ob gleich,ncht in gleichem Verhältnis;, weilFrachtundPortonochausden- selben Sätzen geblieben, ja znm Theil erniedrigt sind), jo haben wir hier einen Reingewinn von 11 Sgr., 2 Sgr. inehr als dasDoppelte. Für diese 2 Sgr. kann der Sortimenter sich noch in gesteigertem Maße sür das Buch verwenden, wird also noch einen höheren Absatz zu erreichen im Stande sein. Was hat er denn von den jetzt so bil ligen Klassikern? Ist es schon so lange her, daß Hr. 8. sich gar nicht mehr entsinnen kann, wie vom Sortimentshandel aus über die zu billigen Klassiker geeifert wurde, wo man sich beklagte, daß daran kaum soviel verdient werde, als dasPorto, dasEinschlagcpapicr, der Bindfaden, die auszuschreibendc Rechnung und das Botenlohn aus machen? Hr. 8. erzählt ans seiner Praxis, daß er in einer Woche das Werk eines berühmten Autors 14 mal vorgclegt habe, ohne es des zu hohen Preises halber zu verkaufen. Es war dieses Werk wahr scheinlich ein belletristisches; Derartiges aber wird von Privatleuten nie stark gekauft, die Preise mögen hoch oder niedrig sein. Es ist eben durch die Anlage der Leihbibliotheken dem Publicum so bcqueni gemacht, solche Werke »m ein Billiges lesen zu können, daß der Verleger Wohl auch in den meisten Fällen nur auf Bibliotheken rechnen kann, die aber das Buch zu jeden; Preise haben müssen, vorausgesetzt, daß es dem Geschmacke des Publicums entspricht. Nur in Ausnahmcsällen wird ein belletristisches Werk auch von Privatkunden gekauft, und diese sind dann in der Regel wohl habende Leute, die um einige Groschen mehr den Kauf wohl nur selten ablehncn, wenn sie auch vielleicht wegen der cingetretenen Thcuerung einen Schmerzensscufzer ausstoßen werden, den dann freilich der arme Sortimenter (mit znstimmender Geberde über die Entartung der Verleger klagend, sich aber dabei still vergnügt über den größeren Gewinn die Hände reibend) mit anhören muß. Oder sollte Hr. 8., wenn er das Buch 14mal vergeblich vorlegte, die Sache vielleicht nicht richtig angefaßt haben? Sollte es ihm — was kaum zu glauben — an jenen; seinen Vcrständniß für die Indivi dualität des Käufers und an jener Gabe gefehlt haben, die instinctiv herausfindet, was einem Käufer vorzulegen und namentlich, wie es ihm anzubieten ist? Wir sehen, der Sortimenter hat keinen Grund, die theuren Preise zu verabscheuen. Er wird sich im Gegentheil mit Vorliebe gerade den theureren Büchern zutvenden wegen des dabei entstehen den höheren Gewinnes, sofern er nicht etwa aus bloßer Liebhaberei 280'
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