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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1898
- Sprache
- Deutsch
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Es wäre ein erfreuliches Zeichen von richtigem Streben, wenn die hier gebotene Gelegenheit zur Vermehrung und Vertiefung der Berufsbildung auch von seiten des jungen Buchhandels mit Lebhaftigkeit ergriffen würde. Es giebt in der für die richtige und erfolgreiche Berufsausübung nötigen Summe des Wissens doch gar vieles, was nicht im Kontor oder Laden erlernt werden kann und worüber man auch durch Selbstbelehrung aus Büchern nur mühsam diejenigen Aufschlüsse erhält, die der anregende und streng syste matische Vortrag eines tüchtigen Lehrers dem aufmerksamen Schüler ohne weiteres geben und dauernd in ihm be festigen kann. Neben den technisch-kaufmännischen und den juristischen Fächern sei insbesondere auf bestimmte Universitätsvorlesungen hingewiesen, wie sie für die Handelshochschüler besonders eingerichtet und im Lehr plan verzeichnet sind, und auf die Möglichkeit einer auch hierdurch gebotenen wertvollen Erweiterung des beruflichen und allgemeinen Wissens. Die an die Vorträge anschließenden praktischen Ucbungen werden die zeitweilig unterbrochene Ge schäftspraxis in sehr vollkommener Weise ersetzen und Kennt nisse und Fertigkeiten einprägen und befestigen, die ohne sie der junge Berufsgenosse wahrscheinlich fürs ganze Leben ent behren würde. — Eine recht lebhafte Beteiligung des Buch handels an diesem neuen Unternehmen kann daher nicht eindringlich genug empfohlen werden. Kleine Mitteilungen. Vom Reichstag. Post (vgl. Börsenbl. Nr. 46, 48). — Der Reichstag beriet in seiner 56. Sitzung am 7. März in erster Lesung über den Entwurf von Aenderungen im Postgesetz, deren wichtigste die Erhöhung der Gewichtsgrenze für den einfachen Brief auf 80 g und dieAusdehnung des Postmonopols auf geschlossene Ortsbriefe sind. An der Besprechung beteiligten sich als Redner, außer dem Staats sekretär von Podbielski, die Abgeordneten vr. Sasse (Leipzig) (nl.), Rintelen (Ctr), Fischbeck (freist Vg.), Rettich (konst), Wurm (soz.), vr. Lieber (Ctr.), vr. Barth (freis. Vg.), Zimmermann (Antist), vr. von Buchka (konst). Die Ausdehnung des Postregals auf Orts briefe fand bei einzelnen Abgeordneten entschiedenen Widerspruch, und fast alle Redner sprachen sich dagegen aus, daß die bestehenden Privatpostanstalten ohne Entschädigung zum Aufgeben ihrer Tätig keit gezwungen werden sollten. Die erste Lesung wurde durch die Vertagung des Hauses unterbrochen. Zur Berichtigungspslicht der Zeitungen. 8 11 des Pretzgesetzes (vgl. Nr. 50 d. Bl.). — Die Frage, ob sich die Be richtigungspflicht der Zeitungspresse nach 8 11 des Preßgesetzes auch auf den Inseratenteil einer Zeitung erstreckt, ist kürzlich, wie in Nr. 50 d. Bl. mitgeteilt wurde, vom Schöffengericht in Breslau verneint worden. Im Gegensatz hierzu steht das am 7. d. M. in dem gleichen Streitfall ergangene Urteil des Leipziger Schöffen gerichts, worüber das Leipziger Tageblatt wie folgt berichtet: -6l. Leipzig, 7. März. Königliches Schöffengericht. Die Frage, ob der 8 11 des Pretzgesetzes (der Berichtigungszwang) sich auch aus den Inseratenteil beziehe, wurde in einer heute Vormittag gegen den Jnseratenredakteur der-Leipziger Neuesten Nachrichten- Neumann aus Großenhain geführten Hauptverhandlung behandelt. In Nummer 3 am 4. Januar befand sich in der zweiten Beilage ein Inserat über Malton-Tokayer, das auch ein Citar aus der -Deutschen Wein-Zeitung, Centralorgan für den Weinbau und den Weinhandel-, Mainz, vom 28. März 1897 enthielt. Unterm 8. Januar schrieb der verantwort liche Redakteur der genannten Zeitung Eduard Goldschmidt an die -Neuesten Nachrichten, einen Brief, in welchem er auf Grund von § 11 des Pretzgesetzes um Aufnahme einer Berichtigung bat. Darin sollte aä 1 richtiggestellt werden, daß der Artikel nicht in der Nummer vom 28. März 1897, sondern in der vom 4. Mai 1896 enthalten war, daß ferner in jenem Artikel von Malton-Wein gar nicht die Rede gewesen sei, sondern in ihm nur im Gegensatz zu zweifelhaften Medizinalweinen auf wohlabgelagerte milde Weine hingewiesen worden sei. Die Berichtigung der Nummer wurde bei dem nächsten Abdruck der Annonce vorgrnommen, die weitergehende Berichtigung von der Redaktion der -Neuesten Nachrichten- aber durch Brief vom 10. Januar an die -Wein- Zeituüg- verweigert, weil 8 H nur eine Berichtigung, nicht aber eine Ergänzung verlange. Von der Redaktion der -Wein- Zeitung- wurde Strafantrag gestellt, und es beantragte der Vertreter der Amtsanwaltschaft die Bestrafung I.Neumanns, da die Einsen dung positive Thatsachen enthalte, die zur Berichtigung dienten, und deshalb von den -Neuesten Nachrichten- hätten gebracht werden müssen. Dem gegenüber bestritt der Verteidiger Neumanns, Herr Rechtsanwalt vr. Zehme, zunächst, daß die Redaktion der Wein-Zeitung als beteiligt im Sinne des 8 11 des Pretz gesetzes anzusehen sei, dies könne höchstens der Urheber des Artikels sein; der Verteidiger bestritt ferner, datz es sich um eine Berich tigung von Thatsachen handle, und hielt die Anwendung des 8 11 auf den Inseratenteil einer Zeitung überhaupt für unzutreffend, denn es würde dann ein völlig unhaltbarer Zustand geschaffen. Der zweite Teil der verlangten Berichtigung sei nur eine Vervollständi gung eines Berichtes, eine Wiberlegung von Schlußfolgerungen, und es habe daher mit Recht der Angeklagte die Aufnahme verweigert. Selbst wenn aber der Gerichtshof einen anderen Standpunkt einnehme, könne doch der gute Glaube, in dem sich der Angeklagte befunden habe, nicht verkannt werden, und er beantrage daher die Freisprechung. — Das Gericht verurteilte Neumann zu zehn Mark Geldstrafe und zur Aufnahme der verlangten Berichtigung. Das Gericht hat der Ansicht des Verteidigers nicht beitreten können, ist vielmehr einem Urteile des Oberlandesgerichts (im 15. Band) gefolgt. Die Berichtigung Goldschmidts war als eine wirkliche, den Anfor derungen des 8 11 entsprechende zu erachten, wenn sie auch 95 Worte enthält, während der zu berichtigende Artikel nur 85 Worte umfaßt. Strafschärfend war bei Ausmessung der Strafe zu berück sichtigen, datz die Anzeige nahe an unlauteren Wettbewerb grenzt - Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Os,rI dsorg'e 8obIg.gvort-LatAlog. Vsrrsiobnie läsr Löobsr nvä Vanäbartsn in saobliobsr ^.norcionng. II. vLvci. 1888—92, bs- arbsitst von 6s.rl tlsorg. 38. Visksrung. 8". 8. 1185—1216 (Tbsatsrvsssn—IlnlsIIvsrbütung). ÜLvnovsr 1898, V. Vsminsr- u>s,nv. krsis 1 ^ 30 (irplt. in 40 Vistsrungsn). HassEbs kbilologis unä Lltsrtowsirunä«. ^.ntig.-llLtglog Hr. 296 von Vist L vrLnolrs in Vsiprig. 8". 158 8. 5341 Hrn. Vittsrarbistoritz:. Vibliotbeb Og-rl von Vütrov. Abteilung II. ^.ntig.-Lg-tslog Hr. 7 von vrisäriob Lls^gr's Luebbanäiung in Vsixrig. 8". 49 8. 1584 kirn. Ausstellungspreis. — Der Verlagsbuchhandlung Seitz L Schauer in München wurde aus der Kochkunst-Ausstellung München 1898 die goldene Medaille verliehen. -Saldo- Verein jüngerer Buchhändler zu Hannover. — Am Freitag den 4. März d. I. fand in den Sälen der -Börse ein Tanzkränzchen statt, das sich eines sehr zahlreichen Besuches seitens unserer Mitglieder und Chefs, wie auch der geladenen Gäste erfreute, unter denen sich besonders ein schöner Damenflor bemerkbar machte. Das Fest wurde eröffnet durch eine Polonaise, angeführt vom Vergnügungskomitee und dem Vorstand, denen sich Paar für Paar anreihte, so daß man im ganzen die stattliche An zahl von 59 Paaren feststellen konnte. Allgemeines Aufsehen er regte es, als vor Beendigung der Polonaise in der Mitte des Saales ein aus lebenden Blumen hergestelltes Segelschiff ausge stellt und von zarter Damenhand den Teilnehmern je ein Sträuß chen überreicht wurde. Auch während der Tanzpausen war durch Gesangvorträge ernsten und heiteren Inhalts, die von Damen und Herren vorgetragen wurden, für Unterhaltung reichlich gesorgt. Gegen 1 Uhr fand allgemeine Kaffeetafel statt. Der Vorsitzende Herr Karnauke begrüßte die Festversammlung, sprach im Namen des Vereins seinen Dank für zahlreiches Erscheinen aus und schloß mit einem -Hoch- auf die Gäste. — Herr Fiedler brachte in Gedichtform einen Toast auf die Damen aus, wäh rend Herr tzenze aus den deutschen Buchhandel toastete. Zum Schluffe bat auch Herr Rumland noch ums Wort, das mit einem kräftigen -Hoch- auf den -Saldo- schloß. — Nach Beendigung der Kaffeetafel ertönten wieder die flotten Weisen eines Walzers, denen die Paare sofort Folge leisteten. Die Stimmung war eine fröhlich bewegte, und man hörte über die gelungene Durchführung des Festes allgemeines Lob, so daß auch dieses Kränzchen sich zu den schönsten Vergnügungen, die der -Saldo- veranstaltet hat, rechnen darf. Mögen daher alle, die sich um den schönen Verlauf des Festes verdient gemacht haben, be sonders das Vergnügungskomitee, die Herren Paasche, Schiefel bein und Stichling, auch hierdurch den Dank des Vereins ent gegennehmen. — Zum Schluß fand eine Blitzlichtaufnahme statt, die wohl über 100 Damen und Herren auf der Bildfläche ver einigt. Dank unserm Vereinsamateur Herrn Berk, der seine Auf gabe schnell und gewandt gelöst hat! — Die Ankündigung einer Nachfeier am Sonntag den 27. März in Döhren (Döhrener Warte) wurde allgemein freudig begrüßt. O. Tb. 243«
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