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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1898
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- Erscheinungsdatum
- 23.04.1898
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- Deutsch
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8034 Amtliches Teil. 92, 23. April 1898. Bericht über die Arbeit sür die Geschichte des deutschen Kuchhaudels. Für eine Wirtschaftsgeschichte des deutschen Buchhandels ist vor allem die Bücherware selbst heranzuziehen. Bon Be ginn der Massenerzeugung nach Einführung des Buchdruckes muß die Gesamterzeugung sür den Büchermarkt nach Masse, stofflicher Gliederung und Bestimmungszweck scharf ins Auge gesaßt werden. Dieser Ausbau der alljährlichen Arbeit des Buchhandels bildet das scste Gerüst; was das einzelne Buch dem Kundigen zu sagen weiß, bietet gleich dem zufällig handschriftlich Erhaltenen an wirtschaftlichen und persönlichen Ueberlieferungen und dem als Einzelforschung in Druck schriften Nicdergelegten willkommene Auskleidung und Aus schmückung des Baues. Mit dem Fortschreiten der Sammlung aller geschriebenen und gedruckten Nachrichten, die im einzelnen das mannig- gestaltige Wirtschafts- und Berufsleben unseres Gewerbes lebendig vor Augen führen, muß deshalb die Arbeit zur Feststellung der statistischen Grundlagen des Buchgewerbes gleichmäßig gefördert werden. Eine ganze Reihe großer Auf gaben ist auf diesem Gebiete zu lösen, ehe eine wissenschaft lich durchweg begründete Geschichte des deutschen Buchhandels geschrieben werden kann. Diese Borarbeiten durchweg selbst zu leisten, geht über die Arbeitskraft eines einzelnen hinaus, doch ist es nötig, daß derjenige, der eine Geschichte des Buchhandels unter nimmt, diese Ausgaben wenigstens grundsätzlich stellt, wenn er sie auch anderen und der Zukunft überlassen muß: Eine erschöpfende, wortgetreue Beschreibung aller Wiegendrucke bis zum Schlüsse des 15. Jahrhunderts unter Nachweisung des Aufbewahrungsortes mindestens je eines Abzuges mit gründ lichen UebersichtSllsten aller Art und Wiedergabe aller m jener Zeit verwendeten Druckschriften ist nachgerade dringend zu fordern. Ein Schriftenverzeichnis von Beginn des 16. Jahrhunderts bis zum Jahre 1564, also dem Beginne der Meßkataloge, würde eine schmerzlich empfundene Lücke aussüllen. Die Zen der Wiegendrucke, öes Humanismus und der Rejormanon können erschöpfend nur von Fachkennern der einzelnen Ge biete behandelt werden; doch liegen für dieses dreifach wich tige erste Jahrhundert der Druckkunst bedeutsame Vorarbeiten so mannigfaltiger Art vor, daß es nur eines starken Willens und organisatorischen Geistes bedarf, um unsere Sachkundigen zur Ersüllung dieser Ehrenpflicht zu vereinen. Gerade sür die Zeit aber, sür die der deutsche Buch handelsbetrieb bibliographische Grundlagen geschaffen hat, wie sie kein anderes Bott besitzt, sür die r muttere Zelt des deut schen Buchhandels 1564—1764«, sieht es mit dem geordneten Ueberblicke über die Gesamtheit der Druckerzeugnisse so übet aus, daß man sich bisher um die Büchermeßkcualoge als wichtige Quelle der Lüteraturgejchichte herzlich wenig ge kümmert hat. Gustav Schwelschkes verdienstvolles Borgehen galt nur einer bibliographischen Zusammenstellung der ihm zugängigen Meßkataloge und einer durch sremde Hand be sorgten Statistik, die für die erste Zeit nicht aus die jähr lichen Meßkataloge selbst, für die spätere Zeit einseitig aus die Leipziger Meßkataloge zurückging. Die von Friedrich Zarncke ausgestellten, später auf meinen Wunsch an Friedrich Kapp sür die Geschichte des deutschen Buchhandels über lassenen Uebersichten waren einzig als zusammensassende Dar stellungen der Schwelschkischen Jahresangaben für den eige nen Gebrauch gedacht, den der Verfasser als Litlerarhistonker sür sein Forschungsgebiet reich zu ergänzen wußte, sie wollten aber keine kritische Bearbeitung liefern. Die Meßkataloge selbst thunlichst vollständig zu ver zeichnen, ihre Fundorte in den hauptsächlichsten Bibliotheken des In- und Auslandes nachzuweisen und auf Grund dieser Verzeichnisse sselber Schwelschkes Arbeit für eine Reihe von Jahren nachzuprüfen, erschien mir als eine Vorarbeit, die als Voraussetzung für eine zuverlässige Darstellung der mitt leren Zeit des deutschen Buchhandels nicht von der Hand zu weisen war. Nachdem ich im Jahre zuvor die Verlags geschichte der einzelnen Städte und Verleger zugleich mit der Verlagsgliederung in den Berlagsorten nach Schwetschke fest gestellt hatte, ist im letzten Jahre damit begonnen worden, die jährlichen Verzeichnisse selbst durchzuprüfen. Die im zweiten Halbjahr 1897 unternommene erst malige Feststellung der Bestände an deutschen Bücher-Meß- verzeichnissen auf deutschen und ausländischen Bibliotheken ist auf Grund einer drei Bogen umfassenden Druckschrift erfolgt, die ich an alle größeren hierfür in Betracht kommenden Bibliotheken mit der Bitte um Verzeichnung der in ihrem Be sitze befindlichen Meßkataloge verschickt hatte. Das Ergebnis war über Erwarten günstig. Gegen 120 Meßkataloge sind sestgestellt und zugängig gemacht worden, die Schwetschke nicht gekannt hat. Augenblicklich ist zum ersten Riale die fast tückenlose Reihe der süddeutschen Meßkataloge im Breit kops L Härtelschen Geschäftsarchive ausgestellt; nur die fol genden Verzeichnisse waren bisher nicht aufzufinden: Von den Augsburger Mehkatalogen der Miller (1564 Herbstmesse bis 1627 Fastenmesse) fehlen 1566 Fastenmesse, 1567 Fastenmesse, 1598 Herbstmesse, 1601 Herbstmesse, 1612 Fastenmesse, 1614 Herbstmesse. Die letzten vier finden sachlich ihre Ergänzung in den entsprechenden Verzeichnissen der von 1598 Herbstmesse bis 1616 Fastenmesse vollständig vorhandenen Frankfurter Rats- Meßkataloge. (Inzwischen ist ein weiteres Verzeichnis dieser Art von 1617 Herbstmesse aufgetaucht, das wohl die erste Lücke in der Reihe der kaiserlich privilegierten Meßkataloge aussüllt.j Von den anderen Augsburger Privat-Mehkatalogen sind die von Portenbach und Lutz gemeinsam verlegten von 1577 Fastenmesse bis 1590 Herbstmesse vollständig vorhanden, von den durch Portenbach allein verlegten (1591 Fastenmesse bis 1599 Herbstmesse) fehlen aber 159ü Herbstmesse, 1599 Fastenmesse und von durch Tobias Lutz und Hans Georg Lutz verlegten (1590 Herbstmesse bis 1616 Herbstmesse) 1598 Herbstmesse bis 1603 Herbstmesse, 1605 Herbstmesse, 16 il Fastenmesse, 1612 Fastenmesse, 1614 Herbstmesse. Die wenigen Frankfurter Privat-Meßkataloge sind voll ständig vorhanden, öas einzige Heft Peter Schmidts von der Ostermesse 1590, der Fasten- und der Herbstmeßkatalog von Christ. Egenolphs Erben 1594 und die Brachfeldischen Ver zeichnisse von 1595 Fastenmesse bis 1598 Fastenmesse. Die von 1616 Herbstmesse bis, soweit bekannt, 1750 Frühjahrsmesse erschienenen Frankfurter Meßkataloge mit Kaiserlichem Privileg weisen im 17. Jahrhunderte die folgenden Lücken auf 1617 Herbstmesse, 1635 Fastenmesse und Herbstmesse, 1660 Herbstmesse, 1663 Fastenmesse und Herbstmesse, 1699 Fastenmesse;
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