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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1898
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1898
- Sprache
- Deutsch
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5372 Nichtamtlicher Teil. 166. 21. Juli 1898 Den meisten von uns ist die würdige Erscheinung Carl Detloffs, seine begeisterte Hingabe an unseren zwar mühe vollen, aber schönen Beruf, seine Freude an edler Geselligkeit durch persönlichen Verkehr noch in lebhafter Erinnerung. In unserem Mitgliederbestände haben wir für das ab gelaufene Vereinsjahr folgende Veränderungen zu verzeichnen: Zu Beginn von 1897/98 zählte unser Verein 129, am Schlüsse desselben 133 Mitglieder, von denen 19 nicht dem Börsen verein angehören. Neu eingetreten sind 8, ausgeschieden 4 Mitglieder. Von letzteren verlor der Verein durch den Tod die Herren Charles Burckhardt in Davos und Josef Euseb Rich, Mitinhaber der Firma Buchhandlung Jent L Co. in Solothurn. In Josef Euseb Rich betrauern wir eines der ältesten und treuesten Mitglieder unseres Vereins, das die Zürcher Messe mit großer Regelmäßigkeit besuchte und die Vereins angelegenheiten mit lebhaftem Interesse verfolgte. Von der vorjährigen Generalversammlung in die Fünfzehner Kom mission gewählt, wohnte er der Sitzung derselben am 23. Sep tember v. I. in Baden noch in voller Rüstigkeit bei. Geboren am 14. August 1827 in Oberdorf bei Solo thurn, sollte der aufgeweckte Knabe sich dem Lehrerberufe widmen und besuchte zu diesem Zwecke den in seinem Heimat orte bestehenden »Kurs«, das heutige Lehrerseminar, und ging später für einige Zeit in die französische Schweiz. Nach seiner Heimkehr trat er am 12. Februar 1844 in die Buch handlung Jent L Gaßmann in Solothurn ein, um daselbst sein Arbeitsfeld bis an sein Lebensende zu finden. Am 31. März 1889 wurde er Teilhaber der Firma Buchhandlung Jent L Co. Am 27. März d. I. starb er unerwartet infolge eines Herz schlages. Rich war ein Mann von klarem, nüchternem Urteile, im allgemeinen wortkarg, traf aber oft mit einer kurzen Be merkung den Nagel auf den Kopf. Mit ihm ist eine der immer seltener werdenden typischen Persönlichkeiten aus unserer Mckte geschieden. Zu den Vereinsangelegenheiten übergehend, die Ihren Vorstand während des abgelaufenen Jahres beschäftigten, be ginnen wir mit der Schweizerischen Landesbibliothek. Mit Cirkular vom 15. Juli v. I. übermittelten wir den Sammel stellen für die Bibliothek auf Wunsch der Direktion ihren Jnstruktionsentwurf mit dem Ersuchen, etwaige Wünsche und Abänderungsvorschläge oder aber Einverständniserklärung mit der Instruktion möglichst bald an die Direktion der Landes bibliothek in Bern zu senden. Der Vorstand selbst unterzog den »Entwurf« einer Prüfung und ergänzte ihn durch Hinzu fügung der Lieferungsbedingungen. Nachdem unter Mitwirkung des Vorstandes eine In struktion geschaffen und durch seine Vermittlung eine gleich mäßige Feststellung der Lieferungsbedingungen herbeigeführt worden ist, betrachtet er seine Aufgabe in dieser Angelegen heit als erfüllt. Zur Erleichterung und Vereinfachung der Beziehungen zwischen der Landesbibliothek und den Sammel stellen tritt nunmehr der direkte Verkehr- Klagen über Verstöße gegen unsere Satzungen liefen in zwei Fällen ein, die auf gütlichem Wege beigelegt werden konnten. — Außerdem wurde der Vorstand darauf aufmerk sam gemacht, daß — vermutlich mangels genauer Kenntnis unserer Satzungen — von einigen Vereinsmitgliedern Z 3 der »Uebereinkunst« nicht in vollem Umfange beachtet wird. Dieser Paragraph lautet: »Schweizerischen Sortimentshand lungen, Buchbindern, anderen Wiederverkäufern, Leihbiblio theken rc., welche nicht Mitglieder des schweizerischen Buch- händlcrvereins sind, wird in der Regel höchstens 15«/o Rabatt gewährt. Einzig bei solchen Artikeln, zu deren Verkauf der Verleger die Vermittelung der Buchbinder und Papierhändler nicht entbehren kann, ist es gestattet, diesen Wiederverkäufern einen höheren Rabatt zu gewähren, jedoch nur unter der Bedingung, daß die Betreffenden sich zur Einhaltung des vom Verleger festgesetzten Ladenpreises verpflichten. Lehrer und Institute werden als Privatkunden angesehen«. Wir haben Sie deshalb mit Cirkular vom 1. Juni a. o. ersucht, durch gleichmäßige Durchführung von § 3 uns in unseren Be mühungen zu unterstützen, den Vereinsmitgliedern die durch diesen Paragraphen bezweckten Vorzugsbedingungen gegenüber Nichtmitgliedern zu sichern, und Sie eingeladen, auf einem angefügten Schema durch Ihre Unterschrift zu bestätigen, daß Sie von dem Inhalte des H 3 der »Uebereinkunst« neuer dings Kenntnis genommen haben und diesen künftig in allen Teilen zur Anwendung bringen werden. — Soweit diese Unterschriften noch nicht eingesandt wurden, bitten wir sie dem Vorstande in Bälde zu übermitteln. Erneute Beschwerden über die Abfassung gewisser Anti quariatskataloge veranlaßten Ihren Vorstand, die Wahl einer Kommission ins Auge zu fassen, um die Grundlinien für die satzungsgemäße Führung von Antiquariatsgeschäften aufzu stellen und dem Vorstande zur Prüfung vorzulegen. Für die Kommission sind je drei Vertreter des Sortimentes und des Antiquariates unter dem Präsidium eines Verlegers in Aussicht genommen. Wird es auch kaum gelingen alle Hebel griffe zu verhindern, so würde man auf diesem Wege doch vielleicht dazu gelangen, die berechtigten Forderungen für den soliden Antiquariatsbetrieb von den unberechtigten Preis unterbietungen zu trennen, die das gesamte Sortiment und das satzungsgemäß geführte Antiquariat empfindlich schädigen. Ihr Vorstand wird diese Angelegenheit weiter ver folgen. Im Hinblick auf das im nächsten Jahre stattfindende fünfzigjährige Vereinsjubiläum werden Sie in der heutigen Versammlung Gelegenheit haben, sich über die Art und Aus dehnung auszusprechen, die Sie der Festfeier zu geben wün schen. Die Zusammensetzung der heute zu wählenden Fest kommission wird sich danach zu richten haben, ob Sie die Jubelfeier im engeren Rahmen zu begehen, oder ihr durch Hinzuziehung von Gästen einen größeren Glanz zu geben wünschen. Die Vorarbeiten für die zum Jubiläum in Aussicht ge nommenen Festschriften schreiten vorwärts. Herr Oberbiblio thekar Or. C. CH. Bernoulli in Basel, der die Abfassung einer Geschichte des schweizerischen Buchhandels freundlichst über nommen hat, ist mit der Zusammentragung des Materials zu einer knappen Darstellung der Entwickelung des schweize rischen Buchdruckes und Buchhandels nach einzelnen Perioden, Verlagsorten und Verlagsfirmen beschäftigt. Herr Benno Schwabe in Basel, der die Geschichte des schweizerischen Buch- händlerverereins seit seinem Bestehen schreibt, hat seinen Auf enthalt in Leipzig als Delegierter für die diesjährige Oster messe dazu benutzt, um in der Bibliothek des Börsenvereins von den auf seine Arbeit bezüglichen Druckschriften und Schrift stücken Kenntnis zu nehmen und Auszüge daraus zu machen. Herrn H. Amberger, der uns interessante Aktenstücke zur Vorgeschichte unseres Vereins in entgegenkommendster Weise überlassen hat, sprechen wir auch an diesem Orte den besten Dank aus. Auf dem internationalen Verlegerkongreß in Brüssel, 23. bis 26. Juni v. I., war unser Verein durch Herrn Paul Delachaux vertreten, dem die Ehre zu teil wurde, zu einem der Vizepräsidenten gewählt zu werden. Die Verhandlungen sind Ihnen in der Hauptsache aus dem Börsenblatt bekannt geworden. Für die würdige Repräsentation unseres Vereins und den eingehenden Bericht sprechen wir Herrn Delachaux unseren wärmsten Dank aus. Der Bericht und die Medaille zur Erinnerung an den Kongreß sind auf dem Vorstands tische niedergelegt.
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