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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1898
- Sprache
- Deutsch
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219, 21. September 1898. Nichtamtlicher Teil. 6885 von Florence Kelley im neuesten Heft von Brauns Archiv für soziale Gesetzgebung und Statistik: Als der verstorbene Professor Dr. F. A. Leo sein Vermögen der Stadt Berlin vermachte, damit sie bei ihren Volksbibliotheken Lesehallen einrichte, empfahl er das Studium der englischen Frei btbliotheken; sie sollten für die Berliner Lesehallen vorbildlich sein. Es ist bedauerlich, daß Professor Leo die freien amerikanischen Volksbibliotheken nicht gekannt hat, denn sonst hätte er diese, die auf einer höheren Stufe der Entwickelung stehen, als Muster und Vorbilder hingestellt. Nirgends auf der Welt giebt es groß artigere und vollkommener eingerichtete Volksbibliotheken und Lesehallen als in den Staaten Massachusetts und Illinois, die unter dem Schutze der Bibliothekgesetze zu ihrer Bedeutung ge kommen sind. Neben der schönen Bibliothek in Boston ist jetzt wohl die Volksbibliothek in Chicago die am vollkommensten eingerichtete amerikanische Bibliothek in einem vor kaum Jahres frist vollendeten Gebäude, das die Aussicht auf den Michigansee und den Park der Seeseite hat. Das stattliche Haus ist auf Kosten der Stadt Chicago erbaut und wird von ihr mit reichen Mitteln unterhalten. Man hat in Chicago die Er fahrung gemacht, daß das Volk zwar bereit ist, mit verschwende, rischer Freigebigkeit mittels Steuern alles zu unterstützen, was zur Hebung der Bildung beiträgt, daß es aber trotzdem der allge meinen Schulpflicht abgeneigt ist. Für die Einrichtung und Unter haltung der Volksbibliotheken giebt es die größten Beträge zur Deckung der hohen Verwaltungskosten her, die dadurch erforderlich werden, daß man bemüht ist, die Bücher einer möglichst großen Zahl von Lesern zugänglich zu machen. Die eine Chicagoer Volksbibliothek hat 230 000 Bände und 118 ungestillte Beamte, die an Gehalt 81 000 Dollars beziehen. Jährlich werden 1200 000 Bände verliehen, mithin etwa das Fünffache des Be standes. In ähnlichem Verhältnis steht in Berlin die Zahl der vorhandenen Bücher zur Zahl der ausgeliehenen Bände, 100 000 zu 600 000. Die regelmäßigsten, täglich erscheinenden Besucher der Chicagoer Volksbibliothek sind die jungen Burschen aus den großen Fabriken, die die Lücken ihrer Bildung durch Lektüre ausfüllen wollen. Sie lesen meist Werke der reinen und angewandten Naturwissenschaften und der Technik ihres besonderen Industriezweiges. Sie kommen ununterbrochen das ganze Jahr und erhalten mit der Zeit ihren eigenen Tisch, an dem sie stets zur bestimmten Stunde des Nachmittags oder Abends zu finden sind. In den Zeitungszimmern lesen zahlreiche Geschäftsreisende und andere Fremde die Wochenschriften ihrer Heimat. Hand werker und Arbeiter finden hier Ruhe und Befreiung von der Langweiligkeit der langen arbeitslosen Jahreszeit. Ein Drittel der Besucher stellen die Frauen, Lehrerinnen und Studentinnen. Solche Erfolge verdankt man namentlich im Staate Illinois dem Bibliotheksgesetz von 1897, das in liberalster Weise dafür gesorgt hat, daß die Bibliotheken der Bevölkerung zu gänglich gemacht werden. Wer eine Bibliothek benutzen will, hat nur ein Formular auszusüllen und zu unterschreiben und es von irgend einem Manne oder einer Frau, die in Chicago ansässig sind, mitunterschreiben zu lassen. In einem Jahre hat die Chicagoer Bibliothek mehr als 54 000 Besuchskarten ausgegeben. Sehr wichtig ist und Nachahmung auch in Berlin — aber nur in dem Fall, daß eine unsrer Volksbibliotheken besonders reich aus gestattet wird — verdient, daß die große Hauptbibliothek in Chicago mit den vielen bestehenden Zweigleseanstalten in Ver bindung gebracht ist. Zwischen ihnen verkehren Ausgabewagen, die in wenigen Stunden jedes verlangte Buch der Hauptbibliothek an eine Zweiganstalt abliefern. Buchgewerbe-Museum im Deutschen Buchhändler hause zu Leipzig. — Neu ausgestellt sind: Pigmentdrucke aus der alten Pinakothek in München von der Kunstanstalt F. Bruck mann in München. Vorzügliche Reproduktionen der malerischen Meisterwerke, die bei dem mäßigen Preise von 1 ./ü geeignet sind, weiteren Kreisen die Schätze der Kunst in guten Wiedergaben zu gänglich zu machen. Die ausgestellten Blätter der tausend Stück um fassenden Sammlung sind Werke von deutschen und niederländischen Meistern, Dürer, Baumgartner, Rubens, Rembrandt, Wynants u. a. — -Lstawps moderne-, eine französische, in monatlichen Heften erscheinende Publikation. Jedes Heft enthält vier Blätter, Skizzen moderner (meist französischer) Künstler. Die bis jetzt erschienenen siebzehn Hefte geben einen interessanten Einblick in das heutige Kunst streben an der Seine. Verschieden an Art und Wert, lassen die 60—70 ausgelegten Blätter die Reihe der Pariser Künstlerschast Revue passieren, unter denen so viele tüchtige Talente sich durch originelle Schöpfungen auszeichnen. Die Reproduktionen werden den künstlerischen Intentionen meist in ausgesprochener Weise gerecht. — Der ornamentalen Seite moderner Kunstrichtung sind die Werke von A. Lyongrün (Der moderne Stil, Leipzig, Verlag von Bernh. Fr. Voigt), von C.Behrens (Moderne Decken, und Wandmalereien, Ber lin, Bruno Heßling) und Julius Klinger (Skizzen für Lithographen ijünsundsechzigster Jahrgang. und Zeichner, Berlin, Bruno Heßling), sowie R. Hofmann (Pflanzenornamente für den Zeichenunterricht, Plauen, Verlag von Lhr. Sloll) gewidmet, denen sich eine Reihe von Blättern aus dem Werke -Decorative Vorbilder» (IX.) aus dem Hosfmannschen Verlage in Stuttgart anschlietzt. Alle diese Werke entsprechen dem Verlangen kunstgewerblicher Zeichner, die neuen Formen den täg lich an sie herantretenden Bedürfnissen anzupassen. Diejenigen, denen diese Formen noch nicht geläufig sind, finden hier eine Fülle gut durchgearbeiteter Motive für mannigfaltigste Anwendung — Schließlich sei noch auf die Auslage neuer Accidenzen aus der Spam er scheu Buchdruckerei in Leipzig aufmerksam gemacht. Neue Bücher, Kataloge rc. sür Buchhändler. Osvsrhlichsr Rechtsschutz und Urheberrecht. Zeitschrift des Deutschen Vereins rum Lohnt« des gewerblichen Ligsntbums. Unter Uitwirlrung von Dr. kau! Lcamiclt und Dr. dos. Hobler hsrausgegebsn von Dr. albert Ostsrristb. 3. dabrgang. dir. 8 (August 1898). 4°. 8. 225—256. Lsrlin, Carl Lehmanns Verlag. 1,8 Droit d'3.utsur. Organe oftlcisl cin Lursau c>6 l'Lnion inter nationale xour la protection des osnvrss littsrairss st artistiguss (paraissant ä Lerne le 15 de cbagus rnois). 11. annes. Lo. 9. (15 Lsxterndrs 1898). Lommairs: Partie okticielis: DeArRakicm irrterreure: Lresil. Loi no. 496 ooncsrnant la dellnition st In protection des droits des auteurs (Du 1. aoüt 1898). — Partie non ottioiells: Oorresporrjance: Lettre de Lsigigas (k. IVauwerrnans). — ^»»'izprrtckence.' Lrancs. proprietö artistigus. Decors d'uns xitzcs. Photographie. Rsproduction licits. TVorwelte« de la propricte titteraire et artisttzue.' Xllsmagne: Ls Vision de In lögislation Interieurs sur Is droit d'autsur. Xutricbs: Ls ssrvics de xsrcsption des droits d'autsur. Ütats-Lnis: Nesures prisss oontrs I'importation d'csnvrss musicalss aine - ricainss contrekaitss an Oanada. Orands-Lrstagne: L'appli- oation dn principe de retroactivite aux osnvrss musicalss. One vents aux suoberss de plancbss gravsss avant 1887. Llongris: One nouvslis loi concsrnant Is dspöt ohligatoirs des pnhlications. kaz'ö-Las: La Lollands st la Oonvsntion de Lerne. Roumanis: La protection internationale de la proprietö ivtsllsctnslls. kussis: Aouvsmsnt des idsss an snjst de la protection internationale des antsnrs. — OonArev et ^Leemblöe«.' ^.Ilswagns. Xsssmblss generale annnslls de l'^ssociation des antsnrs allsinands, tsnns ä Wiesbaden du 10 au 14 ssptsmbrs 1898. — Lrblrograplne.' ^rticlss nouvsanx. Komponisten-Verband. — Dem Leipziger Tageblatt ent nehmen wir folgende Nachricht: -Vor einiger Zeit erließ der Münchener Hofkapellmeister Richard Strauß einen Aufruf an die Komponisten Deutschlands, -anläßlich der bevorstehenden Revision des Urhebergesetzes durch zielbewußles gemeinsames Vorgehen eine thatkrästige Vertretung und Förderung der musikalischen Urheberrechte wahrzunehmen-. Es sollten damals nur Unterschriften sür eine der Reichsregierung einzureichende Denkschrift gesammelt werden. Die Einmütigkeit der deutschen Kom ponisten aber, der Herr Strauß begegnet ist, veranlaßt« ihn nunmehr, einen Schritt weiter zu gehen. In einem jetzt versandten zweiten Aufrufe regt er einen förmlichen Autorenverband an, aus dessen Mitte alsbald -eine ausreichend instruierte und generell bevoll mächtigte Vertretung- der gemeinschaftlichen Interessen zu wählen wäre, die berechtigt wäre, der Oesfentlichkeit, dem Verein der deutschen Musikalienhändler rc. gegenüber im Namen der ver einigten Komponisten auszutreten. Zum Zweck der Verständigung über das nähere Programm dieser genossenschaftlichen Organisation schlägt Herr Strauß eine Zusammenkunft aller deutschen Kom ponisten, die sich der jungen Bewegung anzuschließen gedenken, sür den Ausgang dieses Monats in Leipzig vor. Datum und Ver sammlungslokal sollen später bekannt gegeben werden.- Ausstellungspreis. — Herr Oskar Leiner in Leipzig ist aus der diesjährigen 2. Kraft- und Arbeitsmaschinen-Ausstellung zu München in der Gruppe -Litteratur- sür die dort ausgestellten Werke über Elektrotechnik und Elektrochemie -für verdienstvolle Bestrebungen aus dem Gebiete des Verlags elektrotechnischer Litte ratur- vom Ministerium des Innern mit der Königlich Bayerischen Staatsmedaille nebst Diplom prämiiert worden. Auszeichnung. — Der Deutschen Verlags-Anstalt vor. mals Eduard Hallberger in Stuttgart ist aus Anlaß der Jubelfeier ihres fünfzigjährigen Bestehens von Sr. Majestät dem König von Württemberg die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen worden. 916
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