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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1898
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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219, 21. September 1898. Nichtamtlicher Teil. 6883 Nichtamtlicher Teil. Kreisverein Ost- und Westpreustischer Buchhändler. Bericht über die 18. ordentliche Hauptversammlung in Angerburg am 17. Juni 1898. Königsberg i. Pr., Danzig, Lyck, Tilsit, den 15. September 1898. Die Tagesordnung umfaßte folgende Punkte: 1. Bericht über das verflossene Vereinsjahr. 2. Rechnungslegung und Entlastung des Vorstandes. 3. Festsetzung des Voranschlages und des Beitrages für das folgende Jahr. 4. Wohl des Vorstandes. 5. Wahl des Abgeordneten für die Hauptversammlungen in Leipzig, Kantate 1899. 6. Bestimmung des Ortes der nächsten ordentlichen Hauptver sammlung des Kreisvereins. Die leider nur gering besuchte Versammlung wurde von dem stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Hermann Fischer- Königsberg eröffnet. Das Ableben des langjährigen ersten Vorsitzenden, Herrn Carl Meißner in Elbing, giebt dem Vorsitzenden zunächst Anlaß zu nachstehender Ansprache: »Werte Herren Berufsgenossen. »An dieser Stelle stand im vorigen Jahre und viele Jahre vorher ein anderer, unser verehrter Vorsitzender und vielen von uns lieber Freund Meißner Als der Früh ling ins Land ging, verließ er die Stätte seiner irdischen Thätigkeit, und ehe noch die Kränze, die liebende Hände ihm gewidmet, verwelkt waren, fiel der Blütenschnee des jungen Jahres auf sein frisches Grab. »Wie viele sind es, die um ihn trauern! Das kam uns, die wir an seinem Sarge standen, deutlich zum Be wußtsein, und die besten Kreise der Stadt Elbing waren es, die ihrer Trauer bei dem Leichenbegängnisse ehrenden Ausdruck gaben. Bei allen Wohlfahrtsbestrebungen, bei allen Veranstaltungen im öffentlichen Interesse, für Handel und Gewerbe, für Kunst und Wissenschaft, bei den Beratungen städtischer Körperschaften und politischer Vereine, bei allen großen Bereinsfesten war Meißner mit an der Spitze und stellte sein? allgemein geschätzte Erfahrung und seinen erprobten Rat, wie seine unermüdliche Arbeitskraft selbstlos in den Dienst der Sache. Unbekümmert um der Parteien Haß und Gunst ging er ruhig und unbeirrt seines Weges, um das zu fördern, was er für recht erkannt. »So war er auch bei uns, bei seinem Wirken in unserem Kreisverein, zu dessen Gründern er gehört. Lange Jahre hat er demselben vorgestanden, ihn mit sicherer Hand geleitet und durch seine Persönlichkeit gefördert Schnell von Entschluß, klar im Denken und von rastlosem Thätigkeitstrieb, war er nicht allein der Kopf, sondern auch die Hand unseres Vereins, und wohl immer traf er bei seinen Entschließungen das Richtige. Die Lücke, die sein jäher Tod gerissen, ist schier unaussüllbar; aber wir wollen ihm wie uns getreu bleiben und das Erbteil, das er uns hinterlassen, in seinem Geiste weiter zu verwalten suchen. »Persönliche Feinde hat Meißner nicht gehabt, denn lauter war sein Wesen, sein ganzes Handeln und Denken. Aber er war ein mannhafter Streiter im Kampfe des Lebens und kein zu verachtender Gegner. »Wer aber immer es sei, niemand wird ihm die An erkennung versagen, daß er ein Mann im besten Sinne des Wortes war, ein Charakter Wir, die wir oft um ihn in Angelegenheiten des Kreisvereins versammelt waren, und alle, die ihm näher standen; der Verein als solcher wird ihm für seine umsichtige und erfolgreiche Thätigkeit für alle Zeit ein dankbares Andenken bewahren; sein Name ist mit der Entwicklungsgeschichte des Vereins aufs engste verknüpft. »Deß zum Zeugnis und zur Ehrung seines Gedächt nisses bitte ich Sie, sich von Ihren Sitzen zu erheben.« Dies geschieht. Darauf wird in die Tagesordnung ein getreten. Der Jahresbericht ist sehr kurz gehalten, da das Ver einsjahr ruhig und ohne nennenswerte Ereignisse verlief; ebenso wird Kassenbericht und Voranschlag des Schatzmeisters genehmigt. Als Vorsitzender für das nächste Jahr wird Herr Hermann Fischer (C. Th. Nürmbergers Buchhandlung) in Königsberg gewählt; als dessen Stellvertreter Herr Hugo Pollakowski (in Fa. Graefe L Unzer) in Königsberg, als Beisitzer Herr Max Bergens in Tilsit. Die übrigen Aemter bleiben in den bisherigen Händen Die Bestimmung eines Abgeordneten zu den Ostermeß-Versammlungen 1899 wird dem Vorstand überlassen. Als Ort der nächstjährigen Haupt versammlung des Kreisvereins wird Marienburg gewählt Einige Bemerkungen zum Verkauf von Schulbüchern riefen schließlich eine längere Aussprache hervor. Es wurde lebhaft und von verschiedenen Seiten Klage über das sich immer schwieriger gestaltende Schulgeschäft geführt Ist schon der häufige Wechsel der fakultativ oder periodisch gebrauchten Schulbücher ein Gegenstand unausgesetzter Aufmerksamkeit und Mühe für den Sortimenter, so ist es noch mehr die stetig wachsende Menge der nebeneinander laufenden Ausgaben, die bei der Vielgestaltigkeit des preußischen Schulorganismus — allen besonderen Schulverhältnissen Rechnung tragen wollen. Kaum weiß der Buchhändler sich dabei noch heraus- zufindcn; jedenfalls nicht schnell und ohne Mühe. Und dann noch die sich rasch folgenden Auflagen mit oft belang losen Abänderungen, die aber den Verkauf der älteren Auflagen fast unmöglich machen. Es kann bei diesem Stande nicht ausbleiben, daß die Menge der als unverkäuflich liegen bleibenden Schulbücher von Jahr zu Jahr wächst, in einem sehr ungünstigen Verhältnis zu dem Gewinn aus den verkauften. Dabei sind manche Verleger (die es sich leisten können) bei der Auslieferung der Schulbücher so umständlich und schwierig, wie man es vom kaufmännischen Standpunkte kaum begreiflich findet. Entweder sie verlangen, selbst den bestaccreditierten Firmen gegenüber, vorherige Einsendung des Betrages, dessen genaue Berechnung und Absendung gerade in der Zeit des Bedarfes mühevoll und recht zeit raubend ist; oder sie verteilen, wenn der Einfachheit halber die Sendung unter Postnachnahme beauftragt wird, den Gesamt betrag pro r»ta auf die einzelnen Pakete, wodurch sich die Spesen nicht unwesentlich erhöhen; oder sie senden, trotz gegenteiliger Bestimmung des Bestellers, selbst auf große Entfernungen, Postpakete von 6 bis 9 Kilo, weil sie sich auf Abwiegen von Fünskilopaketen angeblich nicht einlassen können und Ueber- gewicht über Leipzig »grundsätzlich« nicht senden. Solche be schränkende Fesseln dürften den Sortimentern, die sich eines guten Rufes und Kredites erfreuen und außerdem wohl noch offene Rechnung haben, nicht auferlegt werden. Dazu kommt noch bei unserem Verein die entfernte geographische Lage, die uns in diesen Fällen fast immer den Postbezug zur Notwen digkeit macht Ist doch ohnehin der Buchhandel in den Ost provinzen, deren Bevölkerung dünn gesät, wenig bemittelt und infolge dessen iv littsrsrii? von einer großen Bedürfnis losigkeit ist, schon im allgemeinen in einer weniger günstigen Lage, als in den anderen Provinzen. Es erscheint hiernach 915*
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