Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1896
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- 1896-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1896
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 66, 20. März 1896. Sprechfaul. — Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. 1707 Spesenbelnstttttg bei unverlangten Sendungen. (Vgl. Nr. 58 d. Bl.) Weitere Anfrage. Ist der Sortimenter verpflichtet, beim Verleger selbst Verwahrung gegen Uebcrscndung unverlangter Nova einzulegen, oder genügt ein diesbezüglicher Hinweis seitens des Sortimenters im Börsenblatt, im Buchhändler-Adreßbuch oder ähnlichen Organen, die der Verleger daraufhin zu lesen und zu prüfen hat? Antwort der Redaktion. — Im Wirkungsgebiet der buch- händlerischen Verkehrsordnung genügt die Verwahrung des Sor timenters gegen unverlangte Sendungen im Börsenbtatt <Ver- kehrsordnung § 3). Ob die entsprechende Willenserklärung oder ihre hergebrachte Kennzeichnung im -Adreßbuch des deutschen Buch handels» dieselbe unbedingte rechtliche Wirkung hat wie die Börsenblatt-Anzeige, muß dahingestellt bleiben. Andere ähnliche Organe kommen hier nicht in Betracht. 5°/o Sconto. (Vgl. Nr. 62 d. Bl.) II. In Nr. 62 dieses Blattes bemängelt Herr Halle-Altona das Angebot von b"/o Sconto vom Nettopreis eines Buches bei Bar- bczug, seitens eines Verlegers. Sconto ist bekanntlich eine Zinsvergütung für Bezahlung noch nicht fälliger Posten, und wenn ein Verleger den Sortimentern, denen er sonst in Rechnung liefert, für ihren Barbezug diese Ver gütung in angemessener Höhe gewährt, so ist unseres Erachtens an diesem Vorgehen nichts auszusetzen. Die Unterzeichnete unterhält Verbindungen mit einer Reihe bester Sortimentsfirmen, denen auf ihren Wunsch feste Bezüge nicht in Rechnung, sondern bar mit 5°/„ Sconto vom Nettopreis geliefert werden - Beweis genug, daß die Meinung des Herrn Halle über diese Bezugsart nicht allgemein geteilt wird. Letztere scheint uns sogar, als die Interessen des Verlegers wie des Sortimenters gleichmäßig berücksichtigend, für kapitalkräftige Handlungen sehr nachahmenswert. Da in vielen Kreisen 5°/« Rabatt dem Publikum nur auf Verlangen gegeben werden, so dürfte der Sconto von 5"/„ recht häufig den Sortimentern rein zu gute kommen. Hannover und Leipzig. Hahn'sche Buchhandlung. Verheiratete Gehilfen. 8ioo ira ob stväio möchte ein Gehilfe hier etwas zur Sprache bringen, das seines Wissens bisher stillschweigend übergangen worden ist. Wer die zur Besetzung ausgeschriebenen besseren Stellen, die Geschästsführcrpostcn, die Teilhabergesuche rc. rc. aufmerksam ver folgt, dem wird es nicht entgehen, daß diese Gesuche, bei denen zumeist ein den Leistungen entsprechender Gehalt versprochen wird, fast durchgängig schüchtern in Parenthese die Anforderung des Unverheiraketseins an die Bewerber stellen! Nun ist es doch mindestens unlogisch, eine -Lebensstellung- auszuschreiben zugleich mit dem Bedeuten, daß nur ledige Leute Aussicht aus Be rücksichtigung haben. Unter -Lebensstellung» ist doch eine Stelle zu verstehen, die der Existenz ihres Inhabers eine gewisse Garantie für die Zukunft bietet, die ihn gleichsam sicher stellt wie einen Be amten, der — bei Erfüllung seiner Pflicht natürlich — nicht das wechselvolle Schicksal des bei nahender Sommerszeit den Kündigungs termin scheuenden jungen Kollegen zu sürchten braucht. Da man nun doch gewiß nicht unter Lebensstellung einen Posten ver steht, der seinen Inhaber mit knapper Not und Mühe nährt, so sollte man meinen, daß bei der Konkurrenz um solche Stellungen auch verheiratete Leute zuzulassen wären. Dem ist thatsächlich leider nicht so, und das -leider» ist hier sehr am Platze. Denn wir zählen gerade unter den verheirateten Gehilfen eine ganze Anzahl ernster Leute, die etwas gelernt haben und die das Gelernte zu vcriverten wissen. Wer als Gehilfe das große Spiel des Lebens wagt und sich verheiratet, der giebt sich gewiß nicht Illusionen bezüglich seiner Zukunft hin; er weiß genau, welcher Art seine Aussichten sind, und wird danach die Wahl seiner Lebensgefährtin cinrichten und sich nicht etwa eine Frau nehmen, die ohne Badereisen, Dienstmädchen und Schneiderinnen nicht existieren zu können glaubt. Wenn also ein solcher Mann, oft nach langen Lehr- und Wan derjahren, ein eigenes Heim bescheiden gründet, um als Junggeselle nicht zu versauern und zu vertrauern, dann sollte man ihn doch nicht so ängstlich überall auszuschließen suchen. Es wird ja nie manden! einfallen,, ein höheres Gehalt zu fordern, nur weil er verheiratet ist, und ein geringeres, weil er unverheiratet ist; es läßt sich jeder seine Leistungen bezahlen, und wenn die des Ver heirateten hinter denen des Unverheiraten nicht zurückstehen, dann ist es falsch und ungerecht, den elfteren von vornherein bei den Bewerbungen als bors cls oomb-ct zu betrachten. Daß die Arbeitskraft des ledigen Menschen größer sei als die des verheirateten, wird wohl niemand behaupten. Im Gegenteil dürfte es nicht schwer fallen, den Beweis zu führen, auf welcher Seite die unermüdlichen, die verständigen Arbeiter überwiegcn. Es ist ja auch ganz natürlich, daß derjenige, der nicht nur für sich allein zu sorgen hat, ein iveit größeres Interesse an pflichtgetreuem Ausfüllen seines Postens hat als der, der heute und morgen sein Kofferchen packen kann, wenn es ihm nicht mehr gefällt, der leichten Herzens wieder in die Welt hinaus zieht, da nichts ihn hält, nichts ihn zum Bleiben veranlassen kann. Und sei man doch ehrlich und gestehe es ein, daß der Jung geselle viel häufiger nicht -auskommt» als der Verheiratete! Es giebt zwar keine Statistik, an deren Hand inan die sparenden Junggesellen ziffernmäßig Nachweisen könnie; aber man greift wohl nicht zu hoch, wenn man annimmt, daß sür 3/g der ledigen Herren der Monat mindestens 10 Tage zu viel hat; es giebt wenige Har- pagons unter ihnen, aber viele, viele, die nur durch ein schwung voll betriebenes Borgsystem über das fatale letzte Drittel des Mo nates hinwegkommen. Wollte der verheiratete Mann ebenso jeden Monat eine Anleihe emittieren mit unbeschränkter Deckungsfrist, so würde er bald Schiffbruch leiden. Für ihn heißt es: buchführcn und sich mit der Thatsache absurden, daß es vom ersten ab immer 30 und 31 Tage währt, bis sich die goldenen Fluten des Paktolus wieder über ihn ergießen. Und wie geordnete Finanzen die festeste Grundlage des Staates sind, so sind sie cs auch für die Familie, für jedes Individuum. Die aus dieser geordneten Grundlage resultierende Solidität, das Suchen der Erholung zu Hause bei den Seinen zwischen den vier Pfählen ist doch entschieden rückwirkend auf die Thätigkeit. Wer, teils gezwungen, um seinem kalten -möblierten» Zimmer zu entfliehen, teils freiwillig, um sich nicht zu langweilen, seine Abende bald hier, bald dort mehr oder weniger angenehm zu verbringen pflegt, hat trotz allen Trainings früh den Kopf nicht so klar wie der, der seine freie Zeit seinen Penaten widmet. In dieser Beziehung bietet also der Verheiratete sogar eine größere Garantie sür tüchtige Arbeit als der Ledige. Das sollten die Herren, die gute, den Leistungen entsprechend bezahlte Stellen ausschreiben, wohl bedenken und sich emanzipieren von der Furcht vor denr verheirateten Gehilfen Er hat so gut wie der ledige sein Ehrgefühl und Selbstvertrauen und wird niemandem auf dem Halse bleiben, wenn dies oder das sich ereignet. Darum fort mit jener ängstlichen Parenthese -unverheiratet« und gleiches Recht für Alle, damit leistungsfähige Leute nicht zur Notlüge ihre Zuflucht nehmen müssen und sich bei Vakanzen als ledig ausgeben, nur um nicht abgewiesen zu werden aus Vorurteil. ?. rl. ANzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. si3773j x x> Hierdurch mache ich Ihnen die ergebenste Mitteilung, daß ich am hiesigen Platze unter der Firma: E. Faesser eine Versand-Buchhandlung errichtet habc.j Zusendung von Probenummern und guter Lieferungswcrke ist mit stets willkommen, im Uebrigen wähle ich meinen Bedarf. Meine Vertretung hat Herr Ed. Kummer in Leipzig übernommen, welcher in den Stand gesetzt ist, Bar-Verlangtes prompt zu ho norieren. Indem ich mein junges Unternehmen Ihrem Wohlwollen bestens empfohlen halte, zeichne Achtungsvoll und ergebenst Charlottenburg, Kantstraße 1-tO. Ed. Faesser. Geschäfts - Wertegung! sl2865j Vom 15. März d. I. ab befindet sich mein gesamter Verlag in Berlin VV. 30, Eltzholzstraße 19, wohin ich nach diesem Tage alle Zu schriften und Sendungen zu richten bitte. Hochachtungsvoll Breslau. Robert Schneeweiß. 233*
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