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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1896
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- Deutsch
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oVr 167, 21. Juli 1896. Nichtamtlicher Teil. 4375 hindurch bis 1544 in Berlin, zog sich aber dann wieder nach Wittenberg zurück. Von 1544 bis 1574 war Berlin ohne Druckerei, bis Leon hard Thurneyßcr unter dem Schutze des Kurfürsten Johann Georg der schwarzen Kunst an der Spree eine Werkstatt einrichtete. Doch noch einmal trat ein Slillüand ein, non >593—1599. In diesem Jahre berief Kurfürst Friedrich Joachim den Drucker Christofs Runge aus Damm in der Neumark nach Berlin. Und von nun an, also erst seit dem Ansange des siebzehnten Jahrhunderts, hatte das Buchgewerbe in Berlin festen Boden gefaßt. Die -Lettern» mußten, trotzdem Thurneyßer auch hierin schon mit zeitmcisem Erfolge zu Gunsten der Bertiner Herstellung Versuche angestcllt hatte, bis zum Jahre 1743 von auswärts bezogen werden. Erst von da an, also fast 150 Jahre nach der festen Begründung des Berliner Buch- drnckcrei-Bctriebcs konnte Berlin die von ihm gebrauchten Schriften auch in eigenen Gießereien Herstellen. Wie wunderbar berührt gegenüber der Kläglichkeit dieser Verhältnisse die Thatsache, daß Berlin cs war, in dessen Räumen die Buchhändler und Buchdrucker Decker und deren Schwager Spener im Jahre >823 die ersten Schnellpressen auf deutschem Boden unter einem Opfer von über 30 000 Thalern in Betrieb setzten, nachdem die Buchhändler- und Buchdruckerkönigc des übrigen Deutschlands, unter ihnen Cotta, das Wagnis gescheut hatten. Und unter dem Zeichen eines solchen frischen und ersolgsicheren Vorgehens, das ihm zum Siege verholfen hat, steht auch heute noch das Berliner Buchgewerbe. Es versteht sich von selbst, daß ihm hierbei alle mittelalterlichen Erinnerungen feindlich gegenüberstehen. Der erste gewerbsmäßige Buchhändler und Buchverleger erhielt am 18. Oktober 1594 vom Kurfürsten Johann Georg das Privileg, -etliche Bücher ausslegen und drucken lassen zu dürsten». Es war Hand Werner. Das zweite Geschäft wurde vom Kurfürsten Johann Sicgismund am 10. Mai >614 privilegiert. Seine Inhaber waren die dem Buchbindergewerbe entstammenden Gebrüder Kalle. Die Handlung ist aus Berlin die einzige, welche die Stürine des Dreißig jährigen Krieges überdauerte und noch heute unter der Firma Haude L Spener als Verlagshaus blüht. Die erfreulichen Ansätze, die das Berliner Buchgewerbe unter der Regierung des großen Kurfürsten sowie des ersten preußischen Königs machte — es sei nur an Leibntz und die Begründung der Akademie der Wissenschaften erinnert —, gingen unter der Herrschaft des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. nahezu verloren. Das Jahr 1740 brachte mit der Thronbesteigung Friedrichs das Großen, aus dessen Munde das geflügelte Wort stammt, daß »Gazetten nicht geniret werden dürfen, wenn sie interessant sein sollen», dem litterarischen Leben Berlins und damit auch dem Buchgewerbe die Wiedergeburt. Und nun mehr ging cs in gewaltigem Aufschwung» vorwärts. Die Regierung Friedrich Wilhelm ll. schuf mit ihren gesetzgeberischen Bestimmungen des preußischen Landrechts sowie den grundlegenden Nachdrucks verboten dem Bnchgcwerbe eine sichere Grundlage, auf der viele Jahrzehnte hindurch in erfolgreichster Weise weitergebaut werden konnte. Die Krönung auf den Bau, der nunmehr seit seiner Wieder geburt erst auf 150 Jahre zurückblickt, setzten die Jahre 1866 und 1870 mit ihrem großen patriotischen Aufschwung, und eng zu sammenhängend hiermit ist die Thatsache, daß in den letztver gangenen Jahren eine bedeutende Anzahl Berliner hervorragender Verlagsfirmen ihr viertelhundertjähriges Jubelfest feierte. Buchhändlerische Pachtstreitigkeiten in der Berliner Gewerbe-Ausstellung. — Dem »Berliner Lokal-Anzeiger» vom 16. Juli d. I. entnehmen wir folgendes. Kommerzienrat Kühne mann, Baumeister Felisch und Geheimer Kommerzienrat Goldberger sollen demnächst als Zeugen vernommen werden, und zwar in einem Civilprozessc, der zur Zeit am Landgericht 1 zwischen den Buch händlern Herren Jacobsthal und Fussinger einerseits und dem Direktor des Theaters Neu-Berlin Herrn Sternheim anderseits schwebt. Sternheim hat an die genannten Buchhändler einen Teil des von ihm gepachteten Terrains zur Anlage eines Pavillons zum Bücher verkauf weiter verpachtet. Der Arbeitsausschuß der Gewerbe-Aus stellung hat jedoch den Buchhändlern, die den Pavillon bereits hatten errichten lassen und der bereits in Betrieb genommen war, bekannt gegeben, daß sie ihren Geschäftsbetrieb einzustellen Hütten, andern falls Exekutionsmaßregeln ergriffen werden würden. Das Recht, Buchhändlerware feilzubieten, sei für das ganze Gebiet der Aus stellung einheitlich verpachtet, so daß der von ihnen mit Sternheim geschlossene Vertrag der Ausstellungsleitung gegenüber bedeutungs los sei. Jacobsthal und Fussinger haben hierauf ihren Geschäfts betrieb eingestellt und klagen nun gegen den Direktor Sternheim auf Entschädigung. Dieser hält sich jedoch nicht zur Schadlos haltung verpflichtet, da er auf dem von ihm gepachteten Terrain nach seiner Ansicht zu Unterverpachtungen berechtigt ist. Die Mit glieder des Arbeitsausschusses sollen nun über die sämtlichen zu Grunde liegenden Rechtsverhältnisse vernommen werden. Hundertjähriger Todestag Robert Burns'. — Am heutigen Tage sind hundert Jahre verflossen, seit der hervor ragendste schottische Volksliederdichter Robert Burns die Augen für immer schloß. Er war der Sohn eines armen Gärtners, erhielt aber dennoch eine gediegene Erziehung. Ein grenzenloser Ehrgeiz und der Hang nach rauschenden Vergnügungen raubten ihm sein ganzes Lebensglück, und nach einem wechselvollen Leben ergab er sich der Trunksucht, die ihn in ein frühes Grab brachte. Von seinen Ge dichten erschienen zahlreiche deutsche Uebersetzungen (meist in Aus wahl), die wir noch nachträglich in einer bibliographischen Zu sammenstellung zu geben uns Vorbehalten. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s31845j Sorliv HIV., lull 1896. Ratbsnorvor Ltrasss 4. k. k. Uisrdured dis srgsdsvg -tnxsigo, dass wir ^vkavA ^uKust disrsoldst uvtsr clor lkirma 36IM8.IM HorilNNA eins Lu6li-,Xnit8l-n.Nu8ikiiIi6uIl<tI'is. orötknsn vords. Noms lavgjitdriggu lürkadruvgsn im Luoddandsl, ivsdssondors clis gvnauo Xsvutvis clor diesigsn Vsrdültnisss, clis äusssrst AÜnstigs Uags woinos Ossodüktslokalos in Isddaktsr OsASvd, ^sgsnüdsr dsm Lrimioal- gsriodt, soreis diorsieksods OsidmittsI vsr- sprsedsv dsm ususn Untsrusdmsv oivs Zs- dsidliods bmtvicksluvg. leb ditto clis Usrron Vsrlsgsr AavL or- Asdsvst, mied in moinsu ösmüduvgsn darob lloutosrötkormggätigst untsrstüt^su rarvollso. Noivon ösd-rrt rvliblo iod ssldst und ditto nur um umgodouds 2ussnduug von 2ataloAen, L»tnck«c/»'eiden und ersten Tirs/erunAe» oto. Krrtillldjechzigjler Jahrgang. dntrguariats-tkatatoFe jsdsr Wisssosobakt orditts iob direkt in modrkaobsr ^.iwabl. Herr 77. 77 beeilter in doipüig batts dio 6üts, moino Vertretung ru üdornodmsu. und rvird stets mit Hasss vsrsodsu soin, um Larpaksts kür mied prompt oinlössu riu können. 2u väderer rluskunkt sind gern bereit > Ackot/' Zrec/it in Uawolv, „ j in Wernigerode, t re er > en > Hle/ir/iarckt in Lsrndurg, > 7k. 77 Lis/rter in lleiprig. Hoednodtungsvoll Horrrmrrir Hornung. San/c-Äe/erenren.' 77. Ketunrckt, 11-i.nkgesodtlkt, Wernigerode. 6>snos»sn»e/ia/t«ban/c ,Moabit", sterlin, Wii snnoksr-ßtrasss. s33840j Barmen, 18. Juli 1896." ?. ?. Unter höfl. Bezugnahme auf mein Rund schreiben vom Juni d. I. gestatte ich mir, hiermit die heute Hierselbst — Allee st raße 161 — erfolgte Eröffnung einer Luch-, Mulilliüitil- und Kil»st-Lj,l»dli»ul unter, der Firma Earl Lehsten anzuzeigen. Den zahlreichen Herren Verlegern, die mir in liebenswürdiger Weise bereits Konto eröffncten, sage ich auch an dieser Stelle besten Dank; durch pünktlichste Erfüllung meiner Verpflichtungen werde ich ihr Vertrauen zu rechtfertigen und durch thätigste Verwendung für ihre» Verlag ihre Mühe zu belohnen suchen. An die übrigen verehrlichen Verlags- Handlungen richte ich heute nochmals die er gebene Bitte um ges. Kontoeröffnung. Mit tüchtigen, durch 12jährige Thätigkeit in den geschützten Firmen Opitz L Co. in Güstrow, Her m. Michels in Düsseldorf, Hugo Klein u. Steinborn L Co. in Barmen erworbenen Fachkenntnissen ausgerüstet, mit den Platz verhältnissen nach sechsjährigem Hiersein durchaus vertraut und mit reichlichen Geld mitteln versehen, glaube ich auf eine gedeih liche Entwickelung meines Unternehmens hoffen zu dürfen. Meinen Bedarf wähle ich sorgfältigst selbst, dagegen sind mir Antiquariats- und Verlags - Kataloge, Cirkulare, Prospekte, Plakate rc. stets unverlangt willkommen. Herr Robert Hoffmann hatte die Güte, meine Vertretung für Leipzig zu über nehmen. Hochachtungsvoll Carl Lehsten. 597
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