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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1896
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- Deutsch
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167, 21. Juli 1896. Nichtamtlicher Teil. 4373 nommen, und da diese Maschine auch, soweit sich dies bis jetzt beurteilen läßt, äußerst kompendiös konstruiert ist und ihr Mechanismus ein sehr einfacher sein soll, so darf von ihr ebenfalls angenommen werden, daß sie, wenn sie nur einmal erst in arbeitsfähigen und sich bewährenden Exemplaren für deutschen Satz vorhanden, bald ihren Weg machen wird in Deutschland und Oesterreich. In letzterem Lande wird sie übrigens in der Gewehrfabrik zu Steyr für Oesterreich-Ungarn gebaut und soll ihre Herstellung dort schon recht vorge schritten sein. Angesichts dieser drei Setz- und Zeilengießmaschinen darf inan behaupten, daß es dem Galvanisieren eines toten Kürpcrs gleicht, wenn man heute noch mit den Typen- sctzmaschinen Erfolge zu erzielen strebt. Hattersley, Macker), Fraser, Kastenbein, Thorne, sie haben sich überlebt, so sehr man auch für die letzte Reklame machen mag; ihre viel gestaltigen tiefen Einschnitte in den Typen und deren daraus folgende ungemein große Zerbrechlichkeit sind das erste große Hindernis für ihre allgemeine Einführung, und sodann ist es ihr relativ geringer Nutzen, da zum Betrieb von zwei Maschinen wenigstens fünf Personen gehören, so daß schließ lich das Fazit ihrer Arbeitsleistung ein das der gewöhnlichen Handarbeit nur sehr wenig übersteigendes ist. Typograph und Linotype werden zunächst das Feld behaupten, und ihnen wird sich die Mouoline vermutlich in nicht ferner Zeit an- reiheu. Es ist nur zu wünschen, daß die deutschen Werk- und Zcitnngsdrucker den Vorteil, den ihnen diese Maschinen gewähren, recht bald erkennen und sich denselben zu nutze zu machen wissen. Ich glaube nun diesen Bericht über die Vertretung des Buchgewerbes auf der Gcwerbeausstellung zu Berlin nicht besser schließen zu können, als daß ich noch auf eine Parallel- Ausstcllung verweise, obgleich in Nr. 138 (1896) der »Nach richten« ihrer bereits gedacht worden ist, auf die Ausstel lung, die die Direktion der Neichsdruckerei in deren Ge bäude in der Oranienstrahe 90/91 veranstaltet hat und deren Besuch an allen Wochentagen von 10—12 Uhr mittags dem Publikum frei uud ohne vorherige Anfrage gestattet ist. Es bildet diese sozusagen die Quintessenz einer graphischen Aus stellung, denn hier braucht man nichts Minderwertiges mit in den Kauf zu nehmen, hat sich nicht erst durch leere Schalen durchzuarbeiten zum wertvollen Kern, — alles, was hier ge boten wird, ist von tadelloser Vollendung und musterhafter Aus führung Die Vergangenheit ist hier vertreten in den muster- giltigcn Reproduktionen der Werke der alten Meister der graphischen Künste, — von Dürer, Rembrandt, Schongauer, Altdorffer, sowie von zahlreichen Neueren, wie Earlom, Watteau u a. erblickt man hier ihre in getreuen Faksimiles ncuerstandcucn Werke; daneben sind echte Originale gegeben aus der Geschichte der Briefmarken uud des Gelddruckes, und Platten und Matern, die zu deren Erzeugung gedient haben, sind ausgelegt neben einer Reihe der prächtigsten Einbände und Adressen-Mappen, die ebenfalls in den Ateliers der Neichsdruckerei hcrgestcllt worden sind, — es bilden diese, mehrere Säle füllenden Erzeugnisse graphischer Kunst, wie schon gesagt, eine Elite-Ausstellung ersten Ranges, an der kein Berlin Besuchender, der der graphischen Industrie angehört oder Freude hat an ihren Schöpfungen, vorübergehen sollte. Die Direktion der Neichsdruckerei hat sich mit dem Jnsleben- rufen und dem Zusammenstellcn dieser Schau ein Anrecht auf den lebhaftesten Dank aller erworben?') Mit dem Aussprechcn dieses Dankes aber scheide ich von der so großartig erblühten Reichshauptstadt, ihren Aus stellungen und vielen ihrer Bewohner, die mir in liebens würdigster Weise entgegengekommen sind. Theod. Goebel. ') Wer sich ein bleibendes Andenken an das Berlin des Aus stellungsjahres und an die Ausstellung selbst zujbewahren wünscht, Neues aus der Papierindustrie. Papierprüfung in Oesterreich. Die Einführung der amt lichen Papierprüfung in Oesterreich scheint unmittelbar beoorzustchen. Als Muster für die zu erlassenden Bestimmungen sind die jetzt in Preußen gütigen Vorschriften für die Lieferung und Prüfung von Papier zu amtlichen Zwecken gewählt morden. Es sind einige Abänderungen getroffen worden: die Klasse der Druckpapiere ist erweitert und verbessert worden, insbesondere aber, und dies ist ein sehr schwerwiegender Beschluß, ist die Prüfung auf Widerstand gegen Zerknittern weggclassen worden uud zwar auf Grund eines Gutachtens des technologischen Gcwerbemuseums in Wien. Es wäre interessant, die in diesem Gutachten niedergelegten Begrün dungen kennen zu lernen. Nach den Erfahrungen der Charlotten burger Anstalt bildet der Zerknitterungswiderstand ein sehr wesent liches Moment zur Beurteilung der Güte eines Papiers. In ge nannter Anstalt sind wiederholt Papiere von hoher Reißlänge und Bruchdehnung untersucht worden, die sehr brüchig, also für die Verwendung zu Aktenpapier untauglich waren. Solche Papiere würden, wenn man den Zerknitterungswiderstand weglasseu würde, in die Akten kommen, und die alten Klagen über den schlechten Zustand des Aktenmatcrials würden sich bald wiederholen. Papierindustrie-Verein. Der frühere Schutzverein der Papierindustrie hat in seiner letzten in Köln abgehaltcnen General versammlung die Veränderung des Vereinsnamens beschlossen: der Verein nennt sich von jetzt ab Papierindustrie-Verein. Zellstoffuntersuchung. Die im Handel vorkommenden Zellstoffe sind, wie bekannt, von verschiedener Beschaffenheit, insofern als die einen weniger, die anderen mehr ausgeschlossen sind. Die ser Grad der Aufgeschlossenheit, der bei der Wertschätzung der Zellstoffe stets berücksichtigt werden sollte, ist bisher verhältnis mäßig ivniig beobachtet worden, vr. Klemm in Leipzig hat sich mit der Frage der Unterscheidung der verschieden reinen Zellstoffe und der nach verschiedenem Verfahren hergcstellten befaßt und seine hierbei gemachten Erfahrungen kürzlich in der Papierzeitung mitgetcilt. Es ist ihm gelungen, eine Trennung der verschiedenen Zellstoffe durch Anwendung von Anilin-Farbstoffen zu erzielen und zwar bedient er sich des Malachit-Grüns und einer Lösung von schwefelsaurem Anilin. Mit Malachit-Grün färben sich die Fasern aufgeschlossener Zellstoffe gar nicht, ungebleichte hingegen, gleich gültig, nach welchem Verfahren sie hcrgestcllt wurden, stark blau- grün. Die schwcfclsaure Nosanilinlösung sin Wasser gelöst und mit Schwefelsäure angesäuert) bringt folgende Erscheinungen hervor: 1. Ungebleichter Sulfitzellstoff färbt sich tief violettrot; dieser ist deshalb leicht und mit voller Sicherheit mit freiem Auge sowie mikroskopisch zu erkennen. 2. Gebleichter Sulfitzellstoff nimmt dagegen eine weniger intensive, weniger ins Violett spielende rote Färbung an 3 Ungebleichter Natronzellstoff färbt sich durchschnittlich noch etwas weniger intensiv, wie gebleichter Sulfitzellstoff. 4. Gebleichter Natronzcllstoff erhält nur einen schwach röt lichen Schimmer; unter dem Mikroskop erscheinen die Sommcrholzsasern meist vollständig farblos, nur die Herbstholzfasern färben sich manchmal ein wenig, sowie die Reste der noch vorhandenen Markstrahlzellcn. Es ist nicht zu verkennen, daß diese durch die Anilinfärbung zu erzielenden Unterschiede bei der Prüfung der Zellstoffe eine sehr wertvolle Ergänzung unserer bisher bekannten Prüsungs- methodcn bilden Entharzung von Zellstoffen. Ludwig Engelmcyer zu Aschaffenburg hat ein Patent auf eine Vorrichtung zum Entharzen von Zellstoffen erhalten. Der wässerige Zellstoff wird hierbei be hufs Loslösung der Harzteilchen von den Zellstoffsasern durch eine Schlägerwelle gepeitscht, worauf die in Gestalt eines seilten Häut chens aus dem Zellstoff schwimmenden Harzteilchen von einer oder mehreren in den Stoff cintauchcndcn und mit Schabern versehenen Walzen entfernt werden. Zellstoffmarkt. Nach Nachrichten aus Schweden sind die Preise für Zellstoffe dortselbst im Steigen begriffen, da die Lager- bcstände sich stark verringert haben Auch aus Oesterreich berichtet das »Zentralblatt-, daß die Verhältnisse in der Papierindustrie sich der sei auf das im Verlage der ^Vsrnsr Oowpavz- erscheinende -Prachtalbum photographischer Aufnahmen der Berliner Gewcrbe- ausstellung 1896» aufmerksam gemacht. Dieses wird in vier Lie ferungen in größtem Quartformat ausgegeben und enthält die photographischen Ausnahmen aus Berlin und der Ausstellung in meisterhaften autotypischen Reproduktionen; den sehr umfassenden Text des Werkes schreibt Paul Lindenberg unter Mitwirkung nam hafter Gelehrter und Schriftsteller wie Ludw. Pietsch, Joh. Trojan, Or. Zintgraff u. a Es ist diese Publikation die beste unter den zahlreichen mir zu Gesicht gekommenen Veröffentlichungen über den gleichen Gegenstand; ihr mustergültiger Druck erfolgt bei Jul. Sittenfeld. 596*
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