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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-11-13
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18961113
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265, 13. November 1896. Nichtamtlicher Teil. 7545 anfing, ihren Lebenslauf aber schon 1611 wieder beschloß. Spätestens 1633 erhielt Zürich sein erstes Zeitungsblatt, die -Wöchentliche Ordinari- und Extraordinart-Zeirung-. Dieses Blatt bringt in seiner Nummer 11 vom Jahre 1631 eine -Aus Eger vom 29. Februarij- datierte Meldung von der Ermordung Wallensteins. In wenigen Zeilen wird erzählt, wie der Wallensteiner mit 800 Mann dorthin ge zogen und von Buttler, -zu dem er sich nichts Böses versehen-, eingeholt worden ist und wie -Grass Tertzky, Grass Kinsky, Obristcr Jllo und Rittmeister Neumann- von einem -Trupp Tragoner- niedergeschossen wurden. -Von dannen zu des Friedländers Quartier gceilet, die Schildtwacht, einen Kämmerling, einen Pagy (so sie nicht zum Friedländer einlasscn wollten) niedergeschossen: in diesem Tumult öffnet der Hertzog die Thür, da dann der kom- mandirte Offizier jhm alsbald einen Stich durch den Leib gegeben: als aber der Hertzog sich ermuntert vnd nach seinem Gewehr greiffen wollen, hat jhm noch zween Stich gegeben, daß der Hertzog darnider gefallen, also daß das Blut in der Stub herumbgeflosscn: hernach ihn in ein Belh Thuch gewickelt, vnd also aufs die Burgk geschleppt: Man hat in seynem Losement sechs Tonnen Goldes gesunden». Erst im 18. Jahrhundert, wahrscheinlich seit 1710 kommt in Chur die -Montägliche Churer Zeitung- her aus, in Bern 1722 das -Bernische Freytagsblätilein-, in Schafs- Hausen 1734 die -Merkwürdigkeiten der neuesten Weltgeschichte- und die -Schaffhauser Mittwochs- und Samstags-Post- und Ordinari- Zeitung-, 1774 in Luzern die -Luzernische Dienstags-Zeitung«, die bald eine Dienstags- und Samstags-Zeitung wurde, und 1754 in St. Gallen das -Freitags-Avis-Blättlein-, Leider verbietet der Raum, auf diesen höchst interessanten Aussatz hier näher einzugehen. Die solgenden Seiten sind einer Skizze der Zeitungspresse der italienischen Schweiz von Br. Bertoni und L. Lolombi gewidmet, denen sich einige Worte über die rhätoromanische Presse und über die Schweizer Presse in den Vereinigten Staaten von Nordamerika an- schließen. Nunmehr verbreitet sich Herr vr. M. Bühler in einer längeren Abhandlung über die Preßfreiheit und strafrechtliche Verantwort lichkeit der schweizerischen Presse. Hierauf giebt Herr Paul Haller eine tabellarische Zusammenstellung der gegenwärtig in der Schweiz erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften, sowie anderer periodischer Blätter. Diese sind erstlich nach dem Alphabet der Namen ge ordnet. Bei jeder Zeitung ist der Ort des Erscheinens, das Grün dungsjahr, der Abonnementspreis, der Jnsertionspreis für die Zeile, die Zeilenbreite in em, die politische Tendenz, die Zahl der Setzer und ves Personals, das Format in Breite und Höhe (nach cw) und die Auflage angegeben. Außerdem ist bei jeder Zeitung ange geben, ob sie internationalen oder amtlichen Charakter hat, ob sie in die Kategorie der politischen oder Unterhaltungsblätter gehört oder ob sie nur religiösen, naturwissenschaftlichen, medizinischen, industriellen oder sonstigen Zwecken dient. Schließlich fehlt auch nicht die Angabe des Verlegers, Druckers und Redakteurs und des etwaigen Depeschendienstes. Zu allem Ueberflusse sind die Zeitungen auch nach Kantonen und Ortschaften und nach dem Inhalte geordnet. Hieran schließen sich die Monographieen einer großen Anzahl schweizerischer Zei- tungen, zum Teil mit entsprechend verkleinerten faksimilierten Titel blättern mit interessanten geschichtlichen und sonstigen Angaben. Den Schluß bildet eine Ucbersicht der Blätter des romanischen Engadins von G. Danz und der romanischen und italienischen Journalistik in Graubündten von I. Candreia. So bietet der stattliche Band ein Bild des schweizerischen Zeitungswesens, wie man es sich übersichtlicher und genauer nicht wünschen kann. Der Verein der schweizerischen Presse verdient durch sein Werk den Dank aller, die in irgend einer Hinsicht die Dienste der schweizerischen Presse in Anspruch nehmen. Suchhandlungs-Gehilfrn-tlcrein zu Leipzig. Das dreiundsechzigste Stistungssest des Buchhandlungs-Gehilfen- Vereins zu Leipzig, das am 8. November im deutschen Buchhändler hause gefeiert wurde, hatte sich einer ganz besonders zahlreichen Beteiligung zu erfreuen. Galt es doch, dem allbelieblen ersten Vorsteher, Herrn Paul Scholtze, bei dieser Gelegenheit Beweise der Dankbarkeit und Verehrung für ein zehnjähriges opferfreudiges, erfolgreiches Wirken im Amte darzubringen I Weit über 200 Festteilnehmer hatten sich gegen 2 Uhr mittags eingesunden. Der herrliche Festsaal erstrahlte im schönsten Glanze ; sechs lange prächtig geschmückte Tafeln luden zum frohen Mahle, und ein anmutiger Dawenflor erfreute Auge und Herz. Das von Herrn Neumeyer vorzüglich bereitete Mahl erhielt die rechte Würze durch vortreffliche Tafelmusik, zahlreiche Ansprachen und fünf Tafellieder, die den Beweis lieferten, daß die Vereinsdichter den Pegasus in allen Gangarten zu reiten verstehen. So bemächtigte sich denn auch bald aller die schönste Feststimmung. Die Reihe der Trinksprüche erösfnete Herr Paul Scholtze. Dreliilldiechz>,ittr Jahrzaaz. Nach herzlichen Worten des Willkommens an die Festteilnehmer sagte er etwa folgendes: Der Verein könne mit Befriedigung auf seine dreiundsechzigjährige Vergangenheit zurückblicken; er habe an sich die Wahrheit des Sprichwortes erfahren: »Einigkeit macht stark-. Nur durch einmütiges Zusammenwirken aller konnte im Laufe der Jahre das geschaffen werden, was dem Verein seine an gesehene Stellung verschafft habe. Die Hauptaufgabe bestehe jetzt darin, das Erreichte weiter aaszubauen. -Die Wurzeln des Vereines ruhen im deutschen Buchhandel, unserem schönen Berufe, der seine hehre Kulturaufgabe, Glaube, Sitteund Wissen in alle Welt zu tragen, mit ganz besonderem Erfolge ersüllen kann, seit das Deutsche Reich in alter Herrlichkeit neu erstanden ist, seit der deutsche Name wieder in der ganzen Welt mit Achtung genannt wird, seit die deutsche Flagge in allen Häfen des Weltverkehrs weht. Wissen sich doch alle, die hinausziehen, deutsche Kultur zu verbreiten, im Schutze eines starken Reiches. Darum gebieten uns Pflicht und Verehrung, auch heute wieder an erster Stelle des deutschen Kaisers zu gedenken. Unsere Herzen wenden sich aber auch in Liebe und Verehrung unserem Könige zu, der in den schweren Kämpfen um das Deutsche Reich unsterbliche Verdienste sich erworben, und unter dessen weiser Regierung unser engeres Vaterland sich zu herrlicher Blüte entfaltet hat.- Begeistert stimmte die Versammlung in das Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Albert ein und sang stehend den ersten Vers der Nationalhymne. Nachdem das erste Festlied, das sich durch Form und Inhalt in gleicher Weise auszeichnete, gesungen worden war, feierte Herr Johannes Zuckschwerdt in feindurchdachter Rede die Gäste. Dann erhob sich der langjährige verdiente erste Bibliothekar Herr Paul Meszerschmidt zu einer längeren Ansprache, die eine Reihe interessanter Erinnerungen aus der Vereinsgeschichte bot. Kein Amt habe so oft den Inhaber gewechselt, wie das des ersten Vorstehers. Selbst die beiden Gründer des Vereins, Otto August Schulz und Eduard Avenarius, die doch vom wärmsten Interesse für ihre Schöpfung beseelt gewesen seien, hätten das Vorstandsamt bald niedergelegt, und von den späteren Vorstehern habe selten einer länger als zwei Jahre amtiert. Dies habe seinen Grund darin, daß auf dem Vorsteher die gesamte Verantwortung laste, daß sein Amt neben einer Fülle von Arbeit auch vielen Verdruß mit sich bringe. Darum wolle der Verein es sich nicht nehmen lassen, Herrn Paul Scholtze, der dieses schwere Amt nun seit zehn Jahren in opferfreudiger, erfolgreicher Weise verwalte, an dieser Stelle für alles, was er für ihn gethan, zu danken. Während der Amtsperiode des Herrn Scholtze sei eine Fülle wichtiger Aus gaben gelöst worden; es sei nur an die Umwandlung der Kranken kasse nach den Vorschriften der Reichsgesetze, an die Reform der Stellenvermittelung und an die Gründung der Witwen- und Waisenkasse erinnert. Die Mitgliederzahl habe sich in den zehn Jahren nahezu verdoppelt. Herr Scholtze sei stets unverdrossen, immer freundlich gewesen. An die Glückwünsche des Vereins knüpfte Redner seine eigenen und den Dank für die während eines zehnjährigen Zusammenwirkens im Vorstand bewiesene treue Freund schaft und überreichte dann im Namen der Mitglieder mit sinnigen Widmungsworten eine goldene Taschenuhr mit Kette. Der Jubel, mit dem alles in das Herrn Scholtze ausgebrachte Hoch einstimmte, lieferte den besten Beweis, wie sehr der also Gefeierte es verstanden hat, sich allseitig die herzlichste Sympathie zu erwerben. Mit bewegten Worten dankte Herr Scholtze sür die ihm weit über Verdienst angethane Ehre. Das Erreichte habe sich nur da durch vollbringen lassen, daß allezeit eine Anzahl treuer Mitglieder ihm helfend zur Seite gestanden habe; so manches, was Vorredner ihm gutschreibe, sei dem Standesbewußtsein, dem Gefühle der Zu sammengehörigkeit, das sich unter der Leipziger Gehilfenschaft immer mehr entfalte, zu danken. Redner schloß mit einem Hoch auf den Verein, dem er auch ferner nach besten Kräften zu dienen versprach. Hierauf wurde das von Herrn P. Heinrich gedichtete schwungvolle -Scholtze-Lied- gesungen. Der nächste Redner, Herr Georg Schmidt, der das Lob der Damen immer wieder in neuen Variationen anzustimmen weiß, behandelte sein Lieblingsthema diesmal vom Standpunkte des Verlagsrechtes. Er feierte die Damen als Autorinnen der Fest freude und ermahnte die Herren, sich die Verbreitung dieses Opus angelegen sein zu lassen. Der Kassierer, Herr Max Friedemann, gedachte der Prin zipale, die den Humanitären Bestrebungen des Vereins jederzeit wohlwollend gegenüber ständen, Herr Lehrer Wolf brachte mit beredtem Munde den Dank der Gäste durch ein Hoch auf den Verein aus, Herr Witter widmete den Dichtern der Festlieder freundliche Worte der Anerkennung, und Herr Hientzsche toastete auf den Vorstand. Zur Belebung der Stimmung trugen auch wesentlich die weiteren drei Festlieder bei, ein Wechselgesang zwischen Damen und Herren, der durch seine drastischen Vergleiche viel Heiterkeit hervor rief, -Optimistische Festklänge eines Idealisten-, von köstlichem 1016
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