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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1896
- Sprache
- Deutsch
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Humor durchweht, und ein ganz reizendes Lied vom -Druck- sehlerkobold». Zum Schluß trug Herr Heinrich eine humorvolle Epistel an die Festversammlung über die drei Weisen aus dem Morgenlande vor, die gar keine Weißen, sondern Mohren gewesen seien, und die noch heule als A-mor, Hu-mor und Ru-mor überall da ihren Einzug hielten, wo fröhliche Menschen sich vereinigten. Die Wogen der Festfreude gingen aber so hoch, daß Redner nicht mehr durch zudringen vermochte. Vor Schluß der Tafel wurde noch jede Dame durch ein reizendes Sträußchen, jeder Herr durch eine hübsche Schreibmappe in Celluloid einband erfreut. Besondere Erwähnung verdient die originelle Ausstattung der Speisenkarte und der Tanzkarte sin Imitation Deister Fayence) und des Musikprogramms, sowie des ersten Liedes. An die Tafel schloß sich ein fröhlicher Ball, an dem alt und jung sich beteiligte. Während der Pause brachte der zweite Schriftführer, Herr Curt Niemann, die von Kollegenvereinen, Gönnern und Freunden eingelaufenen Depeschen und Glückwunschschreiben zur Verlesung. Als mit der Mitternachtsstunde das schöne Fest seinen Abschluß fand, da konnte es ein großer Teil der Festteilnehmer noch nicht über sich gewinnen, nach Hause zu gehen. Männlein wie Weiblem verfügten sich in den Gutcnbergkcller, um in fröhlichem Geplauder die Eindrücke des Tages nochmals an sich vorüberziehen zu lassen. Der rührige Vorstand kann seinen Dank für die mühevollen Vorbereitungen in dem Bewußtsein finden, der Festchcomk des Vereins ein glänzendes Blatt hinzugefügt zu haben. Wir schließe» mit dem Wunsche, daß der Verlaus des Festes symbolisch für das vierundsechzigste Vereinsjahr sein möge! —s—. Kleine Mitteilungen. -Institut iutsrnatronal äs Oibliograxbie- in Brüssel. — Für diese unter dem Patronate der belgischen Regierung stehende Gesellschaft, über deren Zweck wir schon berichtet haben, gicbt sich, wie uns aus Brüssel geschrieben wird, auch in den österreichischen wissenschaftlichen und litterarischen Kreisen lebhafte Teilnahme kund. Es sind ihr u. a. die k. u. k. Hof- sowie die die k. u. k. Familien-Fideikommiß-Bibliothek, ferner die Bibliotheken der Uni versitäten Wien und Czernowitz, der technischen Hochschule in Brünn, des k. u. k. Kriegsarchives und des Reichsrates, die steiermärkische Landes-Biblioihek in Graz, die fürsterzbischösliche Bibliothek in Krem- sier, die Ottendorfersche Volksbiblioihek in Zwittau, ferner Excellenz R. v. Arncth, Professor vr. E. Mach, die Hof- und Unioersitätsbuch- händler Alfred Hölüer und Wilhelm Müller in Wien. A. Urbanek in Prag u. a. als Mitglieder beigetretcn. Demzufolge hat das ge nannte Institut die baldige Konstituierung einer österreichischen Landes-Sektion angeregt und Herrn Carl Junker, Wien III, Hauptstraße 6, zu seinem Sekretär für Oesterreich ernannt, der weitere Beitrittserklärungen entgegennimmt. Deutsche Sittlichkeitskonferenz. — In Breslau trat am 3. November die -VIII. Allgemeine Deutsche Sittlichkeitskonfe renz- zusammen, an der Vertreter aus allen Teilen Nord deutschlands teilnahmen. Es wurde über die Ausbreitung der Bewegung, über geeignete Flugschriften und über die Wohnungs frage beraten, ferner über die einschlägige Gesetzgebung, die Thätig- kcit der Synoden, das Verhältnis zur britisch-kontinentalen Föde ration und über Rettungsversuche an. einzelnen Frauen und Mädchen, endlich über unsittliche Annoncen in der Presse. Schillerpreis. — Aus Anlaß der Verleihung des Schiller preises an Ernst von Wildenbruch für sein Drama -Heinrich und Heinrichs Geschlecht- wird in Wiener Blättern darauf hin gewiesen, daß dieses in Deutschland mit so hoher Auszeichnung bedachte Bühnenwerk in Wien durch Verbot von der Aufführung ausgeschlossen ist. — Im weiteren ist zu dieser Auszeichnung nachträglich zu be. merken, daß der Schillerpreis, da er vor drei Jahren nicht zur Verteilung gelangte, diesmal verdoppelt werden konnte, wenn nicht vorgezogen wurde, nach dem Stiftungsstatut zwei einfache Preise zu erteilen. Wie die -Vossische Ztg.- erfährt, hatte die Kom mission Gerharl Hauptmann und Ernst v. Wildenbruch vorgeschlagen. Da Wildenbruch bereits 1884 den Schillcrgeldpreis erhielt, so trat für ihn die Bestimmung des Stiftungsstatuis in Geltung, wonach der Geldpreis zweimal an ein und dieselbe Person, die Denkmünze jedoch nur einmal verliehen werden kann. Lohnbewegung der Lithographen und Steindrucker. — Die Nat.-Ztg. teilt aus Berlin folgendes mit: 427 streikende Lithographen seien, wie in der jüngsten Versammlung der Streikenden mitgeteilt wurde, von den Arbeitgebern wegen Kon traktbruchs vor dem Gcwerbegcricht verklagt worden. 82 Streikende seien bis jetzt zu je 16 ^ 20 Schadenersatz an die Fabrikanten verurteilt, durch die sofortige Einziehung dieser Forderung gerieten die meisten in finanzielle Schwierigkeiten, nicht selten werde auf dem Wege der Pfändung der betreffende Betrag eingetrieben. In einem Aufruf an die Arbeiterschaft Berlins fordert der -Ausschuß der Berliner Gewerkschaflskommission- zur allseitigen Unterstützung der Streikenden auf. -Gegenüber dieser Situation-, heißt es dort, -in die die Streikenden gedrängt wurden, müssen wir unsere ganze Kraft einsctzen, um die bedrängten Arbeiter zu unterstützen - Der Ausschuß fordert alle Gewerkschaften auf, etwa sseplante Lohn bewegungen zu Gunsten der Lithographen vorläufig zurückzustellen und auf jeden Fall größere Arbeitseinstellungen in anderen Bran chen strengstens zu vermeiden. In einer Reihe deutscher Städte: Hamburg, Leipzig, Frankfurt a. M., sollen sich die Angehörigen des graphischen Gewerbes mit den Streikenden solidarisch erklärt haben, ebenso seien nach der Mitteilung der Lohnkommission Unter stützungen aus dem Auslande eingetroffen, bezw. noch zu erwarten. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler, äuristisobs Hovitltsn. Intsruationais ksvus übsr alls iürssbsi- nuugsll äsr ksobts- und Ltaatswisssusobaktsn nebst kstsratsu übsr intsrsssants ksebtsiails nnä UutssbsiäunAgu. 2. .l:rkr- gavA. Hr. 11. (15. IWvsmbsr 1896.) 8". 8. 161—176. Vsr- laZ von äobann Ambrosius Lartb in Oeixri^. Hutmwisssnsobaktsn; sxakts nnä anAsrranäts IVisssnsebaktsn; Nsebnoloqis. ^.ntiq.-Lutaloq Hr. 112 von ä.. 1 vvistms^sr in Osipiäg-. 8". 82 8. 1588 I4rn. Lrotsstantiscbs Vbsoiogis. 4.utiq.-LataIoA I4r. 135 von kuäolk Nsrlrsl in Lrlangsn. 8". 77 8. 2509 Hrn. Vsobnoiogis, kannst nnä Olsvvsrbs. ^ntig.-Latalog I4r. 72 von 6. IVintsr in Orssäsn. 8". 16 8. klr. 3679—4085. Hatnrvvissensebuttsn; keissn; Obarms-eis. ^ntiq-Katalog Hr. 71 von 6. 4Viutsr in Orssäsn. 8". 20 8. dir. 1279—1828. üssebiebts nnä Liograpbisn; Osraläilr nnä dlumismatilr. .-Vntig,- LataloA dir. 69 von 0. ^intsr in Orssäsn. 8". 16 8. dir. 537—961. Lüsbsr aus allsn IVisssnsebaktsn. 4ntiq.-Kats.iog 14r. 70 von 6. 4Vintsr in Orssäsn. 8". 149 8. 4400 kirn. Personalnachrichten. Urlaub. — Der Direktor der Universitätsbibliothek zu Halle, Herr Vr. Otto Hartwig, Herausgeber des -Centralblatts für Bibliothekswesen«, hat, wie die Allg. Ztg. hört, eines langwierigen Augenleidens wegen auf ein halbes Jahr Urlaub genommen und sich dieser Tage nach Italien begeben. P David Bermann. — Ueber den, wie gestern an dieser Stelle mitgeteilt, am 9. November verstorbenen Herrn David Bermann, den Chef der Firma Bermann L Altmann in Wien, teilt die -Neue Freie Presse- unter dem 10. November folgendes mit: -Nach schwerem und langem Leiden ist gestern abends hier Herr David Bermann, Chef der bekannten Buchhandlungsfirma Bermann L Altmann, im siebenundsechzigsten Lebensjahre gestorben. Beimann, ein gebürtiger Reichsdeutscher, aber seit 40 Jahren in Wien ansässig, begründete sein Geschäft im Jahre 1865 und führte es vom Jahre 1873 bis zum Vorjahre allein. Er gründete als erster ein wissen- schasllichcs Antiquariat in Oesterreich, und über sein sorgfältig aus gewähltes Lager wurden bisher mehr als hundert Fachkataloge aus gegeben. Bermann besaß nicht nur ausgezeichnete Litteratur-, sondern auch ganz ungewöhnliche bibliographische Kenntnisse und stellte letztere stets gerne in den Dienst der Wissenschaft, wenn es galt, weniger bekannte Gebiete derselben für einen Forscher zu eröffnen. Eine besondere Spezialität seines Verlages war die stenographische Litteratur; sein Wirken in dieser Beziehung trug nicht wenig zur Popularisierung der Schnellschrift im In- und Auslande bei und machte seinen Namen bekannt. Er gab auch die deutschen Klassiker in Pracht- und billigen Ausgaben in stenographischer Schrift heraus. Bermann, der in wissenschaftlichen Kreisen vielfache Be ziehungen hatte, zog sich im Vorjahre seines Leidens halber vom Geschäfte zurück und überließ dieses einer jüngeren Kraft, seinem Neffen Herrn Alfred Bermann, der die Firma weiterführen wird.» Gestorben: Nach mehrjährigem schweren Leiden in Zürich der Kultur historiker Johann Jakob Honegger, geboren 1825 bei Rapperswyl, der sich vom Volksschullehrer bis zum Dozenten für deutsche Litteratur und Geschichte an der Universität Zürich emporgearbeitet hat. Unter seinen zahlreichen Schriften ist am bekanntesten das fünfbändige Werk: -Grundsteine einer allgemeinen Kulturgeschichte der neuesten Zeit» (Leipzig 1868-74, I. I. Weber).
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