9920 Nichtamtlicher Teil. — Sprechscial. 202, 10. November 1904 die Oberfaktore Dunkler und Hesse sowie alle andern Beamten der Staalsdruckerei, Professor Wilhelm Hecht, nahezu das gesamte Personal der Staatsdruckerei und zahlreiche andre Andächtige. Nach dem Festgottesdienst fand im Sophien-Saal eine interne Feier statt. Der Direktor der k. u. k. Hof- und Staatsdruckerei Hofrat Ganglbauer eröffnete die Feier mit einer Ansprache, in Besuches Seiner Majestät des Kaisers am 24.Juni 1892, dem Tage der Eröffnung der neuen Hof- und Staatsdruckerei. »Der nllergnädigsten väterlichen Fürsorge Seiner Majestät» — so sagte der Redner — »verdankt die Anstalt das kostbare Geschenk, die Ausdehnung des Rechts auf staatliche Versorgung auch auf das zeitlich be- dienstete Personal. Die kaiserliche Gnade ist auch der heutigen 18^Oktober 1M4 k>at^Seine Nkajestät in huldvollster^WiiidtgUtig gehörigen ein dauerndes Wahrzeichen sein, auch fürderhin getreu den bisherigen Traditionen die ganze Macht ihres Wissens und Könnens einzusetzen zum Ruhme des Instituts, im Dienste von Kunst und Wissenschaft und zu Fromm und Ehren dem Vater lande. In diesem Streben sei Ihnen ein leuchtendes Vorbild unermüdlicher Kraft und strengster Pflichterfüllung die geheiligte Person Seiner Majestät unseres allcrgnädigsten Kaisers und Herrn, des obersten Hüters, aber auch des allergnädigsten Würdigcrs der Arbeit. Und so fordere ich Sie nunmehr auf, mit mir ein zustimmen in den Ruf: Seine k. u. k. Apostolische Majestät lebe hoch!» Ein begeistertes dreifaches Hoch der ganzen Festversamm lung — es waren bei 2000 Personen — durchbrauste den Saal. Der -Staatsdruckerei-Sängerbund- stimmte die Volkshymne an. Nachdem die Volkshymne verklungen war, fand die Ver lesung der Namen derjenigen Angestellten statt, die mit Aus zeichnungen, beziehungsweise Beförderungen bedacht worden sind. Zum Schluß dankte namens des Schriftsetzcrpersonals Herr Tham in warmen Worten, womit die Feier um 12^ Uhr mittags be endet war. Am Abend vereinigte frohe Geselligkeit zahlreiche Festtcilnehmer nochmals in demselben Saale. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Blätter für Bücherfreunde. Periodische Übersicht über die Neu erscheinungen der Literatur. (Inter kolia kruotus.) Heraus geber: I. R. Haarhaus, Leipzig. Verlag von F. Volckmar, Leipzig. IV. Jahrgang. Nr. 3. Oktober 1904. Kl. 4°. S. 77—120. Inhalt: H. Hackmann, an den Grenzen von China und Tibet. — Beiträge zur Weiterentwicklung der christlichen Religion. — Ein musikalisches Volksbuch. — vr. Georg Grupp, Kulturgeschichte der römischen Kaiserzeit. — August Wick. — C. G. Schillings, mit Blitzlicht und Büchse. — Personal chronik. — Bibliographie. — Proben aus neuen Büchern. — Anzeigen. (Sprechsaal.) »Einmalige Auflage.« In Nr. 25l, Seite 9376 des Börsenblatts »formiert» der Magazin-Verlag (Hegner), Leipzig, seine Anzeige in Nr. 215 des Börsenblatts dahin um, daß er erklärt, von Leppins »Daniel Jesus« deshalb mehr als eine Auflage machen zu wollen, weil die Zahl der eingelaufenen Bestellungen eine überraschend große sei. Ich erlaube mir demgegenüber darauf hinzuweiscn, daß ein solches »Ilmformen« von Anzeigen rechtlich nicht zulässig ist. Wenn von einem Buch nur eine Auflage in einer bestimmten und zwar geringen Anzahl von Exemplaren erscheint, so erhält das Buch inehr zutreffen. F. C. Mickl. Entgegnung. Unterstempelte Berlangzettel. In einem Rechtsstreit, der noch nicht entschieden ist, hat sich das Berliner Gericht auf den Standpunkt gestellt, daß^cin Ver- Benachrichtignng des Bestellers bei Unausführbarkeit eiliger Bestellungen. (Bgl. Nr 246, 251, 254, 255, 258 d. Bl.) VI. Zu dem Artikel im Sprechsaal »Direkte Benachrichtigung«, bei dem ja die Fülle der verbrauchten 3- und 5 -ß-Marken manche Kollegen fast erblassen läßt, möchte ich bemerken, daß mir heute ein Kollege, bei dem ich ein antiquarisches Werk laut Offerte für 25 ^ direkt durch die Post bestellt hatte, nach Verlauf von 3 Wochen auf meine Reklamation schreibt: -H ist verkauft. Vorkommendenfalls bitte ich, falls eine direkte Bestellung nicht binnen 4 Tagen effektuiert, anzu nehmen, daß Gewünschtes verkauft ist. Gef. im Schulz zu notieren.« Man sieht auch hieraus wieder, welche sonderbaren Geschäfts leute wir Buchhändler doch sind, und daß der Spott, mit dem bisweilen überschütten, in manchen Fällen nicht unverdient ist. Braunschweig. Wilhelm Scholz.